Pubertierender Weimaraner zwickt Frauchen und frisst draußen alles

  • Ich finde soviel kann man da nicht kaputt machen, wenn man so ein Ding einfach mal aufstellt und guckt, wie der Hund reagiert

    Dafür das Like.

    Es geht doch auch erst mal drum, dass der Hund überhaupt einen Platz hat, an dem er zur Ruhe kommen kann.

    Offen neben dem Arbeitsplatz oder abseits im Schlafzimmer scheint ja beides aktuell nicht so ideal zu sein.

  • Sie kann sich doch auch telefonisch beraten lassen (gegen Bezahlung).

    Ist immerhin besser als Tipps aus einem Forum.


    Das hier beschriebene ist ja so eine 10000fach gehörte Standardsituation mit überdrehtem, überfordertem und "unterführten" Junghund... man kann sich ja auch mal die 100drölfzig anderen Threads zum Thema durchlesen und sich da was rausziehen.


    Ist ja immer dasselbe:

    Programm anpassen

    Bewegunsfreiraum in der Wohnung beschränken

    Ruhe in den Hund bringen

    klare, konsequente Führung anbieten (Hausregeln)


    Und hier in diesem Fall müssen die gesundheitlichen Geschichten mit gedacht werden, ein Hund mit Dauerschmerzen (und Magen/Darm ist fies) steht eh schon unter massivem Stress.

  • Die TE hat ja demnächst einen Trainertermin.

    Und das man hier einen Trainer mit Ahnung von Jagdhunden auch besser finden, würde, hat man hier öfter thematisiert.

  • Dem Forum hier fehlt noch etwas die Weimaraner Erfahrung.


    Wenn du hier mal quer liest, wird beispielsweise zu Mali und DSH (deutscher Schäferhund) nochmal ganz anders beraten.

    Weil einfach der Großteil der User schon mehr Krisenthreads dazu gelesen haben und das wiederholen.


    Du bist mit deiner Rasse unfreiwillig Vorreiter, denn die werden erst jetzt beliebter. Von einem VDH Züchter hättet ihr den wahrscheinlich auch nicht verkauft bekommen.


    Euer Hund ist noch kein Jahr alt.

    Das ist nicht bös gemeint, aber Zeug fressen, nicht auf dem Platz bleiben, anrammeln etc. ist wirklich Kinderkram verglichen mit dem, was noch kommt, wenn er in den Jahren 1-4 seine sehr speziellen Rasseeigenschaften auspackt.

    Dann ist er voll bemuskelt, nochmal schwerer geworden und wird das ungehemmt einsetzen, wenn er andere Hunde, Wild oder ihm verdächtige Menschen sieht.

    Kannst du ihn körperlich halten, wenn er brüllend in die Leine springt und das ohne Vorwarnung und mehrfach?


    Nicht, weil er ein Monster ist, sondern weil er eine sehr spezielle Rasse ist. „Passioniert“ heißt nicht, dass er sehnsuchtsvoll davon träumt, sondern dass er sich von fast nichts abhalten lässt.


    Ich denke, wenn du die Autorität hättest ihm zu untersagen über ein Gitter zu springen und freiwillig in einer Box zu bleiben, dann könntest du ihm auch jetzt schon „einfach“ untersagen, dich anzurammeln.


    Wie gesagt, hinter solchen Marotten steckt noch wenig Energie/wenig Emotion. Hinter Schutztrieb, Jagdtrieb und Artgenossenunverträglichkeit steckt sehr viel mehr Willen und Aufregung. Und dazu muss er gar keine schlechten Erfahrungen gemacht haben.

    Und das geht auch nicht weg, wenn er noch mehr oder noch tiefer schläft.


    Dazu kommt das erhebliche Gewicht und Kraft, selbst wenn er nicht extra trainiert wird.


    Der Weimaraner (2 Jahre) meiner Wohnsiedlung hat schon dreimal seine Besitzer umgerissen, weil er meinem Hund an den Kragen will.

    Und das sind junge, sportliche Leute um die 30.

    Er trägt inzwischen Stachelhalsband und das interessiert ihn nicht.


    Ich nehme dich als sehr liebevollen, sehr sorgfältigen Besitzer war und viele Hunde könnten sich glücklich schätzen, dich zu haben.


    Aber dein Junghund ist jetzt schon sehr viel entschlossener und durchsetzungsstärker als du.

    Es ist wirklich brandeilig, dass du einen Trainer findest, mit Weimaraner Erfahung oder zumindest Gebrauchshundeerfahrung (Malinois, deutscher Schäferhund, Riesenschnauzer).


    Ein Labrador, Spaniel, Setter (andere Jagdhundrassen) sind damit nicht zu vergleichen.


    Ja, dein Mann hatte schon einen Vollgebrauchsjagdhund. Eventuell war der charakterlich eine Ausnahme, vielleicht auch nicht. Trotzdem konnte dir dein Mann bisher nicht im Umgang mit dem Junghund weiterhelfen.


    Wie ist euer Plan, denn der noch ernsthafter wird?

    Ist es machbar — und von euch gewollt— dass nur dein Mann mit ihm spazieren geht und er in Herrchens Abwesenheit weggesperrt bleibt?


    Ich wünsche euch, dass es sich schnell bessert und euch schwere Entscheidungen erspart bleiben.


    Es gibt Leute, denen zum Umgang mit so speziellen Hunden nur die richtige Anleitung fehlt.

    Es gibt aber Leute, die trotz Intelligenz und Fleiß, für manchen Typ Hund einfach nicht geeignet sind.

    Gebrauchshunde sind Spitze in ihrem speziellen Arbeitsgebiet. Aber selbst supertalentierte und erfahrene Halter berichten, dass es Dinge gibt, die sie mit den Hunden einfach nicht machen können und ihren Alltag deswegen sehr einschränken.


    Es ist jetzt noch nicht so weit, aber bedenke bitte, dass ein 8-Monate alter, nicht passend erzogener Hund einer schwierigen großen Rasse noch vermittelbar ist.

    Das typische Alter, wo Leute notgedrungen einsehen, dass ein Gebrauchshund für sie unmöglich ist, ist wenn der Hund 1 Jahr ist.

    Dann sucht man für einen sehr großen, triebigen Hund mit vielen „falschen“ Erfolgserlebnissen einen sehr besonderen Menschen, der und dessen Familie das kann und möchte.

    Und ziemlich bald danach wird dein Hund wahrscheinlich Tierheimzwingerlangzeitinsasse.


    Dein Hund versteht nicht, dass man sich so in Deutschland nicht verhalten kann und dass er es eben nicht besser weiß als sein zögerliches Frauchen.


    Und nur weil er zuhause lieb schmust, sagt das nichts über sein Verhalten in anderen Situationen aus.

    Ja! Der hat dich lieb. Aber das heißt nicht, dass er sich automatisch von dir sagen lässt, was er zu tun hat, wenn er Anderes interessanter findet.


    Bitte, euch allen Dreien zuliebe: Ein Trainer mit Weimaraner, Deutsch Drahthaar oder Gebrauchshunde Erfahrung.

    Das ist ein Notfall.


    Das Training greift nicht von heute auf morgen, aber die Entwicklung deines Hundes wartet nicht.

  • Im Prinzip ist ja schon alles gesagt.

    Mental starke Hunde (und da gehören alle Gebrauchshundrassen dazu) brauchen mental starke Führer.

    Das heisst keine Unsicherheit, kein Zweifeln bei dem, was du tust. Du musst wissen, dass du das durchsetzen kannst und wirst, was du vom Hund willst, schon bevor du es verlangst.

    Der Hund merkt, ob du dir deiner sicher bist oder nicht. Und falls nicht, nutzt er das aus.

    Das kann man lernen, aber es liegt nicht jedem.

  • Ich lese eine gute Portion Gelassenheit und Humor raus.

    Danke für die Blumen :smiling_face: Bei uns ist die Pubertät aber auch schon durch, da ist es leichter entspannt zu sein :face_with_tears_of_joy: Hatten zwar auch vorher etwas "ernsthaftere" Hunde, aber diese Jungrüdenphase fand ich auf ganz andere Art herausfordernd :smiling_face_with_horns: (und OT: in schlechten Momenten habe ich meinen Mann verflucht, weil es natürlich wieder ein Dobi sein musste :speak_no_evil_monkey: ) Ich meine das einfach nochmal als kleinen Mutmacher JunghundArtus. Es muss sich ja nicht zwangsläufig zum schlechteren entwickeln - ich hoffe sehr, dass ihr gute Tipps von der Trainerin bekommt und die gesundheitlichen Probleme in den Griff kriegt, halt uns doch bitte auf dem laufenden :gut: :nicken:

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