Unsicherere Hündin stellt uns vor Herausforderung

  • Wir glauben dass ihre Methode das Vertrauen kaputt gemacht hat und Alana jetzt denkt dass wir nicht auf sie aufpassen und sie auch selbst selbst aufpassen muss. Kann das sein?

    Ja, davon würde ich sehr stark ausgehen.


    Ich halte es für unwahrscheinlich, dass ein unsicherer Hund bereits nach 2-3 Monaten (jeh nachdem wann ihr mit der Trainering angefangen habt) euch vertraut hat.

    Aber für mich steht fest, dass ihr die Basis - den Beginn eines Vertrauensverhältnisses - nachhaltig negativ beeinträchtigt habt.

    Leider lässt sich Vertrauen viel schneller zersören als aufbauen. Ist bei Menschen ja nicht anders.


    Es wird viel Zeit und Geduld (wohl mehr als 4 Monate) dauern, bis der Schaden ansatzweise behoben wurde.

    Dafür - und das wäre mein Hoffnungsschimmer - kann lang erarbeitetes und echt verdientes Vertrauen zu einer unglaublich engen Bindung und Innigkeit führen.

    Mal ganz abgesehen von den kleinen Erfolgserlebnissen die man Schritt für Schritt erlebt und über die man sich freut.

    Wenn der hund dann das erste mal bei euch Schutz sucht, wenn er - nur kurz - selbstbewusst reagiert und nicht mehr ängstlich.

    Aber das wird ein langer Weg.


    Ich an eurer Stelle würde mit einem bedürfnissorientierten Trainer zusammenarbeiten - der euch zeigt, wie ihr Bindung und Vertrauen aufbauen könnt.

    Außerdem, als "Sofortmaßnahme".

    Viel struktur und rituale im Alltag haben. Gleiche Abläufe, gleiche Wege, gleiche Gassi-Strecken.

    Ich würde versuchen mich so gleich und berechenbar wie nur möglich zu verhalten - Struktur gibt Sicherheit.

    Ich würde versuchen, getrennt Gassi zu gehen damit auch Ellie nicht zu kurz kommt und nicht als Ventil für Alana herhalten muss.


    Ich würde zunächst versuchen, für Alana jegliche Stress-Situationen zu umgehen. Ein entspannter Hund lernt besser als ein Hund der ständig unter Spannung steht.

    Lässt sich beim Gassi eine Stressituation nicht vermeiden, würde ich - mit blick auf die Bedürfnisse des Hundes - versuchen für Alana ein Ventil zu finden, was für mich noch "annehmbar" ist. Ellie beißen geht halt nicht.

    Vielleicht hilft eine Leberwursttube - Schlecken beruhigt.

    Vielleicht hilft ihr eine Beißwurst, in die sie beißen darf (lieber Beißwurst als mein Arm)

  • Leider neigen weiße Schäferhunde zu diesen Ängsten. Es kann sein das ihr euch darauf einstellen müsst.

    Genau das wollte ich auch anbringen.

    Sollte man berücksichtigen. Bis zu einem gewissen Grad kann man trainieren, aber ein furchtloser Hund wird sie nicht.

  • In der menschliche; Psychotherapie sind Expositionsübungen gut vorbereitet und begleiten und dem „Verarbeitungsvermögen“ angepasst. So kann das funktionieren. Aber das, was Euch da angetragen wurde, das war kontraproduktiv. Zumal ja noch kein Vertrauensverhältnis bestand? Und so auch nicht aufgebaut werden konnte.


    Machen kann man viel, aber das solltet Ihr jetzt mit einem Trainee anfangen, der Erfahrung mit den Bangbüxen hat. Vorher gesundheitlich durchchecken lassen. Und auch den Tipp Maulkorb würde ich beherzigen, da sie ja schon den ersten Schritt zur neuen Strategie „Angriff ist die beste B

    Verteidigung“ gemacht hat.


    Das Programm würde ich, wenn geht, erstmal abändern in nur kurze Löserunden und einmal am Tag eine längere Runde in der Pampa, wo sie Dampf ablassen kann. Mit stabilen Zeiten, dass sich eine sichere Routine für sie entwickelt. Selbstvertrauen spielerisch und ohne viel Druck aufbauen über kleine Spiele, Tricks und Geschicklichkeitsübungen bzw. Übungen fürs Gleichgewicht. Mit viel Zuwendung und Belohnung. So wäre mein Plan für die ersten Wochen, bis das Thema Ängste mit einem Trainer angegangen werden kann.

  • 4 Monate sind NICHTS. Nach 2 Jahren können wir nochmal reden

    Wirklich? Das kann Jahre dauern?


    Das Programm würde ich, wenn geht, erstmal abändern in nur kurze Löserunden und einmal am Tag eine längere Runde in der Pampa, wo sie Dampf ablassen kann.

    Wir gehen ab und zu zu diesen eingezäunten Freilaufzonen. Dort kann sie richtig düsen und mit anderen Hunden spielen. Leider können wir sie nicht ohne Zaun ableinen, weil sie eben so schreckhaft ist. Wir haben es zweimal versucht, aber wenn sie sich erschreckt ist sie weg. Das letzte mal haben wir sie über 2 Stunden gesucht und das schaffe ich nicht noch einmal.


    Das heißt richtig Dampf kann sie nur in diesen Freilaufzonen ablassen. Aber da sind oft so überschwängliche und grobe Hunde und das mag sie auch nicht. Da wird sie auch sofort unsicher. Leider haben wir keinen Garten.


    Sie ist einfach so ganz anders als Ellie. Ellie lässt sich von nichts aus der Ruhe bringen. Nicht einmal wenn Alana sie aus Frust zwickt macht sie etwas.


    Zumal ja noch kein Vertrauensverhältnis bestand?

    Ich habe das Gefühl dass sie uns schon ein Stück weit vertraut hat. Sie ging immer hinter uns, blieb ganz nah bei uns wenn sie Angst hatte, so als würde sie Schutz suchen.


    Leider macht sie das mittlerweile gar nicht mehr. Wir mussten laut Trainerin sie davon abhalten das zu tun. Jedes Mal wenn sie an uns klebte aus Angst mussten wir sie wieder zurück zum Angstauslöser zerren bis sie nicht mehr versucht hat sich zu verstecken, dann gab es einen Keks.


    Aber ich glaube das sie dadurch gelernt hat dass es Kekse gibt wenn sie keinen Schutz sucht und nicht verstanden hat, dass es Kekse gibt weil sie keine Angst hat :verzweifelt:

  • Na ja - das konnte sie auch nicht lernen, weil sie ja weiter Angst hat(te) und nur für den Moment aufgegeben hat…

    Aber gut, die Sache ist ja nun gelaufen, und ihr habt verstanden, dass es Mist war. Buch zu, weiter geht‘s.


    Kontaktiert doch mal das TH, wo ihr sie herhabt - haben die vielleicht einen großen, umzäunten Auslauf? Wir haben sowas, weil unsere Hunde außerhalb des Geländes nicht abgeleint werden dürfen; und wenn einer unserer ‚Adoptierer‘ fragte, dürfte man den sicher (allein) nutzen…

  • Also ich sags mal so. Verfolge mal meine Beiträge über meinen Sheltierüden. Schatzi hat kein Thema mit anderen Hunden oder so, ich sage immer er hat ein Thema mit dem Leben :shushing_face:

    Da ich diese Hunde scheinbar magisch anziehe habe ich da bereits Erfahrung mit. Ich habe viel , wirklich sehr viel Arbeit in unsere Beziehung gesteckt. Auch mit solchen Ansätzen wie "zeige mir an was dir Angst macht ". Trotzdem gibt es immerwieder Rückschläge.

    Heute wurde ich angesprochen wie super er sich entwickelt hat und das man ihn ja nicht mehr mit dem ängstlichen kleinen Plüschwelpi vergleichen könnte. Wird auch Zeit - Schatzi wird 5 Ende April :smiling_face_with_halo:


    Was ich damit sagen will: Unter 1 Jahr würde ich mir keine Sorgen machen

  • Leider macht sie das mittlerweile gar nicht mehr. Wir mussten laut Trainerin sie davon abhalten das zu tun. Jedes Mal wenn sie an uns klebte aus Angst mussten wir sie wieder zurück zum Angstauslöser zerren bis sie nicht mehr versucht hat sich zu verstecken, dann gab es einen Keks.


    Aber ich glaube das sie dadurch gelernt hat dass es Kekse gibt wenn sie keinen Schutz sucht und nicht verstanden hat, dass es Kekse gibt weil sie keine Angst hat

    Bei deiner Schilderung blutet mir das Herz :verzweifelt:


    Ich bin übrigens auch dafür, das Tagespensum erstmal zu reduzieren. Am besten so, wie Phonhaus das vorgeschlagen hat.


    Woher kommt ihr denn? Dann kann man euch einen guten Trainer empfehlen. Auf eigene Faust würde ich (!) da nicht rumdoktorn wollen, sondern mir wirklich Hilfe suchen.

    Ihr wolltet ihr helfen, habt es damit aber im Endeffekt nur schlimmer gemacht - da steht ihr jetzt auch in der Verantwortung, ihr erneut zu helfen und wieder einen Trainer für Einzelstunden zu engagieren.

    Wenn ihr erstmal den Weg über einen Verhaltenstierarzt gehen wollt, kann euch dieser eventuell auch einen geeigneten Trainer empfehlen.


    Fürs Erste würde ich wirklich kleine Runden gehen, stets die gleiche Strecke, möglichst immer zur gleichen Zeit. Und wenn sie wieder Angst bekommt, ist das so - dann dreht ihr halt um und geht heim.


    Trägt sie denn ein Sicherheitsgeschirr? Das fände ich auch ganz ganz wichtig - aus so einem Geschirr kann sie sich nicht rauswinden.

    Wenn ihr wirklich auf Nummer sicher gehen wollt, würde ich noch einen Tracker (z. B. Tractive oder das Pendant dazu vom Fressnapf) am Halsband befestigen, falls sie doch mal wieder abhauen sollte.


    Was Freilauf angeht, würde ich bei einer Hundeschule anfragen, ob ihr den Platz stundenweise mieten könnt. Oder im Freundeskreis mal fragen, da ergeben sich manchmal auch Möglichkeiten.

  • Es kann auch zeitlebens ein Problem bleiben.

    Ich habe den zweiten weißen Schäferhund, und dieser hier wird definitiv der letzte sein.

    Niemand außer mir und meiner Freundin können diesen Hund anfassen. Weder meine Eltern/noch mein Bruder oder Freunde.

    Die Hündin davor hatte panische Angst vor Wasser, ging Wege im dunklen nur wenn sie sie kannte.

    Weiße Schäferhunde haben ganz oft mit den Nervenkostüm Probleme

  • Trägt sie denn ein Sicherheitsgeschirr?

    Nein, sie trägt meistens ein Kopfhalti, weil sie damit am besten zu halten ist. Am Geschirr entwickelt sie so viel Kraft, dass sie mich fast umwirft, das ist mir zu gefährlich.

    Es kann auch zeitlebens ein Problem bleiben.

    Ich hoffe nicht. Das wäre wirklich belastend für alle, wenn sich das nicht mehr bessert.


    Danke für den Tipp mit dem Tierheim/Hundeschule für das Freilaufen. Ich werde dort einmal anfragen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!