Danke.
Ich seh zwar vieles anderes gelagert, als beim Galgöchen, aber mal so grob:
Da kam also ein Hund an, der geht, als hätte er einen Stock im Hintern, der entweder kreuzbrav mittrabst an lockerer Leine ohne nach links und rechts zu sehen, einfach stupode mit (oder wegen Reizen komplettest ausrasten inkl. rückwärtstsgerichtetwt Aggression, Steigen, Boxen, auf den Boden knallen oder verklemmt kopflos zur Seite hopsen). Der konnte: nix. Der verstand: nix. Der war in seiner persönlichen Hölle gelandet.
Aber er ging immer super an der Leine und hatte relativ wenig, bald gar keine Angst mehr vor mir.
In der Wohnung war er fast inaktiv und lag nur rum, Eigeninitiative (außer pöbeln und Bedrohungsfaktoren angehen): null.
Ich glaub, nach 10 Monaten konnte er erstmals was. Sitz nämlich.
Aber so hab ich nicht angefangen.
Eher, nicht richtig als Konzept, sondern so nebenbei. Er wurde viel gelobt, er wurde mit Superleckerli überhäuft (konnte er anfangs auch nicht aus der Hand fressen, eine ganze Weile dann draußen generell noch nicht usw), aber es wurde mich verlangt.
So schön langsam fand er Futter dann doch irgendwie toll und irgendwann hat er gelobt werden schon auch mehr verstanden, anfangs isses ja gut und nett und lieb, aber Hund hat keinen Plan, was das bedeuten soll.
Da er nix konnte und nix verstand und...habe ich bestätigt, was er konnte. Er legte sich ständig hin. Also war Platz das erste, das er lernte, aber im Grunde ja von sich aus konnte. Und das etwas toll ist, was er kann, fand er zunehmend auch toll. Und dann war er stolz.
Nachdem er sehr impulsiv und überschießend war, durfte er mit als nächstes als "Touch" gegen die Hand springen. Und wieder konnte er ja doch was und war stolz.
Und dann fing er minimal an,auszuprobieren und anzubieten und könnte mit Lob und meiner Freude was anfangen (war langfristig auch, neben Abbruch, wenn ich weiß, dass er es schon anders kann, in Sachen pöbeln wie ein Großer hilfreich. Lob,Bestätigung, Freude, wenn er noch nicht hochfährt) und wollte mehr davon. Seither lernt er deutlich besser und sein "Tschuldigung, reden Sie mit mir? ich hab keine Ahnung, was das soll" ist weitestgehend weg.
Jetzt macht er auch Blödsinn. Unlängst stand der nach 2 Jahren einfach unter dem Küchentisch, sensationell.
Oder als er nach nem Jahr oder so in den Futterbeutel einbrach, der ein Jahr neben seinem Fressplatz hing - toll!
Er darf Sachen,die die anderen nicht dürften, damit er was macht. Dass er mich angesprungen hat - super. Wird zwar nicht weiter gefördert. Aber zu den anderen würd ich sagen "Bist blöd?" hier eher "Ob, Du bist der tollste Hund, das war grandios".
Allerdings hat es länger gedauert, als ich anfangs angenommen hatte und dauert noch immer. Er ist jetzt seit zwei Jahren da, unter anderen Voraussetzungen könnte er sogar schon weiter sein, denk ich, aber als hundehalterisches Mittelmaß bin ich sehr zufrieden und neulich fühlzen sich die Dinge schon fast normal an und wenn er so weiter macht, sind in nem Jahr oder so, die gröbsten Baustellen weg. Hoffe ich.
Allerdings sehe ich ihn nicht als Angsthund, nur als unsicheren Hund mit wenig Umwelterfahrung, dafür Haudrauf und Abwehrerfahrung
Zwei Monate ist jedenfalls nix. Und ich würd Eurem Hund auch das Lebenswichtige einfach hinstellen und signalisieren: ich will Dir nicht ans Elementarste. Find ich tendentiell vertrauensaufbauender, als den Handfütterungsweg.