DSH hat Probleme mit Menschen und Hunden

  • so ich bin wieder zuhause. Also ich versuche so gut ich kann zu antworten aber es ist sehr viel dazu gekommen, danke an alle, dass ich bestimmt das ein oder andere vergesse :upside_down_face:. Also mit Altersgemäß meinte ich nur, dass ich ihn nicht überfordere z. B. Agility. Ich habe unser Grundstück für ihn dafür umgebaut und eingerichtet aber mit Parcour und Hindernissen, welche für ihn passen um ihn körperlich nicht zu überlasten. Also Knochen bzw Gelenke schonend ans Alter angepasst. Zusätzlich fördere ich ihn im Mantrailing. Besonders dort liegt seine Stärke. Dies haben wir seit Anfang an eingebracht und nach und nach gesteigert. Wir trainieren Unterordnung, ohne Druck und Zwang, regelmäßig aber wir kennen unsere Grenzen. Natürlich alles nicht immer auf einmal. Immer im Wechsel. An manchen Tagen steht auch einfach mal nur Entspannung an, viel Zweisamkeit und ruhige Angebote wie hier und da ein bisschen schnüffeln oder einfaches Apportieren. Halt so ein bisschen nebenbei.


    Draußen kann er inzwischen sehr gut entspannen. Anfangs musste er noch alles überprüfen, jeden Zaun, jedes Geräusch usw. Da haben wir dran gearbeitet und es wird akzeptiert, dass das Grundstück zu meinen Aufgaben gehört und er sich um nichts kümmern muss. Seitdem pennt er einfach in der Sonne oder nagt an seiner Rinderkopfhaut rum. Allein bleibt er draußen wenn nur kurz, da ich nicht möchte das er sich wieder um alles kümmern möchte. Ausprobiert haben wir folgendes: da auf Grund der Pandemie alles dicht war arbeiteten wir zuerst mit Hilfe von Büchern und Videos u.ä., wir haben online Stunden wahrgenommen und sobald es wieder gelockert wurde mehr Angebote von außen wahrgenommen. Wir haben Familie und Freunde eingespannt, verschiedene Situationen und Begegnungen geübt...wir bereits erwähnt war sein verhalten da irgendwann recht gut, ausbaufähig aber in Ordnung. Dann wurde er an einem Verkehrsübungstag mit dem Fahrrad von einem Laut pöbelnden Mann mit Hund am Fahrrad angefahren. Und das nur weil wir anscheinend nicht genug Platz gelassen haben. War natürlich absoluter Quatsch. Ab da wars dann vorbei. Wir waren vorerst für Junghundetraining angemeldet, Kinder Hund Training und eine Gruppe für Junghunde, welche auf die Agilitygruppe vorbereitet werden sollte. Stattdessen mussten wir ab da aber den Weg mit unserer Trainerin wählen, weil er zu nichts mehr fähig war. Wie gesagt, Begegnungen jeder Art eine Katastrophe. Alles endete im Chaos. Er war und ist völlig in seiner Welt, total taub und blind für alles andere und keine Reaktion mehr.


    Allein mit ihm ist draußen immer noch alles perfekt, er ist genauso fröhlich und entspannt wie vorher aber wehe es kommt irgendwer. Egal wie weit weg.


    Mir ist bewusst, was er ist. Ich weiß das so ein Hund viel braucht und das es natürlich nicht mit einmal die Woche Hundeschule getan ist. Und liebend gerne würde ich mit ihm mehrmals die Woche los, denn er ist mein Hobby und genau das wollte ich aber wie soll ich das machen :frowning_face:?

    Und zum ursprünglichen Ziel, Mantrailing sollte sein Schwerpunkt werden. Der Rest nebenher. Im besten Fall hätte ich gerne noch diverse Prüfungen mit ihm ablegen wollen aber da weiß ich noch gar nicht was es alles für Möglichkeiten gibt, denn so weit kamen wir noch nicht.


    Ich kann mich nur nochmal für den langen Text entschuldigen aber es ist so schwer auf alles zu antworten, ohne etwas auszulassen :see_no_evil_monkey:

  • Was ich aus deiner Antwort raus lese, ist dass du dir sehr viel Mühe gibst, es dem Schäfi schön zu machen und ihn auch rasse- und altersgerecht auszulasten. Man könnte zwar sagen, dass man da auch weniger machen könnte, weil er noch sehr jung ist, aber das ist bei euch glaube ich nicht das Problem.


    Der Junge hat aus meiner Sicht die Fahrradsache nicht verkraftet. Verständlicherweise. Ein kleiner, sowieso schon zu Misstrauen/Ängstlichkeit im ungewohnten Gebiet neigender Junghund wird ganz schön dadurch erschüttert dass da ein pöbelnder Mensch mit einem fremden Artgenossen angreift.


    Ich würde folgendes versuchen: ihn jetzt erstmal schützen. Wenn draußen etwas kommt und er beginnt Angst zu haben (und dadurch abzudrehen und zu pöbeln), nimm ihn hinter dich. Halte ihn nur, so dass du als Mauer zwischen ihm und dem Angstreiz stehst. Schimpfe nicht. Bitte auch Menschen und Menschen mit Hunden, euch etwas großzügiger auszuweichen, wenn möglich. Übe den Geschirrgriff als konditioniertes Entspannungssignal.


    Es ist nicht sehr lange her, dass das traumatisierende Ereignis (Angefahren werden) passiert ist. Und er hat nun die Erfahrung gemacht, dass abdrehen hilft (es gehen ja alle dann weg… dass sie auch so weggehen würden ist dem Hundehirn dann egal). Also bringe ihm bei dass du ihn beschützt und er nicht selber dafür sorgen muss dass ihm alle fernbleiben. Zumindest würde ich da so vorgehen. Auch keine Angst haben, ihn in der Angst zu bestärken durch den Schutz - Emotionen kann man nicht so konditionieren wie Verhalten 😊


    Ein souveräner Gassipartnerhund wäre auch eine gute Idee. Wenn du so jemanden in der Umgebung hast 😊 Hunde schauen viel voneinander ab.

  • Wenn du magst, schreib mal, wo genau du im 49erbereich herkommst. Ich wohn da auch und wenn es nicht zu weit weg ist, könnten wir uns mal treffen zwecks souveränem Gassipartner. Auch für Begegnungs- oder Menschentraining wäre ich zu haben, ich arbeite seit Jahren mit ängstlichen Hunden im Tierheim.

    Wie du optisch eine Barriere aufbaust und deinen Hund abschirmst, könnte ich dir auch zeigen.

  • Vielen lieben Dank für die ausführliche Antwort. Ich werde es mit dieser Erklärung auf jedenfall sofort versuchen

  • Wenn du magst, schreib mal, wo genau du im 49erbereich herkommst. Ich wohn da auch und wenn es nicht zu weit weg ist, könnten wir uns mal treffen zwecks souveränem Gassipartner. Auch für Begegnungs- oder Menschentraining wäre ich zu haben, ich arbeite seit Jahren mit ängstlichen Hunden im Tierheim.

    Wie du optisch eine Barriere aufbaust und deinen Hund abschirmst, könnte ich dir auch zeigen.

    Vielen Dank für das Angebot. Ich wohne in 49824

  • An manchen Tagen steht auch einfach mal nur Entspannung an, viel Zweisamkeit und ruhige Angebote wie hier und da ein bisschen schnüffeln oder einfaches Apportieren. Halt so ein bisschen nebenbei.

    Ich bin keine Schäferhundexpertin, aber ich denke, für einen Hund der immer drüber ist, gibt es kein Nebenbei! Der ist bei jedem Reiz auf 180. Vielleicht wären trotz Leistungszucht etc. ein paar Tage hintereinander ganz ohne ein Programm, das wieder Stresshormone pusht, gut. Einfach mal wirklich nur die Seele baumeln lassen und ruhig spazierengehen (konstante, moderate Bewegung baut ja Stress ab).

    Möglicherweise wäre auch Clickertraining etwas für euch im Sinne von Zeigen und Bennen. Dabei werden negativ besetzte Reize umkonditioniert. Schau mal rein! *Zeigen und Benennen*

  • Und liebend gerne würde ich mit ihm mehrmals die Woche los, denn er ist mein Hobby und genau das wollte ich aber wie soll ich das machen :frowning_face: ?

    Gar nicht. Ihr seit erst mal dabei auszuloten was den überhaupt möglich ist und wie es möglich wird. Und ob da am Ende überhaupt ein Hundeplatz möglich wird, muss die Zeit zeigen. Ich meine das gar nicht böse, habe nur gerade selber einen Labrador der selber von Hause aus schlecht gestartet ist und diese Frage kommt mir nur sehr bekannt vor. Von daher wirklich erstmal gar nicht, ist die Zukunft, die Gegenwart ist Hund lernt in seinen Möglichkeiten überhaupt mit dir/euch zu leben. Und ich glaube inzwischen man möchte damit nur wissen ob du überhaupt klar hattest was du dir kaufst, damit man einschätzen kann, ob das ganze Sinn macht.


    Dann, ich drücke jetzt mal die Daumen das das Angebot klappt, so ein Kontakt ist Goldwert, denn das finden von souveränen Gassipartnern/Hunden und Menschenkontakten ist richtig richtig schwierig sonst. Und jemand fremdes zum Begegnungstraining ist auch nicht verkehrt.


    Bei uns kommt eine körperliche Erkrankung dazu, weil sie falsch zusammen gewachsen ist, daher würde ich dazu raten nochmal den Tierarzt draufschauen zu lassen.


    Ansonsten kann ich nicht viel dazu beitragen, alles gute euch beiden.

  • Danke für die liebe Antwort, das werde ich beherzigen. Jetzt muss ich aber erstmal sortieren. Hier kam so viel guter Rat zusammen, sodass wir vielleicht den richtigen Weg für uns finden können.

  • Leider bist du recht weit entfernt, aber dafür ziemlich nah an meiner alten Heimat. Wenn du magst, melde ich mich, wenn ich meinen Vater das nächste Mal besuche, dann können wir sehr gern was ausmachen.

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