Welpenblues?!

  • Sammy321 Der Hund ist erst seit Sonntag bei dir. Ich würde zunächst erstmal nicht von einem Deprivationssyndrom ausgehen und mich nicht verrückt machen. 2 volle Tage bei dir sind doch nichts. Zudem ist der Kleine grade mal aus dem Welpenalter raus. Gib ihm Zeit.


    Ich hatte selbst mal eine Hündin mit einem Deprivationssyndrom. Das ist meist eine ganz andere Hausnummer. Die Hündin hat alles verbellt und vor allem Angst. An Kuscheln war nicht zu denken in der Anfangszeit. Sie kam mit 8 Monaten aus der griechischen Pampa und kannte nichts. Dazu eine äußerst verstörende Anreise aus Griechenland. Wir mussten die Hündin nach einem Monat abgeben, da sie zunehmend mit Agression auf Ihre Angst reagiert hat. Glücklicherweise konnten wir sie zu einer Familie in der Bayrischen Provinz mit zwei anderen Hunden vermitteln. Mittlerweile führt sie ein ganz normales Leben. Die zwei souveränen Althunde geben ihr Sicherheit und Halt und haben ihr gezeigt wie man ein halbwegs normales Hundeleben mit Menschen führen kann.

    Ich frage mich wie lange ich ihm geben soll, bevor ich die Entscheidung endgültig treffe. Für ihn ja auch eine Katastrophe, wenn er sich zwar an mich gewöhnt und das tut er ja, er ist der kuscheligste Hund der Welt.

    Ein Hund aus dem Tierschutz braucht MINDESTENS 3-4 Monate zum ankommen. Da der Hund zuhause schon aufgetaut ist, gehe ich davon aus, dass er einfach Zeit braucht. Ich denke du bist auf dem richtigen Weg. Ich würde mal versuchen an einer ganz ruhigen Stelle oder einer ganz ruhigen Uhrzeit Gassi zu gehen.


    Wie reagiert der Kleine auf andere Hunde? Hast du souveräne Hunde im Bekanntenkreis? Oftmals hilft es ungemein, wenn der Kleine einen hündischen Partner hat, an dem er sich etwas orientieren kann.

    • Neu

    Hi


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    • Gib den Hund zurück. Ein so ängstlicher Welpe gehört weder in Anfänger Hände noch mitten in die Großstadt.

      Und was dem Welpen überhaupt nichts nützt, ist ein Besitzer, der selber total verunsichert ist, dass macht den Hund nämlich noch unsicherer.


      Sorry für die offenen Worte, aber es nützt euch Beiden wenig, wenn man um den heißen Brei drumherum schreibt.

      Ich finde diese vorschnellen Vorverurteilungen nicht gut. Eine weitere Abgabe sollte der letzte Schritt sein. Vorher gibt es noch viele andere Dinge die man probieren kann. Zwei Tage ist keine Zeit, damit der Hund richtig ankommen kann. Deine Aussagen führen nur zu weiterer Verunsicherung.


      Eine Abgabe sollte in Absprache mit dem Verein, einem Trainer und im Idealfall mit einem Verhaltenstierarzt besprochen werden.

    • So wie ich das sehe wärest du mit einem gut sozialisierten Hund (ich sage bewusst nicht Welpe) besser beraten gewesen. Du wirkst auf mich sehr, sehr unsicher, in einem Maße, das mir über den „klassischen Welpenblues“ weit hinausgeht. Daher bin ich mir nicht einmal sicher, ob ein Welpe überhaupt das Richtige für dich ist? Ganz offenbar ist da jetzt eine sehr ungünstige Konstellation zusammen gekommen und ich denke auch, dass der Hund aufgrund aller Umstände zusammen doch besser in einer reizärmeren und (selbst)sichereren Umgebung aufgehoben wäre, wenn du nicht recht schnell eine gewisse innere Stabilität und Sicherheit bei dir selber aufbauen kannst. Es ist wie mit einem Kind: das riecht auch, wenn man als Mutter ängstlich und verzagt ist und wird das in gewissen Situationen zurückspiegeln. Ich finde es gut, dass du selber so ehrlich reflektierst und wünsche dir, dass du die für euch beide tragbare Entscheidung triffst. Allerdings...ich würde das nicht übers Knie brechen und dem Ganzen noch einige Tage geben. Vielleicht suchst du dir für die nächsten Tage emotionale Unterstützung? Freunde? Familie?

    • Ich finde es gut, dass du selber so ehrlich reflektierst und wünsche dir, dass du die für euch beide tragbare Entscheidung triffst. Allerdings...ich würde das nicht übers Knie brechen und dem Ganzen noch einige Tage geben. Vielleicht suchst du dir für die nächsten Tage emotionale Unterstützung? Freunde? Familie?

      Dem kann ich nur zustimmen. Genieß die Sachen die gut klappen und gib ihm die Zeit, die er braucht. Reflektiere dich ehrlich und überlege ob du der Situation gewachsen bist. Und ganz wichtig: Hol dir Hilfe vor Ort. Ein Internetforum kann dich zwar an der ein oder anderen Stelle unterstützen, aber es hilft ungemein, wenn man einen persönlichen Ansprechpartner vor Ort hat.


      Sammy321 Aus welcher Großstadt kommst du, wenn ich fragen darf?

    • Das ist absolut richtig, da ist die denkbar ungünstigste Konstellation zusammengekommen, dass muss man einfach ehrlich zugeben. Ich kann nur immer wieder sagen, dass ich damit überhaupt nicht gerechnet habe.


      Eine meiner Freundinnen hat ihren Welpen (vom Züchter) eine Woche vorher bekommen und bei denen ist wirklich alles anders. Wie gesagt, ich gebe dem Hund da absolut nicht die Schuld. Und natürlich war das auch genau meine Vorstellung, wie so ein Zusammenleben aussieht. Ich hätte mich auch wirklich gefreut, wenn die Dame vom Tierschutz, die die Vorkontrolle durchgeführt hat, mich darauf hingewiesen hätte, dass sowas in diesem Umfeld passieren kann. Dann hätte ich direkt gesagt, dass ich das für den Hund nicht möchte und auch für mich nicht, da mir da einfach als Ersthundebesitzer die Erfahrung und Sicherheit fehlt.


      Auf andere Hunde draußen reagiert er mit verkriechen, auch da pure Panik. Wir hatten überlegt ihn mit dem Welpen meiner Freundin draußen zusammenzusetzen, der ist allerdings schon recht stürmisch, wenn er da eine blöde Erfahrung macht, dann wäre das auch nicht optimal, deshalb hab ich davon bisher abgesehen. Wäre aber theoretisch möglich.


      Ich hab das Thema nochmal mit meiner Mutter besprochen und wir werden einen Trainer kontaktieren, der sich das mal anschauen soll und dann auch eine realistische Einschätzung geben kann, ob das funktionieren kann. Und wenn er sagt ja, dann müssen wir vor allem an mir arbeiten wie ich draußen mit ihm umgehe.


      Mir tut der Hund auch furchtbar leid, weil mir klar ist, dass er bemerkt, dass ich unruhig bin. Ich hoffe aber, dass hier allen klar ist, dass ich nur das Beste für den kleinen Kerl möchte. Wie auch immer diese Lösung aussieht. Ansonsten würde ich mir die Mühe nicht machen hier zu schreiben.

    • Hey, keine Sorge :streichel: hier verurteilt dich niemand oder macht dir Vorwürfe. Ich glaube, alle können ganz genau lesen, dass du das Beste für den Zwerg willst!


      Sollten unangenehme Worte gefallen sein, dann nur, weil es niemandem hilft, in so einer Lage eine uneheliche Antwort zu geben und dir jeder mit seiner Erfahrung und seinem Wissen eine Hilfestellung geben will.


      Trainer find ich super, bitte achte nur wirklich darauf, dass er geeignet ist, Erfahrung mit Hunden aus dem Tierschutz und mit Angsthunden hat. Aversive Methoden würden den kleinen nur noch mehr verunsichern.


      Dass du den Zwerg nicht mit dem anderen Welpen vergesellschaftet verstehe ich. Vielleicht wäre ein (kleiner), souveräner und gelassener erwachsener Hund die bessere Konstellation für anfängliche Hundekontakte. Hast du da jemandem in deinem Umfeld?

    • Ich finde es gut, dass du selber so ehrlich reflektierst und wünsche dir, dass du die für euch beide tragbare Entscheidung triffst. Allerdings...ich würde das nicht übers Knie brechen und dem Ganzen noch einige Tage geben. Vielleicht suchst du dir für die nächsten Tage emotionale Unterstützung? Freunde? Familie?

      Dem kann ich nur zustimmen. Genieß die Sachen die gut klappen und gib ihm die Zeit, die er braucht. Reflektiere dich ehrlich und überlege ob du der Situation gewachsen bist. Und ganz wichtig: Hol dir Hilfe vor Ort. Ein Internetforum kann dich zwar an der ein oder anderen Stelle unterstützen, aber es hilft ungemein, wenn man einen persönlichen Ansprechpartner vor Ort hat.


      Sammy321 Aus welcher Großstadt kommst du, wenn ich fragen darf?

      Meine Mutter hat angeboten ihn tagsüber stundenweise zu sich zu nehmen. Da ist ein ruhiger, ausbruchsicherer Garten in ländlicher Gegend vorhanden. Da könnte er sich zumindest an das draußen sein selber gewöhnen und der stubenreinheit ist das sicher auch zuträglich. Ich kann ihn eben nicht packen und mal fix auf eine ruhige Wiese setzen. Aber auch das würde ich gerne vorher mit einem Trainer besprechen, weil ich auch hier überfragt bin, ob ihm das hin und her zu viel Stress bereitet.

      Für mich wäre das natürlich eine riesige Entlastung. Die Wohnung sieht inzwischen aus wie ein Schlachtfeld, saugen geht natürlich nicht und jedes Klappergeräusch ist die Hölle. Er bellt dann eben leider auch extrem, wenn ihm etwas unangenehm ist, was im Mehrfamilienhaus per se schwierig ist.


      Einen Trainer werden wir wie gesagt auf jeden Fall hinzuziehen. Meine Mutter vertritt da sehr strikt die Einstellung wer A sagt muss auch B sagen und er kommt erstmal nicht weg, bis wir das noch versucht haben und ihn professionell einschätzen lassen können. Ich komme aus Bielefeld.


      Ich bin auf jeden Fall über jeden Tipp sehr dankbar und nehme auch die Stimmen ernst, die mir zur Abgabe raten. Das ist hart zu hören, aber nachvollziehbar. Mir tut es einfach gut mir das von der Seele zu schreiben. Es ist für mich eine wahnsinnige Umstellung gefühlt gar keinen „normalen“ Alltag mehr zu haben. Gerade scheint auch alles für mich wie kochen, duschen, einkaufen oder auch nur mal fix zum Bäcker gehen furchtbar kompliziert geworden zu sein.

    • Es ist für mich eine wahnsinnige Umstellung gefühlt gar keinen „normalen“ Alltag mehr zu haben. Gerade scheint auch alles für mich wie kochen, duschen, einkaufen oder auch nur mal fix zum Bäcker gehen furchtbar kompliziert geworden zu sein.

      So gehts es den meisten Ersthundehaltern! Welpen/Junge Hunde sind einfach verdammt viel Arbeit. Ein Gefühl der Überforderung kennen hier sehr viele. Die Idee mit deiner Mutter finde ich klasse. Hast du die Möglichkeit dir eine Woche Urlaub o.Ä. zu nehmen, sodass ihr euch in Ruhe im ländlichen Umfeld kennenlernen könnt?

      Einen Trainer werden wir wie gesagt auf jeden Fall hinzuziehen. Meine Mutter vertritt da sehr strikt die Einstellung wer A sagt muss auch B sagen und er kommt erstmal nicht weg, bis wir das noch versucht haben und ihn professionell einschätzen lassen können.

      Deine Mutter finde ich klasse. Ich glaube es hilft euch beiden, wenn ihr dort mal etwas Zeit verbringt. Hast du Bilder/Videos wie der Hund noch im Shelter war? Meistens sind Hunde in diesem Alter meist fröhliche, sorglose Fellknäuel. Das steckt sicherlich irgendwo in Ihm drin und muss nur mit viel Liebe und Geduld rausgekitzelt werden.

    • Jetzt muss ich irgendwie auch meinen Senf hinzu geben.... Ich selbst bin auch noch nicht gaaaanz sattelfest aber ich habe mir mittlerweile ein unheimlich liebevolles Netzwerk, nicht zuletzt auch durch dieses Forum, aufbauen können. Sie geben mir viel Kraft und Motivation und sehen auch meine Entwicklung. Auch ich hatte derartige Gedanken, als ich überfordert war und zum Glück hat mein Partner mich davon abgehalten und mir seine Unterstützung zugesichert. Und mittlerweile haben wir die für mich am belastendste Baustelle fast (Holz klopf) gemeistert und ich bin sehr daran gewachsen. Meinem Hund geht es mittlerweile super mit meiner neuen Führung und das gibt Kraft. In meiner Verzweiflungsophase habe ich tatsächlich von 2 Trainern auch das Angebot bekommen, sie für ein paar Tage zu sich zu nehmen, um mich zu entlasten und mir beim Problem beheben zu helfen. Quasi wie eine Kurzzeitpflegestelle. Da aber genau meine Führung und Einstellung und Unsicherheit das Problem waren, hätte es lediglich dazu geführt, mal abzuschalten, das Problem wäre damit jedoch nicht wirklich gelöst gewesen. Da die Unsicherheit des Würmchens in deinem Fall aber nicht nur von dir kommt, sondern er im allgemeinen erst einmal Vertrauen in sein Umfeld benötigt, wäre eine solche Unterstützung eventuell auch eine Option, anstatt Rückgabe. Gute Trainer fühlen mit und kennen auch das Ausmass, wenn Halter überfordert ist. Natürlich ist das nicht gratis aber wenn das Würmchen soooo ängstlich ist, ist eine intensivere Unterstützung durch eine erfahrene Person für euch beide nicht unbedingt verkehrt. Dass deine Mutter dich unterstützt ist super! Garten auch! Denn jede Mutter hat etwas ähnliches bereits mit den eigenen Kindern durchgemacht. Da haben viele Mütter besonders am Anfang ebenfalls das Gefühl, alles falsch zu machen und sind überfordert. Dich sie haben es geschafft und sind daran gewachsen. Da freut man sich, wenn Mama hilft. ?


      Gehe es Schritt für Schritt an, erwarte von dir nicht zu viel! Er braucht mehr Zeit, als du dir vielleicht erhofft hast. Das wird jedoch bei jedem Entwicklungsschritt so sein. Ich musste arg lernen, gelassener zu werden. Du / ihr schafft das! :bussi:

    • Wir werden gleich gemeinsam zu meiner Mama fahren. Dort kriegt er dann auch sein Futter, danach muss er wenigstens. Und dann setzten wir uns einfach in den Garten. Und ich kann vielleicht mal eine halbe Stunde baden :nicken: meine Mama kennt er ja bereits und lässt sich auch bereitwillig von ihr kraulen. Zeit habe ich Gott sei Dank ohne Ende. Noch sind ja Semesterferien.

      Und ich rufe von dort mal einen Trainer an und hoffe schnellstmöglich einen Termin zu bekommen.

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