Hat ein Hund es gut bei uns?

  • Mir wäre es auch nichts, wenn der Welpe einzieht und von Tag 1 die Hälfte der Woche bei wechselnden Personen vebringt.

    Aber sie haben doch erste einmal 4 Wochen "Ferien". Also ist der Hund doch nicht von Tag 1 irgendwie bei wechselnden Personen.


    Sie schrieb auch, dass die Eltern sie unterstützen ungefähr bis der Hund 6 Monate alt ist. Sprich sie haben gut 4 Monate Zeit, dem Hund das alleine bleiben und die Stubenreinheit beizubringen. Und ihn auch daran zu gewöhnen mal bei den Eltern zu bleiben für ein paar Stunden.


    Also mal ehrlich: hier im Forum sind so viele User, die das genauso handhaben oder gemacht haben wie die TE es vor hat. Und aus den Welpen sind alles (zumindest was man im Forum sieht) tolle Hunde geworden. Und es gibt genauso viele User (auch Stammuser) deren Welpen nur ein paar Tage zur Eingewöhnen hatten und direkt den Alltag mitmachen mussten, sprich auch mal von Anfang an alleine bleiben.


    Der Züchter scheint ja auch etwas beizusteuern, was ich nicht so schlecht finde. Ich kenne das auch von bekannten Züchtern (ja seriöse) die das auch alles machen. Da wurschelt keiner 24h um die Welpen herum. Ja ich weiß, da sind die Kleinen noch mit den Geschwistern zusammen. Dennoch denke ich weiß man was ich meine.


    Ich bin da jetzt mal, optimistisch und sage: Es ist machbar.

  • Die Erziehung würden sowohl früh als auch nachmittags wir übernehmen, meine Eltern sollen "lediglich" da sein und mittags eine Runde drehen.

    So funktioniert es halt nicht. ;)


    Gerade bei Welpen und Junghunden prägen sich Dinge sehr schnell und tief ein. Wenn jetzt zB deine Eltern ein Bellen bei der Türklingel und anschließendes Rennen zur Tür erlauben, hast du eventuell dauerhaft ein Problem damit. Weißt du, was ich meine?


    Ich denke beim erwachsenen Hund kann das gut klappen.


    Vielleicht hilft mal mein typischer Tag:


    5:15 Uhr klingelt der Wecker, Tasse Kaffee

    6 Uhr bin ich mit dem Hund draußen (Winter 30 min, Sommer 60-90min, wenn abends Training ist kürzer als wenn abends nix ist)

    7 Uhr bei Mistwetter Hund abduschen,sonst nur Hund füttern, duschen, frühstücken, manchmal Yoga reinquetschen

    8 Uhr sitze ich spätestens am Laptop und arbeite (Home Office = 1 min Wegzeit |))

    14 Uhr wird der Hund zum Pipi in den Garten geschickt

    17 Uhr Feierabend, erstmal kuscheln oder spielen, auf jeden Fall dem Hund signalisieren „jetzt bist du dran“

    Je nach Wochentag und Jahrzeit ist jetzt kurze Pipirunde und 2x mal die Woche Hundetraining im Verein (Zeitaufwand zwischen 90 min und 2 Stunden).

    Wenn wir nicht trainieren, gehe ich zwischen 18 und 20 Uhr nochmal 20-40 min Gassi.

    Danach Hund füttern, selber essen. Tag vorbei.


    Mein Fitnesstraining quetsche ich morgens oder abends dazwischen, 1x pro Woche macht mein Mann die Runde morgens, wenn ich trainieren will. Im Winter arbeite ich ab 7 Uhr, mache dafür knapp 2 Stunden Mittagspause weil es nach Feierabend um 17 Uhr zu dunkel ist.


    In den Biergarten kommt mein Hund grundsätzlich mit, Restaurant nie, Stadt auch nicht, Familienfeiern mal so mal so.

    Gibt viele Freunde, wo sie nicht mit hin kann, weil unverträgliche Hunde oder Katzen im Haus.


    Man vergisst über die Pandemie schnell, wie oft man früher unterwegs war.


    Wenn ich abends was ohne sie vorhab schau ich, dass sie wenigstens morgens ne schöne große Runde hatte. Urlaub findet nicht mehr per Flugzeug statt, weil ich meinen Hund mitnehmen will. Viele geben ihn dann in Betreuung, was auch total in Ordnung und typfrage ist. Meine hängt halt brutal an mir. :tropf:


    Wenn ihr euren Hund 5-6 Stunden alleine lasst, solltet ihr immer erst heim und Lösen lassen, Einkauf, Arzt etc auf dem Heimweg fände ich persönlich egoistisch, man weiß nie, ob er nicht dringend raus muss.


    Ich seh da halt einfach keinen Welpen bei euch. Bis es so weit war, hat es 1 Jahr gedauert. Anfangs müssen die Zwerge ja 3-4 mal Futter bekommen, alle 1-3 Stunden kurz raus und können mit Glück ne halbe Stunde alleine sein. Das kommt alles so nach und nach, es gibt durch Entwicklungsphasen auch mal Rückschritte. Wir hatten hier kurz vor der ersten Läufigkeit ne Phase, da konnte meine Hündin nicht mehr länger als 30 min alleine sein. Musste ich halt alles umplanen. :ka:


    Daher überlegt euch doch in Ruhe, ob was erwachsenes denn wirklich nicht in Frage kommt. Welpen sind zuckersüß, aber auch echt richtig viel Arbeit. Wir sind jetzt mit 20 Monaten was Erziehung angeht aus dem gröbsten raus. :lol:

  • Grundsätzlich finde ich euren Plan schon realistisch.

    Das mit der Erziehung in getrennten Haushalten finde ich nicht so tragisch. Kinder und Hunde passen sich gut an solche Gegebenheiten an und benehmen sich dann bei Oma eventuell anders als bei Mutti, ohne daß es ihnen schadet.


    Was mich aber etwas irritiert: Habe ich das richtig verstanden: Der Züchter verlangt extra Geld für das Training der von dir genannten Sachen?


    Für meine Begriffe gehört das einfach dazu, daß ein Welpe, der nicht gleich mit 8 Wochen abgegeben wird, beim Züchter nicht verlottert, sondern altersgemäß erzogen wird, was Stubenreinheit, Hausregeln, Umweltgewöhnung und auch Alleinbleiben betrifft.

    (Grundkommandos sehe ich in diesem Zusammenhang als eher überflüssig an, das kann der Besitzer auch später noch leicht selbst machen. )


    12 Wochen ist doch ein ganz normales Abgabealter und keine Grund für extra Pensions- oder Trainingskosten.


    Dagmar & Cara

  • Also wenn ich hier so quer lese frage ich mich: Wie sieht denn für die meisten User denn das perfekte "Welpen-Zuhause" im ersten Lebensjahr aus?

    (Irgendwie wird gefühlt jedem Anschaffungsthread ein Welpen abgesprochen, weil passt nicht...)

  • Ja, hihi... Das wäre schön wenn der Welpe euren Plan lesen könnte und mitarbeiten würde.


    Fakt ist aber bei 3x 6h die Woche sind deine Eltern quasi Mithalter des Hundes.

    Es ist ja kein erwachsener Hund der vielleicht wirklich 5h schläft und ne Stunde ausm Fenster guckt.

    Ziehen deine Eltern da komplett mit?

    In der Zeit muss ja auch immer einer von den beiden Zuhause sein.

    Hackenbeißen, Pipiunfälle, Couch anknabbern, Blumen ausbuddeln, anspringen, bellen etc.

    Lies dich ruhig mal hier durch die Welpenthreads. Welpen sind (wundervolle, bezaubernde) impertinente kleine Monster |) :herzen1:

  • Vielen Dank für deine Einschätzung! Du hast das große Glück, im Homeoffice arbeiten zu können, weshalb ich deinen Tagesablauf leider nicht auf unsere Arbeitskonstellation übertragen kann. Deine Einschätzung, dass ein 4 Monate alter JUNGHUND (er ist dann kein Welpe mehr) alle 1-3 Stunden raus muss und maximal eine halbe Stunde allein sein kann, verwundert mich. Zumindest habe ich von diversen Hundetrainern, Hundehaltern und verschiedenen Büchern eine andere Einschätzung zurückgemeldet bekommen (obwohl es solche Hunde natürlich auch geben kann).

  • Mir wäre es auch nichts, wenn der Welpe einzieht und von Tag 1 die Hälfte der Woche bei wechselnden Personen vebringt.

    Aber sie haben doch erste einmal 4 Wochen "Ferien". Also ist der Hund doch nicht von Tag 1 irgendwie bei wechselnden Personen.


    Sie schrieb auch, dass die Eltern sie unterstützen ungefähr bis der Hund 6 Monate alt ist. Sprich sie haben gut 4 Monate Zeit, dem Hund das alleine bleiben und die Stubenreinheit beizubringen. Und ihn auch daran zu gewöhnen mal bei den Eltern zu bleiben für ein paar Stunden.


    Muss mich kurz berichtigen (Mathe und so... :muede: ) 3 Monate Zeit ....

  • Ich bin ja eigentlich jemand, der lieber zu oft warnt, als zu selten.


    aber hier ist doch alles optimal. Der Hund muss auch später nicht täglich und nicht zu lange alleine bleiben, es gibt mehrere Betreuungsmöglichkeiten (die erst nach 4 Wochen gebraucht werden, also genug Zeit, das einzuüben), es ist auch später Zeit für den Hund da, die Rasse passt (aufgeschlossen, freundlich, gut für Fremdbetreuung), der Zuchtverein passt, der Züchter hilft mit - was will man denn noch?


    Es gibt nix schlimmeres, als Leute, die sich monatelang nur auf den neuen Hund fixieren. Davon haben wir ja gerade gleich mehrere Beispiele hier im Forum. Es ist viel besser, das ganze ein wenig lockerer zu nehmen. Das Leben muss weitergehen, auch mit Hund. Nur im Mittelpunkt zu stehen, tut dem Hund nicht gut. Und Hunde wissen genau, was sie bei "Oma" dürfen, aber bei Frauchen nicht - das ist nicht anders als bei Kindern.


    Und längst nicht alle Welpen sind so kompliziert. Ich kenne das aus dem realen Leben gar nicht. Geht halt mal ein Schuh kaputt und ne Pfütze rein, aber sonst? Besonders viel "Arbeit" hatte ich nie. Soviel kann man mit nem Welpen gar nicht machen. Und ganz sicher nicht 24 Stunden am Tag über Monate!


    Allerdings kenne ich nicht einen erwachsenen Hund, den ich einfach so übernehmen könnte/wollte. Einen passenden (nicht verkorksten) Abgabehund zu finden, ist echt schwierig, weil man als Anfänger gar nicht weiß, worauf man achten soll - und Tierschutz ist eine Aufgabe, bei der man auf alles gefasst sein muss! Wenn ein Hund sich ins Leben einfügen soll, und man nicht umgekehrt sein Leben nach dem Hund ausrichten kann/will, dann würde ich immer einen Welpen aus guter Zucht bevorzugen.


    Klar läuft nicht immer alles nach Plan - das ist halt so, immer, egal wie der Plan war.

  • 12 Wochen ist doch ein ganz normales Abgabealter und keine Grund für extra Pensions- oder Trainingskosten.


    Dagmar & Cara

    Das finde ich jetzt nicht unbedingt. Wenn alle anderen Welpen mit den vollen 8 Wochen abgegeben werden (was ich nicht unüblich finde) und einer 4 Wochen länger bleibt, ist das ja schon Mehrarbeit für den Züchter (die man sonst ja als Welpenkäufer hätte) und ich finde es schon legitim, dafür Pension- oder was weiß ich für Kosten in Rechnung zu stellen. Trainingskosten, naja.

  • Also wenn ich hier so quer lese frage ich mich: Wie sieht denn für die meisten User denn das perfekte "Welpen-Zuhause" im ersten Lebensjahr aus?

    (Irgendwie wird gefühlt jedem Anschaffungsthread ein Welpen abgesprochen, weil passt nicht...)

    Ich finde, das kommt auf die Hunderasse drauf an. Alles in allem gruselt es mich aber viel mehr, wenn Leute 24/7 um ihren Welpem rumwuseln, als einfach einen normalen Tagesablauf zu üben und sich halt hier und dort anzupassen.


    Wenn man beim Welpen für Monate rund um die Uhr verfügbar ist und "bemuttert", Welpenstunde hier, Training dort, dann klappt doch vieles erst recht nicht, was letztendlich entscheidend ist - man kann die Hunde auch zur übertriebenen Abhängigkeit erziehen. Nehme ich mich selbst nicht von aus, passiert nämlich grade im Home Office schnell. Meine Hündin bekommt deshalb mittlerweile "Auszeiten" von mir.


    Bei Fremdbetreuung würde ich halt eine freundliche, neutrale Rasse auswählen. Nichts großes, nichts "omg, ich finde Menschen ja sooo tolll und freu mich sooo sehr", aber auch nichts was das Potenzial hat in jedem Familienfremden die nächste Bedrohung zu sehen und viel Führung verlangt.

    Am besten auch noch klein. Kleine Hunde bekommt man immer irgendwo unter - sagt eine Freundin von mir :klugscheisser: Die weiß wovon sie spricht mit Kleinhund und Schäferhund.

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