Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 11

  • Finde ich auch krass. In dem Alter arbeite ich mit meinen noch gar nichts.

    Danke für diesen für mich wertvollen Input. Du bist ja nun wirklich versiert in der Ausbildung von jungen Hunden.

    Ich mache mit meinem 20wöchigen Boxer auch ganz bewusst (obwohl ich darauf brenne und richtig Bock habe) nicht mehr als das was wir für einen gemeinsamen Alltag brauchen, weil unser Wohnumfeld sehr anspruchsvoll ist und meiner Einschätzung nach ein zusätzliches Training die Verarbeitung seines Alltag erschweren würde.

    Ja, deshalb mach ich da auch noch nichts weiter. Meine Hunde sind vor allem viel im Alltag mit mir unterwegs - das braucht viel Energie in dem Alter und fordert sie ordentlich. Wenn jemand zum Beispiel seinen Border Collie gar nicht im Alltag mitnimmt, nur fürs Vieh hat - der Hund also, Zwinger, Auto und Schafweide kennt und sonst nichts weiter leisten muss, kann man schon anfangen mit etwas Training. Aber bei Hunden, die mit im Haus leben, Gassi gehen, sich mit fremden Umgebungen, Reizen etc. auseinandersetzen müssen, ist es dann meist zu viel die noch zu arbeiten. Vier Mal die Woche wäre mir allerdings auch später dauerhaft deutlich zu viel. Ich habe das jetzt an meinen Hüterlis bemerkt: Wir haben die DM vorbereitet und organisiert. Meine Hunde hatten also mit Hintergrundarbeiten gut zu tun die Woche. Die sind so was von fertig mit der Bereifung. Das merkt man nicht unbedingt daran, dass sie ruhiger werden, sondern, dass sie auf jeden Reiz abgehen wie in ihrer Junghundezeit. Klar, für mich jetzt kontrollierbarer als damals, aber es triggert sie enorm in solchen Phasen. Dauerhaft würde ich so was nicht für meine Hunde wollen.

  • Der Hund ist 10 Monate alt, warum soll man mit dem noch nicht arbeiten?

    Das genannte Programm kann zu viel sein, aber wie lang soll man den warten bis man anfängt?

    Ich frage mich an der Stelle auch, wie das mit den Hundesportlern ist. Die fangen ja z.T auch schon im Welpenalter damit an.

  • Ich danke euch für eure Einschätzung. Ich werde das mit meinem Mann nochmal näher bereden. Er glaubt nämlich, dass wir zu wenig mit Milow machen. Mir wird es ehrlich gesagt auch langsam zu viel mit dem Training. Aber wiederum hat mir jemand anderes gesagt, dass in Milows Genen ein Weimaraner steckt und er daher mehr Beschäftigung bräuchte. Ich will halt nix falsch machen und ihn wegen meiner, ich sag mal eigenen Bequemlichkeit, nicht zu wenig auslasten. Aktuell schläft Milow viel an den Ruhentagen bzw. auch jetzt mehrere Stunden vor dem Training.

  • Der Hund ist 10 Monate alt, warum soll man mit dem noch nicht arbeiten?

    Das genannte Programm kann zu viel sein, aber wie lang soll man den warten bis man anfängt?

    Ich frage mich an der Stelle auch, wie das mit den Hundesportlern ist. Die fangen ja z.T auch schon im Welpenalter damit an.

    Früh.. also der Aufbau beginnt spielerisch schon sobald sie bei den neuen Haltern sind. Nach 1-2 Wochen geht es auch schon zum schnuppern auf den Platz. So kenne ich das zumindest.

    Aber hier geht es ja auch nicht darum alle Hunde über einen Kamm zu scheren =) . Ich z.B. hätte gerne mit einen sorgfältigen UO Aufbau angefangen als Gustaf 12-14Wochen alt war, gefolgt von den ersten Baby Schritten Fährte. Ich schiebe das bis heute auf, weil er einfach noch nicht so weit ist. Unser Alltag ist so anspruchsvoll, dass er alle Löffelchen dafür braucht - ganz und gar. Wir sind 5tage zuhause, 2tage campen - dazu kommen wir gerade von einer dreiwöchigen Urlaubsreise mit Camper in welchem wir durch Skandinaiven getourt sind.. jeden Tag neue Eindrücke. Jetzt muss er erstmal wieder zuhause ankommen, von der Stille Skandinaviens in die hektische Großstadt.

    Will damit sagen, es ist einfach individuell und nur weil einige sagen, ich mache mit 10Monaten immer noch nicht viel, hat das keine Allgemeingültigkeit - kann für den Hund, die Rasse, deren Alltag und das zukünftige Aufgabengebiet des Hundes genau das Richtige sein. Andere hingegen sind mit 5Monaten schon richtig gut dabei, haben aber vielleicht ein sehr entspanntes Wohnumfeld und Alltag für den Hund.

  • Tatsächlich glaube ich, ist unser Alltag doch recht langweilig. Morgens gehe ich mit Milow für ca. 15 bis 20 min in den Garten (Grundstück mit 3500 qm). Da kann er sich lösen, schnuppern und frei umherlaufen. Dann hat er bis ca. 16 bzw. 17 Uhr zu ruhen (natürlich gibt es bei Bedarf kurze Löserunden). Danach geht es raus zum Spaziergang, ca. 20 min und er darf anschließend nochmal im Garten für 10 bis 20 min umherlaufen. Danach gibt es nur noch Löserunden. An Trainingstagen ist das natürlich anders. Aber ansonsten ist unser Alltag auf dem Dorf von doch eher viel Ruhe geprägt. Hier begegnet man auch nur selten anderen Hunden oder Menschen. Eher gehen wir mal an Hühnern oder Pferden vorbei, die Milow nur noch kaum interessieren. :tropf:

    Ach Milow war fast 16 Wochen alt, als wir mit ihm mit der Ausbildung zum Rettungssuchhund begannen. Er kennt also das Verbleiben im Auto und döst dort dann oft vor sich hin. Er bellt auch nicht, wenn andere an dem Auto vorbei gehen oder so. Die Ausbildung begann auch recht spielerisch. Mehrere Personen haben sich im Halbkreis hingesetzt und Milow sollte von Mensch zu Mensch rennen, um sich dort seine Belohnung abzuholen. Nach und nach wurde der Schwierigkeitsgrad erhöht und die Abstände wurden größer, die Menschen haben angefangen sich leicht zu verstecken etc.

  • Der Hund ist 10 Monate alt, warum soll man mit dem noch nicht arbeiten?

    Das genannte Programm kann zu viel sein, aber wie lang soll man den warten bis man anfängt?

    Ich frage mich an der Stelle auch, wie das mit den Hundesportlern ist. Die fangen ja z.T auch schon im Welpenalter damit an.

    Die Arbeit mit den Welpen unterscheidet sich aber schon ziemlich von der Arbeit mit den älteren Hunden finde ich. Da gehts ja viel darum Grundlagen und Basics zu legen. Sehr spielerisch, sehr kurz. Zumindest ich habe da auch nie so trainiert, dass der Welpe/Junghund hinterher platt war. Die Einheiten waren immer sehr kurz, vieles auch spielerisch eingebaut in den Alltag. Oft soll nur ein Verständnis für etwas geweckt werden, ohne, dass es großartig richtig oder falsch gibt. Um richtige Technik gehts da ja noch gar nicht, sondern eben um Basics, Körpergefühl, Verständnis, etc.

    Manchmal hatte ich sie zum Beispiel nur mit auf unserer Vereins-Terrasse, es wurden Leute kennengelernt, Kekse abgestaubt und einfach nur zugeschaut wie andere Hunde arbeiten oder einfach mal nur im Auto gewartet. Oder wir haben nur 5 Minuten gespielt und dann war gut.

    Das Training unterschied sich deutlich von gleichaltrigen Hunden die diese ewig langen Hundeschulgruppen besucht haben und hinterher völlig platt und fertig waren.

    Das erste Mal war ich mit ihr in unserer kurzen Gruppenstunde, da war sie glaube ich 9 Monate alt. Und die ist wesentlich kürzer als "Hundeschul-Einheiten". Ich habe Hundeschule zum Beispiel als leider sehr technisch und wenig "Praxisnah" kennengelernt.

    Nun kenne ich aber auch viele Sportler, da kommt der Hund im Alltag auch nicht großartig mit. Teilweise leben die nichtmal im Haus. Die waren dann auch schon im vergleichbaren Alter weiter als meine, weil ich eben auch viel Wert auf den Alltag lege und sportlich lieber später dran bin, dafür kann der Hund aber überall hin mit.

  • dass in Milows Genen ein Weimaraner steckt und er daher mehr Beschäftigung bräuchte.

    Mal ergänzend: Meine Hunde sind Hüteleistungszucht und ich nutze meine Hunde später für echte Arbeit. Dort MÜSSEN sie funktionieren, deshalb ist mir ein guter Aufbau des jungen Hundes sehr wichtig.

  • In dem Alter schon so die ersten Canicross Basics gemacht- auf Strecken, wo genau 0 los ist. Die Dynamik beim Sport reicht.

    Das war aber tatsächlich auch so die "Hauptaufgabe": Dynamik und neuen Situationen mit Gelassenheit begegnen. D.h. auch mal an Tagen mit "nur" 2 Servicerunden mit im Gassiservice dabei sein, fremde Umgebung, fremde Hunde.

    Mal am WE mit in den Baumarkt.

    Aber eben auch mal 2 Wochen nur langweilig Gassi, mit Hazeli durch den Garten toben, komplette Pausetage, wo abgesehen von sich kurz lösen, mal so gar nix außer schlafen angesagt war.

    Keine Hundeschule oä.

    Zum Glück bin ich da recht variabel und kann den Alltag von extrem fordernd bis hin zu sehr langweilig gestalten.

    Das mache ich heute noch genauso.

    =)

  • Kommt vielleicht auch einfach etwas auf die Rasse an und was man unter Arbeit versteht. Hier ist es auch nur der anfängliche Aufbau der UO, sehr kleinschrittig, der Hund vielleicht mal 10 min aufm Platz. Ansonsten wird am Auto gewartet und geschaut. Dann mal ein bisschen Dummy ab und an, da war ich auch mit 10 Monaten schon auf nem 2 tägigen Seminar, dabei gab es natürlich auch Pausen und klar, hat man am 2. Tag gemerkt, dass es viel ist für so junge Hunde. Macht man ja aber auch nicht jedes Wochenende. Wenn ich unterwegs Dummy üben will und er gerade keinen Kopf dafür hat, dann lass ich es halt.

    Jungspund wird diesen Monat 1 Jahr, fange jetzt dann bald langsam an das Ziehen zu trainieren, er darf nächste Woche mal 5 km Camp Canis mit machen. Bisher zieht er nicht, kann mir vorstellen, dass er dabei von den anderen Hunden etwas angefixt wird. Falls nicht ist es auch ok. Das Wochenende wird von den Eindrücken her für ihn sicher spannend, danach sind dann auch wieder ruhige Tage angesagt.

    Er hat sonst so einige Flausen im Kopf, mir die Tage den Garderobenschrank zu Fall gebracht (jetzt ist er angeschraubt) und gestern in einem super kurzen unbeobachteten Moment die Leine durchgenagt. Aber ist auch täglich entspannt stundenlang zuhause alleine mit den anderen beiden. Andere Hunde sind immer noch sehr spannend. Hatte zeigen und bennennen schon einige Zeit versucht, aber erst seit ich dabei auch clickere läuft es recht gut. Irgendwie kommt der Click wohl besser im Hundehirn an als meine Stimme.

  • Das Training unterschied sich deutlich von gleichaltrigen Hunden die diese ewig langen Hundeschulgruppen besucht haben und hinterher völlig platt und fertig waren.

    Ich habe oft erlebt, dass bei allen Tätigkeiten die man mit dem Hund oder Welpen tut, genau dies das Ziel ist. Den Hund müde/platt kriegen. Die Entwicklung finde ich sehr schade...

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