Beiträge von Jennifje

    Liebe Duna07, ich wünsche dir ganz viel Kraft. Die Entscheidung die du triffst, wird die richtige sein. Mir laufen die Tränen, während ich dir schreibe, weil ich weiß, wie so viele hier, wie schwierig dieser letzte Weg ist. Meine Boubou hatte auch chronische Prankreatitis und ich habe sie während ihres letzten Schubes erlöst. Sie hatte Freitags blutigen Durchfall. War in der Klinik, Sonntag bei mir, erst schien es besser, Montag wieder blutiger Durchfall, nichts gefressen, sie war schon so dünn und wurde immer dünner. Ich habe dann auch hier ein Thema eröffnet mit der Frage, ob es denn so weit ist, sie gehen zu lassen? Ich habe vorher nie das Gefühl gehabt, so jetzt muss ich sie einschläfern, obwohl sie ein Jahr zuvor auch so einen heftigen Pankreatitis Schub hatte. Damals wusste ich, sie wird es packen und wir hatten noch eine super Zeit. Dass du diese Frage hier stellst, zeigt mir, dass du insgeheim spürst, jetzt ist es Zeit sie gehen zu lassen. Und du hast diese mutige Entscheidung ja schon getroffen. Boubou schlief in meinem Arm ein, darauf bin ich stolz, dass ich es geschafft habe, ihr beizustehen, sie in den Tod zu begleiten. Es war klar, es wird nicht mehr besser bei ihr, ich möchte auch dass sie ihre Würde behält. Wie schön wäre es, wenn auch ich in den Armen einer geliebten Person sterben könnte. Ich bin froh, es getan zu haben, auch wenn es das schwerste war, was ich bisher in meinem Leben tun musste. Der Tod ist unvermeidlich, du schenkst ihr einen leichten Tod, einfach so, auf natürlichem Wege, friedlich einschlafen, das tun doch die wenigsten.

    mein herzliches Beileid! Ich fühle mit dir. Ich habe am 21. Juni meine Boubou einschläfern lassen müssen und ich vermisse sie jeden Tag, jede Minute, jede Sekunde. Ich habe viel getrauert und trauer auch weiterhin und kann dir sagen, es wird besser. Wenn du dich deinen Gefühlen stellst, dir die Zeit zum trauern gibst, die einzelnen Themen bearbeitest, dann wird es besser.

    Mit einzelnen Themen meine ich, also bei mir war es so, dass ich vieles verarbeiten musste:

    - Erstmal den Tod an sich, zu verstehen, zu kapieren, dass das Leben endlich ist und zum Leben dazugehört und nichts schlimmes ist. Der Tod ist nichts schlimmes. Deinem Hund ist nichts schreckliches widerfahren. Sie ist einfach nur schon dort, wo wir auch alle mal sein werden. Ausnahmslos alle.

    - Das Einschläfern mit all den Schuldgefühlen, die ich wie du auch hatte. Habe ich genug getan, habe ich zu früh aufgegeben? Habe ich ihr in manchen Bereichen zu viel zugemutet? Usw.... Und an dich, diese Schuldgefühle sind normal. Ich kenne fast keinen Hundebesitzer der diese nicht hat. Und wichtig ist dass du dich mit den Gefühlen auseinandersetzt und dadurch das Schuldgefühl abgebaut wird. Denn das behindert deine Trauer. Ich sehe in dem was du geschrieben hast, dass du einiges für deine Kiara getan hast. Oft beim Arzt warst, vieles probiert hast. Verzeih dir, sei lieb zu dir, sei dir bewusst das deine Liebe zu Kiara so groß war und ein Geschenk für euch beide.

    - Der Verlust an sich. Dass sie nicht mehr da ist. Das Vermissen.

    Der letzte Punkt ist der der bei mir noch am meisten weh tut. Ich habe meistens meinen Frieden damit geschlossen und akzeptiert dass Leben endlich ist und es ist ok ist, dass meine Hündin tot ist. Ich komme damit (meistens) klar, dass ich sie habe einschläfern lassen und sage mir immer wieder dass es gut so ist und viel Leid erspart hat.

    Aber sie fehlt mir so sehr. Das wird zwar auch besser, nach über 4 Monaten aber sie wird mir immer fehlen. Und ich freu mich darauf, sie irgendwann wieder zu sehen.

    Ich wünsche dir ganz viel Kraft für diese schwere Zeit und fühle mit dir!

    Liebe Minipin-Jack,

    ich verstehe dich sehr gut. Meine Hündin ist im Juni gestorben. Ich verstehe deinen Schmerz und die tiefe Trauer. Der Schock, wie kann es sein, dass sie einfach so stirbt? Wer hat das entschieden? Ich wollte das nicht, ich habe nicht zugestimmt! Es hört sich komisch an, aber ich musste erst ein mal kapieren dass das Leben endlich ist. Natürlich weiß man das. Aber so richtig kapieren musste ich das erst. Das hat auch viel mit Kontrollverlust zu tun. Du hast alles getan aber letztendlich keine Kontrolle über Leben und Tod. Ein Stückweit können wir und die Ärzte Einfluss nehmen aber dieser Einfluss ist begrenzt. Für mich hört es sich so an, als würdest du verzweifelt versuchem Kontrolle zurück zu bekommen, in dem du versucht alles bis ins kleinste Detail zu verstehen. Das wird dir aber keine Kontrolle zurück geben. Die gibt es nur zum kleinen Teil. Das Leben ist unberechenbar. Aber das ist auch gut so. Sonst wäre es doch auch viel zu anstrengend. Unsere Tiere wissen das am besten. Sie leben im Hier und Jetzt und sind noch so mit der Natur verbunden. Wir Menschen sind viel zu verkopft und haben es verlernt mit der Natur und im Moment zu leben. Daher suchen wir die Nähe zu den Tieren so, weil sie es noch können. Ich wünsche dir viel Kraft weiterhin. Trauern ist wichtig, da müssen wir durch. Gut wenn du Hilfe von außen bekommst.

    Ich kann genauso noch nicht ganz meinen Frieden schließen. Im Wissen dass er natürlich schon VIELE schwerwiegende Probleme hatte. Die er allerdings durch seine Kraft und vor allem großen Lebenswillen ziemlich wegstecken konnte. Im Endeffekt will jedes Lebewesen in erster Linie leben... das macht es mir sehr sehr schwer, dass er sehr stark mit dem Krebs umgehen konnte und auch seine nicht wiederschließende Wunde auf der Schulter hat er einfach weggesteckt... die schwindende bis kaum vorhandende Muskulatur, auch als er nur mehr 1 Auge hatte.... Ich weiß nicht wie viel die Schmerzmittel ihm genommen haben, sicherlich nicht alles. Trotzdem wollte er leben. DAS macht es einem, oder mir zumindest, wirklich wirklich schwer. Klar bei einem fast 15-jährigen Hund ist jeder Tag ein Geschenk, das war es auch, nur was gäbe ich jetzt für 1 Tag.


    Und alle Erinnerungen der letzten 11 Jahre sind irgendwo im Hintergrund vergraben, im Vordergrund sind die letzten Wochen und Monate, die schlechten Tage, aber auch die Tage wo er sich wieder erholt hatte, die ganzen Tierarztbesuche, die Entscheidungen die ich getroffen habe und vor allem die letzte Entscheidung. Meine Gedanken drehen sich nur um diese Zeit. Das finde ich so schade, ich hoffe die schönen Erinnerungen gewinnen irgendwann die Oberhand.

    Ja das ist normal, du musst diese letzte Zeit auch erstmal verarbeiten, dafür muss sie auch im Vordergrund sein. Und ich denke, wenn du die Zeit verarbeitest, dann wird es auch geschehen, dass du irgendwann immer öfter das Große Ganze wieder siehst, dass du rauszoomen kannst auf sein gesamtes Leben bei dir. Und dann sieht man, wie viel einfach gut war und dass die letzte Zeit nur kurz war, im Vergleich zum restlichen Leben.

    Und die Entscheidung getroffen haben, ihn einzuschläfern, das muss auch verarbeitet werden. Ich hatte am Anfang auch mal den Gedanken, dass es unnatürlich ist, sie eingeschläfert zu haben, aber dann dachte ich auch, die ganze medizinische Behandlung die sie bekommen hat, war ja in dem Sinne auch unnatürlich. Also wäre sie schon viel früher eines natürlichen Todes gestorben, ohne die Behandlung der letzten Jahre. Daher war es für mich dann auch ok, ihr Leben auf unnatürliche Weise zu beenden. Mag vielleicht seltsam klingen, aber irgendwie hat es das für mich logisch gemacht. Und ich bin froh ihr nicht noch mehr Tierklinikbesuche und Untersuchungen zugemutet zu haben. Es war schon genug und sie war dann auch so schmerzempfindlich. Ich habe mir heute beim Arzt Blut abnehmen lassen und musste dann an meine Kleine denken, die das oft machen musste. Und es tut schon weh. Und vor allem wenn man ein kranker, alter Hund ist und nicht immer still hält. Und dann dachte ich auch noch an ihre Würde. Man sagt ja auch, wenn ein Tier seine Würde verliert, ist es ein Zeichen es einschläfern zu lassen. Bei ihr war es, als sie so schlimm blutigen Durchfall hatte, sind wir raus, und es hat grad ganz arg gestürmt, es war mega windig und hat geschüttet wie aus Eimern. Und Boubou hat sich nichts anmerken lassen, gezogen an der Leine, einfach nur raus, raus um sich zu entleeren. Also das hat mich so erschrocken, wie unangenehm muss es gewesen sein, dass sie, die regenscheue Boubou nicht mal zögert.... Und dann hat sie auch mitten auf die Straße gemacht, hat es nicht mehr geschafft, 1 meter weiter auf die Wiese zu laufen. Und der Durchfall hörte nicht auf, obwoh sie ja auch nichts gefressen hat. Ich wusste einfach, sie wird es diesmal nicht packen, ich wollte dass es aufhört für sie. Alt werden, krank werden, ist immer blöd, es gehört aber ja, warum auch immer zu unserem Leben dazu. Und sie durfte dann einfach gehen. Es sind nun 3 monate und während ich das schreibe, laufen mir wieder die Tränen. Ich vermisse sie so. Was die letzten 1,2 wochen neu ist, ist dass ich ihre anwesenheit in mir spüre. die ganze liebe und wunderschöne zeit die wir hatten, ist nicht weg, sie wirkt in mir, sie lebt in mir weiter. das füllt die lücke die sie hinterlassen hat. in meinem herzen ist sie. aber natürlich fehlt sie so sehr in meinem leben.

    Interessant, ich habe das auch gemacht, Beweise gesucht, dass Boubou wirklich krank war, alt war, Beweise, dass das Einschläfern gerecht fertigt war. Ich habe auch Fotos und Videos angeschaut, mit Freunden und Familie gesprochen, war erleichtert wenn ich diese Beweise fand, als z.B. mein Stiefvater als wir 2 Wochen vorher, wo noch alles ok

    war, wir zu Besuch waren und er sie mit Tränen in den Augen angeschaut hat. Damals war ich wütend, sagte, hör doch auf, Boubou geht's gut aber er hat es geahnt.

    Zum Teil gab es auch Fotos oder Videos die mich irritiert Haben, wo ich dachte, wie kann es sein dass sie 4,5 Tage vor ihrem Tod noch auf dem Teppich rumtollt. Oder 2 Tage vor ihrem Tod, das Foto , da guckt sie mich doch so mit einem wachen Blick an.

    Ich habe dann aber auch in Gesprächen mit anderen gelernt dass sich so ein Gesundheitszustand auch ganz schnell verändern kann. Heute noch saß der Opa einer Freundin im Bett und aß fröhlich sein Wurstbrot, am nächsten Tag ging gar nichts mehr.

    Ich hoffe du hast mittlerweile Frieden mit deiner Entscheidung getroffen. Ich habe es nach 3 Monaten meistens. Es ist bzw war aber ein Prozess bis dahin.

    Manchmal Stelle ich mir auch vor wie Mein Hund als Mensch ausgesehen hätte. Sie war eine ca 80 jährige kranke alte Oma. Irgendwie hat mir dieses Bild auch geholfen. Es fühlt sich dann irgendwie normaler an ..

    Der Hund von meinen Eltern hat Angst vor starkem Wind, also vor dem Geräusch in der Wohnung. Wenn er durch die Wohnung, durch die Ritzen pfeift.

    Meine Hündin hatte plötzlich vor einer Freundin Angst mit der wir immer im Wald spazieren waren. Irgendwann habe ich gemerkt dass es an ihrem Husten lag. Zu dem Zeitpunkt war sie erkältet. Fand ich sehr komisch, aber vielleicht hat sich der Husten wie ein Bellen/Knurren oder so für meine Hündin angehört.

    Also ich hoffe bei deinem Hund liegt es nicht an was Gesundheitlichem. Mein Gefühl sagt mir dass ihn was in der Wohnung erschreckt hat. Hoffentlich findet ihr raus was ist und wichtig ist, finde ich dass ihr weiterhin souverän seid und dem Hund vermittelt, dass alles gut ist. Kann ja sein dass eure Unsicherheit ihn in seiner Angst bestätigt. Falls der Grund ist, dass ihn was erschreckt hat.

    Hallo,

    Das tut mir leid, meinen Hündin hatte auch eine zeitlang dauernd (blutige,eitrige) Blasenentzündung. Bei ihr wurden auch so viele Tests gemacht und irgendwann stellte sich raus dass sie Cushing hatte.

    Und ich habe Boubou immer von dem Urostat gegeben,ein Saft, der die Blase ansäuert,dass die Bakterien sich nicht mehr wohl fühlen. Antibiotika habe ich irgendwann nicht mehr gegeben, also in Absprache mit der TÄ, Steine wurden auch Mal Festgestellt, aber die Entzündung kam immer wieder und mit anderen Auffälligkeiten wurde dann Cushing festgestellt und seit dem Medikament vetoryl gab es keine Entzündung mehr. Also die immer wieder kehrende Blasenentzündung war das erste Anzeichen des Cushings. Und das kriegen Hunde im Alter.

    Aber vielleicht habt ihr das ja schon ausgeschlossen?