Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 11

  • Erziehung wäre bei uns wohl, wenn Tiny keine Klamotten mehr durch die gegen schleppt, die sie findet. Allerdings versag ich da auch schon beim Kind, bezüglich Klamotten wegräumen. Und da die beiden super als Team zusammen arbeiten. Das Kind verteilt Kleidung und Tiny sammelt sich alles zusammen :face_with_rolling_eyes: .
    Haben wir es über Training gelöst. Wenn ich ein kleines Wäschekörbchen hinstelle, lässt Tiny die Wäsche ins Körbchen fallen und bekommt nen Keks.
    Vielleicht krieg ich meine beiden irgendwann nochmal Erzogen oder Tiny darf sich noch viele Kekse verdienen :rolling_on_the_floor_laughing: .

    Dagegen war für das "bleib" praktisch kaum Erziehung oder Training nötig. Ich hab ihr zwar schon mal beigebracht, an Ort und stelle zu bleiben, wenn ich ihre Leine fallen lassen. Das sie sich dann aber hinlegt und sofort entspannt und sich auch durch nichts aus der Ruhe bringen lässt, war praktisch ein Selbstläufer. Auch in Geschäften macht sie sich sofort lang und ich muss höchstens was sagen, wenn sie sich so lang macht, das andere Menschen nicht mehr an ihr vorbei kommen.
    Wobei es sie auch nicht stört, wenn andere über sie rüber steigen :person_shrugging: .
    Und das ist einfach Charakter und war 0 Erziehung oder Training.

    Mit anderen Hunden wird es dagegen wohl eher auf Training hinaus laufen und hoffen, mit dem Älter werden reguliert es sich noch etwas mehr.
    Wobei ich mir auch vorstellen könnte, das sie bei manchen Rassen, immer Kommandos braucht. Grad wenn sie andere Retriever sieht, geht ihr Herz sehr auf und sie möchte die immer gerne kennen lernen. Vielleicht wird das immer ein "Kein Kontakt oder ein "Ist ok, geh mal hin" brauchen als Management.
    Mal sehen, wie sich das Entwickelt.

  • Aber mich würde es wahnsinnig machen, wenn mein Hund so dicht bei mir läuft, weil ich das überhaupt nicht leiden kann. Kontaktliegen gerne, beim Laufen brauche ich Abstand. Das Präzise und Zackige: Das brauche ich nicht. Deshalb fordere ich es auch nicht ein.

    Wenn ich nicht gezielt die Ablenkung im Alltag nutzen will, laufen meine im Alltag nie so. Ich wuerd einen Vogel bekommen. Auf engen Wegen laeufen sie auch mal enger oder an kurzen Leinen. Aber sonst nicht. Mein 'bei mir' ist nix, was so ein enges und sauberes laufen verlangt wie mein 'Fuss'. Liegt auch an dem, was ich in der UO verlange und was meine Hunde im Alltag tun sollen ;)

    Wenn ich wieder gescheit Gassi kann (ich taste mich noch ran :muede: ), kann ich mal filmen wie Anansi laeuft wenn ich 'bei mir' sage...also Alltag.

  • Bin gerade sehr stolz auf meinen Hund.

    Waren eben draußen, unübersichtliche Ecke, Eros ist zu weit vor gerannt, bevor ich ihn stoppen kann, höre ich es irgendwo in den Bäumen brüllen. Mila hier (oder so was ähnliches). Mein Hund bleibt stehen, ich rufe sehr bestimmt und energisch HIER! und siehe da, mein Hund kommt zurück. Uns kommt ein Hund entgegen und ein weiterer hat den Weg gequert. Eros wäre schon sehr gern gucken gegangen, aber er kam zurück. Es ist noch nicht alles verloren 🤪😂 manchmal dringt man durch und das, obwohl er zuvor mit einer Hündin getobt hat, was seinem Hormonchaos sicher in die Hände gespielt hat.


    Ach ja, vielleicht sollte ich erwähnen, dass wir zuvor auf dem Feld weiter entfernt Hunde gesichtet haben, die er kennt (zu denen darf er normalerweise auch), ich lasse ihn stoppen, gebe ihm nen Keks und könnte ihn fest machen, denke aber, ach nee, die Hunde sind schon zu weit weg. Denkste. Kaum lasse ich ihn laufen, peest er wie eine Rakete hin :woozy_face: Na ja, meine Schuld halt :shushing_face:

  • Ach, ich finds immer schön zu lesen, wenn es bei den Leuten hier gut läuft <3


    Ich hab super niedrige Ansprüche mittlerweile. Eigentlich und total ehrlich möchte ich einen Hund, der genauso gern gemütlich durch die Gegend mäandert wie ich auch. Der sich nicht unnötig über andere Menschen und Hunde aufregt, ob im positiven oder negativen Sinne. Der gern einfach in meiner Nähe ist und meinen inneren Wahnsinn durch seine innere Ruhe ein wenig ausgleicht. Und ansonsten gehen wir mal länger mal kürzer durch die Gegend, schauen uns an, was kreucht und fleucht, was so blüht, und halten das eine oder andere Schwätzchen.


    Hätte nicht gedacht, dass ich das finden würde, ehrlichgesagt. :lol:


    Also, man könnte da an Frenchie oder Mops denken, aber die sind ja nicht ruhig, weil sie innerlich ruhig sind, sondern weil sie nicht können. Ihre "Ausstrahlung" ist ja trotzdem eher "high energy", sag ich mal, das passt nicht zu mir.

    Aber wenn mein Hund genauso wie ich alles ganz genau angucken muss und das "Nebeneinander" genauso genießt wie ich, dann ist echt alles tutti.


    Viele hier würden unsere Gassis vermutlich uuuuunerträglich langweilig und langsam finden. xD


    Aber der Opi hat mir mal einen vertrockneten, ausgehöhlten Flusskrebspanzer gebracht, zum Beispiel. Den hab ich noch. Und er hat auf mich gewartet, wenn ich Fotos von Insekten gemacht hab. Hab ich beim Gassi mal ausnahmsweise meine Mama angerufen, fand er das blöd und zeigte mir das auch, aber mit dem Umfeld beschäftigen fand er immer okay.


    Als ich letztens mit dem Pudel einen frisch geschlüpften Weidenbohrer gefunden hab, hat das Pü sich nur schrecklich davor geekelt, mit "Bläh! Bläh!" inklusive xD Das war so witzig, so unterschiedlich sind auch die Hunde...

  • Nochmal zum Verg


    leichen der Hunde, das kann auch helfen.

    Emil war als Junghund eine Katastrophe. Wirklich, wirklich furchtbar. Neben 24/7 kläffen, halt auch diese Nervosität, versuchen mir ständig nach zu latschen, einen wahnsinns Aussenfokus und die Ambition Autos, Fahrräder und Jogger zu jagen. Und er HASSTE alle Menschen, ausserhalb des Rudels. Nun ist das kleine Plüsch heutzutage auch alles andere als ein gechillter Begleiter, das entspricht nicht seiner Natur. Aber all die oben beschriebenen Sachen sind vom Tisch. Ein Teil Erziehung, ein Teil einfach Reife. Und letzteres war der größere Teil. Bemerkbar, also deutlich, wurde das als Emil etwa drei war.

    Jetzt hab ich Lucifer mit riesigem Aussenfokus und Problemen draussen das andere Ende der Leine noch wahr zu nehmen. Im Großen und Ganzen ist er aber jetzt schon deutlich einfacher zu handhaben als Emil in dem Alter. Einzig die deutlich höhere Gewichtsklasse macht es schonmal anstrengend. Wie als er letztens los rannte auf dem Feld, weil da irgendein Viehzeug war, die SL hatte ich in der Hand, mache selbige zu und konnte ihn dann zwar halten (nebst drei Meter hinter ihm her fliegen), hatte danach aber eine fies verbrannte Handfläche. So viel Kraft konnte Emil in dem Alter nicht mobilisieren. Das ist nicht so toll.

    Aber ansonsten.... je nach Gemütslage muss ich Emil heute noch verbieten mich zu verfolgen, Lucifer macht das nicht. Der beobachtet mich schon, wenn ich rum laufe, aber das wars auch. Lucifer ist zwar nervös beim Gassi und oft überfordert, aber zuhause total gechillt.


    Hätte ich Lucifer als ersten, nicht ganz einfachen Hund, würde ich vllt verzweifeln (wie ich es mit Emil getan hab - was hab ich geheult, als der jung war), aber wenn er mich mal wieder irre macht gucke ich mir den Emil an, der trotz seiner Special effects ein toller Hund geworden ist.


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    Und, weil so schön, obwohl er nicht mehr bei mir ist:


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  • Ich bin heute besonders stolz auf das Hundekind.


    Wir waren mit ihrem Lieblingskumpel Riesenschnauzer das erste mal nach seiner Kreuband Op unterwegs. Er darf noch nicht frei laufen. Aber ruhig Gassi gehen. Suki war an der Schlepp damit sie nicht rempeln geht. Aber beide sind total brav mit Abstand gelaufen. Suki wollte einmal spielen aber auf ein Nein und geh weiter ist sie abgedreht und freudig zu mir gekommen. Sie durften dann noch kurz zusammen schwimmen, danach mussten beide ruhig bei uns liegen das wir quatschen können. Ist ja nicht ihre Lieblings Beschäftigung, aber beide waren total brav.

  • Für mich bedeutet "gut erzogen" zunächst mal, dass der Hund die Grundregeln - und damit die Basis unserer Beziehung - verinnerlicht hat, ohne dass ich immer den Daumen drauf haben muss:

    Belästige keine anderen Lebewesen, egal aus welchem Grund. Orientiere dich an mir und verlass dich auf meine Entscheidungen.


    Klingt eigentlich nicht schwer, aber dafür muss der Hund in seiner geistigen Reife natürlich erst wachsen - genauso wie ich als Führungsperson. Wir müssen lernen, uns zu vertrauen, das dauert einfach eine Zeit. Und wir müssen gemeinsam am Gehorsam arbeiten.


    Gehorsam ist das Erste, was man von außen sieht, deshalb wird das oft mit guter Erziehung gleich gesetzt. Im Alltag braucht mein Hund kein Sitz oder Platz. Aber er muss kommen, wenn ich ihn rufe, stehenbleiben, wenn ich es sage, und Handlungen unterbrechen, wenn ich das möchte.


    Bei diesen ganzen Anforderungen sollte man sich jedoch bewusst sein, dass die Bedürfnisse des Hundes als sexuell und territorial motivierter Beutegreifer oft nicht in das zivile Korsett passen, das wir Menschen ihnen überstülpen. Mein Hund möchte gern jagen oder Hündinnen beglücken, das liegt in seiner Natur - ich will das nicht. Und dann muss man manchmal auch einfach Kompromisse finden, weil ein Konsens nicht möglich ist.


    Ob ich meinen Hund jemals als "gut erzogen" bezeichnen werde? Ich weiß es nicht. Aber ich möchte einmal sagen können: Wir haben eine gute, vertrauensvolle Beziehung und können uns aufeinander verlassen. Alles andere wäre nur die Kirsche auf der Sahnetorte.

  • Gut erzogen heisst fuer mich 'Hund und ich kommen relativ stressfrei durch unseren Alltag und gehen dabei weder anderen Menschen, noch anderen Tieren auf den Zeiger'. Mehr nicht.



    Wegen meinen Videos vor ein paar Seiten:

    Das ist keine Erziehung und kein Alltag! Das ist (fuer mich!) reine Ausbildung fuer den Sport. Abgesehen vom Platz beim voraus brauche und nutze ich nichts davon im Alltag. Faende ich - gerade bei der Fussarbeit - auch einfach falsch. Meine Hunde sollen ihren Alltag/Dinge die uns begegnen wahrnehmen. Im Fuss verlange ich aber das absolute Gegenteil. Macht fuer mich im Alltag keinen Sinn. Ausserdem will ich gar nicht das die sich im Alltag so massiv konzentrieren muessen wie sie es in der UO zu tun haben.

    Deswegen hatte ich auch geschrieben 'Alltag laeuft, in der Ausbildung haengt sie wegen meiner Faulheit hinterher' ;)

  • Deswegen hatte ich auch geschrieben 'Alltag laeuft, in der Ausbildung haengt sie wegen meiner Faulheit hinterher' ;)

    Ach, so hast Du das gemeint.


    Naja, jedenfalls habe ich mich durch Deine Videos daran erinnert, dass ich mit dem Pudelchen mal in Richtung BH trainieren will oder zumindest schauen will, ob das was für ihn wäre. Ich glaube, das könnte ihm gefallen. Er ist sehr konzentriert und ausdauernd im Training (naja, je nach Testosteronlevel).


    Jedenfalls habe ich jetzt mal dem Verein geschrieben und gefragt, wie man da einsteigen kann, was die BH angeht.

    Ich nehme an, dass das , was Du machst, was Anderes ist, aber bei der BH sind ja auch diese Obedience-Sachen dabei.

  • Wenn aber Euer Alltag läuft, dann würde ich aber gar nicht von Faulheit sprechen :smile: Klar, sind auch immer die individuellen Ansprüche, aber Deine Truppe gut durch den Alltag zu führen ist alles Andere als faul.


    Dass ich hier mit dem Pudelchen nicht jeden Tag ein paar Minuten Leinenführigkeit mache: Das ist faul xD

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