Besuch in die Ferse zwicken

  • Huhu an alle und frohe Weihnachten :schneewerfen:!


    Eigentlich habe ich ja einen Thread mit Fragen rund um Luna, aber dieses Thema ist mir wirklich wichtig, sodass ich lieber einen neuen Thread eröffne, damit es nicht untergeht.


    Wir haben die Weihnachtstage im Großen und Ganzen ganz gut überstanden. Wir waren vom 24. bis zum 26. nachmittags bei meinen Eltern, meiner Schwester und meiner Oma. Also alles Familienmitglieder, die Luna schon lange kennt. Am 25. kam dann noch ein Freund meiner Oma hinzu, den Luna auch schonmal kennengelernt hat, als sie bei meiner Oma war. Das Essen am 25. fand unten bei meiner Oma statt und der besagte Freund meiner Oma war schon da, als wir in die Wohnung kamen. Ich hatte Luna am Geschirr und angeleint, weil ich ja weiß, dass sie mit fremden Menschen ein Problem hat. Überraschenderweise wurde er aber weder angebellt noch angeknurrt und ich dachte, dass es daran liegt, dass Luna ihn ja schon ein paar mal gesehen hatte. Meist legt sich das bei ihr ja, wenn sie die Leute etwas kennt und merkt, dass keine Gefahr ausgeht. Also habe ich sie abgeleint und wir haben gegessen und es war auch alles gut. Besagter Besuch hat sich auch in der Wohnung bewegt und es war kein Problem.


    Dann ist er allerdings irgendwann zur Toilette verschwunden und als er wiederkam (Luna war gerade bei mir), ist sie ihm hinterher und wollte in seine Fersen zwicken. Sie hat zum Glück nur die Hose erwischt und glücklicherweise hat der Besuch es weggelacht (mir war gar nicht nach Lachen zu Mute). Es gab keine Vorzeichen in dem Sinne, dass sie ihn angebellt oder angeknurrt hätte als er von der Toilette wiederkam. Das war ein neues Verhalten, das ich in der Form von ihr noch nicht kannte.


    Natürlich mache ich ihr absolut keine Vorwürfe, sondern wenn dann mir. Ich habe mich da einfach zu sehr in Sicherheit gewägt und hätte in dem Moment, wenn jemand wiederkommt, die Aufmerksamkeit auf mich lenken sollen, wie ich es sonst eigentlich auch immer tue.


    Bisher habe ich dieses Misstrauen gegenüber Besuch ja immer auf ihre Unsicherheiten geschoben, aber da bin ich mir mittlerweile gar nicht mehr so sicher. Luna ist nun nach knapp 7 Monaten wirklich kein Angsthund mehr (Angsthund war sie eigentlich noch nie, eher vorsichtig und skeptisch und anfänglich vielleicht ängstlich bei Menschen). Jetzt frage ich mich ob das vielleicht eher was mit Maßregeln zu tun haben könnte?


    Ich weiß, dass eine Ferndiagnose immer schwierig ist. Ich möchte nur etwas Input zu diesem Thema sammeln und habe für eine richtige "Analyse" auch schon einen Termin mit einer Trainerin für Anfang Januar vereinbart, die sich mit dem Thema gut auskennt.


    Also wie würdet ihr diese Situation bewerten und woran kann man (ganz theoretisch, losgelöst von dieser Situation) unterscheiden, ob ein Hund bestimmte Dinge aus Angst/Unsicherheit tut oder aus Kontrollverhalten heraus oder ob es sich um eine Maßreglung handelt ?


    Vielen Dank im Voraus und einen guten Rutsch ins neue Jahr an alle! =)

  • Sie hatten einen festen Platz und lag da auch während des Essens zB.


    In der o.g. Situation war ich aber gerade am anderen Ende vom Zimmer und sie durfte da bei mir sein. Da war sie also gerade nicht auf ihrem Platz. Ich glaube wäre sie da auf ihrem Platz oder mit der Aufmerksamkeit bei mir gewesen, wäre es auch nicht so weit gekommen.


    Heute hat meine Schwester Geburtstag und wir sind wieder bei meinen Eltern (danach gibt es erstmal 2 Wochen Ruhe). Soll ich sie vielleicht zwischendurch mal auf ihrem Platz anbinden? An sich läuft sie meiner Mama zB oft in die Küche hinterher, weil sie da meistens was abgreifen kann. 😅

  • gibts schon was neues bei euch? Finde ja toll, wie du dich reinhängst mit deiner Luna :smiling_face:

    Also wie würdet ihr diese Situation bewerten und woran kann man (ganz theoretisch, losgelöst von dieser Situation) unterscheiden, ob ein Hund bestimmte Dinge aus Angst/Unsicherheit tut oder aus Kontrollverhalten heraus oder ob es sich um eine Maßreglung handelt ?

    Das würde mich auch interessieren. Ich denke, in der Praxis kann Unsicherheit und Wach-/Kontrollverhalten auch bunt durcheinander gehen - gerade bei einemHund mit unklarer Vergangenheit & Rasse.

    Und für das Management im Alltag macht es vielleicht auch gar nicht sooo den Unterschied, warum der Hund das tut...

    Wenn Luna einen festen Platz zugewiesen bekommt, bellt/knurrt sie dann eher dort vor sich hin oder versucht sie aktiv nach vorne zu gehen?

    Und Probleme gibt es nur mit unbekannten Menschen oder bestimmte Muster (Mann mit Hut, Frau mit schrillen Stimme usw)?

  • Hallo Lisa!


    Meine erste Reaktion, als ich deinen Startpost las, war: da hat sich ein Schaf von der Herde weg geschlichen und der Hütehund hat es zurückgetrieben. Ich habe kurz in Dein erstes Thema aus Mai 2021 geschaut, aber da jetzt auf die Schnelle nichts zur möglichen Rasse gefunden.


    Wenn ich das richtig quergelesen habe, hat sie auf der Straße in Rumänien gelebt? Du hast sie jetzt bei Dir seit einem halben Jahr?! Ist sie misstrauisch gegenüber Menschen oder eher gegenüber Männern? Vielleicht hat sie auf den Straßen Rumäniens schlechte Erfahrungen gemacht und braucht deshalb immer so lange? Du schreibst ja, dass es mit dem Vertrauen so seine Zeit dauert.


    In der konkreten Situation war ihr der Trubel vielleicht zu viel und sie hat es an demjenigen ausgelassen, dem sie am wenigsten traut. Kennt man auch von Schilderungen, wo ein Hund seine Aggression an seinem Mitbewohnerhund auslässt, weil er gerade an das, was ihn aufregt (der blöde Hund auf der anderen Straßenseite) nicht herankommt. Meine Nachbarin hat so einen (Hütehundmix aus Border Collie und Aussie), der "witzigerweise" genau mit diesen beiden Rassen Probleme hat. Wenn er solche Hunde sieht, rastet er aus und hat dann auch schon mal Frauchen mit seinen Zähnen erwischt.


    Vielleicht war das bei der Zusammenkunft eine vergleichbare Entladung? Du schreibst ja, dass Du Luna an mehreren Tagen mit in kleine Menschengruppen genommen hast. Vielleicht hat sie das schon unter Anspannung versetzt plus diesem einen Kerl, den sie noch nicht so gut kennt. Der war dann einfach zu viel. Nur ihr 3 und das Ganze dann auch aus einem entspannten Hintergrund heraus (und nicht mehrere Events nacheinander), hätte vielleicht ohne Probleme funktioniert?


    LG
    Matthias

  • Da gibts so viele Faktoren, die eine Rolle spielen könnten. In die Ferse zwicken ist halt schon was in Richtung Maßregelung, Treiben, kann auch ein Festhalten sein oder ein Statement an die ungefährlichere Seite des gruseligen Menschen.

    Meine Rumänin versucht das, wenn bei uns Menschen auf den Hof kommen unvorbereitet und ich mich auch noch erschrecke. Hast du sein wiederkommen ... deutlich bemerkt und sie hat das als Soll er nicht Interpretiert, weil sie ihm eben doch nicht genug traut? Ich würde sie in jeden Fall bei Fremden anleinen und so sichern, das sie eben keinen erreichen kann. Freundlich Fremde begrüßen und atmen! Ihr jetzt bloss nicht recht geben, indem du angespannt wirst bei jedem Fremden Besucher. Und bedenken, das waren nun stressige Tage, ihr hattet eine Stressige Zeit wegen dem Leinenführigkeitsdingens. Fremde Menschen fallen ihr schwer, sie traut ihnen nicht. Sie lebt nun mit deinem Freund mit dem sie sich auch erst richtig vertraut machen muss und wo es stressige Situationen gibt. Nur weil ein Hund still ist und sich zusammenreißt, hat er nicht jetzt kein Problem mehr. Er versucht einfach brav zu sein, wie entspannt er dabei ist, bedarf genauer Beobachtung. Lykka wirkt mit mir zusammen wie der entspannteste Hund von Welt. Alleingelassen würde sie immer noch jede Situation mit Männern oder Fremden genauso lösen. Hau ab, dich braucht hier keiner!

    Also sichere sie etwas besser, wenn da Fremde mit im Spiel sind und für zukünftige stressige Familienfeste ja entweder festbinden oder vielleicht mal eine Stoffbox ausprobieren, sie zuhause als sicheren Ort aufbauen, dann kann sich sich etwas rausziehen und wenn sie sich da wohlfühlt ist sie dann nicht so festgebunden, sondern fühlt sich sicherer, wenn sie dann da drin sind. Oder es ist umgekehrt und sie behält, das, was sie besorgt, lieber im Blick.

    Und das mit der Hose war wahrscheinlich kein Zufall. Lykka jedenfalls hat die drei Mal, wo es passiert ist, deutliche blaue Flecken gemacht. Die wissen meistens, was sie wollen. Nur Hose kann auch nur stoppen gewesen sein, wohin war er denn unterwegs, war er schneller, lauter, überpräsent? Unterwegs zu einem schwachen Familienmitglied oder einem beliebten wie deiner Mutter? Das alles kann hinweise auf das Motiv geben, aber da man sich meistens so erschreckt, erinnert man die Details auch nicht mehr so. Sichere sie und die Besuchersituation, willst du ja eh angehen und die neue Trainerin wird sicher Managment und wie gestalte ich das für den Hund stressfreier ansprechen. Das wird schon!

  • gibts schon was neues bei euch? Finde ja toll, wie du dich reinhängst mit deiner Luna :smiling_face:

    Dankeschön =) ich gebe mein Bestes!


    Ja, gestern war wieder der beste Freund meines Freundes bei uns zu Besuch und ich dachte, weil er Hunde auch gerne hat, dass wir alle gemeinsam eine Runde um den Block gehen können. Weil es dann meistens einfacher für Luna ist. Allerdings wurde er tatsächlich auch draußen von Luna angeknurrt/angebellt. Das hat sie zB noch nie gemacht. Wenn dann immer nur in der Wohnung. Aber ich glaube es liegt daran, dass sie ihn einfach schon negativ verknüpft hatte und weil es schon dunkel war. Wenn ich sage "Am besten einfach ignorieren, dann kommt das irgendwann von ganz alleine." will da ja aber auch niemand drauf hören. :headbash: Na ja, also hat der Spaziergang auch nicht so ganz das gebracht, was ich mir vorgestellt hatte. Allerdings war es dafür in der Wohnung dann deutlich besser. Ich habe Luna in das Schlafzimmer gepackt und Tür zu gemacht und die letzten Male hat sie dann trotzdem immer gebellt, wenn der Freund meines Freundes in den Flur kam, um ins Bad zu gehen. Das hat sie diesmal nicht gemacht. Also einen kleinen Fortschritt können wir doch verzeichnen! Und sie war deutlich entspannter im Schlafzimmer als die letzten Male, als er da war!


    Gegen 13.00 Uhr habe ich den telefonischen Termin mit der Trainerin! Da bin ich schon gespannt. =)


    Wenn Luna einen festen Platz zugewiesen bekommt, bellt/knurrt sie dann eher dort vor sich hin oder versucht sie aktiv nach vorne zu gehen?

    Und Probleme gibt es nur mit unbekannten Menschen oder bestimmte Muster (Mann mit Hut, Frau mit schrillen Stimme usw)?

    Also an dem Geburtstag meiner Schwester hatten wir folgende Situation: Luna war erst gute 4,5 Stunden alleine in meinem alten Zimmer, als noch ein befreundetes Pärchen dazu kam, damit sie sich etwas ausruhen kann vom Nachmittag (da waren es nur Freund, Eltern und Schwester und das hat wunderbar geklappt) und sie hat auch eigentlich die ganze Zeit durchgeschlafen (ich hatte die Kamera angeschaltet). Dann wollte ich sie aber auch nicht zu lange alleine lassen und habe sie dann irgendwann an Leine und Geschirr zu uns geholt. Alle saßen am Esstisch auf Stühlen und Luna's Platz bei meinen Eltern ist neben der Couch. Als wir reinkamen, das ist eigentlich immer so, wollte sie den Besuch erstmal beschnuppern. Wenn der Besuch zB sitzt ist das auch nie ein Problem. Da ist sie dann immer recht neugierig und offen und gibt auch nicht so richtig Ruhe (im Sinne von zum Besuch hinziehen), bis sie einmal schnuppern kann. Dann durfte sie das tun und wir sind zu ihrem Platz gegangen. Da hat sie aber auch nicht so ganz zur Ruhe finden können und sie wollte immer wieder zum Esstisch hin. Also habe ich das einfach mal ausprobiert und habe mich mit einem Stuhl in die Nähe vom Esstisch gesetzt. Dann hat Luna alle nochmal kurz beschnuppert und hat sich dann neben mich gelegt und ist eingeschlafen.

    Dann ist die Frau irgendwann aufgestanden. Das war erstmal auch kein Problem. Ist dann aber so in 2 m Abstand vor uns hergegangen. Da hat Luna dann angefangen zu knurren, aber ist auch nicht nach vorne gegangen oder so, sondern einfach liegen geblieben. Ich glaube das war hier eher ein sauberes kommunizieren von "bitte nicht noch näher kommen", was ich auch völlig ok finde. Als der Besuch dann gehen wollte, bin ich ein paar Schritte mit ihr aus dem Trubel rausgegangen und habe sie hinter mich gesetzt und ab und zu einen Keks gegeben. Das hat zB auch toll geklappt und da ist sie auch bei mir geblieben.


    Also um deine Frage zu beantworten: An ihrem/einem Platz geht sie nicht nach vorne, sondern bleibt liegen.


    Was ich aus der Situation ziehe ist wahrscheinlich doch etwas Unsicherheit, weil Besuch ja OK ist, wenn der sitzt. Sobald jemand aufsteht, wird er in dem Moment wahrscheinlich einfach schwer einschätzbar für Luna und deshalb das Knurren. Wäre es reines Territorialverhalten würde sie es ja wahrscheinlich auch stören, wenn jemand da ist und sitzt oder?


    Und ein bestimmtes Muster ist mir noch nicht aufgefallen. Ich glaube das es echt einfach Sympathie ist. Erst dachte ich hauptsächlich Männer, aber es gab auch Frauen, die sie nicht mochte.


    Wenn ich das richtig quergelesen habe, hat sie auf der Straße in Rumänien gelebt? Du hast sie jetzt bei Dir seit einem halben Jahr?! Ist sie misstrauisch gegenüber Menschen oder eher gegenüber Männern? Vielleicht hat sie auf den Straßen Rumäniens schlechte Erfahrungen gemacht und braucht deshalb immer so lange? Du schreibst ja, dass es mit dem Vertrauen so seine Zeit dauert.

    Ja, das vermutet man zumindest. Zu 100% weiß man nichts zu ihrer Vorgeschichte leider. Aber sie ist auf jeden Fall sehr gut sozialisiert aufgewachsen, weil sie mit Hunden sehr klar kommunizieren kann, keine Geräuschangst oÄ hat etc.

    Genau, seit Ende Mai ist sie bei mir. :smile:

    Schon eher misstrauisch gegenüber Menschen im Allgemeinen.


    In der konkreten Situation war ihr der Trubel vielleicht zu viel und sie hat es an demjenigen ausgelassen, dem sie am wenigsten traut. Kennt man auch von Schilderungen, wo ein Hund seine Aggression an seinem Mitbewohnerhund auslässt, weil er gerade an das, was ihn aufregt (der blöde Hund auf der anderen Straßenseite) nicht herankommt. Meine Nachbarin hat so einen (Hütehundmix aus Border Collie und Aussie), der "witzigerweise" genau mit diesen beiden Rassen Probleme hat. Wenn er solche Hunde sieht, rastet er aus und hat dann auch schon mal Frauchen mit seinen Zähnen erwischt.

    Ja, das kann natürlich sehr gut sein. Ich mache ihr ja auch absolut keine Vorwürfe und sehe da die Verantwortung eindeutig bei mir. Ich hätte eigentlich wissen müssen, dass der Weihnachtstrubel sehr anstrengend ist und hätte die Hausleine einfach dran lassen sollen und besser managen, als der Freund meiner Oma von der Toilette wiederkam.


    Meine erste Reaktion, als ich deinen Startpost las, war: da hat sich ein Schaf von der Herde weg geschlichen und der Hütehund hat es zurückgetrieben. Ich habe kurz in Dein erstes Thema aus Mai 2021 geschaut, aber da jetzt auf die Schnelle nichts zur möglichen Rasse gefunden.

    Zur Rasse weiß ich leider auch nichts. Die erste Trainerin hat sehr stark einen Terrier-Anteil vermutet, was ich mir auch gut vorstellen könnte (sie mäuselt gerne, hat einen Sturkopf, ist auch sehr albern und eher ein ein-Frau-Hund). Aber wahrscheinlich ist es alles bunt gemixt. Aber ich hatte eh vor im Laufe der nächsten Monate mal so einen DNA-Test zu machen!


    Hast du sein wiederkommen ... deutlich bemerkt und sie hat das als Soll er nicht Interpretiert, weil sie ihm eben doch nicht genug traut? Ich würde sie in jeden Fall bei Fremden anleinen und so sichern, das sie eben keinen erreichen kann. Freundlich Fremde begrüßen und atmen! Ihr jetzt bloss nicht recht geben, indem du angespannt wirst bei jedem Fremden Besucher.

    Das kann gut sein. Ich glaube ich habe schon geschaut, wie er wiederkam. Also möglicherweise hat Luna das dann falsch interpretiert.

    Ja definitv. Also Besuch ohne Leine gibt es hier erstmal nicht mehr.

    Also findest du begrüßen aber in Ordnung, wenn Luna das möchte? Ich hatte ja oben schon beschrieben, dass sie den Besuch idR schon gerne einmal beschnuppert möchte. Da war ich mir etwas unsicher, ob das in Ordnung ist.

    Oder meintest du damit, dass ich den Besuch freundlich begrüßen soll? 😄

    Nein, ich versuche da weiterhin entspannt zu bleiben!


    Oder es ist umgekehrt und sie behält, das, was sie besorgt, lieber im Blick.

    Ganz spontan würde ich sagen, dass sie es lieber im Blick behält. So wie oben zB, wo sie lieber doch etwas näher dabei liegen wollte, anstatt weiter weg auf ihrem Platz. Da wäre sie echt gar nicht zur Ruhe gekommen in dem Moment.


    Und ich hatte tatsächlich auch das Gefühl, dass es ihr etwas Sicherheit gegeben hat, dass sie angeleint war. Kann das sein?


    Die wissen meistens, was sie wollen. Nur Hose kann auch nur stoppen gewesen sein, wohin war er denn unterwegs, war er schneller, lauter, überpräsent? Unterwegs zu einem schwachen Familienmitglied oder einem beliebten wie deiner Mutter? Das alles kann hinweise auf das Motiv geben, aber da man sich meistens so erschreckt, erinnert man die Details auch nicht mehr so.

    Ja, den Gedanken hatte ich auch schon. Ich denke auch, wenn sie da Verletzungsabsichten gehabt hätte, dann wäre es auch zu Verletzungen gekommen. Es war zum Glück wirklich nur die Jeans. Auf mein "Nein" hat sie auch sofort umgedreht und ist zu mir gekommen (Nein bedeutet bei uns "lass alles sein und komm zu mir).

    Er kam halt recht schnellen Schrittes und zielorientiert wieder um auf seinen Stuhl zu gehen. Also das war jetzt kein Schlendertempo. Vermutlich war es in dem Trubel einfach alles wirklich etwas zu viel.


    An sich glaube ich auch, dass ich das mit dem managen ganz gut raus hab. Aber wenn Besuch dann so nach dem Motto ist "ach guck mal, die wirkt doch gar nicht ängstlich.. Na komm mal her. Meine Mutter hatte auch mal einen Hund. duzi duzi" Dann :ugly: :ugly: :ugly:

    Da muss ich mich glaube ich noch mehr durchsetzen (also dem Besuch gegenüber :headbash: ), damit Luna auch merkt, dass sie sich zu 100% auf mich verlassen kann.




    Danke auf jeden Fall für Eure lieben und ausführlichen Antworten! =)

  • Ich denke, Dein letzter Satz könnte Dein Mantra sein. Du musst etwas durchsetzen, damit sie sich auf Dich verlassen kann. Wobei das Durchsetzen auf sie selbst bezogen sein kann, oder eben auf einen Menschen oder eine Situation, besonders wenn sie damit Probleme hat.


    Ich vermute nämlich, dass sie neben Dir am Stuhl deshalb zur Ruhe kommen konnte, weil sie dann nicht alleine "irgendwo" liegt, sondern in Deiner Nähe. Du scheinst ihr ein Sicherheitsgefühl geben zu können. Alleine und entfernt von Dir in einem Körbchen ist's ihr zu unsicher.


    Und tendentiell würde ich sagen, wenn ein Hund Neugier zeigt (Luna will den Besuch beschnuppern), dann würde ich das zulassen. Ist halt die hündische Art, jemanden zu begrüßen. Solange Du abschätzen kannst, dass sich alle an Deine Rahmenbedingungen halten, scheint's ja zu klappen. Rahmenbedingungen: die Menschen sollen sie ignorieren (nicht ansprechen, nicht anfassen, kein Blickkontakt), Luna hat keinen zu attackieren/maßregeln/beißen.


    Das Knurren, was Du als "bitte nicht noch näher" interpretiert hast, ist hündische Kommunikation und erstmal zu begrüßen. Da die Situation ja dann nicht eskalierte und Luna danach wieder zur Ruhe kam, hast Du es wahrscheinlich richtig interpretiert.


    LG
    Matthias

  • Das kann gut sein. Ich glaube ich habe schon geschaut, wie er wiederkam. Also möglicherweise hat Luna das dann falsch interpretiert.

    Ja definitv. Also Besuch ohne Leine gibt es hier erstmal nicht mehr.

    Also findest du begrüßen aber in Ordnung, wenn Luna das möchte? Ich hatte ja oben schon beschrieben, dass sie den Besuch idR schon gerne einmal beschnuppert möchte. Da war ich mir etwas unsicher, ob das in Ordnung ist.

    Oder meintest du damit, dass ich den Besuch freundlich begrüßen soll? 😄

    Nein, ich versuche da weiterhin entspannt zu bleiben!

    Ja, ich meinte, dass du entspannt bleiben solltest. Meist, wenn Hunde Menschen angehen übt das ja enormen Druck auf einen aus, und die Anspannung erzeugt das Verhalten des Hundes nicht oft, aber bestätigt und verstärkt es. Wusste ichs doch, Menschen sind gefährlich! Und dagegen antrainieren ist schwer. Also sich wirklich drauf konzentrieren gute Gefühle in sich zu erzeugen, wir schütten halt ständig Geruch aus, der den Hund beständig informiert, wie wir wirklich denken, neben (Mikro)körperspache.

    Ob man den Hund begrüßen lässt ... gibt sicherheit und Selbstwirksamkeit, kann aber eben auch zu mehr Verantwortlichkeit nehmen führen. Muss man beobachten, was für sie gilt, wie bei allen Maßnahmen. Klar ist ein du darfst nienienie an Menschen rann, eine klare Grenze die man einhalten kann. Aber an so einer Grenze kann ein Hund sich auch in mehr Angst reinstressen und explodiert dann "plötzlich".

    Ganz spontan würde ich sagen, dass sie es lieber im Blick behält. So wie oben zB, wo sie lieber doch etwas näher dabei liegen wollte, anstatt weiter weg auf ihrem Platz. Da wäre sie echt gar nicht zur Ruhe gekommen in dem Moment.


    Und ich hatte tatsächlich auch das Gefühl, dass es ihr etwas Sicherheit gegeben hat, dass sie angeleint war. Kann das sein?

    Ausgegrenzt zu werden, also weit weg, kann auch Kontrollverlust und eine permanente "Ansage" sein, du gehörst nicht dazu. Andere denken, Gott sei dank, ich bin raus aus dem Kreis, kann ich pennen, niemand will was von dir. Und Entwicklungs/Tagesschwankungen dazwischen.

    Die Leine kann ihr auch die Sicherheit geben, dass sie gar nicht zuständig ist und .... du bist dann auch angeleint und bist somit da, sie merkt dann ja, wenn du gehen würdest, da kann sie auch mehr loslassen und du hast den richtigen Abstand gefunden.

    Ja, den Gedanken hatte ich auch schon. Ich denke auch, wenn sie da Verletzungsabsichten gehabt hätte, dann wäre es auch zu Verletzungen gekommen. Es war zum Glück wirklich nur die Jeans. Auf mein "Nein" hat sie auch sofort umgedreht und ist zu mir gekommen (Nein bedeutet bei uns "lass alles sein und komm zu mir).

    Er kam halt recht schnellen Schrittes und zielorientiert wieder um auf seinen Stuhl zu gehen. Also das war jetzt kein Schlendertempo. Vermutlich war es in dem Trubel einfach alles wirklich etwas zu viel.

    Ja, das auf dünne Nerven und es ist eben auch typisch rumänisch. Was da gewünscht ist, ist einfach eine Wachhund, der den Nachbarn auch noch nach 20 Jahren dran hindert, sich was vom Grundstück zu nehmen. Das ist in Deutschland ja inzwischen aus der Mode bei Hunden, aber viele Rassen tragen das auch noch in sich.

    Und still zu sein, heißt eben nicht unbedingt entspannt. Wenn ein Hund mehr Sicherheit in seinem Umfeld erlangt, sich an die Familie und den Ort bindet und Sicherheit erfährt, passiert es relativ oft, dass sie dann anfangen ihre Meinung zu sagen, weil sie sich endlich trauen sich zu äußern. Und es heißt, der Hund "packt aus". Er hat soviel Sicherheit gewonnen, das er endlich nach draußen tragen kann, was er wirklich denkt plus das er nun etwas zu verteidigen/verlieren hat. Also ist lauter werden, nach vorne gehen auch ein Schritt in mehr ankommen, ein für Menschen echt schwieriger.

    Aber du hast ja nun viele Ansatzpunkte und sie lässt sich gleich überzeugen bei dir zu bleiben und sich zu entspannen. Fremde Menschen selbstverständlich akzeptieren und gar mögen, kann kein wirkliches Ziel sein, sie ist kein Labrador. Aber mir der Zeit werden sich Gewohnheiten, wie solche Situationen gehändelt werden und das sie gut und friedlich ausgehen einschleifen, das braucht eben auch einfach Zeit und gute Nerven. Sie schnüffelt ja an ihren und holt sich infos über sie, das ist schon ein sehr gutes Zeichen finde ich, aber das bedeutet eben nicht, das sie ihren Job aufgibt und vertraut. Das ist eben das, was man von Hunden heute erwartet, was wenn man es sich überlegt, ne echte Hausnummer ist, wenn man bedenkt, wofür sie hunderttausende Jahre zuständig waren.

    Und dazu ist ihr Leben ja nun recht turbulent. Eingefangen werden und gefangen sein wo sie vorher war, Transport, Pflegestelle, Umzug, das Ding mit deiner Oma, dich mit Freund teilen, wieder umzug, nun dauerhaft mit Freund leben,Training, Training Auto, was schwierig für sie war, Trainingswechsel mit Vertrauensverunsicherung in eure Beziehung, und wieder zurück, plus Feiertage. Uff. Sie hatte ein steiles Jahr. Und so gut trainierbar wie sie ist und von ihrem Grundkostüm her, braucht sie sicherlich vorallem etwas Zeit um das zu verdauen und regeln und die Möglichkeit zu beobachten, um das zu verstehen wie es läuft und da hast du ja durch selbst herausfinden schon ne Menge vorarbeit geleistet.

    An sich glaube ich auch, dass ich das mit dem managen ganz gut raus hab. Aber wenn Besuch dann so nach dem Motto ist "ach guck mal, die wirkt doch gar nicht ängstlich.. Na komm mal her. Meine Mutter hatte auch mal einen Hund. duzi duzi" Dann :ugly: :ugly: :ugly:

    Da muss ich mich glaube ich noch mehr durchsetzen (also dem Besuch gegenüber :headbash: ), damit Luna auch merkt, dass sie sich zu 100% auf mich verlassen kann.

    Ja muss man einen Dreh finden und meist hilft ein netter spruch mehr als ein: sie ist ängstlich. Sie ist ne Lady, kein anfassen beim ersten Date. Sie hasst es, wenn jemand ihre Frisur durcheinander bringt, da kennt sie nix. Halt irgendetwas, wo die Menschen lachen müssen, und abgelenkt sind. Deine Körpersprache macht da dicht. Oder, sie ist gerade still, nicht anfassen, sonst gibts Tinitus. Halt irgendwas, das zum entsprechenden Menschen passt. Oder eben ehrlich. Wir sind im Training. Musst du halt kucken, was zu dem Menschen passt.

    Ich wünsch dir viel Erfolg! Und bin sicher, ihr kriegt das hin!

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