Rütter - Die Unvermittelbaren

  • Ein riesiges Problem dabei ist übrigens auch, dass es scheinbar nahezu gar keine spezialisierten Trainer gibt. Ich hatte hier mal die Frage danach gestellt und es vab genau null Empfehlungen.

    ich frage mich nur immer, was sollen Trainer richten, wenn Hunde an Leute vermittelt werden, die halt eigentlich nicht zusammenpassen.

    Die meisten Leute, so von dem was man hört, holen ihre Hunde auch deswegen im Auslandstierschutz, weil die einheimischen ja angeblich alles nur Problemhunde sind, und die möchte man nicht.

    Dann sucht man sich per Mausclick den "oh in das Foto hab ich mich so in das Puschelbärchen verliebt", bestellt ihn online und läßt ihn sich liefern.

    Und dann merkt man, daß es nicht passt, daß der Hund Zähne hat, mich quer über die Straße zerrt und auf der Hundewiese auch nicht spielen will.

    Es mag natürlich dann Einzelfälle geben, wo der Trainer Mensch und Hund zusammenbringen kann, aber die wenigsten Menschen sind tatsächlich so lernbereit und vor allem -fähig, daß sie einen nicht zu ihrem Leben und ihrem Sein passenden Hund akzeptieren und dann in ihr Leben einfügen können und wollen.

    Ausbaden müssen es die Hunde. So allmählich scheinen sie die Listenhunde in Tierheimen ja abzuhängen. Welch tragisches Schicksal.

  • Ein riesiges Problem dabei ist übrigens auch, dass es scheinbar nahezu gar keine spezialisierten Trainer gibt. Ich hatte hier mal die Frage danach gestellt und es vab genau null Empfehlungen.

    Mir würde grad noch Ute Heberer einfallen. Ihre Lieblinge sind neben Molossern auch HSH.

    Wäre aber definitiv keine Person die groß was vom Rütter hält, und ihre Art an sich mag auch nicht jeder.

  • Zum HSH in Privathand wird hier im Forum doch eigentlich immer Miriam Cordt empfohlen, oder? Ich hatte mich ja auch mal in die Richtung interessiert und finde die von der Art her ein bisschen speziell, aber nett mit den Hunden und ich kann mir vorstellen, dass sie für "HSH als Familienhund" durchaus kompetent ist (Vermutung aufgrund von youtube-Videos).

    Wenn man regional und finanziell beschränkt ist, ist das ein Problem, jo ...

    Sorry, wird hier eigentlich OT:

    Ja genau, das ist auch bisher die einzige Trainerin, die ich zu HSH gefunden habe. Hast du mit ihr direkte Erfahrungen gemacht?

    Nee, gar nicht, ich kam auf den Namen ... also entweder damals auch hier übers Forum, oder weil ich auf der Seite der Herdenschutzhundhilfe gelandet bin, als ich nach "Herdenschutzhund" gegoogelt hatte. Ich hab irgendwelche Blogbeiträge/Artikel von ihr gelesen und auf youtube was gesehen.

    Ist mal ne gute Frage, ob jemand hier im Forum persönliche Erfahrung mit ihr hat. Weiß das wer? War da jemand mit seinem Hund zum Training?

  • Mit fällt noch Angelika Lanzerath ein und noch einen Trainer im Schwarzwald.

    Es gibt sie schon.

  • Angelika hat Anfang Mai einen Kurs speziell für HSH - Ungeübte veranstaltet - vielleicht wiederholt sie das ja mal.

    Wir gucken ihr mit unseren Hunden manchmal beim Training in freier Landschaft zu ... beeindruckend...

  • Ein riesiges Problem dabei ist übrigens auch, dass es scheinbar nahezu gar keine spezialisierten Trainer gibt. Ich hatte hier mal die Frage danach gestellt und es vab genau null Empfehlungen. Oder McChris kennst du eine/n?

    Germaine Latz, (HS-)Hundeverstehen.saarland und Skangalös

  • Angelika Lanzerath und Miriam Cordt wären mir von den bekannteren als erstes eingefallen.

    Miriam hat mir mal vor entlichen Jahren sehr geholfen bei einem Pflegi. Sie geht mit sehr viel Herzblut und viel Wissen an die Sache ran und mir war sie damals nicht unsympathisch. In letzter Zeit hört man allerdings, sie ist ein bisschen ins Esotherische gerutscht - aber soweit ich weiss, macht sie ihre Arbeit mit den HSHs immer noch gut.

    Claudia, meine Trainerin hier würde ich auch sofort empfehlen - sie ist nicht "spezialisiert" - aber sie hat einfach ein unglaubliches Feeling und einen sehr treffsicheren Instinkt was grad bei welchem Hund geht und was nicht und wie und wann. Und sie durchschaut auch sehr schnell, welche Art von HH sie vor sich hat.

    Ich stimme aber Cindychill zu: ob ich mit meinem HSH nun zu Miriam oder zum 0815-Trainer geh, wenns nicht in sich selber stimmig ist, dann kann auch der beste Trainer nix dran ändern. Allerdings kann ein schlechter Trainer als Brandbeschleuniger wirken. Was aber eben nicht nur auf HSHs zutrifft.

    Und nur noch kurz als "Funfact":

    Joey war 14 Wochen alt, als er zu mir kam. Eigentlich hatte ich mich damals auf eine Hündin aus dem gleichen Wurf beworben. Die war aber schon vermittelt. Joey war ein "Rückläufer". Eigentlich schien bei seiner ersten Vermittlung alles perfekt: ein mittelaltes Paar, großes Haus, großes Grundstück, keine Kinder, aktiv und sportlich, lt eigener Aussage sehr Hundeerfahren (hatten auch immer eher große Hunde) und sie waren 3-4 mal im TH haben die Welpen besucht und kannten auch die Mama (wunderschöne schneeweisse Maremmano-Hündin, hochtragend aus dem AL TS ins Tierheim gekommen....). Die wurden wirklich aufgeklärt, es wurde viel besprochen und alles schien zu passen.

    Die nehmen den Joey also mit - und innerhalb 3 Wochen war er wieder da. Die HHs total aufgelöst und schon fast hysterisch - ihr Tierarzt hatte ihnen, als er hörte, dass Joey ein MaremmanoMix ist, soviel Angst gemacht vor HSHs, dass sie in jedem Blick, in jedem kleinen Knurren, in jedem spielerischem Welpenschnappen die reissende Bestie vermuteten. Clarissa hat noch versucht, sie zu beruhigen und ihnen zu helfen - aber nix. Hund wieder abgegeben und quasi fluchtartig das TH wieder verlassen.......

    Ich kann mir vorstellen, dieses Paar erzählt wohl noch heute, wie knapp sie einem blutrünstigen HSH entkommen sind. Wenn ich einen ironischen Tag hab, erzähl ich an dieser Stelle gern, ich hab die Bestie übernommen und 13 Jahre lang fast ohne Schrammen überlebt......und mein Umfeld ebenso.

    Nicht falsch verstehen: ich bin kein Hundeflüsterer ich bin ein ganz ganz ganz normaler HH. Durchschnittlich, mit Fehlern und Schwächen. Und ich hatte mit Joey auch meine Hochs und Tiefs. Aber ich mag sie einfach, die Herdis. Und wenn ich eine Stärke habe, die ich mal ganz ungeniert hervorheben kann: ich bin nicht lernresistent. Mir macht das sogar Spaß, mich immer wieder ein bisschen weiter zu bilden und mich dabei auch anleiten zu lassen. Und ich hör zu, wenn mir jemand was erklärt und nehms durchaus ernst. Und genau das ist so oft das Problem in der Vermittlung von TSHunden: die Leute hören nicht zu. Haben wollen und haben können - der Unterschied ist igendwie (nicht nur bei HSHs) nicht geläufig. Egal um welche Rasse es sich handelt.

    Das bisschen was man von Carlito im TV gesehen hat war in meinen Augen jetzt nix, was man nicht in den Griff bekommen könnte - aber eben in dem speziellen Fall war die Abgabe die beste Lösung. Denn dort wär das nix geworden.

    Und noch mal an dieser Stelle: nur weil ein Hund zur großen Gruppe der HSH gehört, ist er nicht automatisch eine Gefahr für die Umwelt. Wenn (sic!) er in die richtige Hände im richtigen Umfeld kommt. Eine Binse, die auf alle Hunde zutrifft.

  • Interessant: im aktuellen Podcast sagt der Rütter, dass er das wichtig findet, dass Hunde Tiermedizinisch untersucht werden sollen, wenn sie ein außergewöhnliches Verhalten zeigen, das man nicht eindeutig erklären kann.

    Schade, dass davon gerade in diesem Format wenig Gebrauch gemacht wird und/oder es nicht erwähnenswert ist.

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