
Mein Hund hat einen anderen gebissen. Bloß ein dummer Unfall oder muss ich mir Sorgen machen?
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Gast106801 -
17. September 2021 um 13:53
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Zitat
Es geht nicht (nur) darum, ob Henry sich da benimmt dem anderen Hund gegenueber, sondern einfach auch um Respekt den anderen Hunden/Menschen gegenueber!
Und genau da würde ich den nächsten, noch gefährlicheren Knackpunkt sehen: Ich würde nicht darauf wetten ,dass sich Henry irgendwann nicht auch die Einmischung von Menschen in seine Angelegenheiten massiv verbittet. Wie total er die kontrollieren kann, wird ihm ja gerade systematisch beigebracht.
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Hi
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Da du in NÖ nahe Wien wohnst: Trainerempfehlungen wurden schon gemacht oder sind erwünscht?
Da hätte ich nämlich eine sehr gute im südlichen NÖ.
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Keiner der 5 muesste Kontakt ueber sich ergehen lassen, nur weil ein anderer Hund sich einbildet, er muesse da mal riechen kommen.
Zumal das ja auch ziemlich schnell ziemlich böse enden kann.
Es reicht ja schon aus, wenn der Halter eines kleinen Hundes Panik bekommt, seinen Hund auf den Arm nimmt, Henry trotzdem "schnüffeln" will und sich der Halter entweder bedrängt fühlt oder auf die Nase legt.
Keine Ahnung, wie das in Wien ist, aber hier gibt es eine hohe Hundedichte und da würde die Kombination HSH und Halter, der seinen Hund nicht bändigen kann schon ausreichen, um das VetAmt auf den Plan zu rufen. Einfach, weil das eine reichlich brisante Mischung ist.
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sondern eher, dass er ALLE Hunde und Menschen abcheckt, die uns begegnen und natürlich finden das viele störend.
Wie kann ich Dir klar machen, wie gefährlich das werden kann?
Vielleicht erkennst Du den Hund in meinem Avatar - ich halte Kangals, mittlerweile drei, als tatsächliche Herdenschutzhunde bei meinen Rindern.
Ich lebe und arbeite quasi rund um die Uhr mit diesen Hunden, schätze ihr Wesen, ihre Intelligenz und ihre Eigenständigkeit, weil das genau das ist, was man für den Herdenschutz braucht.
Ich bin ihr "Hirte" und sobald ich dabei bin, habe ich das Sagen.
Ich kann sie auf 500 Meter Entfernung per Pfiff abbrechen. Auch davon, einen gestellten Fuchs zu zerlegen.
Ich kann ihnen auf 500 Meter Entfernung ebenfalls mittels eines Pfiffs klarmachen, dass ich sehe, was sie sehen (wenn sich z. B. Spaziergänger merkwürdige verhalten, Drachensteiger, was weiss ich) und dass ich es für harmlos halte.
Mit mir zusammen kann jeder die Rinderweide betreten.
Selbst durch den Zaun purzelnde Kinder bleiben unangetastet. Da drücken die Hunde die Rinder von den Kindern weg.
Sie gehen 1A an der Leine, obwohl das bei uns kaum mal nötig ist.
Wenn ich mit ihnen z. B. zum Tierarzt fahre, sind sie ganz normale Hunde.
Da sind ihnen Hundebegegnungen egal, da sind ihnen Menschen egal, da schützen sie nix und niemanden. Ihre Rinder sind ja nicht dabei und ich als ihr Hirte trage die Verantwortung.
Meine Kangals haben ganz normal wie alle anderen Hunde, die ich früher hatte, auch, die nötigen Dinge wie einen Abbruch, die Leinenführigkeit, ein AUS, gelernt. Mit stinknormalen trockenen Hundekeksen als Belohnung.
Sie sind unglaublich teamfähig, das müssen sie sein, im Ernstfall hängt ihr Leben davon ab. Sie sind es gewohnt, immer auch auf die anderen Team-Mitglieder zu achten und immer auch auf den Hirten zu achten.
Meine Hunde wissen, wer da draussen das Sagen hat, sie orientieren sich an mir auch dahingehend, wie ich mit Aussenreizen umgehe.
All DAS fehlt Henry.
Im Moment läuft es bei Euch so, dass Du gar nicht zu merken scheinst, wie Henry allmählich immer mehr das Zepter in die Pfote nimmt, immer mehr Entscheidungen trifft und Ihr ein immer brisanter werdendes Gespann werdet, dem ich unterwegs nicht begegnen möchte.
Und das schreibe ich als jemand, der viele HSH in echt kennt, der diese Hunde sehr schätzt und mit ihnen umzugehen weiss.
Ich hätte Angst davor, dass ich Euch ausgerechnet an dem Tag treffe, an dem Henry völlig eskaliert. An dem er meine Nase shice findet oder er es hasst, dass meine Schuhe nach Hund riechen. An dem ich Euch vllt. entgeistert anstarre, weil da ein 50 kg-Hund seinen Menschen hinterherschleift und er das Anschauen schon als Bedrohung empfindet.
Was Du auch noch nicht richtig zu realisiert haben scheinst, ist, dass Du momentan absolute Konfliktvermeidung mit Henry betreibst. (Was auch bis Du einen Trainer zur Hand hast, absolut richtig ist). Deiner Meinung nach lernt er schlecht - dabei lernt er ganz hervorragend, nämlich, dass Du ihm nicht gewachsen bist. Das lernt er mit jedem Hinterherschleifen an der Leine, das lernt er mit jedem Kommando, das er nicht ausführt.
Das ist auch für DICH gefährlich, denn die Wahrscheinlichkeit ist gross, dass Ihr irgendwann bald eben DOCH mal in eine Konfliktsituation kommt. Sei es, dass Du es schaffst, ihn an der Leine zurückzuhalten, weil Du Dich an einem Torpfosten festklammerst und er sich dann zu Dir umdreht und Dich auf hündisch mit Zähnen fragt, was der Mist jetzt soll, ihn zurückhalten zu wollen. Oder sei es, dass er auf einmal auch im Haus versucht, Eure Beziehung zueinander endgültig zu klären. Da kann dann irgendwas x-beliebiges als Anlass genommen werden.
Du beschreibst übrigens die ganze Zeit das ganz rassetypische Verhalten von Herdenschutzhunden (wenn sie unerzogen sind).
Genau so.
Das ist das übliche Verhalten von "Herdenschutzhund went wrong".
Und das Fatale dabei ist, dass es von den Haltern viel zu häufig noch gar nicht als das massive Problem erkannt wird, das es ist.
Mich schmerzt das grad wirklich sehr, was ich hier so lesen muss, denn neben all den Verhaltensweisen, die Du beschreibst, die darauf schliessen lassen, dass Henry grad die falsche Abzweigung nimmt (nehmen muss, mangels Führung), gibt es auch ganz ganz viele Hinweise, dass er mit der richtigen Führung ein absoluter Traumhund werden könnte.
Wenn Du so weiter machst wie bisher, wird irgendwann bald etwas noch Schlimmeres passieren.
Damit wäre Henrys Weg als "gefährlicher Hund" klar.
Hilf ihm und hilf Dir, indem Du die Warnzeichen absolut ernst nimmst und Dich asap mit einem geeigneten Trainer ausstaffierst.
Oder aber: gib ihn ab.
Das war hier jetzt mein letzter Beitrag. Mir tut das zu weh, die Entwicklung eines eigentlich wunderbaren Hundes so vorhersehbar zu sehen.
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Um es auf einen ganz kurzen Nenner zu bringen, hier zur Erinnerung nochmals der Titel Deines Threads:
Mein Hund hat einen anderen gebissen. Bloß ein dummer Unfall oder muss ich mir Sorgen machen?
Antworten auf 26 Seiten: JA, Du musst Dir Sorgen machen und sofort eine Lösung finden, die für Henry und für Dich stimmt! (und das wäre in meinen Augen die Abgabe an kompetente Hundehalter mit Erfahrung mit HSH).
Ich hoffe, Du triffst zeitnah die richtige Entscheidung, denn "abwarten" kannst Du nicht mehr. Alles Gute!
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Sicherheit muss immer vorgehen. Immer.
Einen Hund nicht halten zu können bedeutet, dass es nur eine Frage der Zeit ist bis durch irgendwelche Umstände der Hund sich losreisst und ggf. Schaden anrichtet.
Abgesehen davon, dass der Hund evtl. eingeschläfert oder als gefährlich mit div. Auflagen eingestuft wird, wird die TE wohl auch einen ordentlichen Batzen an Geld zahlen müssen. Im Schadensfall haftest du. Die Geldsumme die dabei rauskommt, wenn der Hund Schaden angerichtet hat und dies an die Ämter kommt - was beim HSH sehr schnell passiert - sind z.T so immens, dass es deine Lebensqualität für immer einschränken könnte. Bleche für den Schaden der dein Hund anrichtet. Da gibt's keine Versicherung.
Die Optionen sind simpel: HSH-Trainer oder Abgabe.
Ich versteh nicht wie man so leben kann.
Wie kann man so dermassen den Anschiss haben mit dem Hund rauszugehen und ihn trotzdem behalten wollen. Wie kann man das aushalten jedes Mal beim Gassi gehen eine ganze Kraftübungseinheit mit dem Hund hinzulegen, weil er so kräftig ist das man drei Leute braucht die einem helfen? Wie kann man der Überzeugung sein lieber auf diese verfluchten Hundewiesen zu gehen, als sich mit dem Hund als Tier und seine Bedürfnisse zu beschäftigen?
Wie kann man so leben? Das ist doch keine Hundehaltung, das ist doch Qual für die eigene Persönlichkeit und das eigene Lebensumfeld.
Einen Hund zu haben sollte Spass machen. Trainieren, führen, gemeinsame Hobbys, gemeinsam Dinge unternehmen, gemeinsam wachsen - und zwar alles ohne das Leben Anderer zu gefährden. DAS ist Hundehaltung. Aber doch nicht so ein Selbstmordkommando. Immer managen, immer schauen, immer mit zwei Bodyguards unterwegs sein die den Hund halten könnten, immer die Umgebung scannen, immer um 3 Uhr morgens rausgehen, weils anders nicht geht, immer dieser Frust... was soll das denn darstellen ausser das man sein eigenes Leben für ein Tier so dermassen einschränkt, das man nichts mehr machen kann was man mit einem Hund machen könnte WENN man ihn denn im Griff hätte.
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Ach Chris, ich würde das gerne zehnmal liken, mindestens! Vielen Dank, dass du dir die Mühe machst, und HOFFENTLICH kommt wenigstens das eine bei der TE an: Nicht der Hund an sich ist gefährlich, dafür diese Kombination um so mehr!
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Zitat
Ihr macht euch bloß die Nerven blank.
Hast du wohl recht. Liegt vermutlich daran ,dass wir alle den Hund so großartig und den Weg, auf den er da geschickt wird, so entsetzlich finden...
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Ganz doof ist, wenn man seinen Hund nicht halten kann, dabei stürzt und sich (schwer) verletzt, und der Hund dank rassetypischer Eigenschaften und nicht vorhandener Kontrollierbarkeit durch die Besitzer keinen mehr dran läßt. Dann kann man nicht mal problemlos helfen
Am besten auch noch schwanger
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