Kostenübernahme bei Missglückter OP

  • Generell haben die anderen ja schon ganz richtig gesagt, dass der Tierarzt Leistung erbracht hat, die bezahlt werden muss. Eine "Garantie" auf ein Ergebnis schließt sich im medizinischen Bereich ja aus - in der Regel unterschreibt man vorher ja auch noch mal, dass der Hund versterben kann ...


    Was mich aber stutzig macht bzw. es fehlt ja noch ein wesentlicher Teil. Wenn ein Hund zwei Tage lang nichts getrunken hat, dann hat das ja einen Grund. Es war ja nicht so, dass ein pumperlgesunder Hund die Zähne gemacht bekommen hat. Hatten die beiden Sachen vielleicht miteinander zu tun und es war zur Genesung bzw. Verbesserung der gesundheitlichen Problematik notwendig die Zahn-OP zu machen? Generell ist das Narkoserisiko bei brachycephalen Hunden ja deutlich höher. Das kommt ja auch noch mit dazu.

  • Ich kann das jetzt nur aus zweiter Hand natürlich wiedergeben, da es nicht mein Hund ist:


    Ziel der Op war Zahnsteinentfernung und evtl. Zähneziehen wo nötig, da sie offenbar Schmerzen beim Fressen hatte. Bei der OP wurde dann auch festgestellt, dass teilweise sogar schon Nerven der Zähne offen lagen und daher die Schmerzen kamen. Zähne wurden gezogen und Zahnstein entfernt.

    In Anbetracht dieses Ergebnisses ist es nachvollziehbar, dass die Hündin in letzter Zeit mäkelig war und nicht trinken wollte. bei offenen Nerven hat ja selbst Trinken große Schmerzen verursacht.

    Was ich auch etwas bedenktlich finde, dass die Hündin die letzten Tage intensiv Nähe gesucht hat, sehr kuschelig und anhänglich. Laut Besitzerin im Nachgang betrachtet hatte sie schon die letzten Tage das Gefühl sich zu verabschieden und hatte ein ungutes Gefühl.


    Ganz laienhaft betrachtet (ohne jegliche Medizinische Kenntnisse) klingt das für mich so, als ob da evtl was im argen Lag und das Herz vll wirklich schon was hatte und der Hund daher Anzeichen gegeben hat.


    Das erhöhte Risiko bzgl. der kurzen Nase war natürlich bekannt, auch daher natürlich das sehr ungute Gefühl bzw. doppelt ungutes Gefühl. Dennoch hatte sie ja quasi "diesen Teil" gut überstanden in Augen der Besitzerin. Aber hängt ja alles zusammen, große Belastung während der OP geht ja auf das Herz also prinzipiell wäre eine Obduktion evtl. medizinisch Interessant gewesen. und auch um evtl. selbst die Erkenntinis zu bekommen, dass noch mehr im Argen lag..



    Ganz empathielos betrachtet finde ich, hatte der Hund immer mal wieder was über die Jahre, mal an den Augen, mal eine Zyste, mal Hautveränderungen, Futterunverträglichkeit, jetzt Zähne, von der Atmung ganz abgesehen (einigermaßen "freitament" im Ruhezustand). Evtl war er eben nicht so "pumpergesund" vom ganzen System her, weißt du was ich meine?

    Aber wenn ihr das so sage, habe ich eine Freundin weniger die ist da sehr sensibel... und jetzt sowieso der falsche Zeitpunkt.

  • Ohje, ja, das klingt in der Tat danach, dass der Hund unter dem brachycephalen Syndrom inklusive aller Folgeerkrankungen gelitten hat und da jetzt zu lange gewartet wurde. Heftig entzündete Zähne führen ja zu Entzündungen am Herz. Oftmals ist das Herz bei brachycephalen Rassen ja auch immerzu überlastet, weil sie durch die Atmung insgesamt ihren Kreislauf mehr belasten müssen ... ein Teufelskreis.


    Ja, der Zeitpunkt ist jetzt nicht ideal, aber ich würde versuchen nach einiger Zeit mal auf all das hinzuweisen, in der Hoffnung, dass der nächste Hunde keine Qualzuchtrasse wird.


    Boah, ich hänge die ganze Zeit beim Schreiben an den offenen Nerven bei den Zähnen. Was das für Schmerzen gewesen sein müssen. :verzweifelt:

  • Leider ja. Ich glaube das war ein großes zusammehängendes Unglück was durch die OP jetzt ausgelöst wurde.


    Versteh dich gut, mir blutet da auch das Herz wenn ich an die Maus denke :( : Nicht mein Typ Hund aber war eine sehr goldige typische Mops-Hündin. Kein Lebewesen sollte Schmerzen in diesem Ausmaß haben..


    Hatte das schon mal versucht als sie kurzzeitig den Gedanken hatte mal Welpen zu "erzeugen".. Da kam sie gott sei dankwieder von ab.

    Aber wenn die Situation mal passt versuch ich es nochmal vorsichtig...

  • Man muss halt auch die Zähne von nem Hund nicht so verkommen lassen und kann früher drauf schauen, wenn man ihn nicht grad so übernommen hat.


    Grad Rassen mit sowieso Kiefer- und Zahnproblemen.


    Jetzt mal ganz herzlos gesagt, obwohl es natürlich trotzdem tragisch ist

  • *schauder* ich dachte grad, wenn der Tierarzt Mist gebaut hat (falls), dann gehört die andere Hälfte des Misthaufens der Person, welche es zulässt, dass die Zähne derart katastrophal sind. Das passiert nicht innert drei Tagen sowas.





    ...und nein, ich bin kein Stück besser! Ich hab' sowas in der Art bei einer Katze geschafft, die ich dazu noch mit Argusaugen beobachtet hab - und ich hab's nicht bemerkt. Erst als sie ein Loch im Gesicht hatte und dort Eiter rauskam.

    Wie ich mich gefühlt habe, kann ich gar nicht formulieren. Ich hätte sofort mit ihr getauscht, ich hab' mich so beschissen gefühlt!

    Ich will damit nur sagen, dass ich nicht vom hohen Ross runter auf jemanden zeige :no:


    Wenn's Deiner Freundin bissel besser geht, kannst Du das vielleicht auch noch irgendwie erwähnen, auf dass es ihr nicht mehr passiert.
    Ich löse es bei mir so, dass jede Katze alle 6 Monate den Tierarzt sieht und der ordentlich ins Maul schaut.

    Ich gucke selber auch aber meine Augen sind wahrlich nicht die besten und ich will sowas nicht mehr verursachen.

    Man muss sich einfach zu helfen wissen.


    :streichel:

  • Ach herje ich will gar nicht drüber nachdenken, was der Hund schon vor der OP an Schmerzen ertragen musste :verzweifelt: ein wirklich unschönes Ende für den Wuff!

  • Alles sieht man sowieso nicht, als Laie schon mal gar nicht.


    Aber schlechte Zähne sind schmerzhaft und haben langfristig negative Folgen für den gesamten Organismus.


    Verwöhnt von Hunden, die erst jenseits der 12 sowas wie Zahnstein entwickelten, musste ich zb auch umdenken, zumal einer generell schlechte Zahnsubstanz aus Spanien mitbrachte.


    Mich sticht das Thema insofern, weil ich grad Bullys und Möpse gern mit grottigen Zähnen kenn. Nachbarbully hat nur noch grüne Stümpfe im Maul, die wackeln. Das ist gruselig und ein absolutes Versäumnis vom Halter.


    Die Ausgabngsfrage war eine andere und da seh ich es so, wie alle anderen. Operation geglückt, Patient tot befreit nicht automatisch von allen Kosten. Die vereinbarte Leistung wurde erbracht.


    Ob man vorab was erkennen hätt können und ob ein Tierarzt sich dagegen entscheiden hätt sollen,den Eingriff durchzuführen ist manchmal schwer zu sagen.


    Wenn Hund einfach ohne Kurzcheck zack peng in Narkose gelegt wurde, wärs schon komisch. Wie weit wirklich darüber gesprochen wurde, dass es dem Hund vorher schon nicht gut ging, kann man nicht sagen,ohne dabei gewesen zu sein.


    Ich für meinen Teil hab gelernt, lästig zu sein und dran zu bleiben, wenn mir was komisch vorkommt an meinem Tier oder Kind oder sonst wem und zwar so lange, bis ich sicher bin, dass es auch beim behandelnden Gegenüber angekommen ist. Oder dass ich nicht lebensnotwendige Untersuchungen und Eingriffe auch selbstständig verschiebe, wenn mir nicht wohl dabei ist.

    Im medizinischen Arbeitsalltag gehen Dinge auch mal unter, herrscht Hektik oder ja, manchmal auch Schubladendenken, so ne Halter- oder Symptomtriage, basierend auf eigenen Erfahrungen und dann is doch mal was anders als man es vorsortiert hätt und fällt dann nicht auf.


    Vielleicht hätt der Arzt die Op verschieben sollen, vielleicht war bei der Eingangsuntersuchung aber auch nix auffällig, der Hund wirkte nicht dehydriert, "Hat nix getrunken war ein "Hat wenig getrunken"" (2 Tage nix trinken wär für sich genommen schon ein Grund, den Hund zum Tierarzt zu bringen) oderoderoder.


    Aber die gebuchte und in Anspruch genommene Leistung wurde halt erbracht und Kosten hatte der Tierarzt auch, Narkosemittel und Verbrauchsmaterial gibt es nirgendwo geschenkt.

    Kulanz muss kein Schuldeingeständnis sein, sondern kann eine menschliche Geste genauso sein. Man wird ja selten Tierarzt, weil man Tiere so gern sterben sieht. OP zum Selbstkostenpreis ist halt eines der wenige Dinge, die man hinterher noch machen kann.


    Denn Preise ganz erlassen, wär wirtschaftlich irgendwie auch unklug. Wo fang ich an, wo hör ich auf nachzulassen? (Abgesehen von gesetzlich geregelter Preisgestaltung. Ich weiß gar nicht ob Tierärzte überhaupt gar nix verlangen dürfen) Und bin ich Tierazt, damit ICH den Menschen die Behandlung ihrer Tiere zahl?

  • das Risiko wurde vorher besprochen

    Dann ist der TA rein rechtlich sozusagen aus dem Schneider.

    Viele TÄ und TK versäumen ein ausführliches Aufklärungsgespräch, da siehts dann oft noch mal ganz anders aus.


    Rein menschlich betrachtet, ist der TA mit der halben Rechnungshöhe ja schon deutlich entgegenkommend.


    Und grundsätzlich:

    Ja, es passiert, dass man nicht alles sieht beim Tier.

    Deshalb sollte man grad als unerfahrener Halter tatsächlich die Möglichkeiten einer regelmäßigen kurzen Vorsorgeuntersuchung nutzen.

  • Oh das ist wohl für jeden etwas schlimmes. Mein Beileid :(


    Ich kann verstehen das sie keine Nachuntersuchung des Leichnam auf eigene Kosten wollte, aber in diesem Fall hätte es eventuell Klarheit und Seelenfrieden verschafft. Klingt alles sehr stark nach einem angeschlagenem Herzen als Ursache.


    Aber wie auch alle anderen schon sagten, man wird ja immer auf die Risiken einer OP hingewiesen und versichert das dem Arzt auch mit einer entsprechenden Unterschrift. Das sie einen Preisnachlass bekommen hat, ist ja sehr kulant, ich denke wenn der erste schlimme Schmerz vorüber ist, wird sie auch anders darüber denken können.


    Wünsche ihr viel Kraft.

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