Krebs - Endstadium - was tun?

  • Ich versuche mich so kurz wie möglich zu halten :woozy_face:

    Es geht um unsere 13-j. Hündin mit schlimmer Krebsdiagnose. Sie ist ein mittelgroßer Jagdhundmischling, Typ Münsterländer.

    Im Dezember 2020 wurde ein Analdrüsenkarzinom diagnostiziert. Im Januar erfolgte die OP im Tiergesundheitszentrum Bramsche. Zu diesem Zeitpunkt noch keine Metastasen aber befallene Lympfknoten im Becken, die mit entfernt wurden.

    Danach bekam unser Hundemädchen 3 Chemos, die sie alle gut vertragen hat. Leider wurden vor der vierten Chemo bei der Kontrolluntersuchung Metastasen in der Lunge und im Bauchraum entdeckt und die Chemotherapie daraufhin abgebrochen da sie scheinbar nicht angeschlagen hatte.

    Ihr Zustand war die ganze Zeit top :relieved_face:

    Wir waren im Juni auf einem Wanderurlaub, den sie super mitgelaufen ist. Sie ist total verspielt, ist verfressen wie eh und je und nimmt rege am Alltagsgeschehen teil (sprich Eichhörnchen aus dem Garten vertreiben, etc.)

    Im Juli war ich zur Kontrolle mit ihr in Bramsche. Im Ultraschall konnte die Ärztin sehen, das sich die Metastisierung im Bauchraum deutlich ausgeweitet hatte. Sie meinte aber, solange es ihr so gut geht wie es ihr geht sollen wir sie einfach verwöhnen und die Zeit mir ihr genießen.

    Seit ungefähr dieser Zeit braucht sie schon mal länger um ihren Haufen zu machen.

    Sie muss manchmal ziemlich feste drücken um sich zu lösen.

    Am besten funktioniert es, wenn ich mit ihr schneller laufe, dann fallen die Häufchen auch manchmal einfach raus und ich sammle mit meinen Beuteln alles schnell auf :pile_of_poo:


    Seit ein paar Tagen konnten wir am Popo wieder eine Verdickung ertasten und in großer Sorge habe ich mich heute erneut auf den Weg nach Bramsche gemacht.

    Leider erhielt ich dort nur schlimme Nachrichten. An der Säugeleiste ist eine deutliche Verhärtung zu ertasten und am Popo wächst der Tumor auch wieder. Sowohl innen als auch außen.

    Das war beim letzten Kontrolltermin im Juli noch nicht so. Ihre Diagnose war niederschmetternd.

    Sie meinte, das sie irgendwann wahrscheinlichen keinen Kot mehr absetzen kann oder aber der Tumor im Bauchraum Probleme bereiten wird.

    Wir sollen es ihr schön machen und ihr nicht allzu sehr zeigen, wie traurig wir sind denn ihr ginge es ja soweit gut und sie weiß schließlich nicht, wie schlimm es um sie steht.


    In 4 Wochen wollten wir eigentlich noch mal mit ihr in die Berge fahren. Nicht zum wandern aber für leichte Spaziergänge und um einfach Zeit mir ihr zu verbringen.

    Dort haben wir mit ihr immer die schönsten Urlaube verlebt und sie liebt die saftigen Wiesen und Bachläufe so sehr.

    Die Ärztin war eher skeptisch und wollte bzw. konnte keine Prognose abgeben, ob es eine gute Idee ist mit ihr zu fahren oder ob wir lieber stornieren sollen.


    Momentan geht es ihr nach wie vor "gut". Sie frisst gut und gerne, trinkt normale Mengen Wasser (nicht übermäßig viel), will jeden Tag spielen (gerade eben im Garten noch mit ihrem Spielzeug angekommen), ist total aufgeregt wenn sie den Nachbarshund trifft, hat ein paar Tauben vom Rasen verjagt, etc.

    Also alles wie immer.


    Wir wissen nicht, was wir jetzt machen sollen. Rettung oder Heilung gibt es ja scheinbar nicht. Wir haben soviel probiert über Ernährung, Ergänzungsmitteln, etc.

    Wir bekommen einfach die Diagnose nicht mit diesem Zustand des Hundes überein, der ganz normal ist.

    Und wir müssen die nächsten Tage entscheiden, was wir mit dem Urlaub machen..

    Ich habe natürlich Angst davor, das sie vor Ort von heute auf morgen abbaut und wir dort auf einmal einen fremden Tierarzt konsultieren müssen.

    Man hört immer wieder, das es auf einmal doch sehr schnell geht. Andererseits liebt sie es dort und freut sich immer so und es geht ihr momentan, wie gesagt, gut.


    Das Wohl des Hundes ist mir wichtiger als dieser Urlaub.

    Ich möchte einfach wissen, wie ich mich auf die kommenden Wochen vorbereiten kann, was ich vielleicht noch tun kann um es etwas herauszuzögern und ob ihr mit einem Hund mit dieser Diagnose noch wegfahren würdet...

    Wäre lieb eure Einschätzung zu hören


    Liebe Grüße

    Snuggles

  • Ich kann es so nachfühlen.


    Meine Hunde haben beide Krebs (momentan nicht so weit fortgeschritten wie bei deinem Hund und leider viel jünger) und es ist einfach nur ein warten, wie lange es dauert und welche „krebsart“ bzw.welcher Tumor am Ende wirklich das Aus bedeutet.


    Wir reisen gerne und unsere Hunde lieben es dabei zu sein.


    Solange sie „am Leben teilnehmen“ und es schön für sie ist, und sie es schaffen, würde ich auf jeden Fall fahren.


    Und wenn man merkt, dass es doch nichts ist, ja… dann fährt man nach Hause.


    Ich kann dir leider keinen besseren Tipp geben. Ich verzweifle innerlich am selben Thema und versuche mich einfach von dem Optimismus und der Fröhlichkeit der Hunde mitnehmen zu lassen.


    Alles gute für euch :)

  • Zunächst mal: Das tut mir sehr sehr leid!! Ich habe ähnliches im letzten Jahr mitgemacht und kenne diesen Schwebezustand sehr gut.

    In 4 Wochen wollten wir eigentlich noch mal mit ihr in die Berge fahren. Nicht zum wandern aber für leichte Spaziergänge und um einfach Zeit mir ihr zu verbringen.

    Dort haben wir mit ihr immer die schönsten Urlaube verlebt und sie liebt die saftigen Wiesen und Bachläufe so sehr.

    Die Ärztin war eher skeptisch und wollte bzw. konnte keine Prognose abgeben, ob es eine gute Idee ist mit ihr zu fahren oder ob wir lieber stornieren sollen.

    Normalerweise würde ich fahren, wenn es ihr in vier Wochen noch so gut geht wie jetzt gerade. Immer mit dem Auge auf den Hund und dann ggf. Urlaub abbrechen und zum bekannten Tierarzt fahren, wenn nötig. Kommt halt drauf an, wie weit/lang die Entfernung/die Fahrt ist. Ich habe das letztes Jahr auch gemacht mit meiner knapp 17-Jährigen Dackelmaus (ein letztes Mal ans Meer). Sie durfte sich mit Krabben vollstopfen, durch den Strandsand stöbern und ich bin im Haus die meiste Zeit mit dem Wischmop hinter ihr hergerannt und habe Nachts die Decken gewechselt (sie konnte oft nicht mehr halten). Der Urlaub war nicht unbedingt entspannend aber trotzdem wunderschön und ich bin froh und dankbar für diese letzten schönen Erinnerungen.


    Verwöhnt sie und genießt die Stunden.

  • Puh…. Vier Wochen ist eine lange Zeit für schnell wachsende Metastasen…


    Wobei ich den Gedanken wunderschön finde mit ihr so einen Lieblingsort zu besuchen…

    Wahrscheinlich könnt ihr den Urlaub nicht verlegen und sofort fahren, oder?


    Ich würde euch wirklich wünschen, noch ein paar tolle Tage zu verbringen und schöne Erinnerungen zu schaffen….

    Och Menno, das ist immer so schwer… aber ihr werdet das Beste für eure Maus tun, das spüre ich :streichel:

  • Danke für eure lieben Antworten!

    4 Wochen sind natürlich eine lange Zeit und keiner kann in die Zukunft sehen.

    Wir können bis Anfang Oktober stornieren. Bis dahin machen wir erstmal garnichts und entscheiden dann neu

    Die Fahrt ist schon relativ lang. 6 Std sind wir unterwegs. Aber sie fährt gerne Auto. Würde sie das nicht, würde ich es nicht in Erwägung ziehen.

    Leider können wir nicht sofort losfahren denn unsere Tochter geht zur Schule. Wir können nur in den Ferien fahren.


    Habtt ihr noch Tipps wie wir ihr die letzte Zeit erleichtern können? Das Thema "Kotsabetzen" wird wahrscheinlich irgendwann zum Problem. Momentan gehts noch aber es fällt ihr schon schwerer.

  • Zum Thema Kot absetzen: Der sollte möglichst nicht zu fest sein, damit sie nicht oder kaum "drücken" muss. Durchfall ist natürlich auch nicht gut aber ich weiß z.B. bei meinem wenn ich ihm Käse als Leckerli gebe dass der Kot ab einer gewissen Menge weicher wird.


    Zum Urlaub: Nehmt Euch die Zeit die ihr noch zum Stornieren habt - ich persönlich würde aber eher dazu neigen nicht zu fahren. Ihr könnt auch schöne Tagesausflüge mit ihr machen und sie verwöhnen. Wenn es ihr schlechter geht ist sie vielleicht lieber in der vertrauten Umgebung. Und im schlimmsten Fall: Wenn euch nicht mal 4 Wochen bleiben - ich könnte es nicht ertragen dann ohne Hund in die Berge zum Wandern zu fahren. Das würde mich echt zerreißen! Dann lieber last minute irgendwas machen was mit Hund nie gegangen wäre wie Flieger nach Ägypten oder so ein Mist.


    Ich wünsche euch alles Gute, dass der Maus noch eine schöne Zeit bleibt und ihr es nicht so schwer habt, irgendwann die letzte Entscheidung zu treffen. Ich weiß wie hart das ist ....

  • Nehmt Euch die Zeit die ihr noch zum Stornieren habt - ich persönlich würde aber eher dazu neigen nicht zu fahren.

    Bei 6 Stunden Fahrt würde ich auch eher Abstand nehmen vom Urlaub.

    Ihr könnt auch schöne Tagesausflüge mit ihr machen und sie verwöhnen.

    Das finde ich aber eine wunderbare Alternative. Damit seit Ihr auf der sicheren Seite und habt u.U. auch selbst mehr Ruhe als in entfernter Umgebung mit der Belastung im Hinterkopf.

  • Hallo alle zusammen,

    Ich sehe der tread ist schon ne weile her aber vielleicht mag trotzdem noch jemand antworten...

    Ich habe erst am 23.12.21 meinen Mann (41) an Corona mit plötzlichen Krebs verloren und heute, quasi 3 Monate später zufällig die Diagnose komplett verkrebste Maus erhalten. Sie wird am4. 6. 12 und ist mein Sonnenschein und Grund das ich grade fruh aufstehe. Eigentlich bin ich mit ihr zum doc weil sie gestern so schwer aufstehen konnte und offensichtlich Schmerzen hatte. Die letzten 3 Wochen ist sie auch schon mehr nur hinterher geschlichen, dann gab's Phasen wo sie absolut glücklich gespielt und sich gekugelt hat. Sie hat seit vielen Jahren mit Spondylose zu tun, daher dachte ich auch sie hat eben wieder mehr Rückenschmerzen und einen Schub. Der Arzt machte Ultraschall, weil sie auch in letzter Zeit recht magensensibel war. Und ihm rutsche ein großes sch* raus. Kurz vorher klopfte er mir noch auf die Schulter und sprach mir sein beileid aus, von 10 Jahre dort. Er hatte einen großen Milztunor gefunden. Dann geröntgt und leider feststellen müssen das schon gestreut in Lunge etc. Ich habe vom Senior doc spezielle Tropfen erhalten die möglicherweise zumindest das ganze etwas stagnieren lassen könnten. Für alle Fälle besorgt er spezielle Medikamente das sie nicht so leiden muss. Wenns ihr gestern nicht so schlecht gegangen wäre, wäre ich nicht zum doc und wusste das nicht. Heute nachmittag danach war sie so gut drauf wie die letzten Tage nicht, wollte spielen. Noch lange quer übers Feld schnüffeln usw. Hat jemand Erfahrungen? Ich weiß eine Entscheidung kann niemand abnehmen und ich will auch nicht das sie leidet. So wie die Bilder aussehen, dafür geht's ihr nach außen äußert gut :loudly_crying_face: Wir müssen ein paar Treppen steigen, macht es Sinn sie tu tragen oder eher nicht? Laut TA reicht eine falsche Bewegung das der Tumor platzt, kann aber auch noch Monate so gut weiter gehn.... Ich bin einfach am Ende :loudly_crying_face:

  • Heute nachmittag danach war sie so gut drauf wie die letzten Tage nicht, wollte spielen.

    :streichel: nimm dir so einen tollen Tag, fütter ihr alles was sie liebt und mach noch mal was tolles ..... und dann lass sie gehen :(


    Laut TA reicht eine falsche Bewegung das der Tumor platzt

    erspare euch beiden das .... das sind Bilder, die man niemals mehr los wird


    McChris sagt immer .... das WAS ist entschieden (also dass deine Maus sterben wird) .... aber das WIE hast du in der Hand ... gönne euch einen friedvollen Abschied in Liebe und Würde


    es tut mir so leid für dich

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