Ball-Junkies

  • Gerade solche Hunde müssen Ruhe lernen.


    Lucy ist auch äußerst aktiv - während meiner Schwangerschaft gab es aber z.B. mal 6 Tage, in denen sie nur zum Lösen in den Garten konnte.

    Ich hatte Kreislaufprobleme und mein Mann war nicht da.


    Mir tat es zwar leid für Lucy - aber Lucy hatte überhaupt kein Problem damit, die 6 Tage mit mir auf dem Sofa zu verbringen.

    Und das, obwohl sie normal viel Beschäftigung gewohnt ist.



    Zur Beschäftigung ist reines Werfen und Hetzen lassen aus meiner Sicht nicht so geeignet - aber Du hattest ja geschrieben, dass ihr auch immer Übungen miteingebaut habt.

    Hier vielleicht das Thema „ambivalente Verknüpfung“ im Hinterkopf behalten.


    Ansonsten könntest Du auch z.B. Freiflächensuche mit dem Ball aufbauen.

    Da kann je nach Größe des Suchgebiets auch viel gelaufen werden - und gleichzeitig wird der Kopf gefordert.


    Ohne große körperliche Komponente wäre z.B. ZOS als Ausgleich.


    Lucy darf auch mal ganz „stumpf“ einer Frisbee nachjagen - und insbesondere im Garten gibt es auch mal Zergel-werf-Zergel-Spiele, wir jagen uns gegenseitig das Spielzeug ab usw.

    Spaß gehört für mich einfach mit dazu.

    Aber eine sinnvolle Beschäftigung ersetzt das aus meiner Sicht nicht.


    Versuch einfach mal verschiedene Sachen und schaut, was euch Spaß macht.

    Lucy geht z.B.voll in der Flächensuche auf. Da strahlt sie richtig von innen heraus.

    Und ist danach auch sehr zufrieden - auf dieses Level kommen wir mit „nur Ballspielen“ überhaupt nicht.

    • Neu

    Hi


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    • Nö, du hast nur umgesetzt, dass du wieder auf dem Spaziergang eine - dieses Mal minimal andere - Beschäftigung einbaust.

      Alles wirklich Wichtige, überliest du einfach.


      Und auf Fragen antwortest du nicht wirklich.


      Wo du gelesen hast, dass du nur dreimal am Tag um den Block gehen sollst, verstehe ich nun auch nicht.


      Bin nun wieder raus.


      Viel Erfolg mit deinem Hund.

    • Da wird aber nur gegangen, diese Runde macht mein Mann, und sie fordert da gar nicht.

      Ha, aber das ist doch ein gutes Zeichen. Heißt ihr Verhalten ist definitiv anerlernt und mit dir verknüpft.

      Wenn meine Hündin es nervlich packen würde, dann würde ich auch zwei größere Runden am Tag gehen, das liegt ihr aber nicht und stresst sie. Aber es gibt genug Hunde die damit klarkommen.


      Lass den Ball doch einfach eine Weile weg. Ein überdrehter Hund mit lächelndem Gesicht heißt nicht immer glücklicher Hund. Ein entspannt laufender schnüffelnder Hund kann sehr glücklich sein. Und später baust du dir den Dummie mit ihr auf. Also so zweimal die Woche die Arbeitsrunde. Den Rest Entspannung.


      Was ich für mich ein wenig mit Hinterkopf behalten würde, sowohl die Starrsituation als auch das Fordern schaffst du bisher nicht abzubrechen oder umzuleiten. Da wäre für mich die Frage liegt es an deinem Abbruch/Umleitung/Vorgang oder neigt der Hund wirklich dazu. Es könnten alles hausgemachte Probleme sein. Hoffe der/die Trainer/in hilft.

    • Für alle die es interessiert, hier noch einmal eine Beschreibung unseres Ballspielens.


      Wir benutzen dafür einen Wasserball aus Kunststoff, weil der gut abprallt, und ausserdem bei jeder Unebenheit die Richtung wechselt. Das erfordert wirklich schnelle Reaktion.


      Ich hole also den Ball raus, und beginne das Spiel/Training mit "Spielen".

      Dann werfe ich den Ball. Entweder auf Distanz, oder lasse ihn vom Boden in die Höhe prallen.

      Sie wartet die Erlaubnis "Ok" ab.

      Manchmal kommt die Erlaubnis sofort, manchmal muss sie etwas warten. Aber sie wartet die Erlaubnis ab.

      Bei manchen Würfen rufe ich sie mit dem Kommando "hierher" aus dem Lauf zurück, und sie muss bei mir "sitz" oder "Platz" machen, bevor sie den Ball, verbunden mit einem "ok" und einer bestimmten Handbewegung holen darf.

      Bei manchen lasse ich sie mit "stop" auf der Stelle halten, und aus der Ferne ins "Sitz" oder "Platz" gehen.

      Mit "ok" darf sie mit Ball zurückkommen, mit "hierher" ohne.


      Beim Zurückbringen legt sie bei "aus" den Ball auf den Boden, bei "in die Hand" kriege ich ihn in die Hand.


      Manchmal schieße ich den Ball auch. Davor muss sie aber "an die Seite", das bedeutet, sie muss ca. einen halben Schritt hinter/ neben mir stehen, damit ich sie nicht versehentlich abschiesse.


      All diese Kommandos, die sie ausschließlich mit dem Ball gelernt hat, wenden wir erfolgreich im Alltag an.


      Es ist also wirklich kein stupides Ballgehole -und Gehetze.


      Und trotzdem ist da das junkiehafte Verhalten. Und nur dieses stört mich.

    • Und trotzdem ist da das junkiehafte Verhalten. Und nur dieses stört mich.

      Aber das sagt doch dann alles aus :ka:

      Natürlich kannst Du mit der begehrten Droge alles mögliche bestärken und somit den Hund gut zum gewünschten Verhalten bewegen.

      Das macht aber die Junkie-Geschichte nicht besser :ka:


      Ein Hund, der 15 Minuten lang nach Abschluss immer noch sein Spielzeug fordert, statt an seiner Umwelt teilzunehmen, hat aus meiner Sicht einfach ein Problem :verzweifelt:

    • Ich gebe dir grundsätzlich Recht.

      Aber das Training mit dem Ball hat ja angefangen, als sie noch kein Balljunkie war. Das ist sie ja erst dadurch geworden, also kann ich das Argument Droge= gewünschtes Verhalten nur bedingt gelten lassen.

      Ich weiss aber was du meinst und gebe dir Recht. Aktuell ist es genau so.

      Ich wollte ja auch nur verdeutlichen, dass unser Ballspiel kein sinnloses Gehetze ist.


      Wie auch immer. Wir gehen gleich die große Runde machen, und ich lasse sie nur laufen. Auch ohne Dummy.

    • Wenn sich ein Lebewesen an einer Handlung berauscht, dann gab es eigentlich immer eine Ausgangslage, bei der das Verhalten mal ein normales Maß hatte. Wenn man zu dieser Zeit das Ball-Thema vernünftig gehandelt hätte, wäre es vielleicht auch nie eine Krankheit geworden. Aber diese Sau ist nun mal durchs Dorf ...

    • Das Hetzen an sich ist selbstbelohnend - auch ohne dass der Hund schon süchtig ist.


      Solange sich alles im Rahmen hält, sehe ich da auch kein Problem, dem Hund auch MAL (nicht ständig) etwas zu werfen.

      Es sollte sich aber in Grenzen halten.


      Und wenn ich vom jetzigen Verhalten lese, wäre mir das Fordern und die Fixierung auf den Ball definitiv zu viel und deshalb würde ich daran dringend etwas ändern wollen.


      Und auch wenn ich mich wiederholen:

      Vielleicht kannst Du Dir den Punkt, der in der Vorschau zu dem von mir empfohlen Video mit „ambivalente Verknüpfung“ bezeichnet wird, nochmal vor vor Augen führen und überdenken.

    • Aber das Training mit dem Ball hat ja angefangen, als sie noch kein Balljunkie war. Das ist sie ja erst dadurch geworden, also kann ich das Argument Droge= gewünschtes Verhalten nur bedingt gelten lassen.

      Aber so funktioniert doch Sucht. Mein Bruder ist ein menschlicher Junkie, der war auch nicht bei den ersten paar Malen süchtig. Das steigert sich und die Synapsen passen sich an thinking-dog-face


      Was mir bei deiner Ballwerfbeschreibung aufgefallen ist, der weghüpfende wilde Wasserball. Selbst beim Zugucken könnte ich meine NichtBallVerrückteNudel danach eintüten, eine Bewegungsreizbombe. Ich bin davon ausgegangen du legst/wirfst den Ball so wie einen Dummie. Schon beim Zugucken/ Mitlesen fetzen da ja die Jagdhormone durch die Gegend. Das darf ich meiner Hündin gar nicht erzählen (und die hasst Bälle) ?


      Da würde ich mich persönlich dann doch eher am richtigen Dummiearbeite orientieren und über die Nase gehen statt dem visuellen Reiz.


      Viel Erfolg euch! Und eine schöne Runde.

    • Zieh es durch, du wirst merken das auch dir das Bällchen werfen bald nicht mehr so wichtig sein wird und dann braucht ihr es beide nicht mehr

      Mir persönlich fehlt das Ballspielen ja gar nicht. Mir geht es darum, dass sie so viel Freude daran hat. Und wie du auch schon geschrieben hast, dass ich ihr etwas nehme, nur weil ich es falsch angegangen bin.

      Diese Freude ist aber ja auch nur da, weil er sich dabei vollkommen "aus dem Leben" schießt. Es ist ein bisschen mit dem menschlichen Konsum von MDMA zu vergleichen (MDMA schüttet die gesamten Glückshormone aus, die der Körper hat) . Der Hund erlebt ein Hochgefühl, dieses High hält so lange an wie man wirft, danach will der Hund mehr. Er ist in Erwartung auf sein High. Klar freut der sich, denn dieses High kriegt er sonst im Leben nicht so extrem

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