Tibet Terrier oder Havaneser?

  • Hallo liebe Forumsmitglieder,


    ich habe mich hier angemeldet, weil meine Familie und ich auf der Suche nach einem passenden Hund für uns sind. Wir haben im Moment Tibet Terrier oder Havaneser ins Auge gefasst. Tibet Terrier haben wir uns auch schon angesehen.


    Wir suchen vor allem einen Familienhund, also einen, der robust ist, der anpassungsfähig ist und den man gut überall mit hinnehmen kann. Ich würde uns als aktive Familie beschreiben, d.h. wir gehen auch ohne Hund jeden Tag spazieren, gerne auch mal wandern, radeln oder Inline skaten. Ich möchte aber auf keinen Fall einen Hund, der intensive Beschäftigungsprogramme oder sogar Hundesport braucht, um ausgelastet zu sein, weil wir dafür als Familie mit zwei Kindern nicht die Zeit hätten. Wir haben ein Haus mit kleinem Garten, der Hund dürfte also auch mal bellen und draußen toben.


    Tibet Terrier finde ich toll, weil mich natürliche, robuste Hunde ansprechen. Aber nun bin ich doch ins Grübeln gekommen wegen zwei Punkten:


    1. Nahezu überall lese ich, dass Tibet Terrier so stur wären. Ich bin mit Dackeln groß geworden, die ja auch als eigenwillig gelten. Und ja: die hatten alle ihren eigenen Kopf, es dauerte manchmal länger, bis sie auf Zuruf kamen, und manchmal stellten sie sich auch taub. Aber im Grunde habe ich unseren Dackel trotzdem als patenten, lieben und familientauglichen Hund in Erinnerung. Vielleicht kann mir jemand beschreiben, was genau es mit dieser Sturheit der Tibeter auf sich hat? Muss man sich ständig mit einem Hund auseinandersetzen, der nichts mitmacht und null kooperiert? Letzteres wäre in einer Familie mit Kindern ja schon ein No-Go, denn meine Kinder sind zwar schon älter (10 und 12 Jahre), aber fordern natürlich auch Aufmerksamkeit.


    2. Ich habe gelesen, dass Tibet Terrier sich gern nur auf eine Person beziehen. Das wäre für uns, die wir ja nun einen ausgesprochenen Familienhund suchen, auch nicht so toll. Hat hiermit jemand Erfahrung?


    Außerdem schwanke ich ein bisschen zwischen Havanesern und Tibet Terriern, weil wir vielleicht einen Havaneser doch besser auslasten könnten. Wir sind wie gesagt fast jeden Tag draußen unterwegs, auch bei schlechtem Wetter, aber ich finde einen Hund, der auch mal nur um den Block gehen kann, wenn alle gerade Stress haben oder die winterliche Infektwelle durchrauscht, für uns als Familie einfach passender.


    Ich würde mich auf jeden Fall freuen, wenn mir Besitzer der beiden Rassen und natürlich auch alle anderen, die diese Hunde kennen, aus ihren Erfahrungen berichten könnten.


    Liebe Grüße, Hidemo

  • Ich hatte einen Tibet Terrier in meiner Hundeschulgruppe, welcher auch stur sein konnte. Bedeutet, dass man konsequent und liebevoll von dem Hund immer wieder das richtige Verhalten einfordern muss. Er folgt nicht blind sondern überlegt schon ob es für ihn einen Mehrwert bringt zu folgen.

    Wenn du allerdings die Sturheit eines Dackels kennst, wirst du auch mit der Sturheit des kleinen Terrier klar kommen. Insgesamt also gut händelbar. Er hat aber sehr gerne und viel gebellt!

    Ich glaube, dass der Malteser ein wenig einfacher zu erziehen ist, dafür ist der Tibet Terrier aber ein wenig robuster.

    Insgesamt finde ich beide Rassen passend, obwohl man beim Inline Skating schauen muss, welche Strecke und Geschwindigkeit der Hund mitmachen kann.

  • Eure Entscheidung bezüglich der Rassewahl klingt nicht schlecht, bzw nach "falsch".


    Es paßt schon.

    Also, beide Ideen!



    Jo, Tibet können bißchen "stur" sein.

    Ich kenne das allerdings eher in Richtung, daß gewisse "Tricks" nicht immer wieder geübt, bzw abverlangt werden können.

    Also tausend Mal ein Sitz verlangen, oder Pfötchen geben, so was in der Richtung.


    Zur möglichen Neigung als Ein-Mann-Hund zu werden, dazu kann ich nichts sagen.

    Davon weiß ich nichts. :ka:




    Ihr könnt, meiner Meinung nach, mit beiden Rassen für Eure Ansprüche nichts falsch machen.

    Schaut einfach, wobei Ihr ein gutes (besseres) Gefühl habt.

  • Wir haben einen Tibet-Terrier-Mix, der ist robust und macht alle Outdoor-Aktivitäten mit. Er kooperiert gerne mit uns, wir beginnen z.B. gerade mit Mantrailing, das macht ihm großen Spaß und er ist eifrig. Apportieren gefällt ihm gar nicht, das läßt er dann auch deutlich erkennen, indem er das Spielzeug einfach nicht wiederbringt.


    Er ist ein bißchen reizoffen, mitten in der Stadt wäre es schwierig mit ihm. Wandern, Radfahren und einmal die Woche Hundetraining ist schon wichtig, damit er ausgelastet ist. Und er mag Kinder kein bißchen und geht ihnen aus dem Weg, wo er kann. Aber ich weiß nicht, ob das eine typische Rasse-Eigenschaft ist oder nur bei ihm so. Oder weil er ein Mix ist.


    Die Fellpflege ist ziemlich aufwendig, jeden Tag ein Viertelstündchen muss man mindestens dafür einplanen. Aber das mache ich gern, und wir kuscheln danach ein wenig, das liebt er sehr. Typischer ein-Personen-Hund ist er nicht, sondern hört gut auf uns beide und geht auch gerne mal mit der Nachbarin spazieren.


    Ich hoffe, es kann zur Entscheidungsfindung beitragen!

  • Huhu,

    Wir haben einen Malteser und einen Shi-Tzu.

    Also ähnliche Rassen, wie Du planst.


    Die beiden sind schon unterschiedlich.


    Der Malteser ist happy, wenn alle da sind (da gehört jeder gleich zur Familie), findet Kinder toll, freut sich über jedes Lob, ist im Prinzip für alles zu haben.


    Der Shi-Tzu ist eher auf mich bezogen, geht Kindern eher aus dem Weg, meldet Fremde und macht schon mal auch sein eigenes Ding… 😅


    Fellpflege ist bei beiden notwendig, meine gehen regelmäßig zum Groomer.


    Beide sind tolle Hunde, für eine Family finde ich aber den Bichon geeigneter.

  • Vielen lieben Dank für die Antworten - das hilft mir auf jeden Fall weiter!


    Weil die Sturheit beim Tibet Terrier immer so betont wird, habe ich mir schon etwas Schlimmeres ausgemalt - einen Hund, der den ganzen Tag nur auf Kontra ist oder so ähnlich. Mit etwas Eigensinn können wir umgehen, denke ich, zumal wir ja keinen Hundesport wie Obedience machen wollen. Aber wir wohnen am Stadtrand - hier gibt es viele Hunde, viele Spaziergänger, Radfahrer, Reiter und so fort - ein Hund, der sich hier bewegt, muss schon einigermaßen verlässlich hören.


    Was das Radfahren betrifft: wenn der Hund zumindest streckenweise am Rad mitlaufen könnte, fände ich das sehr gut, denn wir haben schöne Radstrecken vor der Haustüre. Wir würden versuchen, ihn beizeiten aber auch an eine Fahrradbox zu gewöhnen.


    Viele Grüße, Hidemo

  • mein Havaneser kann auch echt stur sein ^^ aber bei ihr zeigt sich das mehr darin, dass sie mitdenkt und dinge, die sie als nicht sinnvoll erachtet (wie das zehnte mal sitz üben hintereinander) einfach nicht macht. sie macht es sehr charmant und hört trotzdem sehr gut, im Vergleich zum Sheltie ist es aber doch anstrengender (der sheltie hat dafür andere anstrengendere special effects xD) aber es ist alles machbar :) Sonst würde bei uns nächstes Jahr vermutlich nicht der zweite Havaneser einziehen :)

  • Mein Tibi-Bearded-Mix Ashkii ist letztes Jahr gestorben. Nun bin ich auch auf der Suche nach einem kleine(re)n Hund und habe mich erst einmal für einen Havaneser entschieden (muss sie aber noch persönlich kennen lernen).


    Von 1977 bis 1991 hatte ich einen Bearded-Collie und im Vergleich zu meinem Tibi-Mix, war dieser souverän, kooperativ aber auch sehr eigenständig.

    Ashkii war sehr reizoffen, sehr "stur" in der Form, dass er immer das, was er gerade vor hatte auch beenden wollte. Und sei es Tage später. Ich glaube auch heute noch, dass der Bearded-Anteil sein "griffig" sein sehr unter Kontrolle hielt.


    Von der Optik her und in Erinnerung an Ashkii bleibe ich zwar auch immer mal wieder beim Tibi hängen. Aber er ist mir erstens zu groß (Ashkii hatte 50 cm durch den Bearded) und zweitens möchte ich diesmal wieder einen Hund haben, den ich überall mit hinnehmen kann. Ashkii durfte zwar auch überall mit hin, aber er brauchte auch immer wieder große Pausen, um immer wieder "herunter zu kommen".


    Der Tibi in meinem früheren Verein war Fremden gegenüber misstrauisch und musste gut geführt werden. Eine Freundin (Doggenhalterin) beschrieb einen jungen Tibi im Bekanntenkreis, welcher aufgrund unzureichenden Führung im Alltag sehr schwierig war.


    Eine Mischung aus sehr aktiv, reizoffen und vor allen Dingen in allen Bewegungen sehr schnell (etwas sehen und weg) passt nicht zu mir. Ashkii und ich haben gut 10 Jahre gebraucht, um unseren "Frieden" miteinander zu machen. So waren die letzten 2,5 Jahre dann endlich entspannter. Als einen Nebenbei-Hund sehe ich den Tibi (in den ersten Jahren) nicht.

  • Okay, damit kommen ja Eigenschaften ins Spiel, mit denen ich gar nicht gerechnet habe, Reizoffenheit zum Beispiel. Ich hatte vorher einen Border Collie-Aussie-Mix und der war sehr sensibel und sehr lärmempfindlich, aber auch sehr konzentriert. Er hatte seine Baustellen (von mir verschuldet), war aber im Grunde trotz seiner Sensibilität leicht zu erziehen. Ich nehme an, "reizoffen" meint etwas anderes, eher im Sinne von leicht ablenkbar und dann leicht gestresst?


    Ich möchte den Hund ja zusammen mit meinen Kindern haben. Die Erziehung würde ich übernehmen, aber die Kinder möchten sicherlich mitmachen, in dem Sinne, dass sie ihn mal an der Leine herumführen wollen oder auch mit ihm Sitz oder Platz üben. Die beiden sind schon älter und ganz sicher nicht zu stürmisch, aber etwas belastbar sollte der Hund dann sein, denke ich.


    Vielleicht passt dann ein Havaneser doch besser zu uns .... da habe ich bisher nur Gutes gehört.


    LG, Hindemo

  • Genau wie du habe ich bei der Wahl zwischen Havaneser und Tibet Terrier geschwankt.

    Ich habe mich für einen Havaneser entschieden und bin absolut glücklich mit dieser Entscheidung.

    Ausschlaggebend war für mich u.a., dass der Havaneser keine Unterwolle hat und demzufolge kurz bzw. kürzer gehalten werden kann.

    Der Tibet Terrier hat Unterwolle, sogar recht lange Unterwolle, man kann ihn daher lediglich etwas stutzen, das Fell behält also immer eine ordentliche Länge, was mir erstens nicht gefällt und mir zweitens zu viel Arbeit wäre.


    Ich habe noch eine ältere Ersthündin, die draußen sehr energiegeladen ist.

    Mein Havaneser hält mit ihr mit, er rennt durch Wald und Feld genau wie sie, er liebt es Neues zu erkunden und ist dabei immer absolut handlich.

    Für mich war es auf jeden Fall die richtige Entscheidung.

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