Echte Wölfe und blöde Fragen - Teil 2

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    Muß man jetzt nicht sehen, aber: Hier töten sogar fünf Wölfe einen Hund, und keiner geht an die Kehle.

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    OT

    Und jedes Mal wieder widerlich. Die Hunde draußen und angebunden auf dem Präsentierteller.

    Die junge Bracke die letztens bei der Jagd von einem Wolf getötet getötet wurde hatte auch die Seite aufgerissen und nichts am Hals.Also woher dieses"Wissen" kommt frage ich mich schon echt.

  • Das ist aus der "Sächsischen Zeitung" und wirft wirklich einige Fragen auf:

    Zitat

    Untersucht wurde das genetische Material der Pyrenäenberghündin aus Vierkirchen im Senckenberger Zentrum für Wildtiergenetik in Hessen. Das bestätigt die dortige Koordinatorin Michelle Müller. Im Fall des toten Herdenschutzhundes sei der Auftrag jedoch anfangs nicht ausgelöst worden, heißt es aus dem hessischen Labor. „Dadurch kam es zu einer zeitlichen Verzögerung“, erklärt Michelle Müller. Dem Labor wurde auch nicht der komplette Kadaver zugesendet, sondern Probenmaterial, in dem Fall Abstriche. So sei das üblich, sagt die Koordinatorin. Schließlich kommen Tausende Proben aus ganz Deutschland jährlich im Labor an. Darunter von Goldschakal, Wildkatze, Gartenschläfer und eben auch vom Wolf....

    Seit Mitte dieser Woche sind die Auswertungen des Labors aber nun bekannt. Das Ergebnis laut LfULG: Ein Wolf als Verursacher konnte nicht nachgewiesen werden, „da die für Wolfsübergriffe typischen Quetschungen und Blutungen im Kehlbereich des getöteten Herdenschutzhundes fehlen“, so Karin Bernhardt. Zudem sei in keiner der untersuchten Proben Wolfs-DNA vorhanden gewesen. „Die genetische Untersuchung konnte in diesen Proben jedoch Hunde-DNA nachweisen“, teilt die LfULG-Pressesprecherin mit. Andere Herdenschutzhunde hatten an den Wunden der toten Pyrenäenberghündin geleckt, schilderte der Jäger, der den toten Hund fand. Sieben weitere solcher Hunde waren zu dem Zeitpunkt des Vorfalls mit auf der Koppel in Döbschütz.

    Wenige Tage nach dem Geschehen hatte sich das LfULG dahingehend gegenüber Sächsische.degeäußert, dass eine „sichere Feststellung des Verursachers in der Praxis schwierig“ sei. Beim Einsatz von Herdenschutzhunden könne es immer wieder zu direkten Konfrontationen zwischen den eingesetzten Hunden und dem Wolf, aber ebenso zu Auseinandersetzungen zwischen den Herdenschutzhunden kommen, so Pressereferent Falk Hofer. In den ersten beiden Dezemberwochen des Vorjahres sind nachweislich und nach bisherigem Stand 15 Schafe und zwei Alpakas in Vierkirchen durch Wolfsangriffe ums Leben gekommen. Die Zahlen gehen aus der Schadenstatistik des LfULG hervor. Vierkirchen gehört zum Territorium des Königshainer Wolfsrudels. Im Monitoringjahr 2021/22 wurden für dieses Rudel sechs Welpen nachgewiesen.

  • Woran ist der Hund denn nun gestorben? Wo gab es denn Bisswunden oder Verletzungen? Auf dem Video hatte man doch nichts gesehen, oder?

  • Puh, der 2. Artikel ist ja eher NOCH ätzender. Wenn der Hund an sich gar nicht untersucht worden ist, woher weiss man dann, dass es keine Quetschungen gab?

    Dazu gehört die Haut abgezogen, um sich das drunterliegende Muskelgewebe anzuschauen und nicht nur von aussen draufgeschaut.

    Auch die Todesursache "hypovolämischer Schock aufgrund von Blutungen" kann niemand feststellen, ohne den Hund überhaupt da zu haben.

    Verkackeiern kann man sich auch allein....

    Ich finde das Vorgehen da mehr als enttäuschend. So stelle ich mir als Tierhalter die Zusammenarbeit mit den Landesämtern für Umwelt nun nicht vor.....

    Wenn man es von offizieller Seite aus gar nicht so genau wissen WILL, genügt mir das. Anders kann man ein so derart dilettantisches Vorgehen kaum interpretieren. Dann kann man die auch von der Weihnachtskarten-Liste streichen.

    Auf dem Video hatte man doch nichts gesehen, oder?

    Man konnte blutverschmiertes Fell an der rechten, oben liegenden Körperseite sehen - im Brustkorbbereich knapp hinter Ellbogenhöhe und zum Teil auch am Hals, soweit ich mich erinnere.

  • Zitat

    Verkackeiern kann man sich auch allein....

    Genau das hat, sehr höflich, meine Freundin damals an die Behörden in SH geschrieben ,die ihr auf Anfrage mitgeteilt hatten, "Füchse" (Plural!) hätten die 400 Kilo-Kuh samt Kalb im Nachbarort gerissen. Sie hat dann nochmal eindringlich um eine realistische Auskunft gebeten ,weil sie nebenan 80 Isländer auf der Weide hat, und wissen wollte, ob sie mit Wölfen zu rechnen hat oder nicht. Das ist gut 3 Jahre her, auf Antwort wartet sie heute noch...

    Ehrlich gesagt, ich finde die Einstellung gegenüber Tierhaltern, die da immer wieder und überall bei den Behörden durchscheint, insgesamt noch besorgniserregender als die Wölfe.

  • Ich glaube, die Artikel sind "nur" seltsam formuliert oder schlecht recherchiert.

    Natürlich will ein Genetik-Labor nicht den kompletten Kadaver, da haben die keine Ahnung von, das sind keine Pathologen. Die können DNA aus Probenmaterial isolieren und dann PCR und dann machen die irgendwelche Sequenzanalysen. Da wollen die halt n Röhrchen Blut, n Beutel Kacke oder n Abstrich.

    Irgendwer anders muss den Hundekadaver begutachtet haben. Und es steht jetzt nirgendwo, wer das war und was derjenige getan hat.

    Vielleicht hat der Jäger das Rissbild beurteilt. Oder ein Tierarzt. Wüsste ich gern. Mir kommt die Einschätzung mit den fehlenden Quetschungen nämlich auch spanisch vor. - Oder weiß man da irgendwas, wie Wolfskadaver aussehen, die von Wölfen gerissen werden?

    Dass das Genetik-Labor den Wolf nicht nachweisen konnte, heißt ja nicht, dass ein Wolf ausgeschlossen werden darf. Sondern es heißt, dass man es jetzt nicht sicher weiß, ob Wolf oder Hunde die "Täter" waren.

  • Diese Aussage, Wolf oder nicht Wolf, ist aber essentiell für Entschädigungszahlungen. Und abseits davon fühlen sich Tierhalter regelrecht mißachtet und in ihren Sorgen komplett ignoriert, wenn sie mit "Fuchs", "Hunderudel des ehemaligen russischen Militärs" (20 Jahre nach Abzug in Thüringen) oder "Wissen wir nicht, aber kein Wolf!" abgespeist werden. Das ist unwürdig, auch den getöteten Tieren gegenüber, die ebenfalls marginalisiert werden. Eigentlich spricht daraus Desinteresse an der Ursachenforschung, es soll nur recht schnell Gras über die Sache wachsen.

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