Kostenübernahme bei Missglückter OP

  • Erstmal mein Beileid zum verstorbenen Hund deiner Freundin.



    Leider ist es wohl nicht allzu selten, dass die Menschen sich weigern nach einer missglückten OP die Kosten zu tragen. Als gäbe es eine Garantie. Eine Operation ist immer ein Risiko, zumal es hier um einen Mops ging, wo oft auch durch die Luftprobleme das Herz angegriffen ist (das pumpt ja viel mehr als ein normales Herz, um den Sauerstoff durchzuschleusen). Meiner Tierärztin ist der eigene Hund bei einer simplen Zahnsanierung nicht mehr aufgewacht...


    Der Arzt hat sie aufgeklärt und sie hat der OP zugestimmt. Jetzt ist die Frage, was will sie denn tun?

    Den Hund zum Obduzieren geben und alles zu einem Gutachter geben und die Lage einschätzen lassen und dann ggf klagen?

    Glaubt sie wirklich, dass der Tierarzt grob fahrlässig gehandelt hat oder ist sie einfach nur traurig, dass ihr Hund verstorben ist bei der OP, wo es eigentlich um was anderes ging? Würde sie das wirklich durchziehen, weil sie "Schadenersatz" will? Egal was man tut, es bringt ja den Hund nicht wieder.

  • Nur für den Fall dass das nicht bekannt ist. Eine Obduktion eines Hundes kostet ca. 90-120€ was ich verhältnismässig wenig finde. Ich dachte immer es wäre bedeutend teurer. Das Ergebnis kann dabei helfen womöglich gemachte Fehler zukünftig zu vermeiden, oder grundsätzlich Wissenswertes herauszuziehen.


    Vor vielen Jahren hat mir der Pferdepensionsinhaber und Landwirt, wo mein Pferd eingestallt war, mir mal erzählt dass er an unbekannt verendete Kälber der Tierpathologie zur Verfügung stellt, damit die Nachwuchs-Tierärzte lernen können.

    Haustierhalter zahlen meines Wissens, je nach Grösse und auch Bundesland/Stadt, diese 90€-120€ dazu und es ist eine win-win Situation. Man selbst erfährt mehr über die Umstände des Todes des eigenen Tieres und TÄ in Ausbildung lernen anhand von Autopsien, was nicht ohne weiteres möglich wäre wenn sie keine toten Tiere "zur Verfügung" gestellt bekommen.


    --------------------


    Der Tod des Hundes Deiner Freundin tut mir sehr leid. Es ist immer tragisch sein Tier zu früh gehen lassen zu müssen.

  • Ich hatte mal was recht ähnliches, aber eine US mit kompletter Fehldiagnose vom Spezialisten.

    Ich hab mich im Nachhinein grün und blau geärgert, weil ich das Zeug direkt beim Verlassen der Klinik gezahlt habe.

    (Das Ausmass der Fehldiagnose wurde dann 1 Woche später im US und CT vom einem andere Radiologen festgestellt und es war nicht nur eine Sache die übersehen wurde, sondern so ziemlich alles.)


    Klar haben die den US durchgeführt, also eine Leistung erbracht, aber US da zahl ich ja auch irgendwie den hohen Preis für die Fachkompetenz des Arztes und die war hier deutlich nicht gegeben. Die Klinik wollte da auch kein Stück entgegen kommen, obwohl sie den Fehler eingesehen haben.

    Ich fand das sehr unverschämt. Immerhin hatte ich wegen ihrer Schluderei doppelte kosten (da reden wir immerhin von 300 CHF).

    Resultat, da geh ich nie wieder hin und warne auch jeden vor der Klinik, der mich nach einem TA fragt.

  • Hat jemand Erfahrung, wie eine OP-Versicherung in einem solchen Fall handeln würde? Zahlen? Zahlung verweigern? Obduktion einfordern?

  • Hat jemand Erfahrung, wie eine OP-Versicherung in einem solchen Fall handeln würde? Zahlen? Zahlung verweigern? Obduktion einfordern?

    Ich schätze mal die zahlen. Denn wie gesagt, die Leistung wurde ja erbracht. Es zählt nicht das Ergebnis. Wenn die Rechnungsstellung rechtens ist, dann dürfete auch die Kostenübernahme nicht zur Debatte stehen.

  • Warum sollte eine OP Versicherung das nicht bezahlen? Die zahlen die OP Kosten und wie eine Operation definiert ist (mit Narkose, Schnitt und Nähen), steht ja im Vertrag geregelt. So wie ich das verstanden habe, wäre hier gar keine klassische OP nach Vorgaben der Versicherung passiert, sofern es sich nur um Zahnbehandlung handelt.

    Falls auch Zähne extrahiert und vernäht worden wären, dann wäre es ein Versicherungsfall. Dass dabei auch ein Hund versterben kann zb wegen des Narkoserisikos, ist ja auch möglich. Dann hätten die das auch trotzdem bezahlt, weil es im Rahmen des Eingriffs passiert ist..

  • In diesem konkreten Fall gehe ich eigentlich auch davon aus, dass eine Versicherung zahlen würde. Aber es gibt ja auch Fälle, wo der Hund fitter und nicht brachyzephal war und dennoch während der OP oder direkt im Anschluss verstirbt. Sollte dies Aufgrund einer groben Fahrlässigkeit des TA geschehen, kann ich mir nicht vorstellen, dass er das bezahlt bekommt. Aber eine grobe Fahrlässigkeit muss erst nachgewiesen werden. Daher würde mich interessieren, ob bei unklaren Todesfällen im Rahmen von Operationen Versicherungen trotzdem anstandslos bezahlen oder ob sie eventuell umfangreicher prüfen.

  • Mein vorletzter Hund verstarb nach erfolgreicher OP nach etwa 8 Stunden. Den Eingriff habe ich natürlich bezahlt. Der TA erließ mir allerdings die "Entsorgungskosten", da er nach einigen Aussagen über den Ausgang ebenfalls bestürzt war.

  • Ich hab' sowas in der Art bei einer Katze geschafft, die ich dazu noch mit Argusaugen beobachtet hab - und ich hab's nicht bemerkt. Erst als sie ein Loch im Gesicht hatte und dort Eiter rauskam.

    Wie ich mich gefühlt habe, kann ich gar nicht formulieren. Ich hätte sofort mit ihr getauscht, ich hab' mich so beschissen gefühlt!

    Ich will damit nur sagen, dass ich nicht vom hohen Ross runter auf jemanden zeige :no:

    :streichel: ist auch manchmal schwierig mit den Miezen! Mein Kater hat 18 Jahre bei uns gelebt (wie alt er war kann ich nicht sagen, selbst der TA war unsicher) und wir mussten auch mit 17 alle Zähne ziehen lassen, nachdem er nur noch das Gelee geschleckt hat. Man kann nur versuchen sein Bestes zu geben!

    Aber generell ja, sollte man natürlich die Zähne im Blick haben und das schnellstmöglich bemerken. Aber wie schon der ein oder andere sagte - im Nachgang redet man sich immer leicht und ich bin mir sicher, dass sie das nicht bewusst hat schleifen lassen! Sie war ja regelmäßig beim TA sonst wäre diese Op ja nicht geplant gewesen. Da muss ich eine Lanze für sie brechen, manchmal steckt man eben nicht drin. Warum auch immer das jetzt erst in diesem Ausmaß entdeckt wurde..


    Ich für meinen Teil hab gelernt, lästig zu sein und dran zu bleiben, wenn mir was komisch vorkommt an meinem Tier oder Kind oder sonst wem und zwar so lange, bis ich sicher bin, dass es auch beim behandelnden Gegenüber angekommen ist.

    ich glaube das trifft ziemlich genau das was sie auch daraus gelernt hat. Aufs Bauchgefühl hören und wenn es sich komisch anfühlt abbrechen...auch wenn man sich dann als Helikopter-Eltern bzw. Hundehalter fühlt.

    Man wird ja selten Tierarzt, weil man Tiere so gern sterben sieht. OP zum Selbstkostenpreis ist halt eines der wenige Dinge, die man hinterher noch machen kann.

    Genau so sehe ich das aus.. eigentlich ein schöner Zug von ihm.

  • Danke an alle für die Beileidsbekundungen! Werd die Maus sehr vermissen, kenn den kleinen Räuber auch von Welpe an und 5 ist definitiv zu früh :(



    Mal zum Sachthema zurück:

    Wie ist das denn bei einer OP-Versicherung, da wird ja der Gesundheitszustand mit abgefragt soweit ich weiß. Ich gehe davon aus, dass bei vorbelasteten Hunden einfach ein höherer Betrag monatlich fällig wird aber das nichts an der Übernahme der Kosten ändert oder?



    SophieCat genau das mit der winwin-situation bei der Obduktion durch angehende TA kenne ich auch so und finde ich auch gut für alle. Ich hatte ihr auch nahegelegt für den Seelenfrieden es vll machen zu lassen aber es kommt für sie nicht in Frage.


    Generell ist das vll in ein paar Wochen ein anderer Stand dann nochmal darüber zu reden. So frisch ist die Trauer und Wut zu groß.

    Glaubt sie wirklich, dass der Tierarzt grob fahrlässig gehandelt hat oder ist sie einfach nur traurig, dass ihr Hund verstorben ist bei der OP, wo es eigentlich um was anderes ging? Würde sie das wirklich durchziehen, weil sie "Schadenersatz" will? Egal was man tut, es bringt ja den Hund nicht wieder.

    Ich denke zweiteres. Trauer und Wut weil es eine "simple" OP war, und wahrscheinlich Selbst-Vorwürfe. aber wie du sagst, das Resultat bleibt. Klagen nicht, das bringt die Maus nicht wieder und dafür liegen denke ich die Nerven zu blank.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!