Begleithundeprüfung auf anderem Platz laufen

  • Vielen Dank für euren Input. Den Start für Anfang Mai habe ich zwischenzeitlich abgesagt.


    Den BH-Plauderthread hatte ich erst später entdeckt, deshalb bleibe ich mit meiner Frage "hier".


    Ich habe jetzt am WE etwas quergelesen und festgestellt, dass die Ablage für viele gerade dann nicht zu funktionieren scheint, wenn man sich umdreht. Im Training vorher standen wir alle öfter einige Meter entfernt von unseren Hunden und habe geredet...das waren vor der Läufigkeit bestimmt 6 Minuten und es war für Yuna kein Problem - allerdings hatte ich sie da auch immer mal wieder im Blick. Unsere Trainerin vom Platz habe ich leider in der Zwischenzeit nur kurz gesehen und diese Woche ist sie auch sehr eingespannt...da der nächste Termin dann auch nur den Mai und Juni zum Trainieren hat, möchte ich so bald wie möglich daran arbeiten, aber das auch mit System und Plan.


    Nach unserem Vorlaufen habe ich ja zuhause im Garten ein paar Tage später mit ihr geübt. Da hat sie dann nicht gejammert, ist aber auch jeweils nach wenigen Sekunden aufgestanden...und lief eher langsam zu mir / planlos rum...So, als wüsste sie gar nicht, was sie stattdessen tun soll.


    Hat sie das etwas falsch verknüpft bei der Ablage?


    Wie trainiere ich das am besten? Wieder ganz von vorne und dann halt direkt mit "Rücken zum Hund"...kurz und geringe Distanz und das dann langsam steigern? Und das dann auch an verschiedenen Orten. Einen Spiegel habe ich mir schon bestellt...mit der Handy-Kamera ist mir das zu mühselig^^.


    Um es für sie lukrativer zu machen, werde ich wohl eine gute Belohnung nutzen, ich hatte auch an Spielzeug gedacht, aber das könnte hier kontraproduktiv und eher Unruhe reinbringen - oder?!


    Eine Kollegin erzählte noch von externer Belohnung...das kannte ich bisher noch gar nicht, hatte es jetzt aber auch in einem Blog als eine mögliche Methode gelesen, möchte jetzt allerdings nicht zuviel auf einmal probieren.

  • Ich bin da jetzt kein Experte.

    Mache aber UO, und bin bisher mit jedem Sheltie, den ich hatte, die Prüfung gelaufen, und ich neige dazu, gerne auch die anderen Teams zu beobachten. Da kann man ja schon so einiges sehen, was eventuell als "Fehler" genannt werden könnte.



    Ich zähle jetzt einfach mal so meine Beobachtungen auf:

    Eines vorweg, ich gehöre zu der sogenannten Clickerfraktion. Also gibt es bei mir immer erst das Signal, daß da was gut war, und dann gehe ich in aller Ruhe den Hund belohnen.


    - es wird nicht beim Weggehen vom liegenden Hund belohnt. Gerade, wenn man mit dem Rücken zum Hund befindet und Distanz aufbauen will.

    Die meisten drehen sich um, und DANN kommt erst die Bestätigung


    - es wird auch nicht das längere Liegenbleiben belohnt, zwischendurch, immer wieder, so daß da Ruhe reinkommt


    - das Abrufen in den Vorsitz wird immer aus der Platzablage gemacht. Ja, ich weiß, in der Prüfung muß es auch so sein, und das üben dan viele auch.

    Aber wir üben den Abruf meistens, wenn der Hund sitzt. Ganz einfach, weil wir nicht wollen, daß der Hund, wenn er sich in der Platzablage hinlegt, so sehr unter Anspannung befindet, so daß der Hund aufsteht, sobald der Halter auch nur einmal tief einatmet ;)

    Und ganz selten, so mal zwischendurch, auch mal aus der liegenden Positon heraus.


    - wir üben auch das, was ich zuletzt geschrieben habe.

    Hund liegt, wir stehen in der Distanz, und hampeln herum, atmen tief ein, sprechen mit dem Trainer, und .... und .... und.....



    - sobald man sich vom Hund entfernt hat, und sich nach 30 Schritten umdreht, wird auch schon der Hund für den Abruf in den Vorsitz gerufen.

    Ich persönlich würde da einfach mal ein bißchen länger warten wollen, eventuell sogar mal (je nach Trainingsstand) den Hund fürs brave Sitzen bleiben zwischendurch belohnen.


    - Platzablage, und der Halter steht mit Rücken zum Hund, wird hier auch gezielt geübt. Die Belohnung erfogt dann auch, wenn man dem Trainer, einem anderen Teilnehmer, oder Helferlein einen fragenden Blick zuwirft, und dieser bestätigend nickt, daß der Hund noch liegt. Click, noch in DER Position, und dann wird sich erst umgedreht und zum Hund gegangen, damit er seine versprochene Belohnung bekommt.





    Was mir persönlich noch wichtig ist: junge Hunde machen noch Unsicherheitsphasen durch, Hündinnen haben das meist in Kombination mit der Läufigkeit. Einfach da "neu" üben.

  • Ich raff nicht wie Du überhaupt trainierst? Du machst das alles über Strafe oder wie?

    Nein - wie kommst Du denn darauf?!


    Ich lege sie ab belohne sie mit Futter (Leckerli entweder von unten füttern oder zwischen die Pfoten legen, damit sie nicht "hochkommt")...dabei wir die Distanz und Dauer immer wieder verändert...das ist doch eigentlich ganz klassisch?!


    Ich überlege jetzt nur, ob es gut ist, höherwertig zu belohnen, oder ob sie dann zu hibbelig wird.

  • Ich kann Dir aus eigener Erfahrung berichten - nicht was die BH auf dem fremden Platz angeht - , sondern, wenn Hunde plötzlich nicht mehr das machen, was sie ansonsten eigentlich gut konnten.


    Hund war gut ausgebildet und hatte die BH 1 schon bestanden und sollte jetzt in die Leistungssparte BH 2 geprüft werden. Hunde hatte bis dato super Leistungen gezeigt, war absolut zuverlässig. 6 Wochen vor der Prüfung: Hund lief nicht mehr bei Fuß mit, entschied für sich einfach stehen zu bleiben und ich durfte mein Ding weiter machen. Er blieb einfach stehen und stand dann alleine mitten auf dem Platz. Frech in die Runde guckend, als ginge ihn das alles nichts an. Es war zum verzweifeln. Hund zur eigentlichen Prüfung - trotz Abraten des Trainers - abgemeldet; ich habe ihn zurück gezogen!


    Dann habe ich einfach 4 Wochen nichts mehr gemacht. Gar nichts! Keine Unterordnung, kein Fußlaufen - nichts!


    Dann kam von der Trainerin der Anruf, ich solle doch den Hund nachmelden. Es gäbe für einige Hunde noch ein weiteres Angebot zur Prüfung. Eben 3 Wochen später als zur ersten Prüfung. Ich war am zweifeln, wußte aber, dass mein Hund alle Kommandos beherrschte und habe tatsächlich nachgemeldet.


    3 Tage vor der Nachprüfung habe ich kurz und knapp nur einzelne Elemente kurz überprüft und festgestellt - die Kommandos sitzen noch.


    Am Prüfungstag war mein Hund so was von klar im Kopf und so präsent, lief wie am Schnürchen und war voll motiviert. Der hatte eine nahezu perfekte Prüfung abgelegt. Die Zuschauer waren begeistert und hätten so was von einem Dackel nicht erwartet.


    Was ich damit sagen will: manchmal ist weniger mehr und auch der beste Hund braucht mal Abstand vom Training.

  • Danke für Deine Beobachtungen.


    Wir Clickern auch, allerdings kennt Yuna das Click dann auch gleichzeitig als Auflöser, also als "ok" und würde dann vermutlich aufstehen (probiere ich mal aus). Meinst du das so? Und grundsätzlich dann eher weggehen und nicht zwischendrin belohnen, sondern lieber auflösen und neu ansetzen.

    Ich habe mir extra einen Spiegel bestellt, da ich oft alleine trainiere (also zuhause im Garten v.a.) und mir das Handy zu dabei ist.


    Dass das mit dem Vorsitz zu Verwirrung führen kann, hatte ich auch schon gelesen...das werde ich dann maximal ein oder zweimal in dieser Konstellation üben, ansonsten trainiere ich den aus dem Sitz oder aus der Bewegung (Leckerli möglichst gerade von mir wegwerfen).


    Gerade auch wegen der Unsicherheit in Zusammenhang mit der Läufigkeit und ggf. dem Druck, der jetzt wäre, habe ich abgesagt. Unser Vorbereitungstrainer hat das Training auch so ausgelegt, dass jetzt fast 2 Wochen Pause vor der Prüfung sind und er sagte auch, dass man da nicht groß üben soll. Sie hatte jetzt gut 4-5 Wochen "Pause" und beim Obi-Training letzte Woche hat die Trainerin auch bewusst keine Fußarbeit abgefragt, sondern "Box", Rumschicken usw. geübt.

  • Bezüglich richtiger Zeitpunkt des Starts:


    Ich persönlich würde nicht starten wollen bis nicht alles richtig sitzt. Also wenn du sagst Vorsitz 50:50, dann wöllte ich das für mich safe haben bevor ich starte. Wenn du eh keine Turniere laufen willst, hetzt dich doch auch keiner.


    Bezüglich Ablage:


    Die Frage ist ein wenig wie du die Ablage aufgebaut hast. Meiner Erfahrung nach benötigen einige Hunde da Trainingsansätze abseits von „weggehen, warten, hingehen und belohnen usw“.


    https://hundesport-nubi.de/ablage-im-hundesport/


    Vllt hilft dir das, ich habe die Methode mit dem Superfutter genommen und damit guten Erfolg erzielt.

  • Wir Clickern auch, allerdings kennt Yuna das Click dann auch gleichzeitig als Auflöser, also als "ok" und würde dann vermutlich aufstehen (probiere ich mal aus). Meinst du das so? Und grundsätzlich dann eher weggehen und nicht zwischendrin belohnen, sondern lieber auflösen und neu ansetzen

    Bei mir ist der Click nicht automatisch gleich Übung ist beendet!


    Bei mir steht er für DAS ist sehr gut, dafür gibt es was.


    Also wird solange die Position gehalten, bis ich auflöse. Und das ist ein anderes Kommando bei mir.



    Ich belohne gerne zwischendurch, gerade bei der Platzablage. Das bringt Sicherheit beim Hund rein, und er weiß dann, daß er es immer noch richtig macht!



    (Leckerli möglichst gerade von mir wegwerfen)

    Beim Vorsitz?!?


    Ehrlich gesagt, daß verstehe ich jetzt nicht so richtig.

    Immerhin ist hierbei doch das Ziel, daß der Hund schnell zu mir gerannt kommt und möglichst gerade vor mir hinsetzt.

    Da werfe ich ganz sicher keine Leckerchen weg!

  • Ich glaube, der Hund ist einfach noch nicht gut genug trainiert und du möchtest viel zu viel auf einmal. Scheinst recht "planlos" zu trainieren und ineffizient zu sein. Nicht bös gemeint!


    Generalisieren, viele verschiedene Bilder üben, die Duration nach und nach erhöhen (hier arbeite ich gerne mit Keep-Going). Marker habe ich mehrere, beim Clicker wird die Übung nicht aufgelöst ich will ja in der Regel "Feed in Position", die Pfeife als Marker bedeutet aber tatsächlich "Belohnung bei mir", also Position auflösen.


    Also nicht gleich umdrehen, sondern kleinschrittig das Bild immer wieder verändern, ich denke, die Schritte sind zu groß.


    Ich möchte in der UO "Spannung" und nicht "Ruhe" wie im Alltag, belohne also durchaus mit Spielzeug bzw. in unterschiedlichen Wertigkeiten. Vom simplen Trockenfutter bis zum Ball der fliegt in diversen Abstufungen. Je nach Ziel und Schwierigkeit.

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