Mein Welpe macht mich unsicher

  • Ich stimme zu. Dieses halbgare eingrenzen über wegsetzen (logische Konsequenz, dass der Hund keinen Bock mehr drauf hat hochgenommen zu werden), wegschieben etc stresst diese Hunde in der Regel sehr. Die kommen mit einer "schwarz - weiß" Erziehung besser klar.

    Kannst du mir kurz erklären was du mit "schwarz-weiß Erziehung" meinst?


    Aktuell akute Beuspiele sind Vorderpfoten auf dem Sofa und hochklappen und dann knabbern am Wohnzimmerzeppich. Glaube das sind die aktuellen Schmerzpunkte.

  • Ein Beispiel: Wenn der Hund am Teppich knabbert würde ich ihn fest in den Blick nehmen und ein deutliches "Nein" aussprechen. Und wenn das nicht reicht, z. B. näher kommen und "wegdrängen", also den Fuß vor die Schnauze setzen (auf den Boden, nicht treten! Eher ein aufstampfen).


    Das sollte für den Hund dann klar sein, dass "Nein" gemeint ist. Wegheben ist nicht unbedingt eindeutig, deshalb versucht der Hund es dann häufig nochmal.


    Das ist mit Schwarz-weiß grob gemeint, einfach eindeutig kommunizieren. Aber ein Trainer kann das besser zeigen.

  • Es ist halt wichtig, dass es beim Welpen so ankommst, wie du es meinst.

    Am Beispiel Sofa, wenn der Hund nicht rauf soll: Hüpft der hoch und ich nehm ihn sanft und setz ihn weg, bin dabei weich in der Körpersprache, dann sieht es der Hund nicht als Grenze, sondern ist bestenfalls verwirrt. Dazu kommt, dass das Sofa für viele Hunde eine recht hohe Wertigkeit hat: erhöht, bequem und nah am Menschen.

    Da muss man deutlich werden. Am besten stoppt man den Welpen vor Vollzug, d.h. er kommt angewackelt und setzt an, auf das Sofa zu hoppsen. Du richtest dich auf, machst den Körper hart und steif ( bist nicht mehr weich, Körperspannung), schaust den kleinen fest an, starrer Blick und sagst sehr bestimmt "Nein", "Tabu" oder was halt immer. Dazu blockst du kurz und deutlich an der Brust des Welpen (kurzer Stoss, keine lange Berührung, kein Schieben). Jetzt müsste der Hund entweder weichen und kurz meiden oder zumindest verharren und dich etwas unsicher anschauen. Jetzt sofort aus dem Droh-/Massregelmodus raus, weil das Verhalten ja abgebrochen wurde. Also Körperspannung raus, Blick souverän abwenden. Dann wird er wohl nach einigem Nachdenken noch ein paar Versuche starten, aber wenn du immer so reagierst, wird er kapieren, dass Sofa hüppen unerwünscht ist.

    Du kannst dem Kleinen nach dem Abbruch auch sofort sagen, was er tun soll: nach dem Motto "Sofa nicht, aber Körbchen links daneben". Da solltest du halt dann schnell reagieren, denn Hund da hinlotsen und belohnen.

    Es ist wichtig, bei sowas eine klare Linie zu haben, dann weiss der Hund recht bald, dass das, was mit deinem Abbruchwort belegt ist, unerwünscht ist. "Lass- das- Kommunikation" verstehen Hundewelpen eigentlich recht gut, wenn sie klar ist. Man muss sich also der eigenen Körpersprache bewusst sein und sie gezielt einsetzen. Man muss das ausstrahlen, was man will, eine klare Haltung haben.

  • Ich stimme zu. Dieses halbgare eingrenzen über wegsetzen (logische Konsequenz, dass der Hund keinen Bock mehr drauf hat hochgenommen zu werden), wegschieben etc stresst diese Hunde in der Regel sehr. Die kommen mit einer "schwarz - weiß" Erziehung besser klar.

    Kannst du mir kurz erklären was du mit "schwarz-weiß Erziehung" meinst?


    Aktuell akute Beuspiele sind Vorderpfoten auf dem Sofa und hochklappen und dann knabbern am Wohnzimmerzeppich. Glaube das sind die aktuellen Schmerzpunkte.

    Ich meine damit, dass dem Hund klar ist, ob Du da jetzt was belohnst oder bestrafst.


    Einen Abbruch, den man anwenden möchte, sollte man immer jenseits der Situation aufbauen, in der man ihn wirklich braucht. Es ist wichtig, dass man das Training in entspannten Situationen macht und nicht da, wo es gerade wirklich notwendig ist.


    Generell sind so Sachen im Bezug auf die Inneneinrichtung auch sinnvoll zu umschiffen in dem Alter. Also dafür zu sorgen, dass der Hund nicht dran kommt, damit da kein Beschäftigungsspiel für den Menschen draus wird.


    Das Hochheben gehört für mich in den Bereich Handling und sollte auch so geübt werden. Vermutlich hast Du das einfach immer angewendet und nun wird Dein Hund ein Junghund und denkt sich: Fand ich schon immer blöd, aber jetzt sag ich es mal.

  • okay, danke euch allen - denke ich verstehe was ihr mir sagen wollt.


    Werden noch mehr auf unsere Körpersprache achten. Ein "Lass" haben wir eigentlich schon ordentlich aufgebaut. Normal kommt es und vor als weiß sie was wir damit meinen. Haben es positiv aufgebaut - das generalisieren ist noch schwer. Zum Beispiel den Geschirrspüler lässt sie nur ungern :)


    Sie ist auch normal nicht oben auf der Couch, sondern nur mit den Vorderpfoten. Werden versuchen es noch besser vorherzusehen und dann vorher klarer zu sein.


    Ja, ich bin im Hochheben nun klarer und kündige es an. Gehe hin, und sage "Alla hopp" bevor ich sie hochhebe. Hane das Gefühl das macht es schon besser - da weiß sie zumindest sicher was ich vorhabe.

  • Da warte ich monatelang, daß der Hund eeeendlich mal auf die Couch kommt, und dann liest man, Hund soll nicht aufs Sofa. Also sowas!

    Ich würde da ja einfach Decken drüber packen, dann kann's nicht dreckig werden, Hund ist zufrieden, und Halter werden seine Anwesenheit dort noch zu schätzen lernen. ;)

  • Werden noch mehr auf unsere Körpersprache achten. Ein "Lass" haben wir eigentlich schon ordentlich aufgebaut. Normal kommt es und vor als weiß sie was wir damit meinen. Haben es positiv aufgebaut - das generalisieren ist noch schwer. Zum Beispiel den Geschirrspüler lässt sie nur ungern :)

    Den Abbruch trainiere ich zweigleisig - mit Strafe und Belohnung. Ich möchte, dass dem Hund klar ist, das er sofort aufzuhören hat

  • Ich habe meinen Welpen (Pudel) erst seit etwa einer Woche und er ist auch ein Sofa-Springer und Knabberer.

    Da er erst 10 Wochen alt ist, bin ich etwas unsicher, ob man da schon was ausrichten kann.


    Aber: kleine Erfolge stellen sich ein. Ich habe vorhin einen solchen Kampf gewonnen. Der Kleine hat meinen Ersthund nicht in Ruhe gelassen. Beide hatten was zum Kauen, aber das vom Großen ist immer interessanter (auch wenn beide das Gleiche haben).

    Der Große is aber leider zu gutmütig und überlässt alles.

    Ich habe mich dann vor dem großen aufgebaut und ihn so lange vor den Attacken des Welpen abgeschirmt, bis er es endlich verstanden hat. Wahrscheinlich braucht man in verschiedenen Phasen einfach einen verschieden langen Atem. Mein Großer hat auch manchmal Phasen, da testet er uns aus und man muss es dann dreimal wiederholen. Am nächsten Tag klappt es dann wieder.



    Bzgl. Decken, Kleidung etc. anknabbern: Da hat mein Mann einen coolen Trick rausgefunden: Er quietscht, nicht nur bei der eigenen Hand, sondern auch wenn der Welpe etwas bearbeitet, was er nicht bearbeiten soll. Dann lässt er ab.

    Ich kann leider irgendwie nicht gut quietschen, deswegen habe ich ein kleines Quietschie hier liegen, und sobald er etwas anknabbert, das er nicht anknabbern soll (z.B. meinen Ersthund, hahahaha), dann quietsche ich, ohne dass er das Quietschie sieht. (Er kennt diese Spielzeuge glücklicherweise noch nicht).


    Er lässt dann echt ab.


    Er hat genug Alternativen, an denen er kauen kann, da wechsel ich auch immer ab, dass es spannend bleibt.

  • Okay, wie wird das klar gemacht? Und verbaue ich uns damit in irgend einer Richtung die Beziehung zwischen Hund und Kind?

    Stell dir folgendes Szenario vor.

    Ich lade dich zu Besuch ein und weil ich gerne hätte, dass meine zwei 3jährugen Kinder, dich mögen und du sie, lass ich sie einfach machen was sie wollen. Sie dürfen dich mit Farbe anmalen und dir an den Haaren ziehen.

    Dir sag ich: nicht wegrennen, dann denken die, du willst verstecken spielen.

    Was ich sagen möchte ist, das du die Regeln aufstellst und deinen Sohn schützen musst.

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