Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 11

  • Ich denke, dass das bei deinem Hund als Strafe ankam - runterbeugen, anfassen, ggf. anstarren. Und damit hast du dann nicht verstärkt, sondern gehemmt. Mache ich auch so. Also unerwünschtes Verhalten über Strafe hemmen und den Hund runterfahren.

    Wollen viele aber halt nicht.

    Gut zu wissen.. :ugly: hätte nie gedacht, dass das als Strafe gesehen wird. Aber runterbeugen tu ich mich generell nicht, sondern ich gehe zu ihr in die Hocke (sie ist ein kleiner Hund). Aber wie dem auch sei - es bringt scheinbar viel, weil es quasi nicht mehr vorkommt :pfeif:

    Anfassen finden viele Hunde blöd. Es ist ja aber nichts schlechtes dem Hund einfach einen verständlichen Rahmen zu bieten. Das gibt Sicherheit. "Erwünscht" und "unerwünscht" zu kommunizieren. Dafür brauchts keine Gewalt - was ja leider immer wieder unterstellt wird.

  • May1000

    Da sie schon aufgehört hatte in die Leine zu beißen wär ich einfach mit ihr weiter gegangen und hätte dann einfach "fein" (unser Markerwort) gesagt und das wärs gewesen. 😅

    Sie beißt ja schon in die Leine weil sie aufgeregt ist und da würde ich die Aufregung nicht noch verstärken wollen.

    Man muss auch nicht für alles eine Alternative bieten.

    In 99% der Fälle ist es allerdings so, dass sie sich dann richtig reinsteigert. Das heißt sie zergelt dann dolle mit der Leine und bellt immer wieder. Deshalb wurde mir das Zergel empfohlen. Sie hat damit auch kurz dolle gesponnen, das zeigt ja, dass sie Energie hatte sie sie los werden musste. Sie soll sie nur nicht an mir auslassen. Ziel ist es natürlich eigentlich ihr das Zergel vor dieser Situation zu geben, aber für mich gab es keinen ersichtlichen Auslöser. Vielleicht sollte ich ihr Sitz sagen und dann Platz, dass sie ganz auf andere Gedanken kommt? In dem Moment war ich schon verwundert, dass sie prompt reagiert hat. Allerdings habe ich gemerkt, dass ihre Energie trotzdem noch hoch war.

    Ich bin immer noch Fan von auf die Leine stellen und warten bis sie aufhört, wenn sie das Abbruchsignal ignoriert. Sobald sie wenige Schritte normal geht kannst ja belohnen.

    Meine Hunde sind ja auch schnell drüber aber mir würde nie einfallen das Verhalten noch mit zergeln zu pushen.

    Toni dreht ja auch schnell hoch. Wir snacken einfach Käse bis er entspannt, stehen rum und schauen was an, nehmen uns Zeit. Bevor er überhaupt irre wird.

    Belohnung, Aufmerksamkeit und Spiel gibt es wenn er gut drauf ist würde ich das einführen wenn er zB in die Leine beißt dann hätten wir das Problem heute noch. Aber so war das nach 2oder 3x durch weil es zu langweilig war.

  • Bei uns klappt in diesen Momenten, zur Zeit (ändert sich ja auch gern), das "Signal" hinten. Dann geht sie stumpf hinter einem und fährt runter.

    Tilda ist nun bald sieben Monate alt und ich sage mal so, es blleibt dynamisch. Stubenreinheit klappt nun etwas besser, da wir das Wohnzimmer wieder verboten haben. Da hat sie sich nämlich hingeschlichen um in Ruhe zu pullern oder Nummer 2 zu erledigen. Nun gibt sie tatsächlich Bescheid, so dass ich es auch mitbekomme. Prima!

    Ansonsten ist beim tägllichen Training meist nach 10-20 Minuten die Kerze aus, so dass wir eher kurze Spaziergänge haben. Morgen ist das erste Mal Kennenlernen beim Hundefriseur, ich bin gespannt. Duschen findet sie übrigens richtig überflüssig, ich habe ihr nun einen Pool gekauft und den testen wir morgen mal. Ob ich einen wasserscheuen Retriever erwischt habe?

  • Bei ihr kommt das durch die Stadt. Immer mal wieder Zergeln ist eine blöde Idee das sehe ich ein. Als sie welpe war haben wir uns oft auf die Leine gestellt. Dadurch ist sie aber nicht wirklich runter gekommen. Hier in der Stadt muss sie viel Impulskobtrolle leisten, was für sie sehr schwierig ist. Das in die Leine beißen kommt dann, wenn das Fass schon Rand voll ist und ihr Frust sich aufgetaut hat. Eigentlich wollte ich das Zergeln auch nie, weil ich dachte es würde sie pushen, allerdings habe ich schon das Gefühl, dass sie eine Alternative braucht, wenn ihr Kopf einfach zu Matsch ist. Ich versuche einfach gerade nach Hundebegegnungen das Futter jagen mehr einzubauen. Das baut ja auch Energie ab. Bei meinem Freund zeigt sie das Verhalten gar nicht, aber der erwartet auch während des Spazierganges deutlich weniger von ihr. Seitdem ich meine Erwartungen raus genommen habe, ist es auch schon besser geworden.

    Verbiete ich ihr das in die Leine beißen (was ich schon oft versucht habe) artet die Situation komplett aus und sie kommt nicht mehr runter. Bellt mich also immer wieder an und nutzt mich als Ventil.

    Sie braucht also ein Ventil. Vielleicht habt ihr ja aber eine Idee für ein besseres Ventil als Zergeln. Ziel ist natürlich, dass ich nach einer stressigen Situation Zergel bevor sie bellt und in die Leine beißt. Dafür muss ich die Situation allerdings rechtzeitig erkennen.

  • Achso noch etwas vielleicht: I'm Wald beißt sie nur in die Leine, wenn der Frust groß ist und ich ihr gleichzeitig verbiete ein Stöckchen zu schreddern. Ich möchte, dass sie lernt ihren Frust kontrolliert auszulassen und nicht an mir. Dafür muss ich ihr aber ein Ventil zugestehen. Versteht ihr was ich meine?

  • Uff, das ist natürlich eine echt blöde Situation. Da wirds ja auch schwierig generell eine gute Leinenführigkeit und einen guten Umgang mit Reizen zu schaffen, wenn die Umgebung so wenig zum Hund passt.

    Zur Waldsituation fällt mir zum Beispiel ein: muss der junge Hund im Wald an der kurzen Leine laufen? Und baut dann seinen Stress über die Leine ab?

    Habt ihr einen Garten wo der Hund mal nicht "aushalten" muss, sondern freie Bewegung bekommt und rennen kann? Hat der Hund eine sinnvolle Aufgabe?

    Frust aushalten ist immer gut und schön, aber man kann nicht deckeln, deckeln, deckeln und nie Dampf ablassen. Das geht nicht, da muss schon ein Kern existieren, wo der Hund sinnvoll powern kann.

    Ein "Ventil" ist keine Belohnung und auch kein Alternativverhalten. Andersrum wird ein Schuh draus. Zu einem passenden Alltag und einer sinnvollen Aufgabe gibt es Abwechslung in Form von Gassi. Das schafft Gelassenheit und innere Ruhe, nicht andersrum.

  • Uff, das ist natürlich eine echt blöde Situation. Da wirds ja auch schwierig generell eine gute Leinenführigkeit und einen guten Umgang mit Reizen zu schaffen, wenn die Umgebung so wenig zum Hund passt.

    Zur Waldsituation fällt mir zum Beispiel ein: muss der junge Hund im Wald an der kurzen Leine laufen? Und baut dann seinen Stress über die Leine ab?

    Habt ihr einen Garten wo der Hund mal nicht "aushalten" muss, sondern freie Bewegung bekommt und rennen kann? Hat der Hund eine sinnvolle Aufgabe?

    Frust aushalten ist immer gut und schön, aber man kann nicht deckeln, deckeln, deckeln und nie Dampf ablassen. Das geht nicht, da muss schon ein Kern existieren, wo der Hund sinnvoll powern kann.

    Ein "Ventil" ist keine Belohnung und auch kein Alternativverhalten. Andersrum wird ein Schuh draus. Zu einem passenden Alltag und einer sinnvollen Aufgabe gibt es Abwechslung in Form von Gassi. Das schafft Gelassenheit und innere Ruhe, nicht andersrum.

    Dieses Austicken kommt zu 90% am Ende der Spaziergänge vor. Im Wald läuft sie an der 3m Leine und soll nur nicht ziehen. Eine 10m Schleppleine ist aber bestellt, damit sie ein bisschen mehr Dampf ablassen kann.

    Einen Garten haben wir leider nicht, aber wir versuchen sie mindestens 2 Mal die Woche ganz frei laufen zu lassen.

    Deswegen meine ich, dass ich das nicht ganz unterbinden kann, wenn sie davor jeglichen Frust super ausgehalten hat. Für einen Stadthund ist das halt schwieriger.

    Wir wollen mal mamtrailen gehen, aber das ging durch Corona noch nicht. Außerdem machen wir leckerlisuchspiele im Wald oder Futterjadtspiele.

    Wir hatten Trainerin da, die wollte tatsächlich alles deckeln: kein spielen, kein Freilauf, kein Stöckchen zerkauen, kurze Leine und drinnen nur auf die Decke.

    Hast du noch eine Idee für einen sinnvollen Ausgleich? In naher Zukunft würde ich auch gerne longieren mit ihr :).

  • May1000 Vielleicht kannst du ja einen eigenen Thread aufmachen, wenn du gern noch mehr Ideen/Tipps magst, dann lesen vermutlich nochmal mehr Leute mit als nur hier bei den Junghunden :) Und man kann nochmal detaillierter zusammen überlegen. Nur so als Idee, will dich nicht hier vergraulen oder so.

  • May1000

    Meine bescheide Meinung, 2 mal die Woche Freilauf versuchen ist viel zu wenig. Wir machen zwar auch regelmäßig Schnüffelspaziergänge an der Leine, aber spätestens am nächsten Tag muss sich meine mal richtig austoben. Da wird mal im Zick Zack über die Wiese geschossen, ein Grasbüschel geschüttelt und einfach nur lebensfroh durch die Gegend gesprungen. Nicht stundenlang, aber immer mal wieder. Dazwischen schnüffelt sie entspannt und macht ein paar Übungen mit mir, aber die braucht dieses körperliche abspacken total. Ich fahre dafür fast täglich irgendwohin, wo sie das kann. Meine andere Hündin braucht das nicht in dem Maß, aber gerade die Entlebucher sind schon kleine Temperamentsbündel, die mal richtig Gas geben wollen. Da würde ich mal schauen, dass Ihr ihr das öfter ermöglicht. :smile:

  • May1000 Vielleicht kannst du ja einen eigenen Thread aufmachen, wenn du gern noch mehr Ideen/Tipps magst, dann lesen vermutlich nochmal mehr Leute mit als nur hier bei den Junghunden :) Und man kann nochmal detaillierter zusammen überlegen. Nur so als Idee, will dich nicht hier vergraulen oder so.

    Ich habe schon viele Anregungen bekommen tut mir leid, dass ich das hier so bombadiere🙈

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