Wie Mensch zu seinem Hund kommt

  • Ich wünsche dir, dass euer zukünftiger Puggle gesünder sein wird als der, den wir in der Familie haben. Denn dieses Leid mitanzusehen, zu sehen, wie der Hund bis heute nicht laufen kann (dass er sich überhaupt so berappelt hat, hätte ich nie gedacht), dass er bis heute kotikontinent ist, dass er in seinem Körper gefangen ist... Das tut mir für diesen Hund wahnsinnig leid.

    Ja, das tut mir auch leid :crying_face:

    Natürlich wünsch ich uns einen gesunden Hund, ich hatte halt überhaupt keinen Grund, das in Frage zu stellen, auf dem Hof stehen doch die, zumindest augenscheinlich, gesunden Eltern und Tante. Wir waren in den letzten Wochen jede Woche da, gerade eben wieder. Ich schau doch schon hin, beobachte, horche...

    Mein Mann war beim ersten Mal mit, er mit seinem (Ausbilder-/ Führ-) Blick, Blick auf den ganzen Hof, auch Hühner, Enten, Kinder... eben die Dinge, die für uns ne Rolle spielen. Wir haben nen riesen Hof, Haufen Tiere, 5 „Kinder“ (davon schon 3 erwachsen, aber hier lebend)...

    Ich wollte einfach nur nen Hund, der zu uns passt... ja, sorry, der Ur-ururur... Großvater war n Mops, der war bestimmt nicht gesund und ... ich will da überhaupt nix schön reden, aber kann es einfach auch sein, dass Mischlinge einfach nur ganz normal sind?

    Zucht dauert Jahrzehnte (Mehrzahl!). Wenn vor 4 Jahren der "Urhund" also ein Mops war, bleibt dein neuer Hund auch zu vielen Teilen ein Mops. Sieht man ja in deinem Bild sehr deutlich. Du nimmst also gleich mehrere negative Kanten mit: Qualzucht unterstützen (jeder gekaufte Hund macht Platz für einen neuen, der produziert wird - Atemnot ist extrem schlimm), du unterstützt Vermehrerei (ohne Verein, ohne Auflagen, ohne Gentests etc. - fürs schnelle Geld) und parallel dazu sitzen im Tierschutz haufenweise arme Seelen, die wegen der Vermehrerei dort auch nicht wegkommen (Platz durch Vermehrerhunde besetzt quasi). Das ist traurig, vermeidbar und mit absolut keinem Grund rechtfertigbar. Punkt.


    Um zur Frage des Threads zu kommen: Ich bin IMMER pro Tierschutz. Darum ein Tierschutzhund aus Rumänien. Da ich damals noch in Berlin wohnte, sollte der Hund handlich sein. Optisch gönne ich mir Stehohren, mein kleines MustHave. Natürlich anfängerfreundlich (naja, war nicht ganz gegeben, egal... steile Lernkurve). Heute sage ich: Immernoch pro Tierschutz! Aber wer viele Bedingungen stellt (kleine Kinder, Bürohund, viel Besuch etc.) fährt mit einer passenden Rasse vom seriösen Züchter am besten. Da wird teilweise sogar soweit geschaut, dass der Welpe charakterlich bestens passt. Tierschutzhunde sind und bleiben immer wieder Überraschungsseier - besonders die Welpis aus dem Ausland. Wer das nicht möchte, hat also eine gute Alternative. Bringt ja nichts, wenn der Tierschutzhund nicht passt und wieder weg muss. Tierschutz ist es also auch, sinnvoll beim Züchter zu kaufen, statt Tierschutzhunde ins unpassende Leben zu quetschen. :nicken:

  • Für uns gibt es nur zwei Quellen für einen Hund in der Familie:

    Seriöser Züchter oder Tierschutz.

    Woher unser Trio kommt?


    1. Hund
    OEB, seriöser Züchter. Ich wollte nie einen solchen Hund (fand die hässlich), aber die Umstände ergaben, dass ich aufgrund einer wirklich schwer erkrankten Katze (die Einschläferung stand mit nur 6 Jahren im Raum) täglich in der TA-Praxis war. Meine Tierärztin hat OEBs gezüchtet (mittlerweile hat sie aufgehört, weil es die gesunde OEB (außer in Ausnahmen.. wir haben eine solche) nicht gibt und hatte Welpen. Wir kennen uns gut, und sie hat mich (tatsächlich ohne HIntergedanken) nach dem Katzendrama zum Tränen trocknen zur Mutterhündin nebst einzelnen Welpis ins private Zimmer gesteckt. Dazu muss ich sagen, dass wir zu diesem Zeitpunkt bereits 2 Jahre um unsere Labbi-Hündin trauerten... wir sind also schon immer auch Hundemenschen, durchaus mit der ein oder anderen Erfahrung.
    Ich fand die Welpen niedlich... die Mama noch immer optisch besonders... aber Allison (Mama) hat mich vollends überzeugt mit ihrem Wesen, ihrem Charakter, ihrem sein. Mehr als die wuseligen Welpis.
    Darum fragte ich irgendwann an und so kam Casha zu uns.
    Nachtrag: unser einziger Ausflug in die Molo-Szene.. so sehr ich das Wesen und den Charakter dieses Hundetypus schätze und liebe... gesund ist da keine Rasse. Und mir blutet das Herz deswegen.
    Casha ist nun 6 Jahre und tatsächlich bisher gesund. Ja.. auch geröngt und ausgewertet. Aber das nur am Rande

    2. Hund
    Auf der Suche nach einem kleinen Hund für meine Tochter (die war da bereits volljährig, lebt aber bei uns) klapperten wir verschiedene Tierheime der Umgebung ab.
    Im dritten Tierheim schauten wir uns gerade einen kleinen Rumänen an, als durch das Tor ein kleiner wuseliger, hektischer Zwergpinscher tapste. Am Abend zuvor aus wirklich mieser Haltung abgeholt (Besitzer zur Abgabe überredet, von der Nachbarin bereits vorbereitet)... Hermann hüpfte auf unseren Schoß und ging nicht mehr weg.
    Vorreserviert, mit der Familie besprochen, über die "Rasse" (er hat keine Papiere, könnte also auch was anderes mitgemischt haben, aber das war uns nicht wichtig) informiert... zugesagt, Vorkontrolltermin vereinbart... Hermann zog dann nach 4 Wochen bei uns ein.
    Er hat seine Baustellen, was kein Wunder ist und noch heute kann er jederzeit einen FlashBack haben, weil XY passiert. Aber so ist er halt, unsere ZwergNase...

    3. Hund
    Der Hund meiner Eltern.
    Man wollte wieder einen Hund, aber aufgrund des Alters (72 und 78) kam ein Welpe nicht in Frage. Dazu kommt, dass meine Eltern ein klassischer Fall von "40 Jahre Hundehaltung" sind.. aber letztendlich wenig Ahnung von Hunden haben. Die Hunde waren immer da, es ging ihnen wirklich gut... das nur am Rande.
    Also gesucht. Tierheime virtuell besucht, Hunde angeschaut und zeitgleich auch eine Wunschrasse gefunden. Für diese parallel ein kleines Netzwerg bei seriösen Züchtern aufgebaut, falls ein Hund aus XY Gründen aus der Gruppe genommen werden muss.
    Nach 10 Monaten intensiver Suche kam der Anruf: man hätte ein Mädchen für meine Eltern, wenn wir denn noch wollen. 8 Jahre, kommt zurück, weil das Frauchen überraschend verstorben ist und sich die Maus in der eher hektischen Familie des Sohnes nicht wohl fühlt (man hatte es 2 Monate versucht), hinzu kamen enorme Verlustängste (Sherin saß 2 Tage neben ihrem toten Frauchen, kein wunder, dass dieser Hund traumatisiert ist).
    Sherin kam am Dienstag zur Züchterin zurück, am Donnerstag haben wir sie geholt. Einfach 550 km. Bezahlt haben wir nichts für sie... Familie und Züchterin wollten einfach ein gutes Zuhause. Wir stehen bis heute mit beiden in engem Kontakt, Sherin hat sich nach 6 Monaten hier gut eingefunden, ihre Verlustängste beginnen sich zu bessern.

    Jeder Hund hat eine andere Geschichte. Und jeder Hund hier ist wundervoll und absolut passend. Aber auch jeder Hund wurde mit Bedacht und Verstand ausgewählt. Und manchmal dauert es eben, bis man den passenden Deckel zum Töpfchen findet ;-)

    Just my two pence.

  • Ich habe damals TS-Organisationen und Ebay-Kleinanzeigen durchforstet. Willy wurde von Privatpersonen aus Zypern geholt und weitervermittelt.

    Ich hatte Glück und war die erste, vielleicht sympathischste und hartnäckigste Person. Hab sie drei Mal getroffen und dann genommen.


    Ich weiß nicht, ob ich einen weiteren Hund auch aus dem TS holen würde oder als Welpe vom Züchter. Mal sehen. Ich fänd dann doch wieder nen jungen Hund gut. (vielleicht etwas angefixt von den Welpen hier im Forum :D )

  • Also, vll können wir uns ja auch mal nur darüber unterhalten, wie wir zum Leben mit Hund kommen, statt darüber, wie dieser in die Wurfkiste kam...

    Ich finde, das hängt zusammen, zumindest für mich. Ich will einen Hund, der einen bestmöglichen Start in sein Hundeleben erhalten hat und mich idealerweise viele viele Jahre gesund und munter als zuverlässiger Begleiter... äh... eben begleitet :smiling_face:

    Hier wohnt ein fast 14jähriger Senior, der als Secondhand-Hund hier eingezogen ist, weil gute Bekannte ihn abgeben wollten, die ihn aber auch nur in Pflege hatten.

    Der Jungspund ist aus guter VDH- Zucht. Beide sind leider nicht ganz fit, aber wir holen uns ja auch keine Maschinen ins Haus, sondern Lebewesen, die auch krank werden können oder auch Verhaltensweisen zeigen, die Erziehung und Training bedürfen.


    Sollten wir wieder auf der Suche sein, würde ich wie bereits vor dem Einzug des Jungspundes die Kleinanzeigen nach umständehalberen Abgaben von passenden Hunden durchforsten und im Tierheim vorstellig werden und ansonsten, wenn ich nichts Passendes finde, mich im VDH umsehen.


    Alles andere, besonders Hunde von Vermehrern oder Shelter im Ausland ohne den Hund gesehen zu haben, käme für mich niemals in Frage.

  • Für mich kommen nur noch "Secondhand Hund" infrage. Das Alter ist egal, die Chemie muss stimmen.


    1. Hund

    Mischling aus Langhaardackel und Nachbars Lumpi, Ups - Wurf, kam vor 40 Jahren noch öfter vor. Hab sie schon mit 6 Wochen bekommen, da die Mutterhündin keine Lust mehr hatte und ihre Welpen ernsthaft biss. Susie war einfach nur toll, die Hündin meiner Freundin hat sie gut sozialisiert. Sie wurde 13 Jahre alt, gesund und fit bis zum Schluss. Dann Krebs und in kurzer Zeit verstorben.


    2. Hund

    Jundhund aus dem Tierheim, Spitzmix, superlieb aber sehr ängstlich. Frühkastriert durch das Tierheim, wurde nie richtig erwachsen und immer leicht inkontinent. Sally war schon da, als unsere Kinder zur Welt kamen, mit den Kindern war sie von Anfang an einfach nur zauberhaft. Leider wurde sie nur 10 Jahre alt.


    3. Hund

    Der einzige Rassehund vom VDH Züchter, Beagle. Mein Mann fand die Rasse immer so toll und es sollte ein Welpe sein, da die Kinder erst 5 und 7 waren und der Hund keine schlechten Erfahrungen mit Kindern haben sollte. Meine Tochter ist durch ihn so Beagle geprägt, dass für sie keine andere Rasse infrage kommt. Er wurde 12 Jahre alt, gesundheitlich war er leider eine Baustelle. Immer wieder Magen- Darm Probleme und schwere Arthrose.


    4. Hund

    Speedy, lebt seit 4,5 Jahren bei uns. Kommt aus einem Tierheim in der Nähe, wurde ausgesetzt, hat vermutlich früher absolut nichts kennengelernt und war praktisch gar nicht sozialisiert aber die berühmte "Liebe auf den ersten Blick "

    Er ist jetzt ca 12 Jahre alt, häufiger Magen- Darm Probleme, die wir mittlerweile gut im Griff haben. Trotz des Alters noch viel Temperament (Zwergpinscher-Mix). Wir hoffen auf noch einige Jahre mit ihm.



    Liebe Grüße

    Chrissi mit Speedy

  • Ich halte überhaupt nichts von Vermehrerei ohne Sinn und Verstand und finde es n8cht okay sowas zu unterstützen, deshalb kommt für mich nur ein Hund vom seriösen Züchter oder ein Hund aus einem deutschen Tierheim, evtl auch ein Auslandshund auf deutscher Pflegestelle(aber eher unwahrscheinlich) in Frage.


    Ich wollte schon immer einen eigenen Hund und habe mich lange Zeit mit verschiedenen Rassen auseinander gesetzt. Als der richtige Zeitpunkt gekommen war ( Ich noch im Studium, massenhaft Zeit und finanzielle Unterstützung meiner Eltern, falls ich bestimmte Kosten einmal selber nicht stemmen kann und auch das okay meiner Eltern, da ich in einer Wohnung in ihrem Haus lebe und sie meine Hündin betreuen wenn ich mal weg bin) stand die Rasse schon fest. Ich hab mehrere Züchter abtelefoniert und bin am Schluss bei einer BK-München Züchterin gelandet, Wurfanzeige war auf der Seite des örtlichen BKs.

    Spätestens als ich sie Kleine auf dem Arm hatte war die Entscheidung gefallen, das ist meine :smiling_face_with_hearts:

    Der nächste Hund wird vermutlich ein Hund aus dem Tierheim werden und kein Welpe mehr, Junghund oder Erwachsen.

    Dann kann meine Zicke ihn auch kennenlernen und mitentscheiden.

    Bin aber auch weiterhin nicht abgeneigt irgendwann wieder einen Welpen vom Züchter zu holen.

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