Hallo zusammen. Meine Frau (27) und ich (30) haben seit dem 01.08.2021 eine schwarze Labrador Hündin, Leila. Ich hatte früher auch einen Hund, der 2014 eingeschläfert werden musste. Seit dem habe ich mir schon immer einen neuen Hund gewünscht und auf den richtigen Zeitpunkt gewartet.
Meine Frau ist kein Hundemensch, sie ist ein Katzenmensch. Mir zuliebe hat sie sich einverstanden erklärt einen Hund zu holen. Wir haben sehr oft überlegt wann der richtige Zeitpunkt dafür wäre. Anfang diesen Jahres haben wir ein Haus gekauft mit großem Garten und nachdem wir alles komplett renoviert/saniert haben, hat meine Frau mich eines Tages plötzlich mit der kleinen Leila überrascht.
Sie war zu dem Zeitpunkt knapp 3 Monate alt (*05.05.21). Nun haben wir sie seit 4 Monaten und verzweifeln gerade etwas, da wir das vielleicht ein wenig unterschätzt haben. Wir haben 2 Katzen und die kommen leider gar nicht mit ihr klar. Wir haben früher immer mit unseren Katzen gekuschelt und die waren ständig bei uns. Seitdem Leila bei uns ist sind die beiden nur noch auf der Flucht und haben ständig Angst, weil Leila die beiden immer jagt und mit denen spielen will, was die natürlich gar nicht mögen. Die Katzen sind eigentlich nur noch draußen (wir haben eine Katzenklappe) und selten mal drinnen. Selbst zum füttern der Katzen müssen wir sehr aufpassen, dass Leila nicht in der Nähe ist, damit die Katzen sich überhaupt trauen zu kommen. Sie bellt auch sehr viel. Sowohl die Katzen bellt sie an, als auch Mitarbeiter, die ins Büro kommen und wenn ich sie in meinem Büro halten will damit sie zur Ruhe kommt bellt sie manchmal unaufhörlich und selbst wenn ich sie dann anleine und bei mir halte macht sie fürchterlichen Radau. Ich versuche immer vor oder bei der Arbeit sie auszupowern, aber wirklich ruhig ist sie nur wenn sie wirklich komplett fix und fertig ist und dafür ist ein Aufwand notwendig, der glaube ich für einen Welpen nicht wirklich gut ist. Ich meine, dass sie mindestens 2 Stunden mit einem anderen Hund im Büro spielen muss, damit sie mal ruhig bleiben kann und selbst dann ist es nicht einfach sie von dem anderen Hund zu trennen und in meinem Büro zum schlafen zu bringen. Und sie spielt extrem wild.
Zuhause beißt sie Tapeten und Fußleisten kaputt, ebenso wie Hausschuhe, BHs meiner Frau und was sie sonst noch so findet. Wir versuchen schon immer alles zu verstecken, was sie klauen kann, aber sie ist da leider sehr hartnäckig und erfinderisch. Dazu kommt, dass es natürlich sehr oft dreckig ist im Haus. Ich putze ihr zwar die Pfoten ab, wenn wir vom Gassigehen kommen, aber das lässt sich ja trotzdem nicht ganz vermeiden.
Außerdem verlieren wir unsere Spontanität, alles muss immer perfekt durchgeplant sein: morgens aufstehen, erstmal mindestens 1 Stunde laufen, wenn wir noch was vor haben, damit sie einigermaßen ruhig ist; wir können nicht spontan irgendwo hin fahren, weil sie dann einen Babysitter braucht (wir nehmen sie zwar gerne auch mit wenn es geht, aber manchmal kann man eben keinen Hund mitbringen).
Dazu kommt noch, dass wir einen Kinderwunsch haben und wir haben Angst, dass uns das überfordern wird. Es ist jetzt schon anstrengend und wenn dann noch ein Baby dazu kommt, glauben wir, dass es zu viel wird. Man kann das Kind keine Sekunde alleine mit dem aufgedrehten Hund lassen. Es wird dreckig sein, was man nicht gebrauchen kann, wenn man sich schon um ein Neugeborenes kümmern muss, was sehr kräftezehrend sein kann.
Ich habe schon öfter Labradorbesitzer mit älteren Hunden getroffen und viele bzw. eigentlich fast alle haben gesagt, dass Labradore nicht viel ruhiger werden. Ich habe einen 10 Jahre alten Labrador getroffen, der genauso aufgedreht herum gesprungen ist und gebellt hat wie unser Welpe. Damit schwindet auch unsere Hoffnung, dass es besser wird.
Wir überlegen nun seit einigen Tagen Leila abzugeben. Ich bin hin und her gerissen. Sie kann ja wenn sie ausgepowert ist und mit uns auf der Couch liegt super süß sein, aber die anstrengenden Momente übertönen diese Momente leider. Die Katzen waren zuerst da und sie tun uns sehr Leid. Außerdem eben die Angst was ist, wenn mal ein Kind kommt. Plus der Dreck, die kaputten Sachen, etc.
Andererseits kann man doch nach 4 Monaten einen Hund nicht abgeben, oder? Leila ist fast 24 Stunden am Tag mit mir zusammen, sie schläft bei uns im Bett, liegt mit uns auf der Couch, liegt im Büro oft direkt an meinen Füßen. Kann ein Hund dann noch eine Trennung verkraften?
Entschuldigung für den Roman, den ich hier geschrieben habe. Ich hoffe irgendjemand liest ihn trotzdem und kann uns einen Rat geben.
Liebe Grüße
Eugen & Yvonne