Interaktion mit vielen unterschiedlichen Menschen inklusive Erziehung/Verhaltenskorrektur

  • Wir haben für größere Feiern an fremden Orten eine große, faltbare Stoffbox. Das hilft meinen Hunden sehr, sie können gut ruhen und ich hab die Hände frei.

  • Dass der Hund auch ein bisschen von Anfang an vom Wesen dafür geeignet sein muss ist eh klar. ( Gibt ja nicht umsonst Rassen wo es erwünscht ist dass der Hund dazu tendiert Konflikte vorwärts gerichtet zu lösen statt Flucht bzw Ausweichen aus der Situation usw)

    Dieser gewisse Mix aus Erfahrungen, Erziehung und Genetik. Was also dann als erstes favorisiert wird und ob Hund dann aber auch andere Lösungsstrategien erlernt und als erfolgsversprechender abgestempelt hat...


    Das meinte ich so auch nicht. Die Frage ist halt ganz klar die, die es auch in der Kindererziehung gibt.

    Als Kinder sind wir ab der ersten Klasse kurze Wege alleine oder in Kindergruppen zur Schule gegangen. Im Stuhlkreis wurde ein Mal darüber geredet dass zur Zeit hier in der Gegend ein böser Mann ist und dass man auf keinen Fall an Autos ran soll usw. Dann ist durchaus auch mal ein 8 -9 jährigen Junge einen kleinen Umweg nach Hause gelaufen um eine 6 Jährige Schulkameradin "sicher" nach Hause zu bringen weil die so gewohnt hat dass sie ein Stück alleine hätte gehen müssen. Obwohl die nicht in seiner Klasse war. Man wurde halt irgendwie viel selbständiger erzogen. Heutzutage undenkbar. Die Kinder werden alle mit dem Auto bis vor das Schultor gefahren. Der Trend geht eindeutig Richtung"helikoptern". Und natürlich hat sich so vieles gesellschaftlich geändert und da muss sich logischerweise angepasst werden. Es ist heutzutage einfach alles etwas strenger. Die Hundedichte hat zugenommen, höhere Konsequenzen bei Beißvorfall usw. Ich frage mich aber ganz konkret:


    Wie große Auswirkungen hat das alles?


    Man könnte den Hund enger führen und moderieren. Nimmt ihm aber gleichzeitig die Erfahrung es alleine zu schaffen. Macht ihn unselbständiger. Und das von Welpe an. Niemand hat den 12 Wochen alten Welpen einfach anzufassen und ihn so zu erschrecken dass er unsicher wird und beschwichtig. Geschweige denn ihn hochzunehmen oder zu erziehen usw. Und das ist ja auch alles völlig logisch und klar aber auf der anderen Seite...


    Ich persönlich hätte auch total den Bammel davor dass irgendwer den Hund grob maßregelt und er dann doch abschnappt. Dass er zu wild mit einem Kind rangelt usw. Ich persönlich würde meinen Hund gefühlt auch nie einfach so in der Menschenmenge alleine lassen.


    Es scheint hier aber doch tatsächlich einige Leute zu geben deren Hunde die passenden Vorraussetzungen mitbringt, dann kommt die Erziehung (Hund hatte bereits häufiger moderierten Kontakt zu Kindern, kennt grillen und ein Haufen fremder Menschen) und dann wird von den Haltern darauf vertrauen dass es klappen wird.

    Die Frage ist halt: Wie wäre der selbe Hund bei Haltern die immer ein Auge auf den Hund hätten? Die immer dabei stehen und selber den Hund korregieren würden?


    Ich bin da für mich persönlich total im Zwiespalt und daher dieses Thema

  • Für mich auch eine absolute Typfrage.

    Und Gewöhnung.


    Als kInd hatte ich nen Dackel - der lebte in einem 6köpfigen Trubelhaushalt, ist eh dauernd ausgebüxt, hat die Nachbarshunde terrorisiert und die Freunde meines Bruders in die Motorradstiefel gezwickt. Der hat sich überall gefühlt wie Graf Bobby.


    Mit meinem jetzigen Hund könnte ich das machen, wenn auch nicht die ganze Zeit frei rumlaufen. Ich würde aber das Auto (sein absoluter Lieblingsort auf der ganzen Welt :-) als Ruheort nutzen.

    Denn Schlafen würde er wohl zwischen den vielen Leuten nicht.

  • Es scheint hier aber doch tatsächlich einige Leute zu geben deren Hunde die passenden Vorraussetzungen mitbringt, dann kommt die Erziehung (Hund hatte bereits häufiger moderierten Kontakt zu Kindern, kennt grillen und ein Haufen fremder Menschen) und dann wird von den Haltern darauf vertrauen dass es klappen wird.

    Für mich ist das aber häufig auch eine Frage von persönlichem Empfinden.



    Es gibt HH, die es eben nicht stört, wenn ihr Hund anderen Personen die Hosen ansabbert, den Kopf auf's Bein legt, sie ggf. auch mal anspringt etc., alle drauf achten müssen wo sie hintreten. Die verbuchen das unter "das läuft bei uns alles total friedlich und mein Hund kommt super klar".


    Ich für meinen Teil bin ein extremer Pingel, ich mag selbst nicht angesprungen werden, mag keine Hundehaare, Dreck oder Sabber von anderen Hunden an meiner Kleidung. Ich mag gerne in Ruhe und ungestört essen, ...

    Und egal wo ich bin und mit wem möchte ich allen anderen genauso ermöglichen nicht von meinen Hunden genervt zu werden. Denn für mich ist das, hört sich nun echt hart an, nervig wenn "fremde" Hunde um mich rum laufen, ich auf meine Bratwurst aufpassen und meine Klamotten hinterher waschen muss :pfeif:



    Also meine Hunde dürfen quasi gar nichts, und davon auch nur die Hälfte :p

  • Ich bin da für mich persönlich total im Zwiespalt und daher dieses Thema

    Ich sehe da keinen Zwiespalt. Das, was der Hund leisten kann, wird ihm zugetraut. Was er nicht schafft, wird geregelt.



    Man muss da einfach seinen Hund gut kennen. Meine Leohündin war mal bei einer Kinderparty angebunden an einem Busch, weil da sehr viele Kinder herumgerannt sind und der fremde Garten offen war.

    Geht der Hausherr dort zu ihr und verlangt Sitz und Platz von ihr. Sie hat gepflegt an ihm vorbeigeschaut xD

    Da fragt der mich "Kann die kein Sitz?" :lol:

    "Klar!" sag ich und mach ein winziges Zeichen mit dem kleinen Finger, und sie sitzt.


    xD


    Diese Szene hat mit damals u.a. gezeigt, was für ein Bombenhund sie war. Sie war wie ein Fels in der Brandung.


    Der Jungspund nun :ka: den dürfte ich da gar nicht einfach festbinden. Der würde sich in die Hosen machen bei so viel Lärm. Hier dann auch Delfintherapie hinterher :lol:

  • Wie unsere Hunde bei Feierlichkeiten „dabei oder nicht dabei“ sind, das hängt ganz enorm von den Gästen ab.


    Es gibt Menschen, wenn die dabei sind, dann sind meine Hunde nah bei mir oder nicht dabei.


    Feiern wir bei uns zuhause und es sind von uns ausgewählte Leute dabei, dann laufen die Hunde frei rum. Es ist unser zuhsuse, es gelten unsere Regeln und das wissen die menschen, die uns besuchen ganz genau.


    Ob da jetzt irgendwer ein falsches Kommando benutzt oder stumpf mit denen Bällchen wirft, das ist mir recht egal. Das macht denen nichts.

    Beim Füttern wissen alle, dass Emi da empfindlich ist und sie vorher fragen sollen, ob die xy haben darf.


    Bei einer Hochzeit über drei Tage: ich würde die Hunde einfach angeleint lassen. Es sind nur drei Tage und es ist die sicherste Option, dass der Hund in meiner Nähe ist und ich immer mitbekomme, was seine Bedürfnisse sind.


    Eine ähnliche Einladung steht nächstes Jahr bei uns an. Da werde ich das so machen bzw.je nach Temperatur können sie zwischendurch ins Auto.

  • Finde das halt einen wirklich großen Anspruch an einen Hund, in einer solchen Menschenmenge cool zu bleiben!

    Es ist schon toll, wenn ein Hund sich selbst rausnimmt und einfach von alleine Abstand hält oder sich zurückzieht!


    Und falls doch mal was passiert, was dann? Man war ja nicht dabei, der Hund irgendwo mittendrin... Schwierig!




    Wir sind da auch erst sehr unbedarft heran gegangen. Dexter war ja unser erster Hund, dazu ein Sonnenschein, der gerne Kontakt aufnimmt mit anderen Menschen.


    Wir haben also vieles entspannt gesehen und laufen lassen, aber immer auch Rückhalt und Hilfe gegeben, wenn er es gebraucht hat, und waren immer in der Nähe, ohne aber dauernd einzugreifen.

    Es hat gut zwei Jahre gedauert, bis er sich bei meiner mittlerweile verstorbenen Schwiegermutter zu Besuch nicht mehr total hat hochspulen lassen.


    Problem ist wohl, dass er nicht selbstsicher genug ist, um sich rechtzeitig herauszunehmen. Und oft zu nett, um anderen Menschen den Wunsch nach Kontakt zu ihm zu verwehren. Er hat also einen Konflikt, und das lässt ihm dann die Sicherungen durchbrennen.


    Er hat sich tatsächlich weiter entwickelt, aber es hat einfach Grenzen, wo er sich immer schwer tun wird.

    Er tut keinem was, aber es tut ihm nicht gut.

  • Es scheint hier aber doch tatsächlich einige Leute zu geben deren Hunde die passenden Vorraussetzungen mitbringt, dann kommt die Erziehung (Hund hatte bereits häufiger moderierten Kontakt zu Kindern, kennt grillen und ein Haufen fremder Menschen) und dann wird von den Haltern darauf vertrauen dass es klappen wird.

    Die Frage ist halt: Wie wäre der selbe Hund bei Haltern die immer ein Auge auf den Hund hätten? Die immer dabei stehen und selber den Hund korregieren würden?


    Ich bin da für mich persönlich total im Zwiespalt und daher dieses Thema

    Schwer zu sagen. Wenn der Hund von sich aus entspannt ist, dann hätte man wohl auch als jemand der immer daneben steht nicht viel zu tun oder managen.


    Aber es kommt sicher auch immer auf das eigene empfinden an. Mich persönlich z.B. stört es extrem wenn fremde Hunde mir zu nahe kommen, ich hab ne Allergie und ne absolute Abneigung gegen Sabber.. Meine Hunde haben darum einfach auch gelernt sich nicht jedem auf zu drängen haben wenn sie nicht explizit darum gebeten werden.

    Jemand anderen mag das aber vielleicht gar nicht stören weil das für den zur - Hundehaltung dazu gehört.


    Beide Parteien können hier jetzt aber erzählen das ihr Hund in so ner Situation entspannt ist und gut klarkommt ohne das man daneben stehen muss.


    Um ein gutes Bild zu bekommen davon, müsste man wohl die Gäste befragen wie sie die Anwesenheit des Hundes / der Hunde empfand und ob die es besser gefunden hätten, wenn der Besitzer daneben gestanden hätte.

  • Ohne Kinder wäre mo so gewesen, alsodie hatte kein Thema mit Kindern aber auch keine Erfahrung.

    Die hätte zuerst alles essbare abgecheckt und geklaut oder erschnorrt, jegliche Kommandos abgewogen ob es genugwurstdafür gibt und wäre irgendwann einfach irgendwo schlafen gegangen.

    Piero wäre noch mehr in seinem Element gewesen, aber ihn hätte man nicht so laufen lassen können weil er auf Bedrohungen dann doch reagiert hätte.

    Solo und samu fänden die Situation supergruselig

  • Also Neo ist ja recht unsicher. Aktuell machen wir es so, dass er bei Feiern erstmal rund 30 Minuten in der box bleiben muss, danach ist er recht entspannt. Dann darf er mit Gästen interagieren. Gut ist, dass unsere Gäste zum 70% Hundeerfahen sind. Problem sind Kinder die ihn schnell hochdrehen. Also achten wir schon darauf, dass er wieder in die Box kommt, wenn er so gar nicht zur Ruhe kommt. Auch zwischendurch mal. Es kommen aber auch keine "Fremden" zu uns zu Feiern. Er kennt mittlerweile alle unsere Freunde und Gäste.

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