18 Jahre und schwer dement

  • Hallo alle zusammen, ich wende mich an Euch, da ich selbst nicht mehr wirklich weiß, wie es mit meinem Senior weitergehen soll...


    Ronnie wird in 3 Monaten 18 Jahre alt, er ist ein kleiner Mischling, den wir damals von einem polnischen Bauernhof bekommen haben. Da ich Jahre spater mit meinen Eltern nach Deutschland ausgewandert bin, war er der Hund meiner Großeltern und lebte in einem kleinen polnischen Städtchen. Er durfte immer ohne Leine spazieren, hörte aufs Wort und war allgemein ein sehr, sehr intelligenter Hund. Meine Eltern wollten Ronnie damals mit nach Deutschland nehmen, doch er hatte Epilepsie und konnte den Wechsel nicht vertragen.


    Nach dem Tod meiner Oma vor zwei Jahren setzte seine Demenz ein. Vor einem Jahr ist dann auch mein Opa verstorben, und ich nahm Ronnie zu mir auf, da ich als einzige in meiner Familie von Zuhause aus arbeiten kann. Schnell habe ich gemerkt, dass es wirklich wichtig war, ständig bei ihm zu sein.


    Ich fange mal bei seiner Demenz an. Wir schätzen, dass es vor zwei Jahren schleichend anfing. Nun ist es im vollen Gange - es fühlt sich an, als wäre er nur noch eine Hülle seiner selbst.

    Als wir ihn vor einem Jahr aufgenommen haben, habe ich ihn monatelang mehrmals täglich mit der Hand gefüttert, bis sein Appetit wieder kam. Wobei ich glaube, dass es daran lag, das er aus seinem alten Leben rausgerissen wurde und neue Orte kennenlernen musste.


    Dann fiel mir auf, dass er seltsam zutraulich fremden Menschen gegenüber geworden ist. Eigentlich mochte Ronnie fremde Menschen nie und traute sich selten, sich einer unbekannten Person zu nähren, nun folgt er bei Spaziergängen der erst-besten Person, die er sieht.


    Sein Seh- und Hörvermögrn haben natürlich nachgelassen. Anfänglich dachte ich, dass er komplett taub geworden ist, aber seine Ohren bewegen sich, wenn ich pfeife. Es kommt nur nicht zu ihm durch, dass er gerufen wird.

    Er sieht Schatten, ist dadurch aber auch sehr ängstlich. Wenn die Sonne stärker scheint und ihn blendet, oder ein starker Wind/Regen gegen seine Schnute kommt, zuckt er für ein paar Sekunden fürchterlich zusammen.


    Es ist absolut unmöglich, ihm neue Tricks beizubringen oder mit ihm zu spielen. Seine Aufmerksamkeitsspanne beträgt maximal 5 Sekunden, und das an guten Tagen 😅

    Hunden gegenüber ist er durch seine Altersschwäche feindlich eingestellt. Für ihn ist Angriff die beste Verteidigung, also bellt er, sobald sich ihm ein Hund nähert.

    Er weigert sich an der Leine zu laufen, wenn er ein Geschirr trägt, sitzt er nur und schaut traurig vor sich hin. Ich trage ihn zu seinem Gassi Ort und dann wieder nach Hause zurück. Viele Menschen in der Gegend sind ganz angetan von ihm - er sieht mit seinen 18 Jahren immernoch aus, wie ein Welpe und hüpft wie ein Hase. Was so süß aussieht, ist aber leider seine Arthrose.


    Seine Rute hängt seit über einem Jahr ohne sich zu bewegen, einen wachen Moment hatte er seitdem auch nicht.

    Nach einem 30 minütigen Spaziergang macht er dann in die Wohnung. Er ist inkontinent und nässt beim Schlafen, täglich wasche ich mehrere Windeln. Es macht mir nicht so viel aus, ich weiß, dass er nichts dafür kann, aber leider geht unser Laminat Boden langsam hoch 😅 wir legen ihm Decken aus, damit er nicht zu viel rutscht, aber die meidet er meistens. Zudem ist sein Gang durch die Arthrose sehr laut und schwer, wodurch wir nachts kaum schlafen. Das ist schon etwas schlimmer, als das Pippi, aber trotzdem - er kann nichts dafür.


    Als er kleiner war, litt Ronnie an Epilepsie, was im Alter dann besser wurde.

    Nun ist es Demenz, Inkontinenz, Arthrose und ein krankes Herz.

    Leider sind auch seine Zähne (er hat hinten noch 4) verfault, doch wir haben Sorge, dass er eine Zahnentfernung bei dem Schwachen Herz nicht überleben würde.


    Als ich vor ein paar Monaten mit ihm bei einem Tierarzt in Polen war, waren seine Blutwerte in Ordnung, auch wenn sein Blut dick war wie Pudding. Wir haben den Tierarzt gefragt, was seine Meinung wäre und er meinte, der Hund möchte noch etwas leben, verschrieb ihm Karsivan und Aktivat und schickte uns nach Hause mit "Alter ist keine Krankheit". Ich war unglaublich erleichtert und voller Hoffnung, denn ich finde auch, dass das Alter kein Grund ist, um seinen Hund gehen zu lassen. Doch leider ist Ronnie nicht nur alt, sondern auch Krank, oder nicht? Die Tabletten, die wir dann bekommen haben, haben Ronnie komplett gepusht, es war, als hätte man ein Spielzeug aufgezogen und es lief. Und lief, und lief und lief. Wie hielten es zwei Wochen aus, bis wir die Medikamente mit Absprache abgesetzt haben. Ronnie schlief an sich schon wenig, aber mit dem Medis hat er max 3 Stunden geschlafen und ist sonst nur in immer kleineren Kreisen gelaufen, ohne Pause zu machen. Mental hat es ihm leider nichts gebracht. Ich hatte wirklich Angst um sein Herz. Nach dem Absetzen würde er sofort wieder ruhiger und schlief die Nächte auch meistens durch.


    Und nun sitze ich hier und schaue ihm dabei zu, wie er seine Kreise dreht. Ich versuche ihn zu beruhigen, doch es bringt nichts, er geht dann an mir vorbei und holt nach, wovon ich ihn abgehalten habe.


    Er schläft vielleicht 5 Stunden am Tag, abends wird er sehr unruhig und läuft viel. Nachts schläft er zum Glück, wird aber auch oft wach, erleichtert die Blase und läuft eine halbe Stunde bevor er wieder schlafen geht.


    Er bleibt auch in den engsten Ecken stehen. Wir versuchen diese immer zuzubauen, doch er findet die kleinste Lücke, um sich in sie rein zu drücken und nicht wieder razszukommen. Wenn ich Zuhause bin, helfe ich ihm natürlich, aber wenn er mal alleine sein muss (nie länger als 2 Stunden) ist es furchtbar, da er den Weg nicht herausfindet und so lange wartet, bis wir wieder da sind...


    Er reagiert auf keinerlei Ansprache, läuft ziellos vor sich hin, bekommt nichts mit. Ich weiß nicht, wie viel Lebensqualität er hat, ich weiß nicht mal mehr, wie sich ein gesünder Hund verhält. Ich bin ziemlich am Ende mit der ständigen Zerrissenheit in meinem Kopf. Macht es Sinn, wo man weiß, dass es keine Chance auf Besserung gibt? Sind 18 glückliche Jahre nicht genug Zeit? Ich war fast schon entschlossen, Ronnie gehen zu lassen, doch als der Tierarzt sagte, der Hund möchte noch leben, kam ich mir vor wie ein Monster. Mein Gewissen plagt mich seitdem jeden Tag.


    Ich weiß nicht, worauf ich mit dem Beitrag hinauswill, aber es hat gut getan, es einfach herunter zu schreiben. Ich möchte nicht Jammern, ich liebe meinen Hund bedingungslos und ich kümmere mich gerne um ihn. Es ist schwer, ja, ich würde es NIEMANDEN wünschen, alleine einen schwer dementen Hund zu pflegen, aber er ist mein kleiner Fell-Flummi und ich trage die Verantwortung.

    Mein Freund war schockiert, als ich ihm gestern sagte, dass ich na h Ronnie keinen Hund mehr haben möchte, obwohl ich ihn immer wieder darauf angesprochen habe. Aber die Angst, das gleiche nochmal durchmachen zu müssen ist einfach viel zu groß, egal wie sehr ich ihn auch liebe.


    Bitte entschuldigt, wenn mein Beitrag Zusammenhanglos und heulerisch wirkt, ich schlafe in letzter Zeit kaum und habe viel Arbeit, die aufgeholt werden muss.


    Ich würde mich über jeglichen Rat oder geteilte Erfahrung freuen :)


    Vielen lieben Dank für das Lesen, bleibt bitte Gesund,

    Nova

  • Hi!

    Ronnie wird in 3 Monaten 18 Jahre alt

    Mega, was für ein tolles Alter.

    Es ist absolut unmöglich, ihm neue Tricks beizubringen oder mit ihm zu spielen.

    Ein Hund mit 18 möchte das idR auch nicht mehr. Lass ihn schlafen und ruhen, wozu soll er neue Tricks lernen?

    Nun ist es Demenz, Inkontinenz, Arthrose und ein krankes Herz.

    Leider sind auch seine Zähne (er hat hinten noch 4) verfault, doch wir haben Sorge, dass er eine Zahnentfernung bei dem Schwachen Herz nicht überleben würde.

    Mein Stichwort. Ich hoffe, er bekommt Medikamente dafür.

    Und doch, die Zähne müssen raus. Zahnschmerzen sind unmenschlich, und man würde auch die demente Omi im Altenheim nicht mit verrottenden, schmerzenden Zähnen herumliegen lassen. Das. geht. gar nicht. Null.

    Auch Herzprobleme können rastlos, ruhelos und Co machen. Eventuell stimmt seine Medikation nicht. Wie lange ist der letzte Besuch beim Cardiologen her?

    Was bekommt er gegen die Arthrosen? Die bereiten fiese Schmerzen. Eventuell bekommt ihm das derzeitige Schmerzmittel nicht, das er hoffentlich bekommt. Es gibt gute Alternativen.



    Bitte bring ihn zu einem deutschen Tierarzt, am liebsten mit Schwerpunkt Schmerztherapie oder Geriatrie. "Das Blut dick wie Pudding" ist NICHT okay.

    Von dem was Du schreibst kann ich mir vorstellen, dass seine Schmerzen unerträglich sind. Alles was Du schreibst spricht leider dafür, dass er leidet. Zahnschmerzen, Gelenkschmerzen, Herzprobleme und Co, das ist kein Zustand. Entweder, Du lässt das behandeln und stellst ihn auf eine vernünftige Medikation ein, oder Du lässt ihn gehen.


    Gute Nachrichten: es GIBT Hoffnung. Man kann ihn Stück für Stück aufbauen und ins Leben zurück holen, wenn er nicht schon zu erschöpft ist von der Dauerbelastung durch die Schmerzen und das Herz. Besonders die Arthroseschmerzen kann man heutzutage prima behandeln.

    Aber die Zähne können 100% nicht so bleiben.


    *edit* ach ja, gegen Angst könnte man auch etwas tun. Aber die ergibt sich evtl aus seinem restlichen zustand und bessert sich mit einer Verbesserung dessen.

  • So widersinnig es klingt. Dein Ronnie ist ein sehr glücklicher Hund - aus jeder deiner Zeilen spricht deine Liebe zu ihm, und offenbar hat er ja auch von deiner Familie über ein ganzes, ganz ungewöhnlich langes Hundeleben sehr viel Gutes erfahren. So alt zu werden schaffen nur sehr, sehr wenige Hunde.


    Das, was er jetzt zeigt, wäre für mich ein ganz deutliches: "Ich kann nicht mehr, bitte laß mich in Würde gehen und mich nicht in einem Zustand weiterquälen, den ich nicht verstehen kann und unter dem ich nur leide"


    Es ist die schrecklichste Entscheidung, vor der man als Hundebesitzer überhaupt stehen kann, und hier wird dich jeder verstehen, weil wir fast alles sowas schon durchgemacht haben. Im Grunde ist die Entscheidung ja längst gefallen: Dein Hund nähert sich dem Ende eines ungewöhnlich langen, glücklichen Lebens. Besser kann da nichts mehr werden, nur schlimmer. Darauf, dass sein Leben zu Ende geht, hast du leider überhaupt keinen Einfluß mehr, das ist anderswo entschieden worden.


    Die Entscheidung, die du allein noch treffen kannst, ist nicht ob, sondern nur noch: Wie soll Ronnies Leben enden? Würdig und liebevoll, wie er mit euch gelebt hat, oder muß er bis zum bitteren Ende weitermachen? Du weißt ja eigentlich längst, was richtig wäre, und bei dieser Entscheidung kann dir kein Tierarzt wirklich helfen, er erlebt Ronnies Alltag ja nicht. Hör einfach auf deinen Hund - und wir wünschen dir alle viel, viel Kraft und alles Gute für die nächste Zeit!

  • Du hast Ronnie mit deiner Liebe und Fürsorge die letzten Lebensjahre so schön wie nur möglich gemacht! Ich glaube, nun ist es Zeit, ihn gehen zu lassen, auch wenn die Entscheidung furchtbar ist...ich kenne das! Ronnie nimmt seine Umwelt nicht mehr wahr, er ist desorientiert, und das löst offenbar große Ängste bei ihm aus.


    Die Aussage des Tierarztes verstehe ich nicht, woran macht er fest, dass Ronnie noch leben möchte? Wo sieht er Lebensqualität?


    Für deine Entscheidung wünsche ich dir viel Kraft!

  • Fühl dich zusammen mit Ronnie mal ganz fest gedrückt! Du machst das so so toll mit ihm.


    Der TA hat dir diesen einen Satz vor einem halben Jahr gesagt. Das ist eine lange Zeit und der TA kennt deinen Ronnie gar nicht und kann das nicht beurteilen. Er konnte das nur auf seinen körperlichen Zustand hin sagen. Der Körper will noch bzw geht er einfach nicht aus. Ob Ronnies Leben für ihn noch gut genug ist, kannst nur du selbst entscheiden. Aber Ronnie kann dir helfen. Schau ihn dir an, frag ihn ruhig auch und beobachte ihn. Ist ein kleiner Kerl der die Welt nicht mehr versteht und nur noch verzweifelt rumtappert wirklich noch glücklich oder hat er auch einfach vergessen was Glück aber noch mehr Zufriedenheit bedeuten? Hat er noch zufriedene Momente? Wenn nicht, würde ich selbst doch den großen schweren Schritt gehen.


    Es ist furchtbar und 18 Jahre sind toll aber sie machen es auch nicht leichter.

  • Ich weiß nicht, worauf ich mit dem Beitrag hinauswill, aber es hat gut getan, es einfach herunter zu schreiben. Ich möchte nicht Jammern, ich liebe meinen Hund bedingungslos und ich kümmere mich gerne um ihn. Es ist schwer, ja, ich würde es NIEMANDEN wünschen, alleine einen schwer dementen Hund zu pflegen, aber er ist mein kleiner Fell-Flummi und ich trage die Verantwortung.

    Einfach mal alles von der Seele schreiben, tut doch gut und du bist gewiss mit der Altenpflege nicht alleine. :streichel: Du liebst diesen kleinen Flummi und übernimmst Verantwortung, das finde ich ganz toll. :bindafür:


    Schau mal hier, da triffst du Gleichgesinnte, die Altenpfleger:



    Ich weiß, es ist keine leichte Zeit, es kann schlafraubend und anstrengend sein, doch wie du schreibst .... sie können nichts dafür alt zu werden.


    Bei mir waren es gleich zwei Hunde die einen Altenpflege benötigten, einer davon mit Knochenknorpelkrebs.

    Wichtig sind wirklich vernünftige Untersuchungen und Behandlungen, um ihnen das Altern zu erleichtern.

    Wer mal Zahnschmerzen hatte, der weiß wie fies die sein können und einem die Lebensqualität rauben, das muss unbedingt behandelt werden.

    Unser Rowdy war auch 17 Jahre als er noch 2x zum Zähne ziehen musste und trotz angeschlagenem Herz ( was medikamentös gut eingestellt war) hat er die OP`s gut überstanden. Alle anderen Schmerzzustände müssen wirklich gut abgeklärt und vernünftig mit Schmerzmitteln abgedeckt sein, das alles kann die Lebensfreude erheblich steigern. Also auch ein Herzultraschal, gegebenenfalls auch ein Organschall machen lassen.


    Spiele und Tricks müssen nicht mehr sein, will ein 100 jähriger Mensch auch nicht mehr unbedingt. Lasse ihn einfach die Grashalme neu entdecken, oder die Düfte in der Luft genießen, erfreue dich daran, mehr braucht es nicht. :smile:


    In Ecken oder vor dem Körbchen stehen, kenne ich auch. Da wurde sanft angetippt und hinaus oder hingeführt.

    Inkontinenz ist natürlich nicht schön, doch Windeln mit zusätzlicher dicker Einlagen milder das Problem ein wenig ab.


    Tja, einen Hund zu sich nehmen bedeutet viel Freude, so viele Abenteuer, eine unglaublich tolle Zeit, doch die anschließende Altenpflege (mal mehr mal weniger) gehört einfach unabdinglich dazu, das sollte man sich bewusst machen. Ich habe es nie bereut unsere Zeit mit 3 wunderbaren Hunden zu teilen, sie geben so unglaublich viel und war / ist die beste Zeit meines Lebens. Trotz Alters- und Krankenpflege, habe ich es nie bereut und wäre glücklich wenn sie noch bei mir wären.


    Ich wünsche dir viel Kraft, eine gute Portion Humor, zusammen kuscheln im Bett, die Natur aus anderer Sicht entdecken ........... sie haben nur uns als Altenbegleiter und es sich so sehr verdient! ;)


    Eine Entscheidung zur Einschläferung würde ich nur mit einem TA besprechen und nicht in einem Forum!!!!!!!

  • Fühl dich zuerst einmal gedrückt, wenn du magst.

    Das liest sich furchtbar kräftezehrend.


    Ich würde einen 18-jährigen Hund wohl nicht mehr zu einem neuen Tierarzt in Deutschland schleppen.

    Ich würde noch einmal ganz offen das Gespräch mit dem behandelnden Tierarzt suchen und ihm auch ganz deutlich sagen, dass Ronnie in meinen Augen kein lebenswertes Leben mehr hat.

    Und dann, denke ich, würde ich ihn gehen lassen.

    Worauf will man bei einem so alten und kranken Hund warten? Was muss sich an seinem Zustand so weit bessern, dass er sein restliches Leben in Würde und ohne Schmerzen oder Angst verbringen kann?


    Ich wünsch euch alles Gute, egal wie du dich entscheidest.

  • Vielen liebend Dank Euch allen für die schnellen Antworten.


    Ich weiß, dass ein Hund in dem Alter nichts mehr lernen möchte, das muten wir ihm nicht zu.

    Vielmehr habe ich versucht damals einzuschätzen, ob er überhaupt Aufmerksamkeit für etwas aufbringen kann, was natürlich nicht mehr der Fall ist. Vielleicht habe ich mit "Tricks und co" zu weit ausgeholt :) Ronnie bekommt den ganzen Tag über viel Ruhe und Zuwendung, wenn er denn welche möchte


    Er war bei dem Polnischen Tierarzt, weil er dort sein Leben lang betreut wurde, dieser kennt seinen Krankheitsverlauf und wir hatten immer Vertrauen zu ihm.

    Der Tierarzt sagte, dass das Blut im Alter dicker sein kann, denn seine Werte zeigten nichts beunruhigendes..

    Er bekommt Medikamente und wird regelmäßig untersucht. Aber es ist richtig. Die Zähne müssen raus. Ich möchte absolut nicht, dass er sich quält.

    Danke Euch allen, es tut gut zu lesen, dass man nicht alleine ist. Ich tue was ich kann, um sein Leben so angenehm wie möglich zu machen. Wenn es Möglichkeiten gibt, möchte ich diese natürlich nicht unversucht lassen, aber ich möchte dabei auch realistisch bleiben. Ich habe das Gefühl, dass er sein Leben schon gelebt hat. Seine Herrchen sind nicht mehr da, und obwohl er mich sein ganzes Leben lang kennt, glaube ich nicht, dass es das selbe ist.


    Im März habe ich den nächsten Termin für seine Untersuchung hier in Deutschland und werde nochmal mit der Tierärztin sprechen.


    Ihr seid wundervoll, nochmals lieben Dank, Eure Kommentare bedeuten mir wirklich viel.

  • Worauf will man bei einem so alten und kranken Hund warten? Was muss sich an seinem Zustand so weit bessern, dass er sein restliches Leben in Würde und ohne Schmerzen oder Angst verbringen kann?

    Eine vernünftige geführte Diagnostik und die dementsprechenden Behandlungen / Medikamente. :denker:


    Ich meine wir kennen diesen Hund doch gar nicht und es nur am Alter festmachen würde ich es persönlich nicht.


    Ich bin mir sicher, wenn Rowdy diesen Tumor nicht gehabt hätte und wir ihn erlösen mussten, weil die Haut die Dehnung nicht mehr aushielt, also ohne dies wäre er bei noch guter Lebensqualität und noch viel älter geworden. Bei der Einschläferung war er auch 17,8 Jahre, doch wie erwähnt gibt es Hunde die noch mehr Lebenszeit haben.


    Doch wie ich auch schrieb, das kann nur mit einem TA besprochen werden, denn die Entscheidung zur Einschläferung fällt nie der Tierhalter alleine, das hat mir mein TA auch deutlich vermittelt und das ist gut so, falls man betriebsblind wird. ;)


  • Vielen Dank! Ich werde da mal rein schnuppern :)


    Mein Respekt dafür, dass Du Deine zwei Fellnasen so tapfer durch dick und dünn gebracht hast, ist finde es unglaublich bewundernswert.

    Wie Du sagst, es ist unglaublich zerrend und es verlangt einem viel ab, aber die Hunde geben uns ihr ganzes Leben lang so viel Liebe, es fällt einem nicht besonders schwer, diese in solchen Zeiten zurück zu geben.


    Ich kümmere mich gerne um Ronnie. Er ist sehr zierlich und ich versuche so sanft zu ihm zu sein wie möglich, auch, wenn einem das Toben ja fehlt :)


    Ich würde ihn nicht einschläfern nur, weil er meinen Alltag einnimmt. Das ist die Verantwortung, die man als Halter zu tragen hat, nicht wahr?

    Wenn ein Tierarzt dagegen wäre ihn einzuschläfern, wäre es auch für mich kein Grund. Es hat einfach gut getan, es runter zu schreiben, so wie Du es gesagt hast. Vielen Dank :)

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