Emma - Mit Sonnenschein im Herzen über die Regenbogenbrücke

  • Emma – mein Mädchen, meine Mausi, mein Fienchen, mein Schneckchen, mein… ach, du hattest unzählige Namen. Aber einer stand ganz besonders für dich: mein Sonnenschein! Immer gut gelaunt und fröhlich hast du mit deinem sonnigen Gemüt die Welt ein Stück heller gemacht.


    Von jetzt auf gleich ist es dunkel und eiskalt. In einem Moment scheint die Welt still zu stehen – und im nächsten dreht sie sich so schnell, dass es mir den Boden unter den Füßen wegreißt.


    Freitag habe ich mir etwas Sorgen um dich gemacht. Irgendwie warst du nicht mein Mädchen, so matt und antriebslos. „Bestimmt nur ein Infekt“ habe ich gedacht. Als du Samstagmorgen nicht fressen wolltest und zitternd und hechelnd im Körbchen lagst, bin ich mit dir zum Tierarzt gefahren. Bis auf einen etwas zu niedrigen Hämatokritwert war dein Blut top. Der Tierarzt beruhigte mich, dass das auch davon kommen konnte, weil du so gestresst warst. Der Tierarzt hat dich abgetastet und festgestellt, dass du Bauchschmerzen hast. Sollte es nach dem Wochenende nicht besser sein, sollten wir wiederkommen. Mit Tabletten im Gepäck und etwas beruhigt sind wir nach Hause gefahren. Du hast dich augenscheinlich wieder berappelt, gefressen und gespielt. Da du aber immer noch etwas gequält aussahst, wenn die Wirkung der Tabletten nachgelassen hat, habe ich für Dienstag einen Termin gemacht.


    Der Ultraschall ging schnell. Bei einem 10 cm großen Tumor muss man auch nicht lange suchen… Viele Optionen hatten wir nicht. Entweder OP mit ungewissem Ausgang oder dich zu Hause palliativmedizinisch betreuen und dich nach Tagen oder Wochen erlösen lassen.


    Mit weichen Knien und Watte im Kopf sind wir nach Hause gefahren um mit Herrchen zu besprechen, was wir tun sollen. Recht schnell haben wir nach dem winzigen Strohhalm, in Form einer OP, gegriffen. Um 13 Uhr hatten wir den Termin. 4 quälend lange Stunden, die wir warten mussten und doch wollten wir nicht dass es 13 Uhr wird. :verzweifelt:


    Beim Tierarzt sind wir bei dir geblieben, bis du geschlafen hast. Dann haben wir im Wartezimmer gesessen und darauf gehofft, dass die Tür aufgeht und man uns nach Hause schickt, bis deine OP vorbei ist und wir dich wieder abholen können. So ist es leider nicht gelaufen. Die Tür ging auf und man hat uns angeboten mitzukommen. Da lagst du mit aufgeschnittenem Bäuchlein und der Aussage des Tierarztes, dass es nicht gut aussieht. Deine Milz voll mit Metastasen, der Tumor mit der Aorta verwachsen. Wir haben dich nicht mehr aufwachen lassen, sind bis zum Ende bei dir geblieben und haben dich wieder mit nach Hause genommen.


    Du fehlst an allen Ecken und Enden.

    Wer quetscht sich abends auf der Couch so hinter mich, dass ich beinahe runter falle? Wer tritt mir im Bett träumend in den Rücken? Wer schubst neugierig die Badtür auf, um zu schauen, ob ich auch wirklich fähig bin eine Toilette richtig zu benutzen? Wer drückt mir ein vollgesabbertes Spielzeug ins Gesicht, wenn ich es wage auf der Couch kurz einzuschlafen? Wer steht mit seiner neugierigen Nase beim Futter portionieren direkt neben mir um zu kontrollieren, ob ich auch ja nicht zu wenig Futter abfülle?


    Wenn meine Zeit gekommen ist, dann wünsche ich mir, dass du mich mit deinen wunderschönen Knopfaugen, die so viel Wärme ausgestrahlt haben, erwartest.


    Jeden Abend vor dem Schlafengehen habe ich dir ein Küsschen auf den Kopf gegeben und ich dir gesagt „Ich hab dich lieb. Das weißt du.“ Und auch jetzt möchte ich dir noch mal sagen „Ich hab dich lieb. Das weißt du.“ :sparkling_heart:


    Emma, du warst etwas ganz besonderes und wir vermissen dich ganz schrecklich…









  • So wunderschön geschrieben und so traurig 😢

    Run free kleine Maus, sie wird Dich sicher eines Tages voller Freude begrüßen.

  • Wirklich wunderschön und zeitgleich todtraurig, was du geschrieben hast.


    Nochmal hier mein herzliches Beileid und ganz viel Kraft :streichel:

  • Das tut mir so leid. Immer, wenn es so schnell geht, ist man als Zurückbleibender besonders betroffen. Mein Seppi war sonntags noch gut drauf und am Dienstag ganz früh ist er über die Regenbogenbrücke gegangen...Der einzige Trost in diesem Fall ist, dass Eure Emma nicht lange hat leiden müssen. Und Ihr habt mit ihr eine lange gemeinsame Zeit verbringen können.

    Diese Zeit wird wiederkommen und dann wird sie unendlich sein. Bis dahin wird sich Emma im Regenbogenland bei all unseren Liebsten gut aufgehoben fühlen. Ich wünsche Euch Kraft und Zuversicht. Kraft für die Zeit der Trauer, die von nun an Euer Leben begleitet und Zuversicht, dass Ihr einst an der Regenbogenbrücke erwartet werdet.

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