Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 11
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Hummel -
22. Januar 2021 um 19:01 -
Geschlossen
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Hi, ich melde mich hier auch mal wieder... interessante Diskussion mit dem Notausschalter.
Vielleicht bräuchten wir sowas auch, es hat sich nämlich jetzt im Urlaub etwas gezeigt, was unbedingt meiner Aufmerksamkeit bedarf, ich bin aber noch nicht ganz klar, wie ich damit umgehen möchte.
Vielleicht habt ihr für mich ein paar Tipps und Einschätzungen?
Dafür wäre ich sehr dankbar
Die ganze Geschichte mit dem Aufregung regulieren kam, glaub ich, auch auf, weil ich geschrieben hatte, dass Jack in der Stadt ziemlich drüber war. Jetzt im Urlaub kam noch was auf, was mir neu war und wo ich drauf reagieren muss:
Spoiler anzeigen
Uuuund zwar, Jack hat Angst vor großen, dicken Männern. Und zwar meist ältere dicke Männer, besonders wenn sie Krücken haben oder einen Spazierstock. Das ist nicht nur so ein bisschen spooky für ihn, sondern das ist teilweise echte Angst für ihn, er beginnt manchmal zu zittern und schaut mit riesigen Augen und ist quasi erstmal nicht mehr ansprechbar, Rute unter dem Bauch.
Das erste Mal war, als wir frisch angekommen waren am Urlaubsort und in einer kleinen Bäckerei auf der Terrasse gefrühstückt haben. Ich hab nach dem abgelegten dösenden Hund geschaut, und da lag er im Platz, zitternd, hat starr geglotzt, die Ohren gespitzt, der Schwanz unterm Bauch. Ich war total verwirrt, wo das jetzt herkam, und drehte mich um, um zu gucken, was Jack da sieht. Schlurfte hinter mir in ca 3 Meter Entfernung ein alter Mann mit Bierbauch mit Krücken zum Eingang des Bäcker hinein.
Ich hab erst versucht ihm zuzureden, Jack hat mich auch kurz angeschaut, war aber trotzdem sehr gestresst und zitterte weiter, so dass mein Mann ihn dann freundlich angesprochen hat und ihn ins Auto gesetzt hat, wo er sich auch sofort beruhigt hat.
Danach habe ich natürlich genauer hingeschaut, wenn wir unterwegs waren mit dem Hund, und tatsächlich hatte Jack immer wieder Stress gezeigt und Angst, wenn er dicke Männer gesehen hat mit Stock oder Krücken, am schlimmsten, wenn sie ihn angeschaut haben. Ich habe ihn dann hinter mich genommen, in einer Mischung aus "is okay, ich bin da" und "is okay, ich habs gesehen, nimm dich zusammen".
Tatsächlich kam es dann am letzten Tag beim Burger Essen in einem kleinen Restaurant nochmal zu einer Situation, wo der Chef an unseren Tisch trat, er war sehr dick und redete sehr laut, dass sich Jack an meine Beine gedrückt hat und unter dem Tisch geknurrt hat. Ich hab ihn korrigiert und beruhigt, ihn unter dem Tisch zwischen meinen Beinen sitzend feste massiert und abgeklopft, aber der Mann war ihm einfach gruselig. Er ist aber dann still geblieben und war dann ganz normal, als wir gegangen sind.
Wir haben keinen Schimmer, wo das herkommt, ich weiß nur dass meine Schwiegereltern sehr dick sind und paarmal unangekündigt in unseren Garten reinmarschiert sind und Jack dann jedesmal bellend ausflippt, weil da Fremde einfach so reinkommen. Für ihn sind sie fremd, sie waren erst einmal bei uns zu Besuch, und wir einmal bei ihnen, da war er aber ganz normal. Durch den Lockdown hatten wir keinen Besuch die erste Zeit, als Jack hier eingezogen ist.
Hab ich ihn eingefangen (ich krieg das ja nicht jedesmal sofort mit, wenn da plötzlich die Schwiegerleute reinkommen) und angeleint, beruhigt er sich sofort, ist aber weit weg von entspannt. Er nimmt Leckerli von ihnen, aber er hat ein Auge auf die Leute.
Ansonsten fällt mir nichts als Auslöser ein, was er als Welpe allerdings erlebt hat, entzieht sich natürlich meiner Kenntnis. Für mich wäre das die naheliegendste Erklärung, dass er sich erschreckt hat oder so.
Ansätze wären jetzt:
Zeigen und benennen, wenn wir einen älteren Mann sehen und schönfüttern.
Ignorieren und keine Aufmerksamkeit schenken und hoffen, dass sich Hund daran orientiert (ich bezweifle es allerdings, in dem alarmierten Zustand, in dem Jack dann ist)
Vermeiden
Gezielt Suchen als Trainingsobjekt und auf Gewöhnung setzen
Aufregung regulieren, wobei mir das etwas widerstrebt, der Hund hat schließlich auch das Recht auf seine eigenen Empfindungen und wenn er offensichtlich Angst hat, fällt es mir schwer, ihm dann über den Gehorsam eine Lektion abzuverlangen, sich zu entspannen, wo doch alles in ihm "Gefahr" zu schreien scheint. Versteht jemand, was ich meine?
"Is okay" und dann loben, wenn Jack dann soweit "normal" bleibt, wachsam, aber ruhig.
Vielleicht hat jemand von euch Ideen oder eigene Erfahrungen dazu und was euch geholfen hat oder wie ihr das händeln würdet?
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Hi,
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Ich persönlich finde, dass Angst etwas anderes ist als "Aufregung". Einen Hund der wirklich Angst oder gar Panik/Furcht hat und damit meine ich jetzt nicht dich und deine Einschätzung, der fällt für mich in eine andere Kategorie. Aber man hört ja häufig das Argument, "der hat nur Angst", dabei ist es eben keine Angst, sondern zum Beispiel Unsicherheit und fehlende Führung.
Bei Angst würde ich anders ansetzen, aber beim wie da kann ich nicht mitreden, weil ich keinen ängstlichen Hund habe. Ich würde also einen Trainer kontaktieren, der damit Erfahrungen hat.
Zwei Gedanken habe ich aber für dich, die mir beim lesen gekommen sind:
ZitatAufregung regulieren, wobei mir das etwas widerstrebt, der Hund hat schließlich auch das Recht auf seine eigenen Empfindungen und wenn er offensichtlich Angst hat, fällt es mir schwer, ihm dann über den Gehorsam eine Lektion abzuverlangen, sich zu entspannen, wo doch alles in ihm "Gefahr" zu schreien scheint. Versteht jemand, was ich meine
Was ich interessant finde, ist, dass es dir beim Punkt "Aufregung regulieren" widerstrebt, die Empfindungen des Hundes zu beeinflussen. Denn genau das, soll dort ja eben nicht passieren. Es geht nur darum, dass der Hund sich nicht aufzuregen hat, er darf fremde Menschen gerne weiterhin blöd finden, er soll sich einfach nicht aufregen, keine eigene Entscheidung treffen und sich nicht damit beschäftigen/reinsteigern. Es wird auch keine "Lektion" abverlangt, weil es nichts bringen wird, nur in dieser Situation so arbeiten zu wollen. Es ist eben keine Methodik ala "Zeigen und Benennen" die man situativ verwendet, sondern ein Führungsstil, der sich durch das gesamte Zusammenleben zieht. Das lässt sich nur in kritischen Situationen umsetzen, wenn der Hund es aus dem Alltag und dem Kleinen kennt.
ZitatZeigen und benennen, wenn wir einen älteren Mann sehen und schönfüttern.
Wohingegen das von dir angesprochene beim Zeigen und Benennen sowie beim Schönfüttern genau das Ziel ist und du es dort nicht kritisch siehst. Beim Schönfüttern und Zeigen und Benennen soll der Hund seine Empfindung ändern, das ist das Ziel. Er soll sich mit dem Reiz auseinandersetzen und ihn künfitg als positiv abspeichern. Dort ist mein Ziel die Empfindungen des Hundes zu verändern.
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Ich finde den von Hummel angesprochenen Punkt auch ganz wichtig hervorzuheben: Ein aufgeregter Hund lernt schlechter bis gar nicht.
Es ist also möglich, verschiedene Ansätze zu kombinieren. Den Hund in seiner Aufregung runterzufahren und gewünschtes Verhalten zu bestätigen und herauszuformen.
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meine Zwergspitzhündin, nächste Woche 7 Monate alt, noch jede Nacht mindestens 3-4 Mal reinpinkelt und nachts auch ebenso viele Häufchen setzt und auch tagsüber ca. alle 45- 60 Minuten raus muss.
ich würde die erstmal bei TA/TK auf den Kopf stellen lassen.
Die 3-4 Häufchen find ich für einen Hund in dem Alter schon arg viel. Für mich klingt das nach sehr viel Stress und/oder körperlichen Problemen.
PS: Ich erinnere mich daran, dass wir schonmal einen Thread hatte , wo ein Hund (ich glaube weil im Welpenalter das Wasser rationiert wurde??) ständig getrunken und entsprechend viel gepinkelt hat. Weiß aber nicht mehr wie das ausging.
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PS: ich glaube das ist der Thread
ThemaProbleme mit einjähriger Labrador-Dame
Hallo zusammen,
Vielleicht hat jemand ein paar Tipps oder Erfahrungen.
Meine labradordame ist mein erster Hund, leider habe ich direkt beim Kauf den ersten Fehler gemacht und dem Züchter bei den Worten „der Hund bekommt abgezähltes Wasser, der hört sonst nicht auf zu trinken“ vertraut. Jetzt zum Sommer hin würde ich stutzig, und dachte mir das kann nicht sein, dass der Hund im Sommer eine bestimmte Menge Wasser bekommt und nicht so viel wie er Durst hat.
Meine Tierärztin hat meine Hündin…Labbikira3. Juni 2019 um 15:57 -
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Gibt es Trainer von denen ihr den Notausschalter und das Vieraugengespräch oder ähnliches gelernt habt oder wie hat sich das ergeben?
Liebe Grüße
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Bei mir wars im Endeffekt eine Entwicklung der letzten 15 Jahre. Ich habe mir natürlich die "großen" Namen der Hundetrainerszene angeschaut (heute vermutlich alle total oldscholol
), ich hatte auch Trainer, mit und bei denen sogar mal ne Weile zusammen gearbeitet vor vielen Jahren und einen engen Freund, der als Trainer arbeitet. Und aus vielen Einflüssen und und noch mehr Hunden bei mir, hat sich für mich mein Weg so ergeben. (Wobei wie gesagt: Not-Aus hab ich nicht und für mich ists auch nicht zwingend nur ein Vieraugen Gespräch, das Ideal ist für mich ein "Bello, geh mal runter vom Gas" ohne sonstige Aktion - der Weg dahin, ist selbstverständlich damit gepflastert, dass der aufgeregte Deliquent ;-) von mir anfixiert wird und Bescheid bekommt, dass seine Aufregung von mir gerade definitiv nicht geduldet wird)
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Ich hab anfangs so trainiert, wie es aktuell „Mode“ ist. Wie es in diversen Erziehungsratgebern publiziert und auch von Trainern gelehrt wird.
Über Anregungen aus dem Forum habe ich mich dann mit anderen Wegen der Erziehung beschäftigt. War bei entsprechenden Trainern und auch in der Literatur fiel mir auf, dass davon durchaus einige Schreiben, ich es nur nie bewusste wahrgenommen habe.
Für mich am wichtigsten war aber die Erkenntnis, dass ich meinen Hund nicht anders erziehen muss, als damals die Pferde. Da macht man so viel über Respekt, mentale Stärke und das eigene Mindset. Letztendlich habe ich also angefangen diese Selbstverständlichkeit aufzugreifen, nicht mehr alles so technisch zu betrachten. Erziehung von Training und Ausbildung bewusst getrennt.
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entsprechenden Trainern und auch in der Literatur fiel mir auf, dass davon durchaus einige Schreiben
Mach's nicht so spannend, nenn Namen
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Bei mir: Trainer
Wobei mir lustigerweise erst im Laufe der Zeit aufgefallen ist, dass ich das "Gespräch" intuitiv schon lange teilweise mit Hazeli führe.
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