Qualzuchten IV
-
Helfstyna -
1. Mai 2022 um 21:52 -
Geschlossen
-
-
Mit Relativiert meine ich, dass manche Beiträge so wirken als würde man die Anzahl von 50 % als garnicht sooo schlimm erachten. Also quasi a la,, 50 % sind betroffen, aber..."
Ich finds halt ne heftige Zahl, vor allem wenn man bedenkt dass das ja rein die DCM betrifft, und andere Dinge wie bspw Krebs, Wobbler, Willebrand und andere Krankheiten nochmal außen vor sind.
Naja, Wobbler und vWD sind mittlerweile eher Randgeschehen und bei den 50% darf man halt nicht vergessen, dass wir hier nicht von 50% DCM Toten, sondern Erkrankten sprechen.
Nein, ich leugne nicht, dass der Großteil auch an DCM stirbt, aber es sind eben auch DCM kranke Hunde in der Rechnung, die an anderen Dingen sterben von Krebs über Unfall bis Magendrehung und Altersschwäche.
Man darf sich die Rechnung nicht vorstellen 50% DCM Tote, 30% Krebstote, 10% MD Tote... da würd man wirklich depressiv werden und von der Rasse wär nichts mehr übrig. Erkrankte Hunde sind oft mehrfach betroffen und auch wenn der Scheitelpunkt der Kurve im Alter von 5 Jahren liegt, gibt es in dieser Prozentzahl auch die Gruppe, der im fortgeschrittenen Alter erkrankten Hunde.
Macht die Brisanz des Themas nicht geringer, aber ich habe oft das Gefühl, dass übersehen wird, dass es da viele Schnittmengen gibt, die das ganze zwar nicht gut werden lassen, aber diese "hat er nicht DCM dann halt Krebs oder vWD oder..." Denke etwas entzerrt.
- Vor einem Moment
- Neu
Hi,
Schau mal hier: Qualzuchten IV*
Dort wird jeder fündig!-
-
Kurzschnäuzigkeit und das damit einhergehende leid finde ich zum Beispiel mit nichts vergleichbar. Für mich persönlich liegen dazwischen Welten.
Weder DCM, Nacktgene, kurze Beine oder sowas wie Merle sind für mich vergleichbar.
Es findet sich immer ein Aber, wenn man irgendwie emotional verbunden ist.
Geht mir beim Thema Dackel auch so.
Ich finde nicht, daß man bei Qualzuchten noch Abstufungen machen sollte.
Wo zieht man denn dann Grenzen?
Qual ist Qual.
Qualzucht, Qualhaltung.
Nein, nichts davon ist schönzureden.
Ja, Qual.
Ein nackter Hund quält sich aber nicht.
Genauso wenig einer mit Merle.
Von DCM habe ich keine Ahnung, die Dobermänner die ich kenne quälen sich aber definitiv nicht. Wie viele kennst du denn?
Die Kurzschnauzen die ich hier treffe und kenne, die tun mir hingegen einfach nur leid. Das sind Qualen!
-
Das Ganz fällt halt so richtig beispielhafte unter „gut gemeint ist das Gegenteil von gut gemacht“.
-
Naja für mich ists jetzt kein großer Unterschied ob ein Hund Herzkrank ist oder wegen einer Herzproblematik stirbt.
Ich finde beides schlimm, vor allem nachdem ich weiß was es bedeuten kann einen Herzkranken Hund zu haben.
Vor allem diese hohe Zahl ist es.. Und da finde ich auch ein Randgeschehen nicht mehr wenig.
-
Finde das DCM Thema auch extrem schwierig solange es noch keinen zuverlässigen Gentest dafür gibt.
Da die Krankheit so stark beim Dobermann verbreitet ist, muss man ja davon ausgehen, dass fast jeder Hund mindestens mal ein einfacher Träger des betroffenen Gens ist (soweit ich weiß, tritt die Krankheit nur bei doppelten Trägern auf) und das wiederum bedeutet, dass es bei der Verpaarung von zwei einfachen Trägern z.B. zwar auch immer DCM Gen freie und einfache Träger geben kann, aber ebenso eben auch doppelte Träger also DCM kranke Hunde raus kommen. Also in der Theorie kommen bei so einer Verpaarung 25% freie, 50% einfache Träger und 25% doppelte Träger (kranke) Hunde raus.
Bei dem jetzigen Stand der Rasse ist es aber wahrscheinlicher, dass es öfter zu Verpaarungen zwischen einfachen Trägern und doppelten Trägern kommt und da kommen theoretisch 50% einfache Träger und 50% doppelte Träger (kranke) Hunde raus.
Oder sehe ich das falsch?
Es ist inzwischen so gut wie sicher, dass die DCM kein Einzelgengeschehen ist, sondern multifaktoriell.
Ähnlich wie HD z.b. Nur kann man HD vor der Zuchttauglichkeit röntgen. DCM tritt idR erst in der zweiten Hälfter der Zuchttauglichkeit oder später auf.
Wenn eine Hündin mit der Krankheit auffällt, hüpfen ihre Welpen oft schon durch die Welt.
Okay, dass bedeutet, es gibt mehrere Gene die die Krankheit im Zusammenspiel verursachen und/oder die äußeren Einflüsse könnten auch mit rein spielen?
Irgendwie macht es das ja noch schlimmer, weil man noch weiter davon weg ist, eine Lösung zu finden.
-
-
Das Randgeschehen war auf vWD und Wobbler bezogen und da gehen die Fall Zahlen in der seriösen Zucht gegen Null.
-
Finde das DCM Thema auch extrem schwierig solange es noch keinen zuverlässigen Gentest dafür gibt.
Da die Krankheit so stark beim Dobermann verbreitet ist, muss man ja davon ausgehen, dass fast jeder Hund mindestens mal ein einfacher Träger des betroffenen Gens ist (soweit ich weiß, tritt die Krankheit nur bei doppelten Trägern auf) und das wiederum bedeutet, dass es bei der Verpaarung von zwei einfachen Trägern z.B. zwar auch immer DCM Gen freie und einfache Träger geben kann, aber ebenso eben auch doppelte Träger also DCM kranke Hunde raus kommen. Also in der Theorie kommen bei so einer Verpaarung 25% freie, 50% einfache Träger und 25% doppelte Träger (kranke) Hunde raus.
Bei dem jetzigen Stand der Rasse ist es aber wahrscheinlicher, dass es öfter zu Verpaarungen zwischen einfachen Trägern und doppelten Trägern kommt und da kommen theoretisch 50% einfache Träger und 50% doppelte Träger (kranke) Hunde raus.
Oder sehe ich das falsch?
DCM ist nicht einfach rezessiv im Erbgang.
Die Studien zeigen, dass es sich wohl um eine Anhäufung von Schadgenen handelt. Allerdings ist bisher nicht klar, ob es nur einen Schwellenwert X braucht für den Ausbruch, eine bestimmte Genkombination oder Schwellenwert x plus Faktor Z...
München und Bern forschen seit Jahren, machen auch immer wieder Fortschritte und Entdeckungen, aber der große Durchbruch mit DER Antwort steht noch aus.
Und so lange man das Ergebnis nicht hat, ist es einfach unmöglich zu sagen, ob noch was zu retten ist oder ob man in 25 Jahren dann 85% betroffene hat.
-
Das Randgeschehen war auf vWD und Wobbler bezogen und da gehen die Fall Zahlen in der seriösen Zucht gegen Null.
Okay das is ja mal was ^^
Es ist inzwischen so gut wie sicher, dass die DCM kein Einzelgengeschehen ist, sondern multifaktoriell.
Ähnlich wie HD z.b. Nur kann man HD vor der Zuchttauglichkeit röntgen. DCM tritt idR erst in der zweiten Hälfter der Zuchttauglichkeit oder später auf.
Wenn eine Hündin mit der Krankheit auffällt, hüpfen ihre Welpen oft schon durch die Welt.
Okay, dass bedeutet, es gibt mehrere Gene die die Krankheit im Zusammenspiel verursachen und/oder die äußeren Einflüsse könnten auch mit rein spielen?
Irgendwie macht es das ja noch schlimmer, weil man noch weiter davon weg ist, eine Lösung zu finden.
Nicht nur das - Man weiß dass die DCM von Rasse zu Rasse anders "tickt".
Beim Schnauzer bspw kommt DCM auch vor, allerdings gilt der Gentest dort als zuverlässig und es tritt nur die sog juvenile Form auf. Bedeutet dass die Hunde noch vor dem 3. Lebensjahr erkranken und früh sterben.
Insgesamt tritt es bei dieser Rasse auch ziemlich selten auf.
Beim Boxer oder der Deutschen Dogge ist es nochmal anders.
Daher ist Gentest nicht gleich Gentest und DCM nicht gleich DCM und man muss bei jeder betroffenen Rasse nochmal individuell forschen.
-
Spannend wird es hier immer, wenn User mit betroffenen Rassen dabei sind. Da zeigt sich für mich durchgängig was man auch im RL erlebt, bei der eigenen Rasse ist es doch gar nicht so schlimm, weiß man noch gar nicht soooo genau, gibt man sich Mühe...
Das ist etwas, das ich an mir selber sehr merke und immer genau im Auge behalte. Man muss wirklich aktiv gegensteuern, bei den vorhandenen Infos nicht das "Rosinenpicken" anzufangen, sondern selbst die Augen aufzumachen, sonst wird man blind. Für mich ist das ein Selbstschutzmechanismus. Man MÖCHTE gerne glauben, dass das alles "nicht so ein großes Problem ist wie die anderen sagen", denn wem würde es nicht weh tun, wenn man für eine Rasse brennt und dann wird einem gesagt, sie stehe vor dem Aus?
Ich nehme mich selber da nicht raus. Man gibt ungern Dinge auf, die man liebt.
Für mich heißt das auch, nachzubohren, was es für Möglichkeiten gibt, sich selbst einzubringen und einen Beitrag zu leisten, das Ruder herumzureißen. Man kann niemand anderen zwingen, den eigenen Idealen zu folgen, man kann es nur selbst tun.
Ist äußerst idealistisch und verträumt, aber zumindest ich verfolge diesen Weg. Es wird immer Leute geben, die das, was ein anderer tut, nicht gut finden. Aber letztendlich muss man sich selber abends in den Spiegel schauen können, denke ich, und im Falle der Hundezucht seinen Hunden in die Augen.
Was macht den Dobermann so besonders, daß es sich lohnt, diese Rasse zu erhalten?
Also mit all den Krankheiten und Erkrankungsrisiken?
Bei Mops und Frenchie wird ja ähnlich gefragt.
Bei Mops und Frenchie wird ja gerne der "besondere Charakter" angeführt - ich kann das schon nachvollziehen (die Tatsache, dass sie sich durch die Atmung üblicherweise nicht komplett ausleben können, jetzt mal außen vor). Ich mag den besonderen Charakter meiner jeweiligen Rassehunde auch. Es gibt einen Grund, warum ich nach meinem Opi wieder einen Chow wollte. Es gibt aber beispielsweise richtig, richtig viele Leute, die diese Rasse total überflüssig finden. Man macht sich sogar gerne drüber lustig, wie "lustlos" und "faul" und "mürrisch" die wären, wie "desinteressiert" und "langsam". Kurzum, gäbe es ein Voting, stände ich ziemlich sicher ohne Wuschelkopf da.
Ich meine, fragst du rum, wirst du feststellen, dass es auch Leute gibt, die ALLE Hunde überflüssig finden, und Hundehaltung generell sinnlos bis schrecklich.
Für mich ist eine Rasse erhaltenswert, solange die Tiere bis zu ihrem Tod weitestgehend ohne Leid leben und ihrem Naturell entsprechend leben können. Im Falle von DCM... nunja, ein schneller, sehr plötzlicher Tod ist wohl vor allem für den Menschen schlimm. Sterben ist selten einfach und schmerzfrei. Oft führt ein langer steiniger Weg dorthin, man lese nur einmal im Altenpfleger-Thread (wo wir auch schon vertreten waren). Da fände ich es für mich nicht übermäßig schlimm, irgendwann einfach - plopp - umzufallen. Für alle Beteiligten ist das aber natürlich schrecklich. Für die Hunde...?
Das sind so meine Überlegungen zum Thema. Man möge sie interpretieren wie man will. Es bleibt wohl einfach eine Frage der Ethik.
-
Okay, dass bedeutet, es gibt mehrere Gene die die Krankheit im Zusammenspiel verursachen und/oder die äußeren Einflüsse könnten auch mit rein spielen?
Irgendwie macht es das ja noch schlimmer, weil man noch weiter davon weg ist, eine Lösung zu finden.
Das weiß keiner. Viele haben Meinungen dazu, es gibt Theorien (auch in Richtung Einfluss der Epigenetik, Umweltfaktoren etc.) aber sicher weiß man nur: hat man einen Dobermann, kann er DCM bekommen. Der Rest sind nur Theorien.
Auch zu Linien, die angeblich wenig belastet sind. Dafür verschwinden zuviele Hunde (ob in Privathand, plötzliche Magendreher, Autounfälle etc).
- Vor einem Moment
- Neu
Hallo,
Interessiert dich dieses Thema Hunde ? Dann schau doch mal hier *.
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!