Wenn kein Mops, was dann?

  • Hallo.


    Ich hatte bereits ein anderes Thema, in dem ich nach Mopszüchtern gefragt habe. Aber da ich mittlerweile gelernt habe, dass der Mops eine kranke Rasse ist, egal ob vom Züchter oder vom Hinterhofvermehrer, möchte ich mich gerne nach anderen Rassen umsehen.


    Wir sind eine junge Familie, bestehend aus meinem Mann, unseren 3 Kindern, 3, 6 und 8 Jahre alt und mir. Wir wohnen in einem Haus mit kleinem Garten der gut eingezäunt ist.


    Wir suchen nach einem kleinen Familienhund. Er sollte höchstens 12 kg erreichen, so dass auch ich ihn noch halbwegs locker tragen kann.


    Was uns am aller aller wichtigsten ist ist, dass der Hund keinerlei Aggression hat. Er muss mit Trubel, Besuchskindern, höherer Lautstärke, wilden Spielen der Kinder und auch Fehlern der Kinder ruhig klar kommen. Er muss sich natürlich nicht alles gefallen lassen, darf jederzeit weggehen. Aber er darf NICHT knurren oder beißen. Er muss Dinge die ihm nicht gefallen mit Rückzug und nicht nach vorne lösen.


    Er sollte außerdem keinen jagdtrieb haben und jederzeit ableinbar sein. Ich möchte keinen Hund, den ich ständig im Auge haben muss, da das bei einem Spaziergang mit 3 Kindern schwierig ist.


    Er sollte sich mit anderen Hunden gut vertragen, da wir öfter Besuch mit Hunden haben.


    Wir bieten viel Zeit, Liebe und Spaß an. Wir sind viel draußen, gehen sehr gerne spazieren, sind aber keine Sportskanonen. Er soll einfach nur Familienhund sein.


    Wir haben im anderen Thread bereits einige Rassen vorgeschlagen bekommen, aber das wurde alles zu wirr und dazwischen wurden andere Themen besprochen, deshalb würden wir gerne in einem neuen Thread sammeln.


    Hunde, die uns gefallen würden sind der Zwergspitz, der Sheltie, der Westie, der Yorkshire Terrier und der Havaneser. Gerne hören wir mehr Infos zu diesen Rassen, sind aber auch offen für andere Rassen. Wir freuen uns auf eure Vorschläge.

  • Man kann leider keine Rasse ohne Aggressionsverhalten empfehlen, weil es sowas nicht gibt. Hunde sind Lebewesen, die kommunizieren, und dazu gehören nun mal auch Droh- und Aggressionsgebärden wie Knurren, Grummeln, Warnschnappen etc. Man kann für keinen Hund die Hand ins Feuer legen, dass er solche Gesten nicht zeigt. Eher ist es die Ausnahme, dass ein Hund niemals so kommuniziert.

    Natürlich gibt es Hunde, die als Strategie in Stress- oder Konfliktsituationen eher den Rückzug wählen, aber das ist halt auch individuell. Es gibt keine Rasse, die das wirklich einprogrammiert hat.


    Wir haben hier 5 Hunde und 3 Kinder im Patckworkhaushalt (Freundin, ich und ihre 3 Kinder). 3 der Hunde sind tatsächlich die Typen, die nie die Kinder anknurren oder sonstwas, aber das ist halt Zufall, sind alles Tierschutzhunde. Meine beiden Minis genauso, aber die warnen durchaus und können schon mal deutlicher werden.


    Wie schon im anderen Thread betont, es liegt an euch Erwachsenen, das Zusammenleben zwischen Hund und Kind zu managen, zu lenken und zu schauen, dass es nicht zu Bedrängungssituationen kommt. Nobody is perfect, aber diese Bereitschaft sich auf das Lebewesen Hund einzulassen ist es, die letztlich zählt.

  • Kompliment für die Einsicht.


    Was uns am aller aller wichtigsten ist ist, dass der Hund keinerlei Aggression hat. Er muss mit Trubel, Besuchskindern, höherer Lautstärke, wilden Spielen der Kinder und auch Fehlern der Kinder ruhig klar kommen. Er muss sich natürlich nicht alles gefallen lassen, darf jederzeit weggehen. Aber er darf NICHT knurren oder beißen. Er muss Dinge die ihm nicht gefallen mit Rückzug und nicht nach vorne lösen.

    Das ist zu einem sehr großen Teil Ergebnis des Umgangs mit dem Hund. Ihr müsst ihm das beibringen - und ihr müsst eure Kinder gut beaufsichtigen, dass sie angemessen mit dem Hund umgehen.

    Knurren ist Kommunikation - einen Hund ohne Kommunikation gibt es (zum Glück) nicht.


    Er sollte außerdem keinen jagdtrieb haben und jederzeit ableinbar sein. Ich möchte keinen Hund, den ich ständig im Auge haben muss, da das bei einem Spaziergang mit 3 Kindern schwierig ist.

    Verständlicher Wunsch. Aber auch ohne Jagdtrieb - man muss jeden Hund im Auge haben draussen. Immer.

    Wenn man das nicht leisten kann und will, dann kann man nicht raussgehen mit dem Hund und den Kindern.

    Man kann sich mit viel Geduld einen für Aussenstehende scheinbar ohne Einwirkung mitlaufenden Hund erziehen, aber das dauert Jahre und klappt nicht mit jedem Hund und eben nur, wenn man da die nötige Erziehung reinsteckt. Und auch weiß, wie das geht.


    Mit diesen Wünschen würde ich an deiner Stelle ehrlich gesagt den Hundewunsch überdenken.


    Warum möchtest du einen Hund?

  • Aber er darf NICHT knurren oder beißen.

    Weil mir das schon in dem anderen Thread aufgefallen ist... einen solchen Hund wirst du nicht finden. Knurren und, wenn nötig beißen, gehört zum normalen Kommunikationsmitteln eines Hundes. JEDER Hund macht das bzw ist in der Lage dies zu tun. Und das sollten sie auch, bzw zumindest knurren.

    Vielleicht solltet ihr euch nochmal mit der hündischen Kommunikation auseinander setzen und versuchen wegzukommen von dem Gedanken das ein knurrender Hund, ein "böser" Hund ist. Knurren ist, wenn im Rahmen und angebracht, ein ganz natürliches Verhalten.


    Natürlich sollte der Hund Probleme nicht nach vorne lösen, das steht außer Frage in eurer Situation - aber das schriebst du ja auch.


    Was Rassevorschläge angeht, haben andere bestimmt noch ein bisschen mehr zu sagen. Der Bichon Frise (k.A. ob man den so schreibt) könnte vlt noch passen? Oder ein Border Terrier? Ich weiss nicht inwiefern sie jagen :fear:


    Außerdem möchte ich unbedingt nochmal sagen wie sehr ich mich freue das ihr vom Mops abgekommen seid. Wie ich gelesen habe, hast du dich ja selber auch noch belesen was deren diversen Probleme angeht. Ich freu mich wirklich dass ihr verstanden habt wie krank diese Rasse leider ist. Super :applaus:


    Ich hoffe ihr findet hier das passende, neue Familien Mitglied!

  • Hallo Rebecca,


    Ich freue mich sehr, dass du dich vom Mops abwendest und nach einer gesunden Rasse suchst.

    Daher habe ich grossen Respekt, da es nicht immer einfach ist auf die Vernunft zu hören. Aber du tust damit aktiv etwas gegen die Unterstützung der Qualzuchtrassen. Danke dafür!


    Ich kann keine Rassen empfehlen, da ich mich mit kleinen Hunderassen nicht genug auskenne.


    Aber, eine Sache einfach vorweg.

    Du musst deinem Hund beibringen, das er gehen kann und soll. Kein Welpe wird von alleine den Trubel meiden. Das müssen sie lernen! Das passiert bei keiner Rasse von alleine.


    Auch knurren sollte er dürfen! Denn das ist lediglich eine Warnung. In etwa, wenn dein Kind sagt "Ich will das nicht!"

    Er sollte möglichst in keine Situation kommen, in welcher er knurren muss. Falls es passiert, dann höre auf deinen Hund, was er dir zu sagen hat und verbiete ihm nicht die Kommunikation. Die nächste Stufe der Warnung wird dann nämlich eher unschön.


    Also einfach neben der Rassesuche -

    und es gibt bestimmt einen robusten fröhlichen Kleinhund der gut zu euch passt - vielleicht parallel noch ein bisserl was über Hundeverhalten und moderne Erziehungsmethoden lesen.


    Denn du hast ja bewiesen, daß du lernbereit bist!


    Viel Glück und Spaß bei der Suche nach deinem Traumhund.

  • Ich würde mich im Tierheim umsehen!


    In einem guten Tierheim werdet ihr super beraten, könnt den Hund vorher kennenlernen, ihn einschätzen lernen und sehen ob er zu euch passt.


    So lernt ihr auch euren Kindern, dass es besser ist Hunde zu adoptieren als sie zu kaufen!

  • Was Rassevorschläge angeht, haben andere bestimmt noch ein bisschen mehr zu sagen. Der Bichon Frise (k.A. ob man den so schreibt) könnte vlt noch passen? Oder ein Border Terrier? Ich weiss nicht inwiefern sie jagen :fear:

    Der Bichon Frisé ähnelt dem Pudel und gehört zu den Bichon-Rassen, wie auch Malteser, Havaneser, Löwchen. Der Bolonka Zwetna ist auch noch eine ähnliche Rasse.

    Ich finde alle diese Rassen nicht ungeeignet ABER man muss schon aufpassen, dass solche kleinen Hunde von den Kindern nicht malträtiert werden. Gerade weil sie so wenig aggressiv sind. Jagdtrieb haben sie auch eher selten (aber nicht unbedingt gar nicht).

    Sie brauchen Haar/Fellpflege!


    Ein Border Terrier ist was ganz anderes. GANZ was anderes.

    Ich finde Terrier und Kinder eigentlich super, eben WEIL die sich nicht die Butter vom Brot klauen lassen. Aber einen Terrier, der nicht knurrt und sich behauptet, wenn man ihm dumm kommt? Der nicht im Trubel mit abgeht? Sollte es eigentlich nicht geben. Und mehr oder weniger unbeaufsichtigt nebenher laufen? Würde ich bei einem Terrier auch nicht erwarten.

  • dass es besser ist Hunde zu adoptieren als sie zu kaufen!

    Auch ein Tierheimhund wird gekauft.


    Und was "besser" ist, darüber lässt sich streiten oder eben auch nicht. Hunde vom seriösen Züchter landen sehr selten im Tierheim, solange dieser von einer gewünschten Abgabe weiss.


    Es sind Mischlinge von Vermehrern, Strassenhunde usw. die dort sind.



    Ein Hund aus dem Tierheim könnte aber trotzdem passen.


    Allerdings sehe ich das grösste Problem in deinen Anforderungen. Ein Hund ist ein Lebewesen. Heisst er kommuniziert, dazu gehört Knurren, Abschnappen und auch Beissen, das hat nichts mit Aggression zu tun.

    Es gibt allerdings Rassen die eher den Rückwärtsgang einlegen, als nach vorne zu gehen.

    Einen Hund nicht im Auge haben zu müssen beim Spaziergang ist sehr, sehr selten. Weniger schon eher, aber dennoch kann man ihn nicht einfach mitlaufen lassen ohne auf ihn zu achten.


    Und all das braucht vor allem Erziehung.


    Ich frage mich auch weshalb ihr denn einen Hund wollt? Was seid ihr denn bereit für ihn zu tun? Denn auch ein einfacher Begleithund, der soweit zufrieden ist wenn er einfach bei seinen Menschen sein darf braucht Ansprache, Erziehung und Schutz vor den Kindern.



    Ja der Mops hat das alles so mitgemacht, weshalb das so ist wurde dir im anderen Thread ja erklärt. Ein gesunder Hund hat aber auch seinen eigenen Kopf und hat "Macken" die eben einfach zu ihm gehören. Es ist ein Individium wie deine Kinder und ein Welpe braucht mindestens genauso viel Zeit, wie du für ein 3 jähriges Kind brauchst.


    Kannst und willst du das leisten?

  • Den Sheltie finde ich nicht passend. Auch wenn sie klein und süß sind sind es doch Hütehunde. Da wäre ein Trubelhaushalt mit drei kleinen Kindern und Hundeanfängern nu nicht unbedingt das passende Zuhause.

    Ich würde mich in FCI Gruppe 9, so wie du das auch tust umschauen.


    Zum Thema nicht Knurren:

    Stell dir einfach mal vor, wie du 2 Sätze sagst und die entsprechende Situation.

    „Hey „Max“ wie war’s in der Schule?“

    und

    „Höre SOFORT auf deine Schwester zu ärgern „Max“!“

    Klingt anders, oder?

    Da Hunde aber nicht so viel verbal kommunizieren, sind sie da eingeschränkter und Satz 1 ist eher ein nettes, ruhiges dabei sein, sich kraulen lassen usw und Satz 2 ist ein Stopp.

    Und das darf der Hund, jeder Hund!

    Mein Mann ist auch kein Hundemensch, mich hat er bereits mit fertiger Hündin kennengelernt und hat vor 4 Jahren jetzt das erste Mal einen Welpen mitbekommen (den Familienhund als er Kind war kann man einfach nicht zählen) und er war auch der Meinung, Knurren ist bööööööse und darf auf gar keinen Fall und nie nicht und wenn der Hund das macht frisst er eine Millisekunde später alle auf^^

    Hat ein bisschen gedauert und setzte Lernbereitschaft voraus aber mittlerweile sieht er es auch einfach als Kommunikation, wenn der Hund zB knurrt, weil draußen der Postbote die Stufen hochstapft zum Briefkasten.

    Sucht euch auf jeden Fall eine gute Hundeschule, die euch als Erwachsene unterstützt und ggf zumindest später sogar das große Kind wenn der Hund etwas älter ist. Einige Hundeschulen bieten Ferienkurse mit dem Familienhund an oÄ wo die Kinder dann eben ein bisschen was zum Thema Hund lernen, kleine Parcours mit dem Hund laufen etc

  • In einem guten Tierheim werdet ihr super beraten,

    Ja, dafür muss man aber erstmal ein gutes Tierheim mit fachlich und sachlich kompetentem Personal von den Tierschutzuschis unterscheiden können und das ist für einen Anfänger in der Szene, der weder von der Rasse noch von Tierschutz viel Plan hat, oftmals kaum zu bewältigen.


    So lernt ihr auch euren Kindern, dass es besser ist Hunde zu adoptieren als sie zu kaufen!

    Auch im Tierheim kauft man Tiere.

    Egal wie man es blumig umschreiben will, man geht hin, wenn man sich handelseinig wird, bezahlt man und bekommt für sein Geld ein Tier. Rechtlich betrachtet ist es nichts anderes, ein Kauf.

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