Unser Hund beißt Besuch!

  • Hier gehts nicht um den Trainingsweg von mir. Der war nur ein Beispiel. Am Ende läuft es trotzdem darauf hinaus, dass man sich anpassen muss, damit überfordernde Situationen nicht entstehen (und das kann nunmal Monate oder für immer so sein). Und genau daran scheitert es ja schon nur beim Warten auf den Trainer. Ich steig in dieser Diskussion zwischen uns jetzt aus, meine Aussage kam denke ich an: Ihr braucht den Willen, eure Prioritäten zu verschieben. Sonst ist es möglich, dass das Training nicht fruchtet.

  • Wenn der Hund das im Training noch nicht leisten kann, dann wird hier Besuch so geregelt, dass es für ihn machbar ist.

    =)


    Und das bedeutet separater Raum/Box/Warten im Auto/ Hausleine dran und gar nicht erst in die Verlegenheit kommen, Kontakt mit Besuch haben zu müssen.

    aber auch das muss erstmal aufgebaut werden und kann nicht einfach so gemacht werden. Und da Jerry da ja nun auch dank seiner Halter ein gebranntes Kind ist wird das nicht leicht werden.

    Ich bin noch gar ned beim Trainieren, sondern schlicht und ergreifend beim jetzigen Zusammenleben und wie es durchaus machbar wäre, dass 1. Nix passiert und 2. der Blick auf die Dinge geöffnet wird.

    Jerry und gebranntes Kind, das impliziert schon wieder eine emotionale Wertung.

    Für mich hat rein sachlich gesehen, der Hund bisher Erfolg gehabt, weil er Erfolg haben konnte.

    Das heißt aber noch nicht, dass das Kind in den Brunnen gefallen ist und das die Halter alles verbockt haben.

    Wenn die Veranlagung zum Aggressionsverhalten in dieser Form schon vorher da war, dann hätte es nur zu keinem Erfolg geführt, wenn der Jerry von Tag 1 mit MK/Leine/Box etc gesichert gewesen wäre.

    1x beißen ist 1x zu viel, aber ja - ich gestehe jedem HH zu, dass er trotzdem erst mal glaubt, dass es aus Versehen war/Verkettung unglücklicher Umstände bla und blubb.

    Beim 2. Mal setzt meistens die Ohnmacht ein, die Hilflosigkeit, das nicht wahrhaben wollen.

    Und dann trennen sich so langsam die Wege von den verschiedenen Hund+Halter Teams. Die einen reagieren so, die anderen ganz anders.

    Im Gegensatz zu anderen Haltern, die ab dem Punkt die Vermeidungsstrategie fahren, alles schön reden wie "der kneift nur" oder "so lange der Besuch nicht lacht, aufsteht, in die Hände klatscht etc, ist alles ok", holt sich @Buttercup99 Hilfe.

    Was gut und was richtig ist.

    Das Forum kann nur versuchen Augen zu öffnen und an die Vernunft zu appellieren.

    Aber: alles, was da einfach auch menschlich dran hängt und bewegt werden muss, kann das Forum nicht leisten, sondern nur ein guter Trainer vor Ort.

    Und das was jetzt läuft, ist kein Training, sondern schlicht und ergreifend Alltag, der eben nicht reibungslos läuft. Und so schnell auch nicht reibungslos laufen wird.

  • Das, was du da sagst, finde ich einfach großartig. Ich finde, dass diese Tatsache - dass der Hund schon von vornherein mit seiner Veranlagung existiert - bekommt zu wenig Beachtung.

    Ich würde sogar weiter gehen und davon ausgehen, dass Jerry auch Lernerfahrungen aus der Vergangenheit, vor dem Leben bei der TE, mitbringt, die ihm sagen, dass Beißen sinnvoll ist.

    Deshalb: möglicherweise hat die TE den Hund überhaupt nicht irgendwie „durcheinander gebracht“, sondern er kennt solche Situation schon und wusste schon vorher, dass Beissi-Beissi zum Erfolg führt. Sprich - jetzt ist die Situation zumindest ein kleines bisschen besser als sie vorher war, da der Hund gesichert wird (okay ein richtiger MK wäre wichtig aber das wurde schon gesagt) und Trainersuche stattfindet.

    Übrigens befürchte ich, dass Jerry Angriff durch Rammen o.ä. nicht lernen muss. Das kann er bestimmt auch schon. Würde ich drauf wetten, allein wegen meiner Vermutung dass da ordentlich HSH drin ist. Mein Kangal-Junghund kann das - im Spielkampf - schon sehr hervorragend, und er ist im Alter von noch nicht mal 6 Monaten jünger als Jerry. Aber Garmr darf es nicht gegen Menschen einsetzen, oder Hunde beim Gassi, er darf es nur im Spiel und so bleibt es. Aber woher weiß man, ob Jerry es nicht für erlaubt hält, wenn es aus seiner Sicht nötig wäre?

    Edit: jetzt habe ich lang ausgeholt und beinahe die Hauptaussage vergessen. Nämlich, dass Jerry eine unbekannte Vergangenheit hat. Sichern und möglichst nicht in Trigger-Situationen bringen sollte erstmal Priorität haben.

  • Irgendwann, ich weiß gar nicht mehr warum, hab ich mal angefangen zu beobachten, wo mein Hund liegt. Mach das mal, das ist total interessant! :)

    Geh davon aus, dass Jerry nie zufällig irgendwo liegt, schau Dir an wo er liegt, wie er da liegt und inwiefern das "nützlich" für ihn sein könnte. Fand ich sehr erhellend :D

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    Hier einmal der MK

    Mich würde interessieren was Du/Ihr wahrgenommen habt als der Besuch z.B. auf die Tiolette ging oder sich zum Nachhause gehen verabschiedet hat?

    Als der Besuch sich verabschiedet hat, mussten wir Jerry wieder anleinen, weil er nervös wurde und den Gast ständig anstupsen wollte. Mir kam es nicht aggressiv vor, aber wir waren lieber vorsichtig und haben Kontakt zum Gast verhindert durch die Leine.

    Ich glaube hier liegt unser Hauptproblem. Begrüßungen/Verabschiedungen und generell Unruhe durch Besuch. Solange der Besuch sich nicht viel bewegt scheint alles in Ordnung zu sein.

    Aber natürlich kann sein, dass Jerry "Auf der Lauer" war und nicht wirklich entspannt, ich habe ihn nicht die ganze Zeit beobachtet. Aber in den Momenten wo ich geguckt habe, hatte er die Augen geschlossen und gewirkt als würde er entspannt chillen.

    Wann fängt Jerry denn an sich aufzuregen? Fängt das schon beim Klingeln an oder erst wenn der

    Besuch im Zimmer steht? Wie sieht das aus wenn er sich aufregt?

    Er fängt schon beim Klingeln an sich aufzuregen, er bellt ganz furchtbar laut und viel, läuft zur Tür hin, kratzt an der Tür, springt an der Tür hoch, so als könnte er es gar nicht erwarten, dass der Besuch endlich reinkommt. Zumindest dachten wir das immer, aber da lagen wir wahrscheinlich falsch.

    Sobald der Besuch dann drinnen ist wedelt er wie verrückt mit dem Schwanz, läuft zum Besuch hin, schnuppert ganz viel, stupst auch mal mit der Schnauze.

    Auf uns hat das eben, bis auf die Bisse nie aggressiv gewirkt, aber wir haben ja schon gelernt, dass wir unseren Hund wohl total falsch lesen.

  • Bitte besorgt euch dringend einen anderen Maulkorb (Draht, mit Platz um das Maul zu öffen, liegt nicht auf dem Nasenschwamm auf). Der Baskerville ist absolut nicht sicher, und passt nichtmal richtig wie das Foto zeigt. Das haben jetzt schon so viele Leute geschrieben, und niemandem macht das Spaß. Bitte nehmt es ernst.

  • Der Korb darf nicht vorne anstoßen. Zwischen Nase und Korb müssen ein, zwei Zentimeter Luft sein. Die Tiefe läßt sich anhand des Bildes nicht beurteilen, aber auf mich wirkt der Korb im ganzen recht klein. Ich glaube nicht, daß da genug Platz zum Hecheln ist.

    Ein gut passender Maulkorb wirkt immer wie ein Eimer auf dem Hundekopf, nicht wie ein eng anliegendes Halfter.

    Ich hab euch hier mal was rausgesucht zur Auswahl des passenden Maulkorbs. Mit vielen Beispielfotos von passenden und unpassenden MK. Die für euch einzig infrage kommenden, wirklich beißfesten Körbe aus Metall werden im unteren Drittel vorgestellt.

    https://www.hunde-coach.com/2019/06/18/der…chtige-auswahl/

    Dagmar & Cara

  • McChris hat im Herdenschutzhundethread die Tage mal ein Video auf Facebook von HSH und Wolf verlinkt, das passt hier vielleicht ganz gut. Schau Dir hier mal die ersten Sequenzen an, da siehst Du ein seeehr nicht freundliches Wedeln. Natürlich ist Euer Jerry und die Besuchssituation noch viele Meilen weg von dem, was da zu sehen, aber mal als Beispiel zu Körpersprache bei einem schützenden Hund (der seinen Job auch versteht und sich völlig! normal verhält):

    Beispiel HSH./.Wolf

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