Was mache ich falsch?

  • Vielen Dank für eure Antworten. Ich weiss das sehr zu schätzen!


    Und danke auch fürs glasklare vor den Latz knallen. Meine ich ehrlich so.



    Das Paradoxe ist ja, dass mir Kindererziehung überhaupt nicht schwer fällt. Da weiss ich, was ich tue, und fahre eine liebevolle, aber sehr klare und konsequente Linie. Ich habe keine Mühe damit, Regeln aufzustellen und diese durchzusetzen. Ich mag sogar disziplinarisch schwierige Klassen am Liebsten.

    Der Unterschied zum Hund ist, dass ich bei Kindern einerseits irgendwie eine natürliche Vorstellung davon habe, wie es "richtig geht" und ich klar hinter meinem Tun stehen kann. Kann gerade nicht besser beschreiben, Sorry.

    Zudem kann ich Kindern etwas erklären, warum ich was tue, was beim Hund nicht geht.

    Ausserdem habe ich beim Kind eine direkte Rückmeldung, ob mein Verhalten "ins Schwarze getroffen" hat oder nicht.

    Beim Hund habe ich das so nicht direkt. Mir fehlt es, dass Dixie mir direkte Rückmeldungen geben kann: War angebracht, hat mich jetzt überfordert, war zu streng, war zu lasch.


    Beispiel:

    Zu Beginn hat Dixie völlig hysterisch den Staubsauger verkläfft, wenn ich die Wohnung geputzt habe. So richtig schlimm. Mein Gedanke war: Der arme Hund, hat bestimmt Angst, da muss man lange trainieren, damit das weg geht, aber kriegen wir mit viel Zeit hin.

    Hat sie bei meiner Sitterin genau 1 Mal gemacht. Da hat sie nen Anschiss gekriegt, weil die Sitterin das nicht haben will, dann war das Thema durch, und seit dem bleibt Dixie entspannt auf ihrem Platz liegen, wenn der Staubsauger läuft.

    So eine Reaktion zu zeigen hätte ich mich nie getraut, da ich furchtbare Angst gehabt hätte, Dixie Unrecht zu tun, sie in ihrer "Angst" nicht ernst zu nehmen und das Problem zu verschlimmern. Dabei wars "so einfach".


    Ich bin eigentlich ein sehr ausgeglichener Mensch. Ich habe nie schlechte Laune, bin allgemein nie launisch. Es gelingt mir mittlerweile sehr gut, eine 5 gerade sein zu lassen.

    Ich habe nur ständig Angst, was falsch zu machen und dem Hund zu schaden und ihn zu verwirren.


    Um das klar zu stellen:

    Ich werde Dixie sicher nicht einfach "kampflos" weggeben.

    Und dann? Welche Rasse würde dann passen? Eine gute, klare, konsequente Erziehung braucht jeder Hund.

    Ich bin bereit, hart an mir zu arbeiten.

    Ich brauche nur konkrete Tipps und Vorschläge.


    Ich gehe absolut nicht davon aus, dass Dixie mich bewusst nach ihrer Pfeife tanzen lässt.

    straalster hat das schön zusammen gefasst: Von dem ganzen Stress aktuell hat Dixie nichts.

    Mir ist klar, dass Dixie Stress hat durch meine Unsicherheit und fehlende Leitplanken.

    Ich weiss aktuell nur noch nicht, wies richtig geht.


    flying-paws

    Genau, danke. Dixie kam mit 5 Monaten zu mir.

    Und die Pieselei ist abgeklärt worden. Keine Medizinische Ursache gefunden.

    • Neu

    Hi


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    • Und dann? Welche Rasse würde dann passen? Eine gute, klare, konsequente Erziehung braucht jeder Hund.

      Das stimmt. Das tut jedem Hund gut. Aber es gibt Hundetypen, die sind autarker und ziehen sich den Schuh dann nicht so massiv an.


      Von dem was Du beschreibst, würde mein Spitz auch körperlich krank werden. Da bin ich mir sicher. Er würde wieder anfangen zu pieseln wie irr und sich die Beine aufnagen. (Hatte er als er damals von der Pflegestelle kam, wo es wegen der hohen Anzahl an Hunden vermutlich wenig individuell für die Hunde zuging.)


      Ich habe ja Border Collies und immer einen Spitz dazu. Die Spitze sind bezüglich meines Verhaltens und meiner Stimmung um Längen sensibler als die BCs. Wenn ich Stress hatte, hat mein erster Spitz verstopfte Analdrüsen bekommen. Hat eine Weile gedauert bis ich das geschnallt habe. Wenn ich heute Stress habe, dann fängt mein Spitz an sich die Pfoten zu knibbeln.


      Ich finde es toll, dass Du Deine Probleme erkennst und was ändern willst. Aber - wir sind hier in einem Hundeforum und ich gucke daher in erster Linie auf den Hund, weil der ja nicht für sich selbst sprechen kann - ganz ehrlich: Das ist zu langsam für den Hund. Wir haben ja genau das selbe Thema vor einigen Wochen schon durchgekaut und es hat sich im Grunde nichts geändert.


      Mir ist klar, dass das jetzt fies und wenig empathisch klingt. Ich mache mir große Sorgen um Deinen Hund. Das ist der Hintergrund. Der kann sich von außen keine Hilfe holen.


      Und noch was zum Thema Spitz: Betreuung durch Fremdpersonen würde meinen ziemlich stressen. Deine eine Sitterin scheint es drauf zu haben - dort scheint der Hund Ruhe zu finden. Aber generell sind Spitze eher Ein-Mann-Hunde. Sie mögen Routine. Und sie sind eigentlich dafür gemacht, dass sie aufs Heim aufpassen, wenn man nicht da ist. (Was nicht bedeutet, dass der Hund dauerkläffend hinter dem Fenster hängt.)

    • Mein Gedanke war: Der arme Hund, hat bestimmt Angst, da muss man lange trainieren, damit das weg geht, aber kriegen wir mit viel Zeit hin.

      Man muss nicht alles "trainieren" und ewig daran rumschrauben. Wenn du etwas nicht willst, dann mach ihr das klipp und klar und stehe zu 200% dahinter. Dein Hund braucht klare Strukturen und klares Feedback. Das gilt bei grossen als auch bei kleinen Hunden.

    • Was ich nicht verstehe ist, wenn ein Tierschutzhund nicht klappte, wieso holt man sich dann als nächstes einen 5 Monate alten Hund. Sorry das leuchtet mir echt nicht ein.

      Dann warte ich auf einen guten Welpen.

      Bezüglich Regeln durchsetzten du scheinst mit Kindern zu arbeiten, evtl. besuchst du mal bestimmte Berufsschulklassen zum Vergleich

      Oder eine Hauptschule in Brennpunktstadtteilen.

      Dein Spitz ist kein Kind mehr die ist ein Teenager.

      Zur Abgabe Diskussion mische ich mich nicht ein.

    • Das Paradoxe ist ja, dass mir Kindererziehung überhaupt nicht schwer fällt. Da weiss ich, was ich tue, und fahre eine liebevolle, aber sehr klare und konsequente Linie. Ich habe keine Mühe damit, Regeln aufzustellen und diese durchzusetzen. Ich mag sogar disziplinarisch schwierige Klassen am Liebsten.

      Der Unterschied zum Hund ist, dass ich bei Kindern einerseits irgendwie eine natürliche Vorstellung davon habe, wie es "richtig geht" und ich klar hinter meinem Tun stehen kann. Kann gerade nicht besser beschreiben, Sorry.

      Eine Freundin hatte mal zu mir gesagt:

      schaffst du es, einen Hund zu erziehen, dann wird dir auch Kindererziehung einfach fallen :lol:


      Bei Dir ist ja noch der Unterschied, eigene Kinder, oder nur stundenweise in der Schule! ;)

      Ist für mich nicht so wirklich das gleiche.


      Aber ja, man kann es auch auf Hund "übertragen".

      Gerade das, was ich bei Dir dick markiert habe!



      Zum lila markierte Stelle:

      Dies muß Dir irgendwie auch gelingen, es auf Hund zu übertragen.

      Letztens sind beide, also Kind und Hund, "nur" Lebewesen, die erzogen werden müssen und denen man hilft, sich in der Welt zurechtzufinden.

      Und wenn mal Not ist, wissen, sie, daß sie damit zu Dir können!


      Zudem kann ich Kindern etwas erklären, warum ich was tue, was beim Hund nicht geht.

      Na ja,

      nicht direkt mit blablabla.

      Und es muß auch nicht alles erklärt werden, warum Du was nicht willst.

      Im Prinzip kann man aber auch einem Hund was "erklären". Da braucht es halt nur andere Art von Kommunikation!


      Ausserdem habe ich beim Kind eine direkte Rückmeldung, ob mein Verhalten "ins Schwarze getroffen" hat oder nicht.

      Beim Hund habe ich das so nicht direkt. Mir fehlt es, dass Dixie mir direkte Rückmeldungen geben kann: War angebracht, hat mich jetzt überfordert, war zu streng, war zu lasch.

      Doch!

      Die hast Du sehr wohl beim Hund!

      Man muß es halt nur richtig lesen lernen.


      Das Hauptproblem vieler Menschen ist halt, daß sie ihre Hunde eher falsch lesen, oder das gezeigte Verhalten irgendwie menschliche Gefühle hineininterpretieren.

      Beispiel: "der Hund schämt sich jetzt", "der Hund weiß genau, daß er Bockmist gemacht hat, der haut ab, sobald er mich sieht", "der Hund leidet, wenn ich nur die Stimme erhebe", und so weiter.


      Da muß Du ein gesundes Bauchgefühl entwickeln lernen.

    • "anschiss", insbesondere in so einer Situation, wo der Hund den Staubsauger einfach gruselig findet, ist aber auch echt mies.
      Ja die hören dann meist auf, aber da muss man sich auch fragen ob man so ne Beziehung zu seinem Tier will?


      Nur mal so als Beispiel: aktuell liegt ein Ballon in meiner Küche. eben hatte ich gelüftet und als die zwei gefressen haben, hat sich der Ballon wegen des Luftzugs vom Tisch auf den Boden bewegt und mein Rüde hat sich erschreckt und angefangen das Ding wild zu verbellen. Ich hätte jetzt hingehen und dem einen anschiss geben können, wäre ruhe gewesen. Aber sowas finde ich absolut grausam, hab ihm also einfach kurz gezeigt das es nur ein Ballon ist, er hat ihn mit der Nase berührt und die Sache war ebenso erledigt. Man muss nicht immer laut werden um einem Hund verständlich was klar zu machen. Insbesondere wenn es so Sachen wie Staubsauger oder Ballons sind.

      Also nichts gegen deine Sitterin, aber es geht halt auch auf anderen wegen.

    • Nur das zwischen einem Ballon und Dingen des täglichen Lebens Welten liegen. Staubsaugen muss nun mal sein und wenn langsames ranführen nicht klappt muss man es anders durchsetzen.

      Ich mein sie kann den Hund auch immer separieren beim Staubsaugen und ihm eine Windel anziehen. Dieser Hund braucht Training und Struktur.

    • Ja die hören dann meist auf, aber da muss man sich auch fragen ob man so ne Beziehung zu seinem Tier will?

      Die Beziehung zum Tier sollte ja nicht nur rein auf Anschiss basieren und wenn sie dem Hund nach 10000x positiver Bestätigung auch mal "Halt jetzt gefälligst die Klappe wenn ich staubsauge", sagt, dann ist das mMn nicht schlimm. Aber das ist jetzt eine echt empfindliche Diskussion. Und ein Anschiss muss auch nicht immer laut sein.

    • Im Moment klingt es für mich so als würdet ihr euch noch gegenseitig hochpushen. Und sowas ist nie gut !!


      Ich muss sagen ich behandle meine Hunde jetzt schon so ähnlich wie ich ein Kind behandeln würde :thinking_face: Vor allem möglichst strukturiert.

      Und klar halt. Weil gegenseitiges hochgeilen macht es auch nicht besser.


      Dazu passend ein Erlebnis von mir und Mamas Zwergie gestern. (Kurze Vorerklärung. Wir hatten ein für ihn sehr traumatisches Erlebnis im Wald als ein unangeleinter Hund ihn wortwörtlich fressen wollte. Seitdem haben wir nurnoch eine Handvoll Wege wo er gerne mit Gassi geht. Da nehme ich auch Rücksicht drauf. )

      Ich fahre also in unser Lieblingsgassigebiet. 4km Waldstrasse und Parkplatz kein anderes Auto. Wir sind alleine. Es ist ungefährlich.

      Aber Zwergie? "Nein hier lauf ich heute nicht. Es ist fürchterlich hier will ich nicht." Stehenbleib, herumbock, zurück zum Auto rennen wollen. Aber jeden Grashalm markieren ging noch

      Was mach ich? Armes Zwergie hast sicher Angst (BTW ja hatte er irgendwo. Aber nicht ANGST Angst weil Rute oben war noch drin und markieren ging auch. Nur er muss irgendwo ein Tal weiter was gehört haben ). 8km umsonst gefahren, 2 andere Hunde an der Leine die halt Pech haben. Wieder zurück fahren und dann im stockdunklen zur neuen Strecke?

      Nein ! Wir sind alleine hier, ich pass auf dich auf. Du kommst mit. Basta.3 kleine Leinenrucks am Geschirr und 5m Diskussion konnten wir fröhlich unsere Runde laufen. Zwergie vorne mit dabei


      Was ich damit sagen will. Ich war mir zu 98% sicher das dort jetzt aus dem hinterspessartlichen Nirgendwo nicht plötzlich eine Gefahr vom Himmel fällt. Und irgendwann muss ich ihm auch zeigen, dass er sich in seine Unsicherheit nicht hineinsteigern kann. Ich schütze ihn wo immer es geht aber nicht nur

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