BMEL passt GOT an modernste Untersuchungsverfahren an

  • Meine Rinder sind s. g. "Nutztiere", ob ich das will oder nicht. Das schränkt - im Gegensatz zu als nicht-Schlachttier erklärten Pferden - manche medikamentösen Behandlungen ein, weil nur Medikamente zugelassen sind, die nach einer unterschiedlich langen Wartezeit für Fleisch/Milch für den Menschen unbedenklich sind.

    Beim Pferd kann ich bei einer dringend nötigen Behandlung jederzeit den Status auf "nicht-Schlachttier" ändern, um ihm die nötige Behandlung zukommen lassen zu können, beim Rind geht das nicht.

    Ich bekomme - verglichen mit dem Pferd - für meine Rinder also grundsätzlich nur eine 0815-Therapie, die die Ess-Gelüste der Menschen berücksichtigt.

    Abgesehen davon gibt es nur wenig erfahrene Rinder-TÄ, die über die üblichen Erkankungen in Milch- und Mastbetrieben hinaus, mit z. B. typischen Erkrankungen des alten Rinds umgehen können, um da angemessene medizinische Standards zu erschaffen, gibts in D noch lange nicht genügend Bedarf, auch wenn die ROS (Rinderhaltung ohne Schlachtung) gaaaaanz allmählich mehr wird.

    Solange meine Rinder von unserer Gesellschaft nur wie ein Brocken Fleisch behandelt werden, ist ja wohl das Mindeste, dass die TA-Kosten sich dann auch daran orientieren. Ich würde gern mehr zahlen - hätte ich dafür dann auch den Goldstandard der Tiermedizin wie bei den Haustieren.

  • :roll:

    Wenn der TA kommt um 20 Pferde zu impfen, von 20 Besitzern sind das mal eben 700 Euro.. Reine Hausbesuchgebuehr. Sorry, aber ja..ich finde das heftig! Das hat nix mit 'ich will nicht aufladen' oder 'mir sind 35 Euro zu teuer' zu tun..

    Soweit ich weiß gibt es bei diesen Terminen aber auch noch die Möglichkeit auf diese 34,50€ zu verzichten. Dann muss der Termin nur anders abgerechnet werden. Irgendwie sowas wurde bei uns letztens erzählt.

    Die Hausbesuchsgebühr fällt pro Halter an. Wenn man sie also bei einem Sammelimpftermin z.B. nur einmal abgerechnet haben möchte, dann muss man eine Person als Halter auswählen, der dann die Rechnung für alle bekommt... Schlupfloch, aber eigentlich nicht so ganz legal ;)

    Eine Freundin wettert auch gerade deswegen sehr gegen die GOT und Tierärzte. Sie hat ein sehr krankes Pferd und empfindet es als sehr ungerecht, dass die Kosten sie mittlerweile schier fast erdrücken. Ihre Argumentation ist, dass sie sich das Pferd vor Erhöhung und vor der Inflation zugelegt hat und da auch einen deutlichen finanziellen Puffer eingeplant hat. Dieser ist allein durch die stark erhöhten Kosten schon deutlich geschmolzen und jetzt tut die ungeplante Erkrankung und die stark gestiegenen Tierarztkosten ihr Übriges. Ohne die Erhöhungen hätte sie die Erkrankung easy gewuppt.

    Außerdem sei es ein Unding, dass Pferdetierärzte Hausbesuche und gleichzeitig ein Wegegeld berechnen (das sagt die FN ja auch), da viele Tierärzte ja gar keine Praxis haben, in die man kommen kann, ergo bleibt nur Hausbesuch.

    Eigentlich bin ich in der Materie gar nicht wirklich drin, versuche mich da deshalb etwas bedeckt zu halten. Auf der einen Seite denke ich mir, dass man das Hobby Pferdesport bzw -Haltung dann halt nicht mehr weiter betreiben kann, wenn es einem zu teuer ist. Da kann der Tierarzt, der auch gestiegene Kosten hat, jetzt nix dafür. Auf der anderen Seite gibt's eben vorhandene (kranke) Tiere, die versorgt gehören. Was soll meine Freundin jetzt mit ihrem Pferd machen, wenn sie die Kosten wirklich nicht mehr stemmen kann? Einschläfern? Schwierig.

    Mir geht es ganz genau so. Ich besitze zwei Pferde, einer davon ist jetzt 31, der andere 12.
    Hätte ich vor zwanzig Jahren gewusst, dass ich mir irgendwann mal trotz Vollzeitjob die Pferde nicht mehr leisten kann, hätte ich mir definitiv keine angeschafft :no:

    Und ich bin weder Turnierreiter (was mittlerweile absoluter Luxus ist), noch kaufe und besitze ich unnötigen Schnickschnack.
    Aber ich habe immer sorgsam darauf geachtet, dass meine Pferde regelmäßig geimpft werden (da sie in einer Herde leben, gefährdet man durch nicht-Impfen ja auch noch die anderen mit) und ich hatte für beide eine OP-Kosten Versicherung, damit ich ihnen im Notfall die nötige Versorgung bieten kann.

    Nun habe ich für die letzte Herpes Impfung 144€ bezahlt. Für EIN Pferd und EINE Impfung. Vor der neuen GOT hat mich das 70€ gekostet.

    Und das soll ich dann alle 6 Monate je Pferd wiederholen. Plus die anderen zwei Impfungen, die alle 1-2 Jahre wiederholt werden müssen.

    Die OP-Kosten Versicherung wurde aufgrund der Erhöhung von 246€ im Jahr auf 520€ im Jahr angehoben. JE PFERD.
    Für mein altes Pferd habe ich sie daraufhin gekündigt. Wenn bei ihm etwas größeres anfällt, wird er gehen müssen. Das ist wirklich eine harte Erkenntnis, aber für mich leider nicht mehr anders tragbar :( :

    JA, ich gönne den Tierärzten jeden Cent und schätze ihre Arbeit und den Aufwand, den sie dazu betreiben müssen sehr. Und sicherlich war eine Anpassung dringend nötig.
    Aber es stellt mich persönlich in diesem Ausmaß vor finanzielle Herausforderungen, die ich - hätte ich sie vor dem Kauf der Pferde gekannt - nicht angenommen hätte. Und ich glaube, dass es da vielen anderen ähnlich geht.

    Aber welche Alternativen habe ich?
    Den Senior verkaufen? Niemals.
    Einschläfern lassen? Er ist noch richtig fit, wach und munter. Spielt mit seinen Kumpels, frisst mit großem Appetit. Bei aller Liebe - das bringe ich nicht über´s Herz. Dann hungere ich lieber selbst.

    Klar, den Jungen könnte ich verkaufen. Und damit mein komplettes Leben wegschmeißen.

    Also spare ich, wo es nur geht, um meinen Pferden auch weiterhin den Tierarzt zu ermöglichen, wenn sie ihn brauchen.

    Ein schönes Gefühl ist das aber nicht.
    Auch, wenn ich mir das natürlich "selbst so ausgesucht" habe und es "nur" mein Luxus-Hobby ist.

  • War ja nur die frage, ob er das dann evtl. So abrechnen kann.

    Deshalb ja meine Frage ob es dein Pferd ist oder seins.

    ICH weiss das ja nicht, keine Ahnung.

    Und nein der reine Nutzen macht es nicht zu einem Nutztier, sonst würden ja Rinderhaltung als nicht Landwirt nicht oft doch unter Hobbyhaltung fallen. (Beim TA selbst wohl aber als Nutztier gelten)

    Ich finde deine Frage gar nicht dumm.


    Wenn das jetzt das Pferd des Landwirts wäre, was er nicht als Haustier registriert hätte, dann könnte er meiner Meinung nach das Pferd durchaus als Nutztier laufen lassen.

  • Ne, geht natürlich um mein Pferd. Sorry, dachte das sei klar und dachte du drückst mir nen Spruch 😅

  • Wir haben hier eine Tierärztin in der Nähe die sich auf die palliative Betreuung von alten Hunden/Katzen im Hausbesuch spezialisiert hat. Das ist schon sehr teuer, aber wenn es bei Opi soweit ist und die Fahrt in die Praxis zu beschwerlich wird , bin ich froh das es die Möglichkeit gibt.

    Wir waren heute beim Haustierarzt : Beratung + Cortisonspritze 33, 94 Euro ( incl Telefontermin am Freitag). Die Behandlung hatte er schon öfters , lag glaube ich vor der Erhöhung bei 28 Euro. Das ist vollkommen in Ordnung.

  • Wir haben hier eine Tierärztin in der Nähe die sich auf die palliative Betreuung von alten Hunden/Katzen im Hausbesuch spezialisiert hat. Das ist schon sehr teuer, aber wenn es bei Opi soweit ist und die Fahrt in die Praxis zu beschwerlich wird , bin ich froh das es die Möglichkeit gibt.

    oh, wo wohnst du? (muss nicht der ort sein, "rhein main" oder so reicht mir)

  • Wir haben hier eine Tierärztin in der Nähe die sich auf die palliative Betreuung von alten Hunden/Katzen im Hausbesuch spezialisiert hat. Das ist schon sehr teuer, aber wenn es bei Opi soweit ist und die Fahrt in die Praxis zu beschwerlich wird , bin ich froh das es die Möglichkeit gibt.

    oh, wo wohnst du? (muss nicht der ort sein, "rhein main" oder so reicht mir)

    Nähe Rostock . Eine Freundin hat das als Sterbebegleitung für ihren Hund genutzt und auch mehreren Tierbesitzern im Bekanntenkreis hat das den letzten Weg mit ihrem Hund sehr erleichtert. Für mich mit Seniorenhund auf dem Land eine große Beruhigung das es das gibt. Davon braucht es mehr Tierärzte , ein ganz tolles Angebot - also wenn du auch in die Richtung gehen möchtest , tu es bitte :)

  • Ich habe für die zweite Herpesimpfung und die Kotuntersuchung (da haben sie aber echt alles getestet) bei meiner trächtigen Hündin ca. 210 Euro bezahlt.

    Letzte Woche musste ich für den letzten Welpen dann in die Praxis weil die Geburt ins Stocken kam. Also mit Hündin und 10 Welpen hin. Wir waren ca. 2 Stunden im Behandlungsraum. Untersuchung, Infusion, 2x Oxytocin, Röntgen (2x aber nur 1x berechnet weil das erste Bild so schlecht. Sehr nett). Welpe wurde dann problemlos geboren. Zufall war, dass wir zeitlich gerade zur regulären Öffnungszeit der Praxis da waren. Also keine Gebühr dafür berechnet obwohl ich ja vorher die Ärztin schon telefonisch auf der Notfallnummer angerufen hatte. Dafür war aber noch eine telefonische Beratung von der Woche vorher mit auf der Rechnung.

    Preis ca. 230 Euro.

    Krass wie günstig das war wenn man den Aufwand betrachtet. :ugly:

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