Hallo liebe Alle!
Ich bin ganz neu im Forum und habe mich angemeldet weil vor 16 Tagen eine ca. 5-jährige Mischlingshündin aus Sardinien bei mir eingezogen ist. Sie ist mein erster Hund und ich lerne genau wie sie jeden Tag dazu. Ich bin mir mit manchen Sachen unsicher und würde mich freuen wenn ihr mir in der ein oder anderen Sache mal einen deutlichen Spiegel vorhalten könntet bzw. mir eure Einschätzungen zu einem sinnvollen Verhalten geben würdet.
Die kleine ist natürlich super gestresst angekommen und wurde von mir weitestgehend in Ruhe gelassen. Sie hat aber auch viel Körperkontakt gesucht (macht sie immer noch) und schmust gerne und viel. Abgesehen davon ist sie sehr unsicher. Sie taut Schritt für Schritt auf, aber grundsätzlich ist sie eher ängstlich und unsicher als neugierig.
So verbringt sie zum Beispiel 90% ihrer Zeit auf dem Sofa und bewegt sich da quasi nie runter. Sie hat auch einen eigenen Platz im Wohnzimmer, zieht das Sofa aber deutlich vor. Das stört mich an sich nicht, ich ärgere mich aber schon ein kleines bisschen dass ich es ihr nicht erstmal verboten habe, damit ich ihr schneller beibringen kann dass sie vorher fragen muss. Abgesehen von kleinen Wegen die sie hin und wieder im Wohnzimmer vornimmt (zu ihrem Futter) betritt sie den Rest der Wohnung nicht. Da sie auch so wenig aktiv ist, ist es schwierig ihr ihrem Platz positiv beizubringen. Sie geht nicht freiwillig raus, ich trage sie die Treppen aus dem zweiten Stock runter und ab da läuft sie zum Hof mit mir. Da löst sie sich auch immer zügig und schnuppert mittlerweile alles interessiert ab und nimmt auch Leckerlies (ging anfangs nicht, zu viel Stress draußen)
Ich habe konkret drei Dinge bei denen ich mir unsicher bin.
Erstens: ich habe ein Hochbett im Zimmer in dem ich gerne wieder schlafen würde. Die Hündin kann da wegen der Beschaffenheit der Treppen nicht rauf. Für mich ok. Im Moment schlafe ich unten auf dem Sofa und sie auch. Ich bin mit ihr aufs Sofa für die Nacht, weil sie gerne Kontaktliegt und ich dachte es ist für unsere Bindung eine gute Maßnahme. Ich denke ich könnte es jetzt schon mal probieren mit dem Hochbett, immerhin bin ich noch im selben Raum. Was meint ihr?
Damit verbunden ist zweitens: Wir gehen immer so alle 4 h nach draußen in den Hof wo sie sich auch immer zügig und gut lösen kann. Das letzte mal so zwischen 22 und 23 Uhr. Es ist jetzt häufiger passiert dass sie Nachts nach 3-4 h aufwacht und sich dann nachts in der Wohnung löst. Auf einem Handtuch auf dem Boden, aber auch direkt ins Bett (also das Sofa), ihren und meinen Schlafplatz. Da ich unten mit ihr zusammen schlafe bekomme ich das immer gleich mit und kann es weg machen, deshalb wage ich mich auch noch nicht so richtig nach oben ins Hochbett.
Heute hat sie nach 2,5h tagsüber nach einem Mittagsschlaf auch plötzlich auf ein Handtuch auf dem Boden gepullert. Ich kann mir sowohl nachts als auch heute tagsüber nicht erklären wieso ehrlich gesagt. Die Tage davor war es für sie kein Problem 4, 5 oder 6 h einzuhalten, sie hat auch schon viele Nächte durchgeschlafen ohne irgendwas.
Vielleicht verhalte ich mich falsch wenn ich sie erwische? Ich ignoriere es und mache es danach weg, dabei kann sie meistens zusehen weil sie ja in keinen anderen Raum geht. Danach raus bringen habe ich versucht, sie hat dann aber ja schon alles in der Wohnung erledigt.
Oder es ist Stress durch etwas das ich übersehe? Nachwirkungen von Silvester, sie überfordert der Besuch meines Partners den sie vor 8 Tagen kennengelernt hat (und ihn wohlwollend begrüßt und auch seine Nähe sucht)?
Drittens:
Ihre Bewegungsunlust. Mein Weg bisher war eher: Lass sie in Ruhe, sie wird schon kommen und schnuppern wenn sie soweit ist. Vor ein paar Tagen war eine Trainerin hier die Erfahrung mit Tierschutz und Angsthunden hat. Sie meinte: Hund bekommt sein Essen ab jetzt im Flur, in der Küche, im Treppenhaus. So beginnt sie sich im Rest der Wohnung sicher zu fühlen. Und: Wir/ich sollen uns vermehrt im Flur aufhalten damit sie sieht was für ein toller Ort das ist.
Was haltet ihr davon? Mein Bauchgefühl ist eher, dass bei ihr ein Konflikt entsteht wenn sie gegen ihren Instinkt, ihre Unsicherheit mit Futter gelockt wird. Zumal sie eh nicht so gut frisst. In den anderen Räumen aufhalten machen wir, ab und zu essen wir im Flur und sonst in der Küche.
Was gut funktioniert hat war einfach mal die Wohnzimmertüre zumachen wenn wir von draußen zurück kommen. Da hat sie vorsichtig interessiert Flur und Küche abgeschnuppert. Von sich aus in die anderen Zimmer ist sie aber seitdem dennoch noch nicht.
Vieles ist aber auch total positiv, sie kann sich hier uns mit uns gut entspannen, schläft viel, auch ohne Körperkontakt und heute hat sie zum ersten mal an einem Kuscheltier rumgekaut und daran sichtlich Spaß gehabt, das war sehr rührend.
Sorry wenn das sehr viel ist, vielleicht fällt ja jemandem etwas dazu ein oder auf, ich würde mich freuen!
Liebe Grüße,
Lina