Wahrscheinlich müssen wir uns trennen

  • Nur wir sind nicht top !

    Doch, Ihr seid top.


    Ihr habt als Familie erleben müssen, dass auch junge Lebewesen sterben können.

    Das ist ein erschütterndes Ereignis, das natürlich seine Spuren hinterlässt.


    Eine gefühlt "übertriebene" Sorge gehört da durchaus zu den normalen Abläufen des Trauerprozesses. Als eine erste Reaktion. Im Verlauf sollte sich wieder ein normal-gesunder Umgang entwickeln. Ihr scheint irgendwo in dieser Entwicklung ausgebremst zu sein. Der Welpe katalysiert das gerade lediglich.

    Es gibt professionelle Trauerbegleiter, die Ihr kontaktieren könnt. https://bv-trauerbegleitung.de/

  • ich schließe mich den anderen an.


    trauer braucht zeit und jeder ist da unterschiedlich wieviel zeit er braucht.


    anfang juli hat user senior hund(12,8 j) seine letzte reise angetreten....er war fast sein ganzes leben krank und hat immer besondere pflege und zuwendung gebraucht.

    unsere klm hündin hat sehr stark getrauert ... das hat besonders meine trauer noch verstärkt..... war diese trauer um sam schon so schlimm,war es ebenso schlimm meine kleine so traurig zu erleben.........und ich habe sie unentwegt beobachtet,das mir ja nicht entgeht wenn es ihr schlechter geht.

    die angst auch sie zu verlieren ist immer noch oft gegenwärtig......


    seit 3 wochen nimmt sie nun wieder mehr am leben teil und damit wird es auch bei mir besser mit der sorge um sie.


    wir haben viel hilfe durch die tierärztin bekommen,für uns und auch für die kleine.


    ännis wiederkehrende lebensfreude ist auch für mich eine große hilfe in meiner nach wie vor starken trauer um sam.


    gebt eurem kleinen eine chance... sucht euch hilfe.


    lg

  • Ich schließe mich auch an, weglaufen davor hilft nicht. Und ja, unnormal ist euer Empfinden sicher nicht. Es geht jeder anders damit um, aber ein junges Leben so völlig machtlos, hilflos gehen lassen zu müssen, ja das kann traumatisieren. Ich habe lange gebraucht, als meine Faye mit 2 Jahren vor meinen Augen in einer völlig vertrauten Situation und Umgebung plötzlich totgebissen wurde, bis ich wieder irgendwie normal Alltag leben konnte oder ein gewisses "Grundvertrauen" bei Spaziergängen wieder da war. Da gab es auch jemanden, der mir sehr geholfen hat, irgendwie wieder vorwärts zu denken, anzunehmen, aufzuarbeiten. Es ist ok, dass dich das so mitnimmt, aber versuch für dich und deine Tochter (und deinen kleinen Welpen) vorwärts zu gehen und nicht darin gefangen zu bleiben. Und so ein kleiner Hund steckt viel weg, wird er halt erst mal was mehr betüddelt =). Enya, die nach Fayes Tod einzog, war auch mein erster Welpe an einer Schleppleine und hat es ohne Folgeschäden überstanden, dass ich bei so einigen Hunden schon bei Sichtung am Horizont Panik bekam. Wichtig finde ich Selbstreflexion, sich zugestehen, man fühlt das jetzt so, aber das als eine Art von Überreaktion erkennen und Wege da raus finden. Man kann sich kleine Brücken bauen, ganz kleine Aufgaben geben, sich ein wenig von Außen betrachten in der Situation. Ich wünschte, ich könnte mehr helfen, bin leider psychologisch nicht sehr versiert. Aber es gibt Menschen, die sind das, nimm das an :smile:

  • Wie geht es Dir heute?

    Und habt Ihr schon eine Entscheidung getroffen?


    Ich kann das mit der Kontrolle echt verstehen. Ich bin auch so ein Kontrolletti.


    Vielleicht hilft es, mal in Mini-Schritten die Kontrollzügel etwas locker zu lassen.

    Und mal wieder was ohne Hund zu machen (also natürlich nicht alle zusammen, außer Ihr habt jemanden, der den Hund betreut), um sich nicht zu sehr in der Thema zu verbeißen.


    Wenn man dann merkt, dass nichts passiert, dann entspannt man zusehends.


    Meiner ist mal in einer Hundepension weggelaufen, die ihm natürlich auch noch das Halsband entfernt haben, wo meine Telefonnummer dran war. Toll. Über das Chip-Auslesen kam er aber wohlbehalten wieder zurück. Vielleicht braucht es solche Momente.


    Euren Hund in eine andere Familie zu geben, löst EUER Problem allerdings nicht wirklich. Denn es liegt ja nicht am Hund, sondern an Euch. Was kein Vorwurf sein soll. Aber das fällt Euch dann bei nächster Gelegenheit wieder auf die Füße. Vielleicht in Form von Angst um die Kinder...


    Ich finde gute Hundetrainer immer ganz toll, weil sie so super entspannt sind (und sich ja eigentlich mehr um die Sorgen der Besitzer kümmern als um die Hunde...).

    Neulich hatte ich mal einen da, der hat mir als erstes die dicke fette extra sichere Leine mit dem schrecklich klimpernden Adressanhänger abgenommen und gesagt: "Der Hund ist doch gechippt?! Quält ihn nicht mit diesem ganzen Behang, der viel mehr Probleme macht als jemandem was bringt und fast so viel wiegt wie der Hund selbst!!!".


    So was aus Expertenmund zu hören, alleine das reicht mir dann, um wieder auf die Erde zurück zu kommen...


    Mir hat auch geholfen, dass er gesagt hat, dass es ein ganz toller, freundlicher Hund ist. (Ich denke oft, ich mache was falsch oder zu wenig oder zu viel). Ich war sofort wieder mega entspannt.


    Probiert das doch mal!!!


    P.S.: Viele Andere haben ja geschrieben, dass auch an der Verarbeitung der Trauer um den anderen Hund gearbeitet werden sollte. Das sehe ich natürlich auch so.

  • Ich hatte das auch :verzweifelt: Einen jungen Hund urplötzlich verloren und der ältere Hund schwer erkrankt... Tatsächlich habe ich bezüglich meiner Verlustängste auch ein Coaching in Anspruch genommen.


    Was mir aber am meisten geholfen hat, war, dass sich das Leben nicht nur um den einen Hund drehen darf. Zugegeben, ich bin schon sehr hundenärrisch, aber aller Fokus im Leben auf einem Hund ist ungesund. Das Leben muss mehr Inhalte & Interessen haben. Mehr als einen Hund zu haben ist für mich auch sehr heilsam, allerdings in eurem Fall sicher nicht jetzt umsetzbar.


    Und nicht zuletzt: Man muss den Tod akzeptieren. Er kommt... und wenn man sein Leben mit Hunden dauerhaft teilen möchte, dann kommt er nicht nur einmal. Wir können nur jeden gemeinsamen Tag gut nutzen und uns über sie freuen. Denn jeder Tag an dem wir uns um sie sorgen, ist ein verlorener Tag...

  • Letztes Jahr habe ich meine zwei geliebten älteren Hunde binnen kurzer Zeit verloren. Beim ersten war es schon schlimm, aber als der zweite ging war es echt heftig. :( : 3 Tage später zog ein Welpe bei uns ein. Der Welpe war lang geplant und reserviert, aber das Timing hätte nicht schlechter sein können. So war ich noch gar nicht bereit mich auf dieses herausfordernde „Ding“ einzulassen, welches einem unverhofft ins Gesicht beißt, sich an den Schuhen festbeißt und andere liebreizende Verhaltensweisen an den Tag legt, die es mir nicht gerade einfacher machten den Welpen zu akzeptieren. So habe ich anfangs zeitweise echt mit der ganzen Situation gehadert und hatte innere Kämpfe, war ja auch kraftlos und leer und musste mich auf was neues einlassen, wo im Herzen noch gar kein Platz dafür war. :verzweifelt:


    ABER, Welpi ist geblieben und hat mich durch die Beschäftigung und das „Lebenstraining“ mit ihm zwangsweise „am Boden“ gehalten (ich wäre vielleicht sonst abgestürzt).


    Heute ist olle Jungspund 14 Monate alt und ein soooooo toller lieber friedlicher freundlicher Hund. :herzen1: :herzen1: Nicht auszudenken ich hätte ihn weggegeben... Ich bin an manchen Tagen immernoch traurig, es war einfach eine sehr lange Zeit die ich mit meinen großen verbringen durfte, das schweißt zusammen und das verschwindet nicht über Nacht, aber die Freude über meine aktuellen Hundis wärmt das Herz.


    Jeder verarbeitet die Trauer anders. Lass Dir Zeit, mach Dir keinen Druck, sei dankbar für das was Du hattest und das was Du hast, vergleiche nicht, aber lass den Welpen los. Du kannst das Leben eh nicht festhalten, die Seelen gehen wann es Zeit für sie ist zu gehen...

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