Wenn Einer von Zweien irgendwann gehen muss...

  • Hallo liebe Foris,

    noch ist es zum Glück nicht soweit, aber Lebenszeit ist endlich u mich treibt diese Frage um.

    Was wenn unser alter Mann mal gehen muss? Nimmt man den Zweithund mit zum Einschläfern? Damit er nach dem Einschlafen Abschied nehmen kann? Damit er versteht was los ist?


    Ich hoffe das mir dieser Abschied noch lange erspart bleibt, aber leider baut der Senior die letzten Wochen stark ab...und diese Frage beschäftigt mich ...


    Wie würdet ihr das Handhaben? Oder habt es vielleicht schon mal hinter euch u könnt von euren Erfahrungen berichten.


    Bei nächster Gelegenheit werde ich natürlich auch mal unsere Tierärztin um Ihre Meinung dazu fragen....


    LG Eva :pleading_face:

  • Wir haben drei Hunde und Jeder von ihnen hat schon erlebt, dass einer gegangen ist, unsere Hündin hat bereits zwei Hunde überlebt. Die Hunde, die schon gegangen sind, taten das bei uns zu Hause, davon musste Einer eingeschläfert werden, die beiden anderen gingen, weil die Zeit für sie um war. Wir haben immer unseren Hunden ermöglicht, bei den Sterbeprozessen dabei zu sein und haben ihnen dann auch die Möglichkeit gegeben, sich zu verabschieden. Meine Erfahrung dazu ist, dass sie zwar dabei waren, aber es waren keine Emotionen sichtbar. Auch wenn der Tod eingetreten war, wurde nur kurz geschnuppert und - nichts. Auch eine spätere Trauer hat sich bei Keinem eingestellt.

  • Für uns Menschen kam es völlig überraschend, als Elvis (in der Tierarztpraxis) eingeschläfert wurde. Fynn war also nicht dabei.

    Er hat ihn allerdings nie gesucht und daher denke ich, dass die Jungs mehr wussten als wir und sich schon zuvor verabschiedet haben.

  • Bei mir war die andere Hündin dabei, ich wollte nicht dass sie Berta sucht. Wobei Berta auch zu Hause eingeschläfert wurde.

    Als der Aussie meiner Mutter plötzlich starb, war Berta nicht dabei und er war einfach nicht mehr da. Sie lief dann 2 Tage völlig verstört durchs Haus und suchte ihn. Die Beiden wohnten zwar nicht in einem Haushalt, spielten auch nie zusammen, lagen aber des öfteren Rücken an Rücken und hatten sich wohl sehr gemocht. Um das zu vermeiden war Tilde dabei als Berta gehen musste und konnte sich verabschieden. Sie trauerte zwar auch, war aber nicht so durch den Wind.

  • Wir haben immer den Rest des Rudels nochmal beim toten Hund schnuppern lassen. Trauer in dem Sinne gab es nie. Maximal 2-3 Tage ein bischen suchen und gucken ob der andere doch noch kommt.

  • Der Senior hat immer in der Gruppe gelebt, ich hätte es seltsam gefunden, diesen Gang allein mit ihm anzutreten. Warum am Schluss etwas ganz anders machen, als er gelebt hat? Sie gehen auch immer gemeinsam zum Tierarzt.


    Ich saß mit Futterbeutel in der Mitte des Raumes und alle fraßen gemeinsam daraus, während der Senior einfach davon schwand.


    Zumindest bei uns war das ein nachgerade friedlicher Moment (und ich musste nicht wie nackt allein vom Tierarzt zurück kommen).

    Es war ein Familienereignis.


    "Verabschiedet" hat sich keiner der verbliebenen zwei. Mein Gemütszustand hat sie vielleicht irritiert, vielleicht auch nicht.


    Trauer in dem Sinne konnte ich situativ nicht feststellen, der Große konnte aber danach nicht mehr alleine bleiben, auch wenn der Zwerg noch da war.

  • Ich hatte meine zwei anderen mit dabei.

    Es war klar, dass Jessies Zeit nur noch begrenzt war und ich hatte dem TA schon angekündigt, dass ich die mir wünsche, dass sich die anderen verabschieden können.

    Als es soweit war, war es auch kein Problem.

    Ich ließ sie im Auto und als es vorbei war holte ich sie ins Behandlungszimmer. Die Praxismitarbeiter ließen uns da auch völlig in Ruhe. Bei Silver hatte ich auch tatsächlich den Eindruck, dass sie es brauchte. Sie stand sehr lange bei ihrer "großen Schwester" und schaute sie einfach nur an.

    Pumuckl schien mehr an der Einrichtung des Zimmers interessiert.

    Aber jeder hat ja so seine eigenen Strategien.

    Ich würde es immer wieder so machen.


    Auch unseren toten Kater, der tot im Nachbargarten lag, hatte ich nach Hause geholt und wir haben uns alle verabschiedet.


    Allerdings gibt es auch Situationen, in denen man es nicht in der Hand hat.

  • Danke für eure Berichte. Es bestärkt mein Bauchgefühl dem 2. Hund zumindest die Möglichkeit zu geben zu sehen das der alte Mann nicht mehr ist.


    "Schön" wäre es natürlich er könnte die letzte Reise irgendwann zuhause antreten u hier ohne tierärztliches zutun einschlafen. Das ist glaube ich nicht allzuvielen gegönnt u aufgrund der medizinischen Baustellen sehe ich uns eher hier in der Verantwortung den richtigen Zeitpunkt zu finden.


    Klar hat man auch nicht immer alles in der Hand, aber sollte ich die Möglichkeit haben, dann bin ich ein Mensch der sich vorher schon gern über die möglichen Optionen Gedanken macht. Das erleichtert das Handeln in Ausnahmesituationen.

  • Meine Althündin wird bald 10 und die Zweithündin ist jetzt 6, also wird uns das auch früher oder später bevorstehen.


    Ich möchte auf jeden Fall, dass sich die Kleine mal von ihrer besten Freundin verabschieden kann. Deshalb soll Nicki in meiner Wunschvorstellung Zuhause eingeschläfert werden, oder von alleine gehen können.

    Sollte es doch in einer Praxis stattfinden, werde ich Maja nicht mitnehmen. Dafür verbinden beide Hunde den Tierarzt zu negativ. Ich glaube, das verstört dann nur nachhaltig.

    Aber in letzterem Fall werden wir Nicki wohl nochmal mit nach Hause nehmen.

  • Unsere Hündin starb in der Tierklinik.

    Wir haben sie nach Hause geholt, die anderen konnten Abschied nehmen, bevor wir sie zum Bestatter brachten für die Einäscherung.

    Ich finde es wichtig, dass die Hundekumpels die Möglichkeit haben, zu begreifen, dass einer nicht mehr da ist.

    Tiere haben allerdings ein anderes Verhältnis zum Tod als wir. Mal kurz scnnuppern reicht meist, um das Endgültige zu akzeptieren.

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