Qualzuchten IV

  • Ich bin ehrlich geagt auch ganz fasziniert. Ich glaube es würde noch mit "Zucht = gut = Tierschutz" argumentiert wenn ein Großteil der Rassen schon ins gesundheitliche Nirvana gezüchtet worden wäre. Oder ist das mittlerweile nicht sogar schon der Fall...

    Na mit Collie und Sheltie lieg ich ja ziemlich vorn.... im negativen Sinne.

    Argument für gute Zucht ist ja an sich das "Wegzüchten" von Erkrankungen, die gute Auswahl von Zuchttieren. Gelingt ja nun auch nicht immer so wirklich und wird so auch nicht immer betrieben, auch nicht im VDH, wie ich finde.

    Tja, meine beiden Alten waren aus dem TS und ich wollte mit Emil und später mit Fiete und Lucifer schlicht keine Ü-Eier mehr. Und wenn schon Rassehunde, dann unter einem seriösen Dachverband. Das war halt so meine Intention.

    Jetzt hab ich insofern ein Ü-Ei, als dass ich einen auf Spur jagenden Collie hab :rolling_on_the_floor_laughing: .

  • Ois miteinand.

    Die DNA Daten haben sie von MyDogDNA und Optimal Selection.

    Die getesteten Hunde je Rasse lagen zwischen 30 und 2520. Bei 227 getesteten Rassen. Die Summe aller getesteter Hunde war 49378.

  • Es geht um den tatsächlichen, genetischen Wert und nicht um den am Papier. Die beiden Werte können sich arg unterscheiden.

  • Ist der genetische Inzuchtkoeffizient dann quasi über "alle" Generationen, oder wie kann ich mir das vorstellen? Der aus der Ahnentafel ist ja i.d.R. über die letzten 6 Generationen berechnet ( bei unserer Spitz-Junghündin liegt er da bei 0,0).

    Nein. Letztlich ist es auch ein errechneter Wert, allerdings aus genetischer Information, nicht vom Papier, wo eigentlich immer Infos fehlen, plus immer mal wieder Elterntiere gar nicht stimmen oder unbekannt sind.

    Standardmäßig war's bei meinen über 6 Generationen berechnet (wo meine Hunde am Papier teilweise auch sehr nah bei 0 lägen. Der, von dem ich selbst ausging, geht über 7 Generationen, damit rechnet das Rassearchiv. Genomisch liegen meine aber alle höher)

  • Schwabbelbacke

    Doch, das relativ niedrige Inzuchtniveau ist schon stimmig. Offenes Zuchtbuch und keine Championzucht plus Selektion auf Arbeitsleistung reißt es oft (noch) raus.

    Naja, aber trotzdem müssten die Hunde, früher oder später, alle miteinander verwandt sein.

    Es gab ja, vor allem in früheren Jahren, keine anderen Hunde zum fremdeinkreuzen auf der Insel.

    Es ist ja wirklich nicht so, dass da regelmäßig frisches Blut vorbei gehüpft ist, um eine genetische Vielfalt zu erzeugen.

    Aber in mos Papieren steht ja auch nicht Mal ein errechneter drin (da man aber eh nichts über die väterliche Seite sagen könnte....)

  • Schwabbelbacke

    Is beim Cirneco ja ähnlich. Der liegt in der Auswertung höher als der Kritikos Lagonikos, aber die getesteten Hunde sind großteils LOI, also mit nachvollziehbarem Pedigree und keine Registerhunde, vorallem aus Finnland und von etwa 3 italienischen Züchtern/Privatleuten wovon nur einer Registerhunde haben dürfte (inkl. gescheckter, die im Standard nimmer vorkommen, genetisch aber etwas breiter aufgestellt sein dürften)

    Es gibt aber auch klar eine Nähe zum Kelb tal-Fenek von Malta und Gozo und zum Seguggio Italiano vom Festland.

    Hunde von dem Typus sind in der Mittelmeerregion seit langer Zeit vertreten, die Geschichte mit "3000 Jahre alte Rasse" stimmen aber nicht. Relative Reinzucht gibt es wesentlich kürzer.

    Warum sollt nicht beim Kritikos Lagonikos auch mal Lagonikos Tis Rhodu, ein kretischer Laufhund oder sonstwas dabei sein? Bei der relativ raschen Generationenfolge von Hunden ist "abgeschottete Insel" ja ewig lang her.

  • Aber wie soll bei diesen Ergebnissen eine Zucht noch sinnvoll funktionieren?

    Berechnet nach Pedigree sind die Werte ja - soweit ich verstanden habe - deutlich niedriger … also nur noch Zucht nach genetischer Berechnung?

    Bei vielen Rassen dürfte es dann ja fast unmöglich werden einen Partner zu finden?

  • Aber wie soll bei diesen Ergebnissen eine Zucht noch sinnvoll funktionieren?

    Berechnet nach Pedigree sind die Werte ja - soweit ich verstanden habe - deutlich niedriger … also nur noch Zucht nach genetischer Berechnung?

    Bei vielen Rassen dürfte es dann ja fast unmöglich werden einen Partner zu finden?

    Bei einigen ja. Zumindest mit geschlossenen Zuchtbüchern.

    Bei anderen gäb es sinnvolle Managementmaßnahmen und genetische Testung bietet da mittlerweile ein gutes Werkzeug, wär aber nicht das alleinige Mittel der Wahl.

    Nicht mal Wachtel oder Sommerfeld-Stur waren und sind gegen Rassehundezucht, im Gegenteil. Aber für andere Zuchtstrategien.

  • Aber was bringen offene Zuchtbücher?

    Es ist doch zu erwarten, dass ein außerhalb von den „Vereinen“ gezüchteter Hund genetisch trotzdem eine sehr enge genetische Verwandtschaft aufweist (soweit ich verstanden habe, waren die Hunde in der Studie auch nicht alle vom Verbandszüchter).

    Um etwas entgegenzuwirken, wäre ja dann eigentlich einkreuzen von anderen Rassen nötig - aber dann ist Rassezucht ja tatsächlich in Frage gestellt?

    Danke, an alle die mir hier immer so geduldig antworten 😊

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