Wie perfektioniert man den Rückruf?

  • Ja, und wenn man Pech hat, rennt der Hund erst recht dahin um dann einen RR zu bekommen weil: Belohnung.


    Trotzdem braucht man halt einen RR für Ernstfälle. Aber im Alltag muss eben auch klar sein, was der Hund darf und was nicht und vorallem was er anstelle dessen machen soll!

  • Ja, und wenn man Pech hat, rennt der Hund erst recht dahin um dann einen RR zu bekommen weil: Belohnung.


    Trotzdem braucht man halt einen RR für Ernstfälle. Aber im Alltag muss eben auch klar sein, was der Hund darf und was nicht und vorallem was er anstelle dessen machen soll!

    Bei sowas finde ich Verhaltensketten auch echt praktisch. Da kommt ein Auto? Dann kommst du zu mir. Da kommt ein Radfahrer? Dann kommst du zu mir.

    Zumindest, wenn der Hund den Reiz früh genug wahrnimmt und dahingehend eine Chance hat. Und es nicht in Arbeit und Aufregung ausartet. Also ganz punktuell und angepasst an den Hund. Meine Beobachtung bislang ist aber leider, dass sich das häufig nicht verträgt und Verhaltensketten leider oft im Arbeitsmodus enden...


    Bei meinem Hund dem viele Reize völlig egal sind, habe ich noch ein lockeres "komm mal bitte her". Kein richtiger Rückruf, da darf sie auch einfach langsam in meine Richtung schlappen - dort will ich gar keine Dynamik drin haben. Aber es ist für alle schöner, wenn der Hund dann natürlich beim Halter ist. Und grade die Radfahrer bekommt sie oft gar nicht mit, hätte also keine Chance um eine Verhaltenskette zu zeigen. Der ist auch ganz bewusst nicht hochwertig belohnt, eben um diese neutralen Reize nicht aufzuwerten und den Hund dazu zu bringen Rückrufe zu provozieren.


    Und dann gibts den richtigen, klassischen Rückruf. Aufgebaut über hohe Motivation (getrockneter Pansen, Nassfutter, Spielzeug) wo der Hund möglichst schnell zu mir laufen soll. Dynamik erwünscht. Klappte bislang immer. Sie kennt diesen Rückruf sowohl per Hundepfeife als auch per Signalwort.

  • Wenn du den Rückruf als Abbruch "missbrauchst", also den Hund ständig abrufst weil: Radfahrer, Fußgänger, Hund, etc. dann lernt der Hund nicht, dass du nicht möchtest, dass er zu Fremden hinläuft.

    Ja, und wenn du dann rufst, scannt er erstmal die Gegend, weil da muss ja irgendwo was sein, wegen dem du rufst...


    Besser ihm beibringen, dass er ignoriert, sich von selbst an dir orientiert und den echten Rückruf nur für absolute Notfälle aufhebst.

  • Ich finde es für den Hund einfacher wenn er keinen Rückruf befolgen muss, sondern an Ort und Stelle verharren muss bis ich bei ihm bin. So muss er sich nicht vom "Zielobjekt" abwenden, denn das ist für viele Hunde sehr schwierig, sodass sie den Rückruf in bestimmten Situationen dann ignorieren.

    Ich brauche so gut wie nie einen Rückruf, ich benutze ein "warte", dann bleibt Sina sofort stehen und ich kann sie dann anleinen oder ins Fuß nehmen.

    Alles was sie kann wird hier von Anfang an immer konsequent durchgesetzt wenn ich es von ihr verlange. Daher überlege ich mir vorher in welchen Situationen ich was von ihr verlange. So hat sie gelernt, dass es nichts bringt, ein Kommando zu ignorieren und sie folgt daher extrem gut und zuverlässig. Sie kann halt nicht viel (ich brauch nicht viel), aber das was sie kann, kann sie sehr zuverlässig.

  • Ich finde es für den Hund einfacher wenn er keinen Rückruf befolgen muss, sondern an Ort und Stelle verharren muss bis ich bei ihm bin. So muss er sich nicht vom "Zielobjekt" abwenden, denn das ist für viele Hunde sehr schwierig, sodass sie den Rückruf in bestimmten Situationen dann ignorieren.

    Ich brauche so gut wie nie einen Rückruf, ich benutze ein "warte", dann bleibt Sina sofort stehen und ich kann sie dann anleinen oder ins Fuß nehmen.

    Alles was sie kann wird hier von Anfang an immer konsequent durchgesetzt wenn ich es von ihr verlange. Daher überlege ich mir vorher in welchen Situationen ich was von ihr verlange. So hat sie gelernt, dass es nichts bringt, ein Kommando zu ignorieren und sie folgt daher extrem gut und zuverlässig. Sie kann halt nicht viel (ich brauch nicht viel), aber das was sie kann, kann sie sehr zuverlässig.

    Ich mache das ähnlich... Mit der Zeit lernt man aber auch den Hund dahingehend einzuschätzen was man in der jeweiligen Situation erwarten kann und was vielleicht zu viel verlangt ist.

    Einen wirklichen Rückruf habe ich ewig nicht benötigt, wenn ich recht überlege :???:


    Bei mir ist es einfach so, dass ich gar keine Situationen habe, in denen ich das in der Form bräuchte. Ist es unübersichtlich oder wir kommen an Weggabelungen läuft der Hund entweder neben mir oder bekommt vor der unübersichtlichen Stelle ein "warte".

    Kommt ein Fahrradfahrer/Spaziergänger/Jogger spreche ich den Hund an, gebe ein Handzeichen auf der Seite wo sie sich einsortieren soll und sie sortiert sich dorthin.


    Sind es Bewegungsreize, Jagdobjekte o.ä. arbeite ich auch mit einem "warte", sie soll einfach dort stehen bleiben und verharren, da das Abwenden aktuell zu viel verlangt wäre.


    Natürlich ist ein funktionierender Rückruf/Pfiff nicht verkehrt, sollte aber meiner Meinung nach eben keine Lösung für das alltägliche Zusammenleben sein.

    Aber da ist jeder anders, ich habe das mit Jumi im Welpen- und Junghundealter auch trainiert, weil es mir irre wichtig erschien, nutze es aber nicht mehr wirklich. Kommt vermutlich dann auch stark auf's Umfeld an und wie man so spazieren geht :nicken:

  • Ich denke, es gibt zwei Typen Hunde: die die lieber stoppen (oder down) und gucken und die, die lieber zurückrennen. Die meisten haben eine Präferenz und das Kommando sitzt dann auch schneller und leichter. Bei Vespa z.B. ist ein RR selbstbelohnend da es rennen und bei mir sein beinhaltet. Dazu kommt Futter. Will ich sie in aufregender Situation bloss stoppen, kommt sie oft doch zurück, da sie sich zu unsicher ist alleine „da vorne“ in der komischen Situation. Ich würde mich da immer an der Präferenz des Hundes ausrichten für das Notfallsignal und im Hinterkopf behalten, dass das zweite eventuell nicht gleich gut sitzt.

  • Einige Dinge wurden schon erwähnt:

    - Achte auf dein Kommando, vielleicht veränderst du in Stresssituationen die Tonlage o.Ä?

    - Wurde dein Kommando schon zu oft in bestimmten Situationen "abgenutzt", dh zu oft ergab sich eine Situation wo auf das Kommando hin nicht gekommen wurde? Dann probiere es zB mit einer Pfeife und baue die Übung neu auf.

    - Generell mache ich für den Rückruf regelrechte "Drills" in Umgebungen wo Misserfolg ausgeschlossen ist. D.h. der Hund wird wild gemacht aufs zurückkommen, hochbelohnt und hat extrem viele (erfolgreiche) Belohnungserlebnisse im Laufe der Zeit, sodass sich beim Hund eine Art REFLEX auf meinen Ruf einstellt. D.h. die Reaktion auf das Kommando findet dann beinahe auf unterbewusster Ebene statt.

    - Ich mache die Drills dann auch mit kontrollierter Ablenkung usw

    - Gleichzeitig können Übungen zur Impulskontrolle hilfreich sein

    - Man unterschätzt oft wie viele (erfolgreiche) Wiederholungen nötig sind um bestimmte Verhaltensweisen sicher zu erlangen. Verschiedene Orte, verschiedenes Wetter, verschiedene Umstände, alles muss abgeklappert werden, bevor man sagen kann das Verhalten sitzt bombenfest.


    Wie es sich anhört bist du ja schon auf einem guten Weg. Wie andere schon sagten, dein Hund ist noch jung, es ist nicht ungewöhnlich dass so eine schwierige Übung noch länger reifen muss.

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