Junger Rüde dreht sich beim Spaziergang ständig um

  • Hallo zusammen,


    wir haben einen 11 Monate alten Landserrüden bei uns wohnen der mit 10 Wochen bei uns eingezogen ist.

    Er ist ein sehr freundlicher Rüde neigt aber dazu zu kontrollieren. Außerdem hat er ordentlich Will-to-please und bock zu arbeiten.


    Letzten Freitag war eine Hundetrainerin bei uns zu Hause wegen dieser Kontrollgeschichte.


    So, jetzt komme ich eigentlich zum Punkt :partying_face:


    Ich habe ihr erzählt das der Hund schon von weitem Bewegungen, Menschen oder auch sonstiges registriert und genau im Blick behält. Geht diese Person zB an uns vorbei schaut er immer wieder nach hinten. Noch zig Mal. Die Trainerin meint, das wäre die Vorstufe zum Pöbeln und ich solle ihn am Halsband so halten das er sich nicht umdrehen kann. Er versucht dann mit allen Mitteln trotzdem zu gucken. Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen dass das pöbeln sein soll, ich kann das aber nicht logisch begründen :thinking_face: Rute trägt er eher unten und die Ohren stellt er eher nach hinten. Oder gehört das evtl auch zu der Kontrollgeschichte?


    Ich dachte mir ich frage euch mal, evtl. kennt sich hier jemand damit aus.


    Vielen lieben Dank schonmal :smiling_face_with_hearts:


    Djulie

  • Meine Landseerhündin ist bald zwei Jahre alt.

    Reika ist auch sehr aufmerksam und nimmt alle Bewegungen schon auf Entfernung wahr - ganz anders als zB mein Mixrüde, den sowas kaum interessiert.

    Für mich ist es in Ordnung, wenn Reika die Umgebung scannt - so lange sie dabei ansprechbar bleibt, regelmäßig mit mir in Kontakt tritt und aufhört, etwas zu kontrollieren, wenn ich ihr signalisiere, dass das Objekt/Tier/Mensch in Ordnung ist. Von daher, wenn dein Rüde wirklich kontrolliert, dann würde ich das ständige Umschauen tatsächlich nicht dulden wollen. Einfach, weil ich erwarten würde, dass der Hund eine Sache nicht übermäßig im Auge behalten muss, wenn ich kommuniziert habe, dass das nicht nötig ist. Allerdings würde ich das nicht über das Halsband regeln (ich weiß nicht, wie dein Rüde ist, aber Reika würde das nur übergriffig finden und es würde die Anspannung erhöhen). Ich schaue mir Dinge, die Reika beachtenswert findet, einmal offensichtlich an. Signalisiere verbal und körpersprachlich, dass das keine Bedrohung ist. Und gehe dann ganz bestimmt, aber nicht angespannt, meinen Weg weiter. Bei uns ist das ganze noch lange nicht perfekt. Aber wir haben die besten Fortschritte bis jetzt darüber erzielt, dass ich Reikas Kommunikation ernst nehme, aber versuche, ihr die endgültige Bewertung abzunehmen.

    Wenn ein Landseer Dinge eigenständig bewertet kann das durchaus im Pöbeln enden. Damit hatten wir auch immer mal zu kämpfen, wobei wir das aktuell gut im Griff haben.

    Anders händle ich Unsicherheit. Wenn Reika durch etwas verunsichert ist, darf sie durchaus länger hinschauen und sich damit auseinandersetzen.

    Wie äußert sich das "Kontrollieren" denn sonst in eurem Alltag? Wieso genau habt ihr die Trainerin kommen lassen, nur wegen des Umschauens?

  • Ich würde nicht verbieten zu gucken. Denn wahrnehmen tud der Hund ja sowieso. Der Hund muss lernen damit umzugehen und Vertrauen in eure Fähigkeiten bekommen, dass ihr letztlich Bitteschön entscheidet, nicht der Hund.


    Ich rate dringend einen anderen Trainer zu kontaktieren, der eine tiergerechtere Idee hat, wie man euer Problem löst.

    So von weiten ist es schwierig was zu raten. Ich benenne die Dinge, die meine Hunde sich ansehen. Also: Hund, Reh…was auch immer und ich sage immer: guck hin!


    Und dabei belohne ich den Hund und irgendwann haben sich alle bisher umgedreht.


    Und gleichzeitig baue ich ein Abbruchsignal auf, in Ruhe, abseits von Aufregung. Und damit kann halt auch einfach mal Verhalten abgebrochen werden, was ich nicht will.

    Und ich würde auch auf weitere Hilfsmittel nicht verzichten, damit jeder Hund hier meine absolut goldene Grundregel lernt.

    Die heißt? „ Nie! Niemals springt hier ein Hund in die Leine, wenn ich diese in der Hand halte!“


    Das geht absolut nicht! Stell dir vor, du führst ein Pferd und das reißt dir wann es will die Zügel aus der Hand. Das geht einfach nicht.

    Wenn das nicht passiert, ist ein „Pöbeln“ eben auch nur heiße Luft. Was das Pöbeln ja gefährlich macht ist es, wenn der Hund wie bekloppt in die Leine springt.

  • Guten morgen!


    Woran erkenne ich denn den Unterschied zwischen pöbeln und Unsicherheit? Ich dachte früher immer es ist eher Unsicherheit weil er das schon macht seit er klein ist. Am Anfang hat er nur nicht die Umgebung abgescannt, sondern sich nur umgedreht.

    Wenn wir manchmal zwei Mal an der gleichen Person vorbeigehen 15 Minuten später interessiert ihn diese plötzlich nicht mehr. Vielleicht auch ein Anhaltspunkt?


    Also, er will mir am Liebsten den ganzen Tag hinterherlaufen. Sobald ich mich bewege bewegt auch er sich. Wenn er irgendwo gelegen und geschlafen hat und ich bin aufgestanden hat er sofort hochgeguckt. Wenn ich 10 Mal aufgestanden bin hat er 10 Mal hochgeschaut.

    Das hinterherlaufen hab ich schon früh unterbunden. Aber er entspannt dann nicht wenn er mich nicht sieht sondern liegt hechelnd auf seinem Platz. Das hält er locker auch 2 Stunden durch. Im Wohnzimmer hat er einen Liegeplatz so das er uns nicht sehen kann aber direkt neben uns ist. Wenn mein Mann im Wohnzimmer ist und ich nicht dann nörgelt er und beschwert sich. Komme ich dann ins Wohnzimmer macht er weiter und setzt sich ununterbrochen hin damit er mich sehen kann. Er darf jetzt seit zwei Wochen nur noch auf seinen beiden Plätzen liegen. Er hat noch eine Art Box bei uns hinten im Büro. Da liegt seine Decke und das ist der abgeschieden Store Raum. Wenn er tagsüber dann mal schlafen soll dann kommt er dorthin und wir machen die Tür zu. Weil sonst ein schlafen mit Bewegung im Haus eigentlich nicht möglich ist.

    Mir hinterherlaufen schicke ich ihm bewusst Körper sprachlich und mit Ansage weg jedes Mal. Manchmal steht er auch einfach blöde im Haus rum und weiß nicht wo er hin soll. Das ist aber schon besser geworden. Er geht dann auf seine Plätze und legt sich dort eben hin. Aber auch hinten in seiner Box ist ein entspannen am besten nur dann möglich wenn ich die zu mache. Ist sie offen habe ich das Gefühl dass er die ganze Zeit den Drang hat aufzustehen und zu gucken.


    Ihn beim spazieren gehen nicht zum gucken zu bewegen ist irgendwie auch extrem schwierig. Ich drehe ihn manchmal um und halte seinen Kopf in die Richtung wo er nicht sehen kann. Aber ruhig und entspannt. Irgendwann ist es dann okay für ihn beziehungsweise versucht er zumindest nicht mehr zu schauen. Aber wenn die Person weg ist und ich lasse los dann guckt er sofort wieder hin und her wo sie ist wenn er dann merkt er kann nichts mehr sehen dann lässt er ist. Ein Abbruchsignal haben wir ebenfalls das funktioniert auch sehr gut! Aber beim gucken irgendwie nicht. Ich habe auch schon über ein AlternativVerhalten nachgedacht. Mir wäre es irgendwie wichtig zu verstehen warum er das macht. Wenn er unsicher ist oder vielleicht sogar ein bisschen Angst hat muss ich da ja anders mit umgehen als wenn er pöbeln will.

    In die Leine springen hat er mal versucht zwei bis dreimal und seitdem ist das Thema gegessen.

  • Ich wollte meinen Beitrag ändern aber das darf ich nicht sagt das System. Deswegen ist der Zweite nun der aktuelle. Sorry…


    Guten morgen!


    Woran erkenne ich denn den Unterschied zwischen pöbeln und Unsicherheit? Ich dachte früher immer es ist eher Unsicherheit weil er das schon macht seit er klein ist. Am Anfang hat er nur nicht die Umgebung abgescannt, sondern sich nur umgedreht.

    Wenn wir manchmal zwei Mal an der gleichen Person vorbeigehen 15 Minuten später interessiert ihn diese plötzlich nicht mehr. Vielleicht auch ein Anhaltspunkt?


    Also, er will mir am Liebsten den ganzen Tag hinterherlaufen. Sobald ich mich bewege bewegt auch er sich. Wenn er irgendwo gelegen und geschlafen hat und ich bin aufgestanden hat er sofort hochgeguckt. Wenn ich 10 Mal aufgestanden bin hat er 10 Mal hochgeschaut.

    Das hinterherlaufen hab ich schon früh unterbunden. Aber er entspannt dann nicht wenn er mich nicht sieht sondern liegt hechelnd auf seinem Platz. Das hält er locker auch 2 Stunden durch. Im Wohnzimmer hat er einen Liegeplatz so das er uns nicht sehen kann aber direkt neben uns ist. Wenn mein Mann im Wohnzimmer ist und ich nicht dann nörgelt er und beschwert sich. Komme ich dann ins Wohnzimmer macht er weiter und setzt sich ununterbrochen hin damit er mich sehen kann. Er darf jetzt seit zwei Wochen nur noch auf seinen beiden Plätzen liegen. Er hat noch eine Art Box bei uns hinten im Büro. Da liegt seine Decke und das ist der abgeschieden Store Raum. Wenn er tagsüber dann mal schlafen soll dann kommt er dorthin und wir machen die Tür zu. Weil sonst ein schlafen mit Bewegung im Haus eigentlich nicht möglich ist.

    Mir hinterherlaufen schicke ich ihm bewusst Körper sprachlich und mit Ansage weg jedes Mal. Manchmal steht er auch einfach blöde im Haus rum und weiß nicht wo er hin soll. Das ist aber schon besser geworden. Er geht dann auf seine Plätze und legt sich dort eben hin. Aber auch hinten in seiner Box ist ein entspannen am besten nur dann möglich wenn ich die zu mache. Ist sie offen habe ich das Gefühl dass er die ganze Zeit den Drang hat aufzustehen und zu gucken.

    Deswegen war die Trainerin bei uns.

    Sie sagt aber Respekt oder Unterordnung ist bei uns gar kein Problem. Wenn er sein Deckenkommando hat und wir rasen wild durchs Haus bleibt er auch auf seiner Decke. Klar, er schaut natürlich was da gerade passiert. Sie denkt er hat eine sehr hohe Erwartungshaltung und schaut deswegen immer.


    Außerdem meint sie das er richtig Bock auf Arbeiten hat und er wohl nicht ausgelastet ist. Ich soll ordentlich mit ihm Rad fahren und ihn auch kopfmäßig auslasten.


    Eben war ich zwischendurch mal 10 Minuten weg aus dem Raum. Er hat gerade gefressen und wir haben ein bisschen Futtersuche vorher gemacht. Als ich wieder reinkomme liegt er völlig tiefenentspannt auf seiner Decke auf der Seite. Soviel dazu ;-)


    Ihn beim spazieren gehen nicht zum gucken zu bewegen ist irgendwie auch extrem schwierig. Ich drehe ihn manchmal um und halte seinen Kopf in die Richtung wo er nicht sehen kann. Aber ruhig und entspannt. Irgendwann ist es dann okay für ihn beziehungsweise versucht er zumindest nicht mehr zu schauen. Aber wenn die Person weg ist und ich lasse los dann guckt er sofort wieder hin und her wo sie ist wenn er dann merkt er kann nichts mehr sehen dann lässt er ist. Ein Abbruchsignal haben wir ebenfalls das funktioniert auch sehr gut! Aber beim gucken irgendwie nicht. Ich habe auch schon über ein AlternativVerhalten nachgedacht. Mir wäre es irgendwie wichtig zu verstehen warum er das macht. Wenn er unsicher ist oder vielleicht sogar ein bisschen Angst hat muss ich da ja anders mit umgehen als wenn er pöbeln will.

    In die Leine springen hat er mal versucht zwei bis dreimal und seitdem ist das Thema gegessen.

  • Woran erkenne ich denn den Unterschied zwischen pöbeln und Unsicherheit?

    Unsicherheit ist oft (meistens) die Ursache für Pöbeln.

    Daher würde ich nicht sagen "Der ist nur unsicher". Dein Junghund braucht halt Anleitung und klare Führung, damit er aus völlig normaler Unsicherheit keine unerwünschten Lösungsstrategien entwickelt.


    Das mit dem Kopf festhalten finde ich sehr merkwürdig.

  • Im Wohnzimmer hat er einen Liegeplatz so das er uns nicht sehen kann aber direkt neben uns ist.

    Warum darf er nicht sehen? Ein Hund ist ein Rudeltier und es lernt auch durch Beobachtung. Warum darf er das nicht?

    Er darf jetzt seit zwei Wochen nur noch auf seinen beiden Plätzen liegen.

    Warum darf der Hund nicht selbst entscheiden wo er liegen mag? (Muß ja nicht das Sofa sein!).

    Da liegt seine Decke und das ist der abgeschieden Store Raum

    Warum muss er in einen abgeschiedenen Raum? Noch einmal: der Hund ist ein Herdentier und ihr seid für ihn die Herde. Er fühlt sich ausgegrenzt, abgeschoben.

    Mir hinterherlaufen schicke ich ihm bewusst Körper sprachlich und mit Ansage weg jedes Mal. Manchmal steht er auch einfach blöde im Haus rum und weiß nicht wo er hin soll.

    Wegschicken ist so eine Sache. Könnte vom Hund falsch verstanden werden, so nach dem Motto: "Du gehörst nicht hierher". Das erklärt dann auch das blöde herum stehen im Haus. Er ist unsicher, weiß nicht wie er es tun soll.

    Besser, Du machst eine konkrete Ansage, z.b. "Geh in Deinen Korb". Da weiß der Hund was er tun muss!

    Ihn beim spazieren gehen nicht zum gucken zu bewegen ist irgendwie auch extrem schwierig.

    Ja, das glaube ich gerne. Ich würde ihn zurückblicken lassen und ihm dann ein Signal setzen "Komm, jetzt ist es gut. Wir gehen weiter". Dazu würde ich ihn mit Leckerli ablenken, kurzfristig führen. Oder ihn mit einem Spielzeug ablenken.

    Ich drehe ihn manchmal um und halte seinen Kopf in die Richtung wo er nicht sehen kann.

    Auch hier wird mit Druck gearbeitet und der Hund versteht nicht. Ansage machen!

  • Außerdem meint sie das er richtig Bock auf Arbeiten hat und er wohl nicht ausgelastet ist. Ich soll ordentlich mit ihm Rad fahren und ihn auch kopfmäßig auslasten.

    Ein so großer Hund kann in dem Alter Fahrradfahren kennenlernen, aber "Auslasten" durchs Fahrradfahren? Scheint mir, wie zuvor geschrieben, auch nicht die richtige Person als Trainer zu sein. Insgesamt klingt es, als ob die Basis eurer Kommunikation noch nicht so richtig ist. Das kann man recht schnell ändern – mit einem passenden guten Trainer.

  • Weil er uns ununterbrochen anstarrt und das nervt nach ein paar Wochen dermaßen!

    Ich will nicht ununterbrochen angeglotzt werden und ständig unter Beobachtung sein.

    Liegen darf er aktuell nicht wo er will weil er sich immer strategisch so in den Weg legt das er das gesamte Haus im Blick hat, ergo, er gibt sich selber ne Aufgabe. Fazit: er kann wieder nicht entspannen.

    Wir wohnen in einem Bungalow und er ist dann in seiner Box 2 Räume weiter als ich. Wobei ich mich den ganzen Tag durchs Haus bewege. Das veranlasst ihn wieder nur zu horchen wo ich bin und was ich mache. Betrete ich den Raum springt er auch oft auf. Ist er dorthinten und die Tür ist zu, dann schläft er auch mal ne ganze Weile. Mir war es von Anfang an wichtig das er genügend Schlaf bekommt. Er wird durch uns nicht überdreht oä. Aber ich kann nicht den ganzen Tag am Tisch sitzen nur damit der feine Herr in Ruhe schlafen kann.


    Da hab ich mich falsch ausgedrückt sorry. Wenn ich sage „Abmarsch“ heisst das für ihn lass mich in Ruhe und mach was du willst. Ich denke mir um mich rum einen imaginären Kreis da er oft meine Individualdistanz nicht respektiert. Er hätte seine natürlich gern aber wir haben in seinen Augen wohl keine. Also lernt er nun das wir die ebenfalls haben. Kommt er da rein respektiere ich das nicht und schicke ihn körpersprachlich oder mit Ansage weg. Meistens geht er dann auf seinen Platz. Seit wir das so machen steht er kaum noch wie bestellt und nicht abgeholt im Haus rum sondern geht auf seinen Liegeplatz.

  • Ja, an dem Rad fahren zweifel ich auch muss ich sagen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!