Unsicherer Welpe

  • Ich habe Parzival jetzt eine knappe Woche und mittlerweile hat er keine Angst mehr davor, die Wohnung zu verlassen, sondern läuft schon recht munter draußen herum. Allerdings bellt er dort alles an, was ihm unheimlich erscheint. Andere Hunde, Menschen, die sich schnell oder auf uns zu bewegen, Leute, die irgendwie komisch aussehen (bsw. Rollkoffer hinter sich herziehen), usw. Insbesondere, wenn es bereits dunkel ist. Beugt sich ein Mensch zu ihm herunter, um ihn zu streicheln, freut er sich und alles ist ok. Ebenso mit kleinen Hunden, sofern er die beschnuppern darf. An größere lasse ich ih natürlich noch nicht heran.


    Nun ist das nicht mein erster Welpe. Ich habe in der Vergangenheit einen Beagle, einen kleinen Mischling und einen Husky großgezogen. Die hatte ich in der Prägephase von der 8.-12. Woche mit Menschen unterschiedlichen Alters und möglichst vielen positiven Hundekontakten zusammen gebracht, und das hat immer gut funktioniert. Aber das waren keine DSH-Welpen, die zu potenziell gefährlichen Hunden heranwachsen können, wenn sie falsch sozialisiert werden. Angeregt durch einen anderen Thread, in dem die Userin Probleme mit ihrem 15 Monate alten Dobermann schildert, frage ich mich, wie ich mit der Unsicherheit des Kleinen richtig umgehe, damit ich nicht irgendwann einen 40 kg Rüden an der Leine führe, der aggressiv auf Fremde reagiert.


    Da wir in einer Straße mit viel Fußgängerdurchlauf wohnen, kommen uns beim Gassi gehen immer Menschen entgegen. Ein paar hundert Meter weiter befindet sich ein großer Park, aber auch der ist stark frequentiert. Eine reizarme Umgebung bei der alltäglichen Sozialisation ist also nicht möglich.

    • Neu

    Hi


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    • Wo kommt er denn her? Die Erfolgsaussichten, einen unsicheren Welpen zu einem sicheren Hund aufzuziehen, hängt auch an der Genetik. Sind die Eltern bekannt wesensfest und kommen mit vielen Reizen klar, lassen sich bei starker Ablenkung beeinflussen, würde ich geduldig sein und darauf vertrauen, dass bei wohldosierter Sozialisierung auch ihr Nachkomme sicher in seiner Umgebung wird.


      Anders sieht es aus, wenn die Eltern vielleicht in einem engen Rahmen unauffällig waren, aber keine Aussagen zu ihrem Umgang mit Belastungssituationen möglich sind. Dann kanst Du nur hoffen, dass Dein Welpe dem doch recht stressigen städtischem Umfeld gewachsen sein wird. Ich sehe da die Herausforderung, ihn weder zu über-, noch zu unterfordern, um seine Anpassungsfähigkeiten maximal zu entwickeln. So wirklich ist die Stadt halt nicht das originäre Schäferhundbiotop...

    • Wo kommt er denn her?

      Der Zwinger ist seit 20 Jahren im SV. Beide Elterntiere sind aus HZ. Die Mutter habe ich kennengelernt. Eine freundliche, gut sozialisierte Hündin mit IGP 1. Der Vater nimmt an Wettbewerben teil und hat IGP 3 absolviert. Hinsichtlich Wesensfestigkeit sollte der Welpe gute Anlagen haben.


      Edit: Das städtische Umfeld mit Autoverkehr und Feuerwehrsirenen macht ihm keine Angst.

    • Vielleicht einfach täglich für 10 Minuten in der Einfahrt des Hauses auf einen Stuhl setzen, Hund vielleicht auf ne Decke daneben. Und bei jedem Passant, Radfahrer, Hund etc. den Welpen schauen lassen wenn das Objekt noch weiter weg ist, dann zu dir umorientieren bevor er anfängt zu bellen und z.B aus einer Leberwursttube lecken lassen.

    • Der ist schlicht und ergreifend überflutet mit zu vielen Reizen und kann das grad nicht einordnen. So einen Welpen hatte ich auch mal. Besser als üben wäre mal ein Ausweichen für ein paar Tage. Hast du ein Auto?

    • Sicher habe ich ein Auto. Aber ich muss tagsüber arbeiten (Homeoffice). Wegfahren geht nur am Wochenende. Und ja, der Kleine freut sich, wenn ihn jemand streichelt. Er will ihm dann gelegentlich auch hinterherlaufen.


      Das mit der Leberwurst und allgemein Leckerlies ist ein Thema für sich. Er ist der erste Hund, den ich kennengelernt habe, der Leckerlies ignoriert. Zumindest die, welche ich vergangene Woche besorgt hatte. Bin deshalb eben mit ihm zum Fressnapf gefahren und habe ein paar mehr Sorten gekauft. Hoffentlich ist etwas dabei, das er mag.

    • Ich kann mir vorstellen, dass er sowas beim Züchter einfach nicht kennengelernt hat und sich erst noch daran gewöhnen muss.

      Ich würde daher so gut wie möglich die Abstände momentan noch so wählen, dass er sich wohl fühlt.

    • Meine so kleinen Welpen kannten es noch gar nicht, dass man Leckerchen anbietet.


      Ich werde nie den Gesichtsausdruck des Collies vergessen, dem ich vor lauter Enthusiasmus extra mit Frolic in der Welpenschule überraschen wollte.


      :shocked: Gift! Sie will mich vergiften...nehmt sie weg......inseriert mich bei Ebay.....:ugly:

    • Ich persönlich würde statt den Welpen solch einer Reizüberflutung aussetzen ihn eher davor schützen. Und gerade vor Menschen, wenn die ihm eh unheimlich sind. Wenn du ihn nämlich von Fremden anfassen läßt, kann dies auch nach hinten losgehen und Hund lernt nur: Mein Besitzer schützt mich nicht, das muß ich selber tun (wenn er älter wird).

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