BMEL passt GOT an modernste Untersuchungsverfahren an

Man sollte doch auch mal froh sein über die Fortschritte, die bei Diagnostik und Behandlung über die Jahre gemacht wurden. Das ist ja in der Vet nicht anders, als in der Humanmedizin.

Heute diagnostiziert und therapiert man Dinge, die vor Jahren gar nicht möglich gewesen wären. Ob das nun immer und unbedingt sinnvoll ist, sei dahingestellt. Aber es ist ja nun auch im Sinne der Halter, den Hunden ein möglichst langes und gesundes Leben zu ermöglichen.

Das kostet halt.

Mein Hund wäre vor Jahren sicherlich einfach eingeschläfert worden und so manch anderer Forumshund wohl auch.

Mal eine Frage an die, die sich hier über die grossen Unterschiede zwischen verschiedenen Tierarztrechnungen aufregen, beschwert ihr euch auch wenn im Restaurant x die Cola 2 Euro kostet und im anderen Restaurant 3,90?

Ich finde auch es gibt in der Gesellschaft zum Teil ein gravierendes Ungleichgewicht was jeder Mensch so an Geld zur Verfügung hat und bin auch entsetzt, was man in welchen Berufen so verdient/verdienen kann (da allerdings auch in beide Richtungen, also manche Berufe halte ich für extrem überbezahlt und andere hingegen unterbezahlt). Und wenn ich ehrlich bin, finde ich es auch viel schlimmer (um beim "Oma Erna" Beispiel zu bleiben), dass da auch bei der gesundheitlichen Versorgung der Menschen selbst ja zum Teil gespart wird.

Jeder wird hier wohl verstehen wie wichtig ein Haustier für einen sein kann und was man dadurch für Lebensqualität gewinnen kann, aber es ist nunmal genausowenig ein Grundrecht wie 3 mal im Jahr auf ne Kreuzfahrt zu gehen, in nem Haus mit grossem Garten zu wohnen, eine Jacht zu besitzen, 3 mal die Woche im Luxusrestaurant essen zu gehen usw.

Blöd sind halt die Fälle, in denen man während der Haltung an einen Punkt kommt, in dem die Kosten für die Tierhaltung einfach nicht mehr zu tragen sind, bei ner Jacht, Urlaub usw kann man dann einfach den Kram verkaufen und Aktivitäten streichen, bei Haustieren wird es je nach Tier schwer das dann gut unterzubringen (unabhängig vom emotionalen Teil). Deshalb sollte man sich ja auch verdammt gut überlegen, ob und wenn ja welche Tiere man sich anschafft. Es kann dann immernoch einiges schief laufen, das Leben lässt sich nunmal nie so genau planen, aber bei manchen Menschen ist es doch (zumindest für Aussenstehende) eigentlich klar, wenn da nur eine ganz kleine unvorhergesehene Sache passiert (entweder Tier muss etwas kostspieliger behandelt werden oder es steht plötzlich etwas weniger Geld zur Verfügung) funktioniert das ganze einfach nicht mehr. Und solche Beispiele tauchen ja auch immer mal wieder hier im Forum auf, aber so Sachen, dass man schon mit einem Hund ziemlich aufs Geld schauen muss, man sich jetzt nen 2. zulegen will und das ja sicher ohne Probleme klappt, weil man diesmal ja ne Versicherung abschließt. Aber huch, die erhöhen ja auch mal die Beiträge und 50 Euro mehr im Monat sind jetzt aber so überhaupt nicht mehr möglich zu bezahlen. Oder man sucht nen Hund, der soll aber in Raten bezahlt werden (das hab ich zwar noch nicht im Forum gelesen, ist mir aber schon in meinem Umfeld direkt begegnet).

Ich gönne wirklich jedem Menschen sein Haustier und finde es klasse, dass es Menschen/Vereine gibt, die sich auch kostenlos um die Haustiere von Menschen mit wenig Geld kümmern, die machen das aber freiwillig und müssen damit nicht ihren Lebensunterhalt bestreiten. Wäre vielleicht auch was für die, die hier so laut "Ungerechtigkeit" rufen, bleibt euch doch unbenommen genau diesen Menschen zu helfen. Warum nochmal soll der Tierarzt den Samariter geben, man selbst aber nicht?

Und werden heute und in Zukunft noch Viele werden. Aber deren Besitzer werden das sicherlich nicht hier diskutieren also fällt es ja nicht auf. Das ist dann halt nur Hörensagen.

Zitat von Lionn

Und werden heute und in Zukunft noch Viele werden. Aber deren Besitzer werden das sicherlich nicht hier diskutieren also fällt es ja nicht auf. Das ist dann halt nur Hörensagen.

Das denke ich aber auch. Irgendwo hat halt jeder seine Schmerzgrenze und Limit, was er in den Hund stecken möchte wenn dieser krank ist.

Und für so manch einen bleibt dann halt nur noch der Weg übers "Einschläfern" oder "Abgeben" bevor er sich in den finanziellen Ruin treibt.

Zitat von miamaus2013

Zitat von Snoopy2008

Ich habe kürzlich für exakt die gleiche Leistung (Untersuchung und Blutabnahme) bei TA a 200 und bei TA b 150 bezahlt. Und das ist auch nicht fair!

Es gibt immer noch Praxen, die nicht korrekt abrechnen und Posten auf der Rechnung weg lassen, obwohl sie aufgeführt werden müssten. Ist hier ja immer wieder Thema, es werden auch immer wieder offensichtlich falsche Rechnungen eingestellt.

Aber weil Praxis X eventuell falsch abrechnet und, aus welchen Gründen auch immer, gewisse Posten nicht auf der Rechnung aufführt, heißt das eben nicht, das Praxis Y deswegen unfair abrechnet - ganz im Gegenteil.

Und selbst wenn exakt die gleichen Posten auf beiden Rechnungen auftauchen: Preisunterschiede können eben auch durch den unterschiedlichen Satz entstehen, mit dem abgerechnet wird - auch das ist nicht unfair, sondern von der GOT genau so vorgesehen.

Doch natürlich war es in diesem Fall korrekt nur halt zu anderen Sätzen. Und klar ist dann irgendwie auch (zumindest für mich) das ich ERSTMAL zum Günstigeren gehe. Was danach kommt sieht man dann ja sollte was rauskommen. Und da finde ich 50 Euro machen schon einen gewaltigen Unterschied. Da gehts ja jetzt nich um ein paar Euro. Und genau das können sich halt manche am Monatsende halt nimma leisten.

NUR man weiss des halt vorher nicht, erst Recht nicht als Neuhundehalter.

Und mit der neuen GOT und MIT einer Satzerhöhung kann des halt schnell mal mehrere 100 Euro Unterschied machen

Zitat von Dogs-with-Soul

Zitat von Lionn

Und werden heute und in Zukunft noch Viele werden. Aber deren Besitzer werden das sicherlich nicht hier diskutieren also fällt es ja nicht auf. Das ist dann halt nur Hörensagen.

Das denke ich aber auch. Irgendwo hat halt jeder seine Schmerzgrenze und Limit, was er in den Hund stecken möchte wenn dieser krank ist.

Und für so manch einen bleibt dann halt nur noch der Weg übers "Einschläfern" oder "Abgeben" bevor er sich in den finanziellen Ruin treibt.

Richtig, aber es gibt die Möglichkeiten heute. Früher standen die ja gar nicht zur Verfügung.

Zitat von Dogs-with-Soul

Irgendwo hat halt jeder seine Schmerzgrenze und Limit, was er in den Hund stecken möchte wenn dieser krank ist.

Es gibt aber auch genug HH, die gerne mehr bezahlen wuerden, es aber nicht koennen.

Deswegen wuerd ich in den Satz oben das Wort 'kann' einfuegen. Nur 'wollen' klingt sehr...ungut.

Zitat von Murmelchen

Zitat von Dogs-with-Soul

Irgendwo hat halt jeder seine Schmerzgrenze und Limit, was er in den Hund stecken möchte wenn dieser krank ist.

Es gibt aber auch genug HH, die gerne mehr bezahlen wuerden, es aber nicht koennen.

Deswegen wuerd ich in den Satz oben das Wort 'kann' einfuegen. Nur 'wollen' klingt sehr...ungut.

Ja, sorry, falsch formuliert. Klar möchte hoffentlich jeder, nur das Beste und wenn es geht alles bezahlen können.

Ehrlich gesagt gehe ich nicht zum günstigeren Arzt, sondern zu dem, bei dem ich das Gefühl habe, die Diagnostik und Behandlung stimmt. Bin zum Beispiel jemand, der sehr schnell zum Facharzt rennt, weil ich einfach direkt gern einen Profi für seinen Bereich am Hund habe, statt erstmal x Euronen in ungenaue Diagnostik reinzupumpen und am Ende doch mit Schulterzucken zum Facharzt überwiesen zu werden. Abgesehen davon, dass der Hund dann teilweise unnötig lange Schmerzen hat und die Behandlung nicht anschlägt, weil es vielleicht doch was anderes ist, find ich einfach, dass der Facharzt zwar teurer ist, dafür die Diagnostik genauer. Am Ende kommt einen das sogar günstiger.

Da ich durch einen Zusammenstoß mit einem anderen Hund, der zwei meiner Hunde umgerannt hat, gerade seit Monaten ziemlich heftige Tierarztkosten habe, auf denen ich komplett sitze bleibe, bin ich trotzdem ganz froh drum, dass der Tierarzt heute beispielsweise einen kleinen Posten nicht abgerechnet hat. Dafür gab's was in die Kaffeekasse. Und beim nächsten Mal steh ich da auch wieder auf der Matte wie schon x mal zuvor.

Ich schaue schon auf die GOT Sätze, trotz KV. Wir wechseln zwischen drei Gemeinschaftspraxen, je nachdem was so ansteht. Fachlich gut finde ich alle drei Praxen, sonst wäre ich da gar nicht über die Jahre mit meinen Hunden.

Und die (zu Recht, da auch modernere und umfangreichere, medizintechnische Ausstattung) nach höheren GOT Satz abrechnen, suchen wir halt nur auf wenn ich vermute das es notwendig ist. Auch wenn ich es nicht aus eigener Tasche zahlen muss.

Aber insgesamt wird, finde ich, sehr fair abgerechnet. GOT 1 - 1,4 facher Satz, kann natürlich von Posten zu Posten unterschiedlich sein.