Kostenübernahme bei Missglückter OP

  • (Wusste nicht so Recht in welches Themengebiet damit, falls woanders besser bitte verschieben :) )


    Guten Morgen,


    gestern ist leider relativ unerwartet die Hündin einer guten Freundin bei einer OP im Nachgang verstorben.

    Meine Freundin ist natürlich tief getroffen, wütend und furchtbar traurig.


    Besonders aufgrund der Umstände:

    Hündin hatte zwei Tage vor Op nichts getrunken und der Arzt hat die Venen nicht finden können aufgrund dessen. Auf Nachfrage, ob die OP verschoben werden soll meinte der TA es wäre kein Problem und sie führen sie dennoch durch. Leider ist die Hündin nachdem sie bereits wach war an Herzversagen gestorben.

    Möglicherweise bedingt durch schlechten Kreislauf, was der Arzt im Nachgang auch durch ein hätte/wäre/Könnte Gespräch erwähnt hat. Er hat daraufhin angesprochen evtl eine Obduktion durchzuführen, die auch die Hundehalterhin hätte bezahlen müssen. Der TA wollte daraus "vll etwas lernen". Nunja, sie hat sich dagegen entschieden.


    Ich habe in der Suche leider nichts gefunden wie das allgemein üblich ist, daher vll mal ein kleiner Erfahrungsaustausch:


    Wie sieht es denn aus mit den Kosten, wenn eine OP "schief" geht? Macht das jeder anders? Zahlt mal sowieso als Hundehalter?

    Ändert es was, wenn der TA einen Fehler einräumt bzw. in Aussicht stellt?


    Ich hab da eine relativ klare Meinung dazu, meine Bekannte ist anderer Meinung.

  • Die Rechnung wird ja fuer die erbrachte Leistung ausgestellt und nicht fuer das Ergebnis :???:

    Heisst, der Hund wurde operiert und das muss mAn vom Halter bezahlt werden :ka:

  • Ach, vielleicht zur Ergänzung: die eigentliche OP ist quasi "geglückt", ging um die Zähne.


    Es ist eine kurznasige Hündin, also der kritische Punkt der Intubation ist auch positiv verlaufen und danach ging das Herzchen dann nicht mehr.

  • Ich kann das Gefühl sehr gut nachvollziehen. Aber der Arzt wird für seine Arbeitsleistung, nicht das Ergebnis, bezahlt.

    Und dass OPs Risiken haben ist ja nun auch kein Geheimnis. Das ist der schlimmst mögliche Fall, aber eben etwas was realistisch passieren kann.


    Deiner Freundin alles Gute.

  • Ich sehe das tatsächlich wie du Javik , das Risiko wurde vorher besprochen und sie hat die OP durchführen lassen trotz ungutem Gefühl, was sich leider bestätigt hat.

    Dass sie gerade in ihrer Trauer das natürlich nicht hören und sehen kann, kann ich verstehen. Ich denke das braucht Zeit.


    Mich hat einfach generell interessiert, wie das in der Praxis gehandhabt wird. Ihr TA hat ihr nur die Hälfte vom Preis verrechnet aufgrund des unschönen Ausgangs.

    Aber ja, generell hat er seine Leistung komplett erbracht.

    So böse und unempathisch wie das klingt, er hat ja dennoch Zeit, Material und Mitarbeiter beschäftigt..

  • Oh das tut mir leid :streichel:


    Das Risiko hat man leider immer.

    Ich selbst hätte wohl nicht zugestimmt wenn's der Hündin so schon nicht gut ging. Ausser es wäre ein Notfall gewesen, dann ist ja eh alles anders.

    Dass dennoch operiert wurde und kein Problem und so lässt mich etwas aufhorchen, keiner meiner Tierärzte würde sowas tun oder auch nur sagen, da bin ich mir sicher.

    Ausser eben Notfall.


    Mich hat einfach generell interessiert, wie das in der Praxis gehandhabt wird. Ihr TA hat ihr nur die Hälfte vom Preis verrechnet aufgrund des unschönen Ausgangs.

    Wow, das ist anständig.

    Macht er das sonst auch?





    Das wegem etwas lernen wollen finde ich eine Frechheit, ehrlich gesagt.
    Nicht falsch verstehen, ich überlasse meine "interessanten" Tiere auch alle den Tierärzten, aber das kostet mich erstens nichts und zweitens will ich die Resultate / den Bericht haben.

    Dafür etwas zu verlangen finde ich frech.

    Es wäre ja für den Doc sehenswert, der Halter hat keinen Mehrwert und möchte es auch nicht (dann ist es wieder etwas anderes, logo).


    Die ganze Sache ist etwas schräg, finde ich.

  • Ich hatte sowas aehnliches bei Fou, wobei die aber nicht gestorben ist (und es war keine OP).

    Die TK meinte sie habe eine Lungenentzuendung, SRMA sei es definitiv nicht, blabla.

    In der anderen TK war man dezent entsetzt von der Diagnose, weil eben alles auf SRMA hingedeutet hat (es gab noch ne andere Mgl., aber nix mit der Lunge) und die Lunge war voellig o.B.

    Ich hab mit meiner TAe drueber geredet. Wir haben eher ein freundschaftliches Verhaeltnis und daher antwortet sie mir bei gewissen Themen auch anders als reinen Kunden gegenueber. Aussage war im Grunde 'falsche Diagnose in TK 1, die den Hund das Leben haette kosten koennen, aber die Rechnung ist richtig, weil sie eben das auflistet, was die TK gemacht hat. Was anderes waeren falsche Posten auf der Rechnung'..



    Ich kann die Trauer und die evtl. Wut verstehen. Aber rein sachlich betrachtet, muss die Rechnung mAn bezahlt werden. Und ich find es super von dem TA, das er weniger berechnet hat.

  • Meine Katze ist im relativ hohen Alter, im Nachgang einer Zahnsanierung an akuten Nierenversagen, gestorben. Ich war fertig, aber ich weiß und wurde ja auch vorher nochmal aufgeklärt, dass jede OP ein Risiko in sich birgt. Innerlich habe ich zuerst auch unserer TÄ Vorwürfe gemacht. Ich denke, es ist relativ normal für Menschen, in der ersten Trauer, sich einen Schuldigen zu suchen, aber im Endeffekt kann da niemand was für.

  • Der Hund einer Kollegin ist während einer kleinen OP (Entfernen eines Lipoms) verstorben. Der Tierarzt war komplett aufgelöst und räumte unterschwellig ein, dass bei der Narkose etwas schief gelaufen ist. Eine Rechnung hat meine Kollegin nie bezahlen müssen.


    Ob und in welcher Höhe die Rechnung beglichen werden soll liegt wohl im Ermessen des Tierarztes. Die Leistung wurde ja erbracht.

  • Tröti Genau ist das Dilemma in dem sie jetzt natürlich innerlich steckt. Hätte sie auf ihr Bauchgefühl gehört hätte es anders laufen können usw.

    Das weiß ich leider nicht, ob er das sonst auch macht. Für sie wirkt es einerseits fast wie ein Schuldeingeständnis, dass er einen Preisnachlass gibt, anderer seits auch wie Hohn dass sie für den Tod ihres Hundes noch bezahlen muss. Aber da spricht natürlich die Trauer raus...:verzweifelt:


    Natürlich wäre die Frage im Nachgang ob ein Spezialist besser gewesen wäre aber ich finde diese hätte/wäre Fragen dienen hauptsächlich zur Selbstgeiselung und bringen einen leider nicht weiter.. Er ist ein ganz normaler Haustierarzt wo sie auch schon seit Jahren sind, denke der TA hat sein bestes Gegeben. Davon muss ich einfach ausgehen, da ich mir sonst auch nicht erklären kann, warum er die OP dennoch gemacht hat, obwohl die Hündin seit 2 Tagen nichts mehr getrunken hatte.


    Das mit der Obduktion ist wirklich etwas kurios. Wirkt fast als wolle er selbst wissen, dass er keinen Fehler gemacht hat. Aber meine Freundin möchte es sowieso nicht, da sie sagt es ändert nichts mehr.

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