Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 11

  • Das ist so ein Thema, da könnte man sich stundenlang streiten. Ich bin immer für lieber einmal zu oft angeleint, kenne aber auch Hunde die sonst einfach weg sind und wildern, zum Teil tagelang. Das steigert meine Risikobereitschaft eher nicht.

    Hat man eher einen unbedarften Hüpfer im Sinn, der eine Ehrenrunde um den Hundeführer dreht, fände ich eine Dreifachsicherung bis ans Lebensende auch übertrieben. Aber lieber das, als ständig Stress für alle.

    Schleppende Schleppleinen sind für mich ein Unding. Viel zu gefährlich für viel zu wenig Einflussmöglichkeit.

  • Ach, ich seh das locker, kann ja jeder machen wie er es für richtig hält, verschiedene Wege führen nach Rom und so ;D

    Solange man damit zurecht kommt, und man am Ende eine Gehorsams-/Freilaufbasis hat die im Ermessen der Situation und des Hundes passt ( wohnt ja nicht jeder so dass man mal eben ableinen kann, und jeder Hund ist unterschiedlich eigenständig, angstfrei, Jagdtriebig uÄ), is es doch in Ordnung.

    Mein Satz bzgl wie es sein müsste, bezog sich übrigens nicht allgemein, sondern auf das eine Zitat.

    Für mich ist mein Geschreibsel diesbezüglich ja schon hinfällig, weil ich keinen Garten habe :p

    Omi lief früher auch ganz viel an der Schleppleine als ich anfing mit ihr am Rückruf zu arbeiten. Am Ende lief sie zu 90 Prozent immer frei, weil ländliche Gegend, zuverlässig im Gehorsam ( wenn auch nicht perfekt, aber das muss auch nicht) und kaum Jagdtrieb.

    Lilo läuft dann eher überwiegend an der Leine, weil es die Umgebung anders nicht her macht, sie nur eingeschränkt Verträglich ist und einem Karnickel oder Reh auch definitiv hinterher würde.

    Ich selber bin beim Freilauf grundsätzlich bissl übervorsichtig. Ich könnte Lilo bspw sicher auch zu ruhigen Zeiten im Wald frei laufen lassen. Sie bleibt auf den Wegen, ist ungern außerhalb meiner Reichweite, und steht zuverlässig im Gehorsam.

    Allerdings leine ich grundsätzlich im Wald nie ab, weil mir zu unübersichtlich.

    Stattdessen lasse ich eher die Schleppe schleifen ( wenn ich sie schleifen lasse, dann so dass ich im Zweifel einfach drauf treten könnte - das ist für mich die Absicherung dahinter, man hat den Hund viel leichter gepackt wenn mal was sein sollte - geht natürlich nicht wenn die Leine 20 Meter weg ist :p ).

    Andere haben kein Problem damit auch im Wald einfach den Karabiner auszuklinken, wenn sie den Wald kennen und der Gehorsam passt. Ich könnte es mit dem Zuverlässigsten Hund nicht, weil halt :ka:

  • Ich habe die Schleppleine mMn bei Nala zu lang dran gelassen. Hatte immer Angst, dass der Hund wegläuft. Dann ist sie wenige Monate überall frei gelaufen und seit der Läufigkeit ist der Jagdtrieb richtig rausgekommen. Seitdem kann sie einfach an vielen Stellen nicht mehr ohne laufen. Ob das bisschen anders wäre, wenn sie von Anfang an mehr komplett frei gewesen wäre frage ich mich tatsächlich relativ oft.

    Eine Runde an der Elbe kann sie komplett ohne Leine laufen, unsere Morgenrunde läuft sie an schleppender Schleppleine und teilweise mit Leine in der Hand, weil da an einer Seite das Wild wohnt. Alle anderen Runden gehen wir entweder an der Flexi oder an Schleppleine in der Hand.

    Ich bevorzuge die Schleppe, wenn ich sie doch mal an Teilstücken loslassen kann. Da ihr Radius nicht extrem groß ist, ist sie trotzdem noch im Einflussbereich. Und wenn sie doch mal abzischt habe ich mit Schleppleine eher die Möglichkeit sie wieder einzusammeln.

  • Ob das bisschen anders wäre, wenn sie von Anfang an mehr komplett frei gewesen wäre frage ich mich tatsächlich relativ oft.

    Ich glaube das ist total individuell, ob ein Hund frei laufen kann, eingeschränkt oder gar nicht und hat eine trainierbare Komponente und eine sehr hohe genetische.

    Fine ist ja lange mit der Schlepp gelaufen, dann waren wir so weit, dass Freilauf ging, dann kam die erste Läufigkeit und ein Schub beim Jagdtrieb.

    Sie ist jetzt 2. Hat mal Phasen, wo die Ohren ein paar Tage auf Durchzug sind. Aber auf unseren Hausstrecken läuft sie frei, sie ist bei Sichtung von Mensch, Hund und Wild abrufbar. Nur bei Pfützen ist sie manchmal weg. :D Sie wird nur angeleint, wenn uns andere Hunde entgegen kommen. Oder man zum Runterkommen, wenn ihr wegen Wildgeruch die Sicherung rausknallt, bis sie sich wieder beruhigt hat.

    Bin ich irgendwo fremd, ist sie erstmal angeleint und darf je nach Tagesform und Gelände frei laufen, sofern nicht zu viel los ist.

    Und das wichtigste ist: für und passt das.

  • Wir laufen mit beiden Hunden grundsätzlich frei. Skadi hat draußen einen besseren Rückruf als Jiro der mittlerweile ein selektives Gehör entwickelt hat. Dafür ist Jiro um einiges entspannter mit Menschen und anderen Hunden.

    Ich würde behaupten das der RR bei Skadi zu 99 % sitzt da wir unsere Gassistrecken unheimlich weit einsehen können und es eigentlich nie zu Überraschungen kommt. Wild interessiert sie zwar aber sie hatte bis jetzt keine Ambitionen hinterher zu gehen.

    Was im Notfall aber witzigerweise immer funktioniert ist UO. Gestern stand plötzlich ein Bauarbeiter auf unserem Firmengelände da unser Zaun gerade erweitert wird und die dort arbeiten. Wir haben unser Gelände an der offenen Stelle wegen den Hunden mit dem Bauzaun abgesperrt und Skadi sprang davor bellend auf und ab. Ich habe sie rangerufen, ins Fuß geschickt, paar enge Kreise gezogen und sie absitzen und abliegen lassen.

    Der rießige Mann der da stand war ihr dann plötzlich völlig egal.

    Mit nem Spieli oder Keks würde ich sie in dem Moment nicht bekommen aber Arbeiten liebt sie.

  • Ich hab das jetzt so verstanden dass es sich darauf bezieht, wenn der Rückruf innerhalb des Gartens gut funktioniert.

    Aber das is natürlich auch wieder Quatsch ^^

    Eigentlich müsste es heißen : Wenn der Rückruf an der Schleppleine so gut klappt, dass du dich in Ablenkungsarmer Umgebung drauf verlassen kannst, kannst du mal die Schleppe ab machen.

    Wirklich bombenfest und immer in jeder Situation zuverlässig abrufbar, ist scheiß viel Arbeit, mit Einigen Hunden sogar nie möglich.

    So halte ich es auch. Mein Hund meine Verantwortung. Sicherung des Hundes und des Umfeldes geht vor.

    Wenn ich dann länger brauche bis der sichere Abruf sitzt oder uns erschwere, dann ist das halt so. Ist mir lieber als wenn der Hund unterm Bus liegt oder an den falschen angeleinten Hund gerät. Wir sind hier ja nicht in einem Wettbewerb wessen Hund was schneller kann/lernt.

    Ich hatte es gar nicht gerne wenn freilaufende, nicht-hörende Hunde in meine eingeleinten reinkrachen, da werde ich mich dann sicher nicht selbst einreihen wenn ich das beeinflussen kann. Klar kann das mal passieren, aber hier gibt es Freilauf nur wenn ich es für möglich erachte - bis dahin bleibt die Schleppleine dran.

    Aber klar ist auch, es muss Freilauf geben - denn sonst kann man es a) nicht üben und b) nicht wissen ob es funktioniert und in welcher Zuverlässigkeit. Und der Hund baut ein Selbstvertrauen auf das er nicht aufbauen kann wenn immer eine Schleppleine dran ist. Aber dafür muss man sich halt die Umgebung entsprechend aussuchen. Und wenn die Möglichkeiten oder Gelegenheiten fehlen, dauert es halt länger :ka: .

  • Ich find ja bei sowas schwingt direkt die Unterstellung mit, dass jeder Hund, der nicht an der Schleppleine hing als Junghund, irgendwo reingekracht ist. Und das ist doch Murx.


    Hier hatte vor (3) und nach (5) Brix kein Hund eine Schleppleine dran, Brix nur weil „gehört sich so“. Im Endergebnis ist Brix hier der einzige Hund der je zu einem anderen Hund abgehauen ist und der nicht zuverlässig ableinbar ist.

    Nur weil man keine Schleppleine nutzt, heißt es ja nicht, dass der Hund überall lustig hinrennen darf wie er will oder man nicht links, nicht rechts guckend durchs Leben geht.


    Meg ist jetzt 10 Monate alt. Seit ca. 2 Monaten ist der Freilauf bei ihr so, dass ich mich auf die antrainierten Verhaltensweisen verlassen kann und auch beim an anderen langgehen den Fokus nicht auf ihr haben muss - die geht halt einfach dran vorbei, egal ob der andere Hund pöbeln oder was auch immer.

    Davor musste die Aufmerksamkeit da bei ihr sein, damit sie nicht hinrennt, weil sie im Gegensatz zu meinen anderen recht deutliche „Hallo-Sag“-Tendenzen gehabt hätte.

  • Ichh schreibe lediglich wie ich es handhabe. Du entscheidest für dich ob du das als Unterstellung auffassen willst.

    Wenn du das so auffasst kann ich auch nichts daran ändern. Schade, ist dann halt so. Ich kann Dir aber sagen, das es nicht so gemeint ist, weil ich jedes Hund-Halter Gespann für individuell halte. Ich schreibe nicht stellvertretend für andere.

  • Hallo ihr Lieben, ich bin seit heute neu hier. Da auch wir zuhause einen Junghund sitzen haben, dachte ich, ist es ein guter Anfang hier zu beginnen mit meinem ersten Beitrag.

    Also, unser Hund ist ein 13 Monate alter Slovensky Cuvac. Er ist sehr gelehrig, nimmt gerne Führung an und für Leckerlis tut er (fast) alles. Aber...und jetzt kommt das große Aber...er ist halt ein Herdenschutzhund und wenn er in seinem Element ist, dann ist es wirklich schwierig seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Aktuell trainieren wir wieder Leinenführigkeit (jetzt mit Doppelführung) und entspanntes Verhalten, wenn Hunde an uns vorbeilaufen. Da war er immer sehr frustriert, dass er nicht hindurfte; aber das ist schon besser geworden, seit wir Anleitung im Training bei unserer Züchterin bekommen haben. Sie kennt sich schon lange mit der Rasse aus und unterstützt uns in allem sehr gut. Als nächstes müssen wir dann mal wieder den Rückruf neu aufbauen. Bis zu so 10 Monaten lief der Freilauf echt super, er war klasse rückrufbar bei jeder Ablenkung und war nie weiter als 5 m entfernt. Er weiß auch immer noch, welches Verhalten ich fordere. Aber aktuell mag er da echt nicht gehorchen, darum seit Juli nur noch Schleppleine. Aber alles auf einmal will ich auch nicht trainieren – also erst mal eins nach dem anderen.

  • Ich selbst finde die Schleppleine auch doof und arbeite damit nicht. Ist mir zu umständlich. Entweder eine normale Führleine oder die Flexileine. Letztere vorallem in der BuS.

    Aaaaber: ich sehe es wie bei der Schleppleine ganz klar so, wie beim Maulkorb. Wenn der Halter sich damit sicherer im Umgang fühlt, dann strahlt er das auch aus. Man sollte nur aufpassen, dass man sein Vertrauen und seine Sicherheit dann nicht an die Schleppleine koppelt und im Kopf (gerne auch unterbewusst) schon in diverse Horror-Szenarien verfällt, nur, weil dass Ding dann irgendwann mal wieder weg soll.

    Man trainiert immer auch sich selbst. Viele Hilfen muss man nicht nur für den Hund, sondern auch für sich selbst wieder abbauen.

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