Hunde färben - Geschmackssache oder gegen die Natur?

  • Scheint ja ein Hoch emotionales Thema zu sein.

    Anschließend für mich ist zu sagen, dass Färben nicht gleich färben ist für mich.

    Sehe ich die schlafende Foxi, die ein paar Punkte aufgemalt bekommt, ist es für mich was anderes als ZB sowas hier

    https://www.hunde-bar.de/images/2008-06-13_turtle.jpg

    Das finde ich auch Tierschutzrelevant, einfach weil ich mir nicht vorstellen kann, dass dies alles in 15 Minuten an einem schlafenden Hund durch geführt werden kann.

  • Ich persönlich finde das Färben von Hunden befremdlich.

    Man kann zwar Hunde nicht mit Kindern vergleichen, aber ich käme niemals auf die Idee, meinem Kleinkind die Haare rot/blau/grün zu färben weil es MIR gefällt.

    Warum also färbt man seinem Hund das Fell........weil es NUR ein Hund ist und er sich nicht wehren kann und nicht gehänselt wird?

    Ich versteh es einfach nicht, was man davon hat, außer, dass man auffällt und "aus der Reihe tanzt".

  • Das finde ich auch Tierschutzrelevant, einfach weil ich mir nicht vorstellen kann, dass dies alles in 15 Minuten an einem schlafenden Hund durch geführt werden kann.

    und wo ziehst Du dann die Grenze? Ab wann wird es tierschutzrelevant? Warum ist das eine ok, das andere nicht?

  • Das finde ich auch Tierschutzrelevant, einfach weil ich mir nicht vorstellen kann, dass dies alles in 15 Minuten an einem schlafenden Hund durch geführt werden kann.

    Ist auch so eine Grenz-Frage - ab wann zieht man die Grenze? Ab der 32. Minute (völlig willkürliche Zahl), eher, später, individuell?

    Wenn der Schildkröten-Hund an 5 Tagen in jeweils 15 Minuten so gestylt würde, wäre es dann ok? Wo zieht man die Grenze?

  • Oh, ich erinnere mich gut an eine heisse Diskussion über Zoophilie in meinem alten Pferdeforum. Da war ein Mann, der seine Stute ab und an penetriert hat. Ansonsten wurde die Stute sehr liebevoll behandelt und hatte artgerechten Auslauf und Sozialkontakt. Sie kam jeweils freiwillig mit dem Hintern zum Kerl. Ich nehme an, ihr könnt euch vorstellen wie die Diskussion verlief.

    Nun. Rational tut so ein Wiener Würstchen in einen Pferd auch nicht weh. Das Pferd zeigte keine Abwehr obwohl viel stärker. Trotzdem fühlt es sich für die Mehrheit der Menschen falsch an.

    Und auch wenn das nochmal was anderes und sicher noch weniger akzeptiertes ist - ich finde doch, es hat was vergleichbares für mich(!). Es ist egoistisch, dient dem eigenen Vergnügen und schadet dem Tier nicht direkt. Für mich fühlt es sich nicht richtig an, auch wenn ich weiss die Farbe schadet der Haut nicht.

    Puh, da musste ich jetzt mal kurz drüber nachdenken.

    Mein Ergebnis: Es gibt für mich gesellschaftliche Normen, die ich als feststehend bezeichnen würde.

    Eine davon ist, dass (menschliche) sexuelle Handlungen nur mit dem vollen Einverständnis (Consent) beider Partner statt finden dürfen. Und beide Partner müssen die Fähigkeit besitzen, diesen Consent zu erteilen.

    Da bleibt immer noch genug, was zu verhandeln ist. Z.B. Ab welchem Alter ist die nötige Reife zum Consent vorhanden? Ab welchem Grad an Alkoholisierung nicht mehr? Wie deutlich muss der Consent erteilt werden?

    Aber DASS Einvernehmen bestehen muss, ist für mich unumstösslich. Ein Tier ist nicht in der Lage, diesen zu geben.

    Ja, auch sein Einverständnis zum Färben kann ein Tier nicht geben. Ebensowenig, wie es das zu allem anderen kann. Wir sehen das Einverständnis des Tieres grundsätzlich nicht als notwendige Bedingung an, es als Haus- oder Nutztier zu halten, zu schlachten, oder eben zu färben. Ein Tier - so definiert es unsere Gesellschaft - kann keinen Consent erteilen.

    Das macht sexuelle Handlungen mit Tieren nicht (nur) zu einem Tabubruch, sondern zu einem Verstoß gegen eine grundlegende Norm.

    Beim Färben ist das nicht der Fall.

  • Scheint ja ein Hoch emotionales Thema zu sein.

    Anschließend für mich ist zu sagen, dass Färben nicht gleich färben ist für mich.

    Sehe ich die schlafende Foxi, die ein paar Punkte aufgemalt bekommt, ist es für mich was anderes als ZB sowas hier

    https://www.hunde-bar.de/images/2008-06-13_turtle.jpg

    Das finde ich auch Tierschutzrelevant, einfach weil ich mir nicht vorstellen kann, dass dies alles in 15 Minuten an einem schlafenden Hund durch geführt werden kann.

    Kann man bei der klassischen Pudelfrisur auch nicht uns selbst Einsteins schlichter Schnitt dauert mehr als 15 Minuten. Und ob jetzt gefärbt wird oder geschnitten, denke ich macht nicht so einen großen Unterschied.

    Den Hund auf dem Bild finde ich nicht so toll, muss ich auch nicht, kann trotzdem ein Hund mit schönem Leben sein.

  • Ich versteh es einfach nicht, was man davon hat, außer, dass man auffällt und "aus der Reihe tanzt".

    Aber 1. muss man es verstehen, um es zu tolerieren?

    Und 2. ist es schlimm, wenn jemand auffallen oder aus der reihe tanzen möchte?

  • Ich versteh es einfach nicht, was man davon hat, außer, dass man auffällt und "aus der Reihe tanzt".

    Aber 1. muss man es verstehen, um es zu tolerieren?

    Und 2. ist es schlimm, wenn jemand auffallen oder aus der reihe tanzen möchte?

    Nein und trotzdem ist es in meiner Welt nicht normal und kann es nicht nachvollziehen. ;)

  • Aber 1. muss man es verstehen, um es zu tolerieren?

    Und 2. ist es schlimm, wenn jemand auffallen oder aus der reihe tanzen möchte?

    etwas zu tolerieren heißt nicht, daß man seine Meinung dazu nicht äußern darf. Toleranz heißt nicht, alles schweigsam hinzunehmen.

    Ich glaube auch, daß die Färberei hier jeder toleriert, oder habe ich was überlesen? Wo wurde aufgefordert, Rübennase nun auszugrenzen, anzuzeigen oder sonstiges? Wäre sie meine Nachbarin, könnte sie mit ihren bunten Hunden rumlaufen wie sie will, sprich, ich würde dieses Verhalten dennoch tolerieren, aber dennoch nicht gut finden (um mal diplomatisch zu sein)

    Jeder kann aus der Reihe tanzen wie er will, solange er nicht für diese Zwecke weitere Lebewesen mit einbezieht.

  • Das hat ja hier schon extrem viele Seiten, verdammt viel, um nachzulesen, also hab nur mal quer gelesen und steh grad so da :shocked:. Also ich z.B. klebe den Shelties als Welpen die Ohren, weil, find ich hübscher mit Kippohren und stört die Null. Haben ein ganz normales Hundelieben, viel Natur, toben, Auslastung, immer dabei... Das mit Färben habe ich ähnlich gesehen . Nun lese ich quer und es geht um Piercen von kleinen Kindern, Übergriffigkeiten bei "Behinderten", Sex mit Tieren und Qualzuchten. Ernsthaft??? Das ist für mich rein von außen übergestülpt, sofern der Hund nicht mal wirklich was davon mitbekommt. Dem ist doch wurscht, welche Farbe er hat :???:. Ich tät nicht färben, gefällt mir nicht. Sehe aber beim besten Willen Null, gar nicht, inwiefern es Lisas Hunden ungefärbt besser gehen sollte, in egal welcher Hinsicht. Was daran macht deren Leben schlechter/erniedrigter, schmerzhafter, weniger was sie wollen als Hund? "Für mich gehört ein Hund ungefärbt" ist da ja wohl schlecht ein Argument...

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