Die Stille ohne dich

  • Hallo ihr lieben, erstmal einen kurzen Rückblick über unsere Krankheitsgeschichte. Habe bei meiner Kiara Anfang des Jahres Mammatumor ertastet, Hund gepackt ab zum Tierarzt op Termin stand dann auch relativ schnell fest, Kiara operieren lassen alles super gelaufen Hund hat sich sehr gut erholt. Ca 4 Monate später wieder Mammatumore ertastet, also wieder zum Tierarzt op Termin gemacht Gesäugeleiste entfernen lassen, Tumore in die Pathologie geschickt, Ergebnis „bösartig“, der Schock sah’s erstmal sehr tief und dann hieß das Tier beobachten. Sie hat sich von der zweiten op gut erholt also die ersten paar Tage , es fing alles an mit einer entzündeten Analdrüse, Hund hat Schmerzmittel bekommen und Antibiotika, danach wurde es auch besser. Ca 1 Woche später merkten wir plötzlich wie sie anfing zu lahmen und einfach keine Lust mehr hatte aufzustehen, also wieder zum Tierarzt Diagnose „Arthrose im Hüftgelenk“ Mausi hat wieder Schmerzmittel bekommen in Form von Spritze und Tabletten, wir fuhren heim und hatten die Hoffnung jetzt wird es besser. Letzte Woche Samstag hat sie dann nochmals abgebaut und hat ihren Schwanz hängen lassen, da wir dass beim letzten Mal schon mal hatten wo sich die Analdrüse entzündet hatte, gingen wir davon aus dass wir das gleiche Problem wieder hatten, beim Tierarzt angerufen und direkt einen Termin gemacht. Montag morgen dann dahin gefahren, nachgeschaut Analdrüse in Ordnung, Hund zu dem Zeitpunkt schon ein wenig apathisch. Dann wurde sie geröntgt, Organe waren alle in Ordnung nur Gase im Darm. Medis bekommen und heim ging es wieder, ihr Zustand hat sich Montagnachmittag so verschlechtert dass wir am gleich Tag noch eine Tierklinik gefahren sind. Dort wurde ihr Zustand als „kritisch eingestuft“ es wurde Blutabgenommen, dabei kam heraus dass ihre Thromboytzen viel zu niedrig sind und keine ausreichende Gerinnung besteht. Es wurden in der Nacht und am nächsten Tag einige Untersuchungen vorgenommen, Ultraschall usw dabei kam heraus dass ihre Gebärmutter mit Flüssigkeit gefüllt war . Lange Rede kurzer Sinn, gestern morgen kam der Anruf, der Zustand hat sich innerhalb paar Stunden so verschlechtert, dass jetzt noch Blut in der Lunge ist und wir doch vorbei kommen soll um uns unser Tier anzuschauen, unsere Maus war für uns in einem Zustand, der uns dazu veranlasst hat sie gehen zu lassen bevor sie qualvoll erstickt, dass war das einzige was wir für sie noch tun konnten. Im Nachhinein kommen natürlich immer mehr Zweifel ob man das Richtige getan hat, ob man nicht hätte mehr tun können. Die offenen Fragen warum es ihr auf einmal so schlecht ging, die Ärzte in der Tierklinik haben sowas noch nie gehabt und waren einfach ratlos. Sie ist mein erster Hund gewesen, ,meine seelenverwandte, der schmerz über ihren plötzlichen Verlust Schmerzt so sehr, dass ich entweder nur weine oder schreie. Ich kann die Situation einfach nicht greifen, egal wo ich hingehe ich sehe sie überall. Wir haben noch einen Hund die Nala, ich habe Angst, dass die kleine Maus sich hängen lässt weil ihre beste Freundin und große Schwester nicht mehr da ist. Meine Gedanken sind so voll, von dem warum, wieso, wie konnte das nur passieren, was genau hatte sie. Dann diese Flashbacks die einen immer wieder in die Knie ziehen, Erinnerungen ,dass leere Bettchen, das Halti was im Flur hängt. Der Gedanke dran, keine schleckis mehr zu bekommen, kein Kuscheln mehr, keiner der einem die Pfote aufs Knie legt, keiner der mehr Bellt wenn der Dhl Mann klingelt und dann verrückt an die Tür rennt. Diese Stille im Wohnzimmer, kein getibbel mehr, kein Grunzen wenn die Decke mal wieder falsch im Bettchen liegt und der Hund brassel hat wieder alles richtig zu sortieren. Dieser Gedanken, dass sie mit ihren 10 Jahren vor nicht mal einem Monat noch rumgesprungen ist wie ein junger Hund. Meine Nala ist das komplette Gegenteil von der Kiara, Kiara war eher die neugierige und immer mit dabei, lebensfrohe Maus. Nala ist der Ruhepool aber in der jetzigen Situation eine sehr gute Stütze, weil wir für sie die Normalität beibehalten müssen.

    • Neu

    Hi


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    • Es tut mir sehr leid, dass du in der Hoffnung auf Genesung deine Hündin verabschieden musstest. :streichel:

      Das tut sehr weh und ist immer schlimm.


      Deine Hündin hatte einen bösartigen Tumor.

      Da ist Heilung nicht immer möglich und ein Zusammenbruch kann sehr schnell geschehen.

      Niemand hat Schuld.

      Alle Beteiligten haben versucht zu helfen.

      Es ist super, dass sie 10 Jahre lang ein schönes Hundeleben hatte.

      Irgendwann, wenn der Schmerz leichter und weniger scharf ist, siehst du das vielleicht auch so und kannst dankbar sein für die Zeit, die ihr miteinander hattet.

      Ich wünsche dir viel Kraft.

    • Ich weiss noch, wie weh es tat, als mein erster Hund ging.... Ich war 14 Tage krank geschrieben und nahm 10kg ab. Das ist 30 Jahre her und ich habe noch mehr Hunde verloren. Bei meinem

      Seelenhund, der vor 9 Jahren ging, brauchte ich 6 Jahre, ehe ich über ihn sprechen konnte. Und ich werde nicht mehr so lange leben, um die Trauer um meinen Verlust vom vorigen Jahr zu verarbeiten, als mein Baby Seppi uns mit 6 Jahren verlassen hat. Jeder weiss, dass er - im Normalfall - seinen Hund überleben wird. Und wir nehmen das in Kauf, weil wir von ihrer Liebe und Treue fasziniert sind. Und weil wir stark sind. Und weil wir glauben, dass wir sie eines Tages wiedersehen werden. Weine, schreie, trauere - Dein Mädchen hat jede Träne verdient. Irgendwann wird der Schmerz still. Er bleibt, aber Du kannst ihn aushalten. Weil Du auch stark bist und weil Du weisst, dass sie es gut hat, da wo sie jetzt ist.

      Mein Beileid.

    • mein herzliches Beileid! Ich fühle mit dir. Ich habe am 21. Juni meine Boubou einschläfern lassen müssen und ich vermisse sie jeden Tag, jede Minute, jede Sekunde. Ich habe viel getrauert und trauer auch weiterhin und kann dir sagen, es wird besser. Wenn du dich deinen Gefühlen stellst, dir die Zeit zum trauern gibst, die einzelnen Themen bearbeitest, dann wird es besser.

      Mit einzelnen Themen meine ich, also bei mir war es so, dass ich vieles verarbeiten musste:

      - Erstmal den Tod an sich, zu verstehen, zu kapieren, dass das Leben endlich ist und zum Leben dazugehört und nichts schlimmes ist. Der Tod ist nichts schlimmes. Deinem Hund ist nichts schreckliches widerfahren. Sie ist einfach nur schon dort, wo wir auch alle mal sein werden. Ausnahmslos alle.

      - Das Einschläfern mit all den Schuldgefühlen, die ich wie du auch hatte. Habe ich genug getan, habe ich zu früh aufgegeben? Habe ich ihr in manchen Bereichen zu viel zugemutet? Usw.... Und an dich, diese Schuldgefühle sind normal. Ich kenne fast keinen Hundebesitzer der diese nicht hat. Und wichtig ist dass du dich mit den Gefühlen auseinandersetzt und dadurch das Schuldgefühl abgebaut wird. Denn das behindert deine Trauer. Ich sehe in dem was du geschrieben hast, dass du einiges für deine Kiara getan hast. Oft beim Arzt warst, vieles probiert hast. Verzeih dir, sei lieb zu dir, sei dir bewusst das deine Liebe zu Kiara so groß war und ein Geschenk für euch beide.

      - Der Verlust an sich. Dass sie nicht mehr da ist. Das Vermissen.

      Der letzte Punkt ist der der bei mir noch am meisten weh tut. Ich habe meistens meinen Frieden damit geschlossen und akzeptiert dass Leben endlich ist und es ist ok ist, dass meine Hündin tot ist. Ich komme damit (meistens) klar, dass ich sie habe einschläfern lassen und sage mir immer wieder dass es gut so ist und viel Leid erspart hat.

      Aber sie fehlt mir so sehr. Das wird zwar auch besser, nach über 4 Monaten aber sie wird mir immer fehlen. Und ich freu mich darauf, sie irgendwann wieder zu sehen.

      Ich wünsche dir ganz viel Kraft für diese schwere Zeit und fühle mit dir!

    • Vielen Dank für euere tröstlichen Worte, es hat mir in meiner jetzigen Situation sehr gut getan zu lesen, dass jeder der einen Hund her gehen lassen müssen egal auf welche Art den gleichen Schmerz fühlt, den einen selber gerade durchfährt. Es sind jetzt 5 Tage vergangen, dass aufwachen am Morgen ist nach wie vor schlimm man sucht seine Fellnase jeden Morgen und schaut als erstes direkt in ihr Bettchen. Dennoch kreisen die Fragen immer noch im Kopf rum, da die Ursache warum es ihr auf einmal so schlecht ging noch aussteht, wir waren so froh dass ihre bösartigen mammatumore nicht gestreut haben, frage bleibt dennoch so lange offen was sie hatte, bis wir hoffentlich die Gewissheit haben, das Testergebnis auf mittelmeerkrankheiten steht noch aus vielleicht fällt es danach leichter sich mit ihrem Tod abzufinden. Liebe Jennifje, deine Geschichte habe ich in Lebewohl–Fellnase gelesen, deine Worte die du mir geschrieben hast, haben mich zum nachdenken gebracht, das dass leben endlich ist. Ich für meinen Teil habe mich immer viel mit dem Tod meiner Kiara beschäftigt, der Gedanke dass sie eines Tages nicht mehr bei mir ist , und mir war damals schon klar, dass es für mich eine ganz schwere Zeit werden wird. Mit diesen Gedanken habt ihr euch sicher auch im laufe der Zeit auseinander gesetzt, ich denke man kann sooft und so intensiv darüber nachdenken oder sich vielleicht auch ab einem gewissen Alter darauf vorbereiten, aber wenn der Tag gekommen ist, reißt es dir mit voller Wucht den Boden weg. Vor 6 Jahren habe ich meinen Papa verloren letztes Jahr meine Mama die Verluste waren für mich sehr schlimm aber das hier fühlt sich noch mal anders an. Bei dem Tod meiner Eltern war ich immer die „starke“ war für alle da und habe alles organisiert . Nach dem Tod von meinem Engel bin ich für fast gar nichts mehr im Stande, jetzt weiß ich wo meine Schwäche ist. Meine zweit Hündin,steckt den Verlust über ihre Chefin gut weg, wo bei ich mir sicher dann, dass Kiara sich bei ihr verabschiedet hat und sie, sie deshalb nicht suchen geht. Die Beziehung der beiden war sehr innig. Wie war das bei euch?

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