Hundefreundschaft kippt

  • Mit meinem ersten Hund hatte ich jahrelang eine feste Gassigruppe. Wir sind jeden Freitagabend rund zwei Stunden gegangen und danach häufig noch Eis oder Pizza essen gewesen. Mit zur Truppe gehörte auch eine Nachbarin mit ihrem Border Collie, der nur wenige Monate jünger, als mein Terrier war. Die beiden Hunde konnten leinenlos und konzentriert nebeneinander auf dem Hundeplatz arbeiten. Sie konnten in der Pizzeria oder der Eisdiele gemeinsam auf Tuchfühlung unter dem Tisch liegen. Auch konnten sie gegenseitig ohne Aufregung am jeweiligen Gartenzaun vorbeigehen, wenn der andere dahinter stand. Aber sie konnten nicht gemeinsam frei laufen. Da ging direkt das Geprolle, Gerempel und Gemobbe los. Daher bekamen sie bei den Gassirunden immer nur abwechselnd Freilauf. So lange einer von beiden zumindest an der Schleppleine war, sind sie schöne Bögen gelaufen, wobei besonders wichtige Grashalme später sogar gleichzeitig beschnuppert werden konnten.


    Daher mein Rat: Miteinander spielen Gegenseitiges Mobben komplett unterbinden. Abwechselnd bleibt immer einer der beiden Herren an der Leine und der andere wird konsequent weggeschickt. Das werden die Hunde rasch kapiert haben und ihr könnt euch auch wieder treffen und gemeinsam spazierengehen.

  • :(

    Tut mir Leid, das so zu lesen.


    Ich habe/hatte immer Rüden. Und ganz ehrlich? Das ist eine absurde Faustregel: Gleichaltrige, intakte Rüden - schwierig. Je nach Größe geht es so ab 7, 10 oder 13 Jahren. Aber wenn sich zwei als Welpen/Junghunde gut kannten? Die Wahrscheinlichkeit, dass es nachher voller Spannungen ist, ist schon groß.


    Ich finde, du siehst das genau richtig. Dass deine Bekannte so empathielos ist, ist schade.

  • Wenn Sie dir bei deiner Einschätzung des Verhaltens nicht glaubt ( also dabei dass das kein Spiel ist, sondern für deinen Hund böse ausgehen kann) - Vielleicht wäre es eine Option das mit einem Trainer zu besprechen?

    Wenn sie dir nicht glaubt, dann ja bestimmt zumindest einem Hundetrainer oder?



    Oder ihr geht zusammen zu einem Seminar bzgl Verhalten.

    Oder schaut euch ein Webinar an.



    Es gibt hier auch einen Thread mit Videos von Hunden untereinander und Einschätzungen diesbezüglich.


    Also irgendwas zeigen was ihr zur Einsicht verhelfen könnte.

  • Ich verstehe gar nicht den Frust deiner Freundin, mein Rüde ist aktuell 10 Monate und benimmt sich bei Hunden, die es mit sich machen lassen, auch wie der letzte Macker. Ich wäre froh, wenn ich Freunde wie dich hätte, die mir anbieten daran zu üben und uns die Möglichkeit geben, daran zusammen zu arbeiten, sich vorher abzusprechen usw.

    In gewissem Maße ist es ja normal, dass ein junger Hund guckt, wie weit er gehen darf und den anderen als Spielball benutzen kann, Grenzen austestet, schaut wer körperlich stärker ist usw. Manche souveräne Hunde regeln das ganz schnell für sich, für alles weitere bin ich als Halter zuständig. Ich will doch später keinen Assi haben.

    Aber das geht eben nicht, wenn man statisch an einem Ort steht und nebenher grillt. Da muss man sich konzentrieren und eingreifen. Vielleicht könnt ihr euch mit einem Profi zusammen setzen und der schaut sich das an und erklärt eurer Freundin die Interaktion der Hunde und stellt mit euch einen Schlachtplan auf, wie sie daran arbeiten kann und du sie unterstützt.

    Wo kommt ihr denn her, vielleicht kann jemand einen kompetenten Trainer empfehlen?

  • Ja, da muss aber schon eine Bereitschaft vorhanden sein, daran zu arbeiten...


    Meine Nachbarin war dazu nicht bereit, auch als ich ihr erklärte, dass man das eben bewusst üben muss, damit ihre Kleine versteht, dass sie Bongo nicht mobben darf. Sie ging sofort in die Luft und meinte "Ja, ja, Du bist natürlich perfekt und Deine Hunde auch!"

    Tja, und damit war das Thema erledigt, seitdem geht sie mir aus dem Weg, obwohl ich ihr noch einige Male eine Whatsapp schrieb oder ihr zum Geburtstag gratulierte.


    Der Hunde-Konflikt war das Ende unserer jahrelangen Freundschaft. Ich hoffe, dass es bei Dir nicht so weit kommt!

  • Morelka Ich kenne das Thema, bei mir gab es so eine Reaktion in der Familie und da man nicht bereit ist dran zu arbeiten, können wir seit inzwischen fast 10 Jahren nicht mehr zusammen entspannt sitzen. Schade und schmerzhaft, wenn es so läuft.

  • Mit Freundschaften ist das so eine Sache. Gegenseitig Spaß zu haben, wenn die Welt in Ordnung ist, ist immer schön, aber in schwierigen Zeiten bewahrheitet sich die Qualität dieser Freundschaft.


    Sie war angepisst und unhöflich. Sie entschuldigt sich und sucht ein weiteres Gespräch. Das würde ich auch gewähren, meinen Hund jedoch nicht zum Bauernopfer machen lassen. Entweder es gibt eine Wende in der Erziehung des Hundes, oder eben man geht getrennte Wege. Ob das dann als Freundschaft ohne Hunde weiter gehen kann, muss Du selbst entscheiden.


    Ganz schlimm finde ich, dass der Streit unter den Augen eines Kindes ausgetragen wird. Dass Kinder gerne nachplappern, weiß man ja. Dem Kind sollte in einer ruhigen Minute doch einiges erklärt und besprochen werden.

  • Ich glaube, man nimmt es persönlich, wenn einem gesagt wird, dass das Verhalten des Hundes nicht „gut“ ist. Das rutscht schnell auf eine emotionale Ebene, v.a. wenn man befreundet ist. Von einem neutralen Beobachter (z.B. Trainer) kann man das evtl. besser annehmen.

    Allerdings muss die Bereitschaft dafür da sein.

  • Ja, ihr habt alle so Recht. Wie gesagt werde ich das nächste Gespräch abwarten. Das ich vorsichtig bin, auch bei anderen Hundebegegnungen, stimmt, aber ich muss meinen ja auch nicht immer gleich sofort an andere ran lassen, wir tasten uns da vorsichtig ran. Hab schon zu viel Schlimmes erlebt. Er DARF Kontakte zu anderen Hunden haben. Und wie schon gesagt läuft es ja bei anderen anders. Da wird begrüßt, beschnuppert und dann ist das aber auch gut.


    Ach und Jordy ist bei uns IMMER an der Leine, im Wald auch mal an der Schleppleine.

    Wenn Sie keine Einsicht zeigt, dann tut es mir leid, dann müssen wir halt getrennt Wege gehen.

    Mein Mann hat auch gesagt, dann ist es eben so, ihn regt das auch schon lange auf. Er hat es ihr auch schon gesagt, aber sie versteht es einfach nicht. Und bei mir war es auch schon der 2. Anlauf zu einem Gespräch. Sie fühlte sich einfach auf den Schlups getreten und kommt dann mit dem Argument das ihr Hund bei uns unerwünscht ist. Naja...

    Wir werden sehen...

    Schönes WE :hugging_face:

    Marlen mit Jordy und Jimmy im ❤️

  • Mal abwarten.

    Gespräch auf jeden Fall ohne Hunde.

    Ja, unerzogene Hunde sind fast überall unerwünscht, außer auf Hundewiesen wo keiner Ahnung hat aber den Hund mal schön laufen und spielen lassen wollen...uund da ist auch alles Spiel bis einer blutet.

    Und dann mal schauen was sie sagt, entweder sie lässt sich von Dir erklären was da los ist und wie das gestaltet werden kann oder sie versucht Dich aufzuklären und ihre Sicht durchzusetzen, dann eben ohne Hund.

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