Hund knurrt bei jedem Geräusch

  • Hallo liebe Hundefreunde :)


    Ich habe eine fast 4-jährige Mischlingshündin (Jack-Russel, Schäferhund und wer weiß was noch :D) aus der Slowakei und hab sie wirklich abgöttisch lieb. Sie ist ein nahezu immer fröhliches Mädchen aber mit der Zeit entwickelt sie ein paar nervige Marotten. Unter anderem knurrt sie mittlerweile bei fast jedem Geräusch. Sie hat von Anfang an den Drang ihr Haus zu beschützen, ich habe aber das Gefühl das es sich verstärkt. Gerade in der Nacht treibt mich das in den Wahnsinn. Wenn sie besonders stark „aufpasst“ stellt sie auch den Kamm auf und sucht die Nähe meiner Mutter (ich wohne noch daheim) oder von mir wie um uns zu beschützen. Zumindest würden wir das so deuten. Ich hoffe ich finde hier ein paar Tipps wie ich das in den Griff bekommen kann denn wir haben es bisher eben immer mit „aus“ und „nein“ probiert aber ich meine gelesen zu haben das das genau der falsche Lösungsansatz ist. Andererseits will ich ihren Beschützerinstinkt nicht komplett ausstellen falls doch mal, blöd gesagt, ein Einbrecher ins Haus wollen 😂

    Ich freue mich schon auf eure Antworten, Lg 😊

  • Hallo =)

    Es ist die Frage: Knurrt sie aus Unsicherheit, oder wirklich, weil sie bewachen will?


    Dass sie die Nähe zu deiner Mutter sucht (ist sie ihre Hauptbezugsperson oder bist Du das?) spricht nämlich für Unsicherheit.


    Es gibt je nachdem verschiedenste Ansätze, die man ausprobieren kann. Am sinnvollsten ist aber wie immer ein Trainer, der sich die Situation vor Ort anschaut, die Motivation des Hundes einschätzt und dementsprechend fundiertes Training mit euch zusammen aufbaut. ;)


    Schimpfen/laut werden kann man natürlich, aber wenn sich das ganze schon ritualisiert hat, wirds damit schwierig. Da muss man auf eine ganz neue Intensitätsstufe gehen und damit muss man sich wohlfühlen/man muss das überzeugend rüberbringen können.

    Ist nicht mein Weg.


    Habt ihr mal versucht, nachzugucken, wenn sie ein Geräusch hört? Also zum Fenster oder zur Tür gehen, rausschauen und ihr "mehr oder minder glaubhaft" vermitteln, dass alles gut ist und es keinen Grund zum Knurren gibt?


    Kennt sie eine Decke oder eine Box, auf/in die man sie sicher schicken kann?

    Man könnte ihr für Nachts auch eine Box so einrichten, dass sie möglichst wenig hört. Also möglichst weit weg vom Fenster, vll. leise klassische Musik nahe an der Box anmachen, die Box an drei Seiten dicht machen (z.B. mit einer dicken Decke oder Styropor) usw.


    Horcht sie erst, bevor sie knurrt? Also könnt ihr abschätzen, dass sie gleich reagieren wird? Dann wäre es nämlich möglich, zu belohnen (mit einem Markerwort oder Clicker den Moment des "noch-nicht-Knurrens" einzufangen), bevor sie knurrt. Damit lässt sich theoretisch die Häufigkeit des Knurrens senken, weil ja das Nicht-Knurren belohnt wird.


    Was macht sie, wenn ihr sie zu euch ruft, wenn sie knurrt? Kann sie dann Futter nehmen?

  • Das liest sich tendenziell eher nach Unsicherheit. Ich habe den unsicheren Junghund jedes Mal wenn er wegen Geräuschen knurrte, nett und ohne Hektik zu mir gerufen.

    Dann sanft gehalten/ gestreichelt (das kennt mein Hund als Entspannungsübung), easy alles gut, und wieder gehen lassen.

    Mit der Zeit hat er angefangen weniger zu knurren und mehr direkt zu mir zu kommen. Und jetzt knurrt er nur noch ganz selten, er hat sich daran gewöhnt dass die Welt manchmal komisch tönt ;-)

  • Vielen Dank für die Antworten :) haben auch schon überlegt mit einem Trainer zu sprechen.


    Mal horcht sie erst bevor sie knurrt und mal knurrt sie gleich, auch wenn dann der Nachbarskind bellt. Sie lässt sich quasi mitreißen.

  • Stellt sie den Kamm vorne UND hinten auf? Nur vorne? Nur hinten? Das könnte ein Hinweis darauf sein, ob es Wachinstinkt oder Angst/Unsicherheit ist.


    Wenn sie eure Nähe sucht, könnte es ein „gemeinsam sind wir stark“ Ding sein, also auch eine gemischte Form aus Angst und Beschützen. Kannte ich bei Freki so. Beim normalen „Beschützen“ ging sie wie viele TWHs nach vorn, bei ausschließlicher Angst verzog sie sich hinter mich oder in eine ihrer „sicheren“ Ecken und Höhlen im Haus oder einen ihrer Bauen im Garten.


    Ich würde da keinen Abbruch anwenden, sondern den Hund liebevoll und ruhig behandeln ohne es dabei zu übertreiben. Also so wie sonst halt. Ruhigen Zuspruch, ein kurzes, entspanntes und bestätigendes Streicheln an den Stellen, die deinen Hund entspannen (bei unseren sind es Ohren, Flanken und Brust). Deine Hündin zeigt Emotion, das ist (Edit: noch! Es kann sich leider auch welches entwickeln wenn der Hund sich da reinsteigert...) nicht Fehlverhalten aus meiner Sicht. Sie sollte also lernen zu entspannen, nicht ihre Gefühle zu unterdrücken. Weißt du was ich meine?

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