Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 11

  • Hier gibts bei Besuch Anfangs kurze Aufregung und dann beruhigen sich auch alle wieder. Lassen sich bekraulen oder legen sich irgendwohin. So oft hab ich keinen und die die kommen, mögen die Hunde. Von daher passt das schon für uns.

    Alleine bleiben ist zum Glück gar kein Thema (halt zu dritt mit den anderen Hunden). Ab dieser Woche bin ich wieder Vollzeit im Büro, vorher nur 2-3 Tage die Woche wegen coronabedingten HO. Schaue zwischendurch per Webcam und da herrscht Ruhe. Gehe ja in der Mittagspause immer eine Runde.

    Glaube ich bin eher am oberen Skala was Gassi angeht, da muss ich mich manchmal etwas zusammenreißen auch ruhige Tage einzulegen. An den 2 Hundeplatztagen gibt es kein großes Gassi und sonst bin ich nicht so fleißig was Training angeht, ab und an mal ein bisschen Dummy, aber da such ich noch den richtigen Weg für mich. Alltag ist ja auch irgendwie Training, insbesodere Hundebegegnungen. Die werden inzwischen besser, man muss sich nicht mehr bei jedem Hund total hochspulen, sondern kann auch fleißig Leckerlis fürs gucken einkassieren und tänzelt dabei nur etwas anstatt in der Leine zu stehen.

  • Wir waren am Samstag das erste Mal seit Wochen/Monaten mal wieder in der Stadt/auf dem Markt. Das habe ich mit Skadi als sie kleiner war gemacht aber das war halt voll im Lockdown, dementsprechend wenig war in der Stadt los.

    Wir haben uns also die Hunde geschnappt und sind durch die Straßen gelaufen. Man hat ihr richtig angemerkt das sie gar nicht wusste wohin sie schauen soll.

    Haben uns dann noch in ein Café gesetzt (eine Übung auf die ich normalerweise viel Wert lege und die einfach nicht möglich war weil alles zu) damit sie lernt das jetzt einfach nichts spannendes passiert und Sendepause hat.

    Da sind Menschen mit und ohne Hunde durchgelaufen, Fahrradfahrer entlanggebrettert und Kinder haben gespielt. Sie hat das wirklich unglaublich super gemacht. Abgelegt und mit Kopf auf den Pfoten beobachtet und nicht blöd gestarrt.

    Unseren Rüden haben wir schon von klein auf (fast) überall hin mitgenommen. Der kann sich wunderbar unter einen Tisch im Restaurant legen und fällt überhaupt nicht auf. Das möchte ich mit der kleinen auch gerne machen daher bin ich wirklich dankbar das die Cafés und Restaurants wieder aufhaben.

    Die Defizite durch Corona spüren wir wirklich (oder bilden es uns zumindest ein). Wir haben Baustellen die wir sicher nicht gehabt hätten wären alles nicht so gekommen wie es nunmal gekommen ist. Aber gut es ist wie es ist da müssen wir durch.

    Die Unterordnung, mit und ohne Leine klappt erschreckend gut. Im Junghundekurs sind wir mit am weitesten und wäre da nicht die noch zu geringe Frustrationstoleranz wären wir vielleicht schon einen Schritt weiter. Aber gut, so ganz ohne Baustelle wäre ja auch langweilig.

    Interessanterweise klappt das Junghundetraining montags weniger gut als das "Flyballtraining" am Freitag. Montags ist sie immer ziemlich aggro, hat 2-3 Hunde in ihrer Gruppe die sie einfach nicht leiden kann und dreht total auf wenn diese etzwas dynamischer arbeiten dürfen.

    Freitags hingegen schaut sie brav zu wie die anderen ihre Übungen machen, legt sich ab und arbeitet super mit. Da ist sie voll bei der Sache. Auch die Hunde dort scheinen weniger das Problem zu sein (was mir lieber ist denn mit denen wird sie hauptsächlich zu tun haben).

  • Meint ihr echt, das es eine gute Idee ist, sich mit jungen Hunden Situationen anzuschauen, die sie aufregen? Ich persönlich hätte die Bedenken, dass das damit erst recht aufregend wird, wenn man dadurch so den Fokus auf die Situation legt.

    Ich bin auch ein Freund davon, dass der Hund warten lernt. Aber doch in Situationen, in denen der Hund zu 90% entspannt ist und bewältigen kann. Alles andere führt doch nur zu Stress.

    Und der Hund auch fix lernt „wenn wir wohin fahren, dann geht da die Post ab!“

    Es sind einfach junge Hunde. Um Gelassenheit zu trainieren finde ich persönlich die ganzen Kleinigkeiten im Alltag wesentlich sinnvoller. Und mal zu schauen, wie viel Stress man selbst in die Situation bringt. Habt ihr denn ein Bild davon, was ihr euch in dieser Situation wünscht? Und kann ein so junger Hund das überhaupt leisten?

  • Ja, witzig. Sachen, die man mit dem Kleintier macht, weil sie halt sein müssen, klappen irgendwie auch einfach. Bei uns war es das Fahren im Womo. Ich bin da berufsbedingt mit unterwegs. Dank Corona musste Lucifer erst mit 5 Monaten mitfahren. Die erste Tour fand er etwas aufregend, schon bei der Rückfahrt lag er da und hat gepennt. Im Womo ist der Beifahrersitz entfernt und da vorn liegen die Hunde und sind da gesichert. Sprich ich hab sie immer im Blick. Emil und Fiete sitzen zwischendurch auch öfter, Emil stupst mich nach einer Weile immer mal an, Lucifer, liegt da und pennt. Nagt mal 3 Minuten an seinem Kaffeeholz und pennt dann weiter. Wir fahren 9 Std in die Schweiz (natürlich mit Pause), ist egal. Sobald der Motor an ist, schläft er.

    Trubel ist für ihn allerdings auch eher schwierig, da dreht er auch mal auf. Aber ich finde das im Rahmen. Wenn ich da an Emil in dem Alter denke :fear:

  • Meint ihr echt, das es eine gute Idee ist, sich mit jungen Hunden Situationen anzuschauen, die sie aufregen? Ich persönlich hätte die Bedenken, dass das damit erst recht aufregend wird, wenn man dadurch so den Fokus auf die Situation legt.

    Ich bin auch ein Freund davon, dass der Hund warten lernt. Aber doch in Situationen, in denen der Hund zu 90% entspannt ist und bewältigen kann. Alles andere führt doch nur zu Stress.

    Und der Hund auch fix lernt „wenn wir wohin fahren, dann geht da die Post ab!“

    Es sind einfach junge Hunde. Um Gelassenheit zu trainieren finde ich persönlich die ganzen Kleinigkeiten im Alltag wesentlich sinnvoller. Und mal zu schauen, wie viel Stress man selbst in die Situation bringt. Habt ihr denn ein Bild davon, was ihr euch in dieser Situation wünscht? Und kann ein so junger Hund das überhaupt leisten?

    Ich persönlich hab keine Stress-provozier Ausflüge gemacht, sondern Dinge, die zum Thema Unweltsicherheit geraten werden.

    *Der Kennenlernbesuch beim TA, ohne, dass was passiert

    *Der Besuch in der Zoohandlung, viele Eindrücke und Gerüche und wohl gesonnene Verkäufer

    *Einen Hundekumpel treffen, hierzu haben wir die Eisdiele gewählt einer Kleinstadt und sind dann zu einer Bank geschlendert.Die beiden waren super zusammen

    *Der Wildpark mit Gerüchen und Geräusche von anderen Tieren, mitten in der Woche, wo nichts los war,auch mit dem Hundekumpel.

    Und er war schon 2x zu Freunden mit und öfter zu Schwiegereltern. Also an Orte, wo ich Vertrauen habe und weiß, was uns erwartet. Ich würde jetzt noch keinen Tisch in nem belebten Lokal mit Biergarten reservieren und ihm zumuten, ein ganzes Essen lang entspannt zu bleiben.

  • Was muss, das muss und den Rest braucht es nicht. Wenn ich merke, dass es zu viel ist, dann suche ich nach Pausen. Ansonsten bin ich aber sehr trainingsfaul. Ich bin aber auch nicht der Typ für stehen/sitzen und gucken.

    Dafür ist das Auto immer dabei und absolute Ruhezone, zur Not wird Hund da geparkt.

  • Genau, sowas ist ja auch normal.

    Aber es gibt ja durchaus auch den Absatz mit dem Hund irgendwo hinzufahren, wo es aufregend ist, und sich da einfach nur hinzusetzen, damit der Hund gucken kann. Bei sowas frage ich mich halt, ob das wirklich sinnvoll ist.

    Beim Tierarzt, im Wildpark, unterwegs im Alltag ist ja was ganz anderes. Da liegt mein Fokus nicht so auf dem Hund, man bewegt sich. Es liegt eine andere Selbstverständlichkeit dahinter.

  • Was muss, das muss und den Rest braucht es nicht. Wenn ich merke, dass es zu viel ist, dann suche ich nach Pausen. Ansonsten bin ich aber sehr trainingsfaul. Ich bin aber auch nicht der Typ für stehen/sitzen und gucken.

    Dafür ist das Auto immer dabei und absolute Ruhezone, zur Not wird Hund da geparkt.

    Ja, so ist das hier auch. Man fährt mal gemeinsam irgendwohin, weil das halt Alltag ist. Und wenn es zu viel ist, dann gehts ins Auto.

  • Ich finde es kommt immer auf den Hund an, wie er mit der Situation umgeht und vor allem wie ich in der Situation mit ihm und eben dieser umgehe. Fast alles ungewohnte und neue ist am Anfang stressig. Irgendwann muss man mal mit solchen stressigeren Sachen anfangen und wenns nicht anders geht eben gezielt, um zu sehen, wo man und der Hund gerade steht. Wenns klappt gut, wenns noch zu viel ist ein paar Gänge zurück.

    Vor ein paar Wochen, als die ersten Wildparks wieder aufgemacht haben sind wir hingefahren. Nicht unbedingt weil wir da so viel Lust drauf hatten sondern weil es irgendwann zum Alltag dazugehören wird. Irgendwo sein wo viele Menschen und Tiere sind. Nachdem die Krawallwurzel am Eingang paar Kinder angebellt hat konnten wir nach ner viertel Stunde problemlos an ihnen vorbeigehen. Gleiches galt für sämtliches Hufgetier im Park und sogar für die ralligen Gibbon Affen die permanent geschrien haben.

    Wir nehmen die Hunde auch einfach mal zum einkaufen mit (ein Mensche bleibt am Auto) dann springen sie in die Box, fahren ne Weile, Kofferraum auf, nix passiert, Kofferraum zu und ab nach Hause. Schade für die Erwartungshaltung der Hunde aber spielen und arbeiten ist halt nicht immer.

    Das irgendwo hinsetzen und Hund gucken lassen empfinde ich auch als Alltagssituation. Ob ich dafür jetzt gezielt irgendwo hinfahre damit der Hund eben damit konfrontiert wird oder ich mit Hund in der Stadt Gassi gehe und an einer Bank halt mache spielt für mich keine Rolle. Beides ist Training. Das eine gewollt und "erzwunden" das andere ergibt sich halt.

    Was ich wirklich verpasst habe zu üben weil ich überhaupt, aber auch gar nicht dran gedacht habe ist Skadi von jemand anderem an der Leine halten zu lassen. Das irritiert sie total. Damit meine ich keine fremden Leute sondern schon die die sie kennt und mag. Da müssen wir dran arbeiten.

  • Mein Plan am Anfang war für die ersten Wochen Bindung, Ruhe halten und Stubenrein werden.

    Stubenrein klappte schnell (Ausnahmen gibt es, zB als er krank war und das ist total ok und normal).

    Bindung ist stabil, er testet normal Grenzen aus und ich versuche, so gelassen wie möglich Nein und Aus zu sagen,wo ich es muss, ohne dass meine Stimme und Stimmung kippt, und das ist manchmal echt herausfordernd.

    Zur Ruhe kommt er auch gut. Und wenn ich das Gefühl habe, er findet selbst nicht den Ausschalter, dann helfe ich liebevoll nach mit ins Bett schicken.

    Wir sind direkt am ersten We mit der Hundeschule gestartet und das war auch gut. Meine Grundeinstellung dazu war

    -ein gemeinsames Erlebnis, das einen zusammen wachsen lässt

    -ein guter Ratgeber für mich als Ersthundehalterin

    -ein Austausch von Sozialkontakten für Plüsch

    - ich nehme mir raus, was ich gebrauchen kann und was nicht, davon lass ich mich nicht verrückt machen.

    Das ist immer noch am schwersten,meine eigenen Ansprüche an mich, weniger denken und verkrampfen bei was neuem, was erstmal schwer aussieht, mehr auf den Bauch hören und gelassen bleiben.

    Wir sind die jüngsten und hängen immer ein paar Entwicklungswochen hinterher, aber Plüsch hat bisher noch jede Aufgabe geschafft.

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