Fragen, die man sich sonst nicht zu stellen traut - Teil 19

  • Mich wundert es grad schon ein bisschen, dass es so selbstverständlich gesehen wird, für normale Leistung Trinkgeld zu geben :tropf: Dass der Koch in der Küche sich Mühe beim Essen zubereiten gibt, oder dass der Kellner einem das Essen serviert, dass der Handwerker seine Arbeit gut macht, gehört doch alles zum Job? Oder gebt ihr auch Trinkgeld für die Kassiererin bei Aldi oder weil ihr gut in einem Geschäft beraten wurdet?


    Das ist kein Angriff, jeder kann Trinkgeld geben wie er mag, mich wundert nur etwas die Argumentation :tropf:

    Es macht einen Unterschied ob er/sie die Arbeit macht, oder dabei noch aufmerksam und sehr (ehrlich, nicht gespielt) freundlich ist.

  • Bei uns ist bzw. war es üblich, Handwerkern, die länger zugange sind, Getränke und ein Vesper bereitzustellen.

    Meine Mutter hat auch immer einen 20iger extra gegeben, mit den Worten:

    "Da kauft ihr euch noch a Seidla Bier."

    Hab gelernt, dass das zum "Anstand" gehört. Ich finde, dass das Wertschätzung ausdrückt. Ich biete auch Handwerkern, die bei mir zugange sind, einen Kaffee oder Wasser an. Sind sie über Mittag da, hole ich denen ein Vesper. Muss man nicht und macht man heute eigentlich auch nicht mehr. Man kennt sich hier aber und eventuell steigt die Bereitschaft im Notfall auch um 22.00 Uhr vorbeizukommen mit der Behandlung im Normalfall.

  • Mich wundert es grad schon ein bisschen, dass es so selbstverständlich gesehen wird, für normale Leistung Trinkgeld zu geben :tropf: Dass der Koch in der Küche sich Mühe beim Essen zubereiten gibt, oder dass der Kellner einem das Essen serviert, dass der Handwerker seine Arbeit gut macht, gehört doch alles zum Job?

    Es mag sein, dass es zum Job gehört, aber viele sind auch abhängig von dem Trinkgeld, ich habe in jungen Jahren auch einmal aushilfsweise als Bedienung gearbeitet und wurde sehr schlecht bezahlt, wenn ich da kein Trinkgeld bekommen hätte, hätte sich das nie und nimmer gelohnt. Ich finde schon, dass guter Service belohnt gehört, zumal es nicht selbstverständlich ist. Und je zufriedener und glücklich ich bin, desto höher fällt das Trinkgeld aus.

  • Da ich es immer wieder faszinierend finde, dass es Leute gibt die sich diesen Job antun (meine Mutter hatte Gastronomie, ich habe auch in der Gastronomie gejobbt), gebe ich auch großzügig Trinkgeld.

    Denn so schrecklich der Job ist, ich bin froh, dass er gemacht wird. Denn ich gehe sehr gerne (wenn auch selten) essen.


    Deshalb: wenn mein freundliches Lächeln und das Trinkgeld (idR 10-15%, bei zu günstigem Essen auch mal bis 20%) den Service (und idealerweise die Küche) bei der Stange hält, ist es mir das vollkommen wert.

  • Es macht einen Unterschied ob er/sie die Arbeit macht, oder dabei noch aufmerksam und sehr (ehrlich, nicht gespielt) freundlich ist.

    Wie gesagt, machst du das auch beim Kassier an der Kasse? :ka: Da habe ich sehr oft sehr freundliche Kassierer, aber auf die Idee, denen Trinkgeld zu geben, bin ich noch nicht gekommen. Und aus dem Buchhandel kann ich dir sagen: da kann ich eine ausführliche und freundliche Beratung geben, die Wahrscheinlichkeit für Trinkgeld ist relativ gering (hat gereicht, dass wir uns Milch für den Kaffee und alle paar Monate Eis für vier/fünf Leute leisten konnten).


    KayaFlat

    Ja, Wasser und Kaffee anzubieten ist für mich auch normal. Für den Fliesenleger haben wir auch extra Cola geholt und er würde auch was zum Mittag kriegen, wenn er wollte.


    Trixie03

    Naja, es gibt ziemlich viele Jobs, die nur Mindestlohn bekommen, die aber nicht in der gängigen Trinkgeldbranche arbeiten (wieder Beispiel Buchhandel... Ich weiß jetzt nicht, wie die Gehälter aktuell sind, aber sie dürften sich auch eher knapp über Mindestlohn bewegen)

  • Ich gebe eher selten Trinkgeld. Einfach, weil ich selbst auch aufs Geld schauen muss.

    Mir zahlt auch keiner Trinkgeld dafür, dass ich ihre anliegen freundlich, höflich, schnell und kompetent bearbeitet habe.

    Dafür erhalte ich meinen normalen Lohn.


    Ich fühle mich dazu aber auch nicht gezwungen. Wenn ich Trinkgeld gebe, dann weil ich das wirklich möchte.

  • Mich wundert es grad schon ein bisschen, dass es so selbstverständlich gesehen wird, für normale Leistung Trinkgeld zu geben :tropf: Dass der Koch in der Küche sich Mühe beim Essen zubereiten gibt, oder dass der Kellner einem das Essen serviert, dass der Handwerker seine Arbeit gut macht, gehört doch alles zum Job? Oder gebt ihr auch Trinkgeld für die Kassiererin bei Aldi oder weil ihr gut in einem Geschäft beraten wurdet?


    Das ist kein Angriff, jeder kann Trinkgeld geben wie er mag, mich wundert nur etwas die Argumentation :tropf:

    Für eine faire Entlohnung ist ja auch der Arbeitgeber verantwortlich. Und nicht der Kunde...

  • Es ist für mich etwas anderes, ob die Kassiererin den Artikel übern Scanner zieht und € 24,- sagt, oder die Kellnerin schon vom weiten bemerkt, dass ich etwas möchte. Mal als Beispiel.


    Supermarkt Kassen haben etwas von Massenabfertigung, ein Restaurantbesuch nicht. Beim Schachtelwirt gibt es kein Trinkgeld.

  • Damit diskriminierest du die Personen ander Kasse. Ist so und schade, dass dir das nicht bewusst ist.

    https://www.vice.com/de/articl…insehe-trinkgeld-zu-geben

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