Tierschutzhund zieht bald ein — eure Tipps

  • Ich habe mir jetzt noch ein paar Bilder mehr angesehen, und das "junghundetypisch verspielt" würde ich auf jeden Fall aus meinen Erwartungen streichen. Auf den Bildern sieht einen ein sehr erwachsener (logisch mit drei Jahren) Rüde mit einem sehr wachen, selbstsicheren und ziemlich harten Blick an.


    Ich will jetzt wirklich nicht die sein, die in die Freuden-Suppe spuckt, aber ich frage mich schon ,wie man auf die Idee kommt, einen so typischen (Jagd)terriermix als niedlichen, alles liebenden, anfängertauglichen Dackelmischling zu verkaufen? In einigen Anzeigen läuft er ja sogar noch unter katzenverträglich. Totaler Mangel an Wissen oder ein "Hauptsache, er wird vermittelt"?


    Ich wünsche euch wirklich allen von Herzen, dass es gut geht - aber stellt euch besser darauf ein, dass sich dieser Rüde anders entwickeln wird als beschrieben. Ich weiß da übrigens genau,wovon ich rede: Ich war lange mit einem Jagdterrier befreundet, der als "netter Pudelmix für die Kinder" aus dem Tierheim kam. Das wurde dann eine echte Überraschung....


    Ich möchte niemanden zu nahe treten, aber was wird sich davon erhofft, bei der Threaderstellerin jetzt Angst und Unsicherheit zu verbreiten, und dem Hund vermeintliche Wesenszüge zu unterstellen, basierend auf ein paar Bildern? Die Entscheidung ist doch schon gefallen und man muss jetzt schauen wie es läuft. Es gibt durchaus auch seriöse Vereine, denen eben nicht egal ist wohin die Tiere vermittelt werden und die sich bei einer Wesenseinschätzung die größte Mühe geben. Es kann IMMER passieren, dass ein Hund sich im Tierheim völlig anders verhält als in seinem neuen zuhause. Leider hast du insofern Recht, dass es auch immer wieder schwarze Schafe gibt, oder es aus anderen Gründen oftmals nicht passt. Für viele diese Tiere ist die Alternative zur Adoption, aber der Tod.


    Daher ist, aus meiner Sicht, immer einen Versuch wert einem Tier eine zweite Chance zu geben. Natürlich kann was schief gehen, es kann aber auch genauso gut alles wunderbar klappen.


    In diesem Sinne: Auch ich drück euch die Daumen und wünsche schon mal frohe Feiertage! :-)

  • Wo siehst du in dem Rat, sich auf Überraschungen einzustellen, das Verbreiten von Angst und Unsicherheit? Ist das nicht genau der Rat, der jedem gegeben wird, der unbesehen einen Auslandshund adoptiert: Stell dich darauf ein ,dass sich das Tier GANZ anders entwickeln kann als erhofft? Und dass die Chance hier nicht ganz gering ist, siehst du schon aus den Vermittlungstexten. Da heißt es zunächst noch:

    Zitat

    Er versteht sich prächtig mit anderen Hunden und auch Katzen

    Davon und von der Beschreibung als "Dackelmischling" ist man ja offenbar schon weg - also finde ich es nicht angstmachend, sondern realistisch, sich darauf einzustellen ,dass da einiges anders laufen könnte als geplant.

  • terriers4me Vielleicht auch einfach ein Missverständnis, das ist über das Internet manchmal nicht ganz so leicht. Wie gesagt, will dir nicht zu Nahe treten, oder wir etwas unterstellen. Scheinbar sind wir ja einer Meinung.


    Ich stimme dir auch zu, dass Beschreibungen von Tierschutzhunden oftmals eine Sache für sich sind. Meist sind ja alle "kleine verschmuste Engelchen, die endlich ein zuhause suchen". Verträglich mit Hund, Katze Maus sind sie sowieso. In vielen Fällen ist aber auch oftmals gar nichts über die Tiere bekannt. Mir gehts eher darum, dass ein kleiner, dicklicher Jagdterrier also nicht unbedingt ein Ressourcenproblem haben muss, sondern vielleicht auch sehr gut von den Pflegern gefüttert wird. Vielleicht war er auch Omas Liebling in Ungarn. In diesem konkreten Fall kann ich das natürlich nicht beurteilen.


    Viele Grüße und schöne Festtage!

  • Genau das habe ich doch auch geschrieben, oder? Der Großteil der Tiere wäre sicherlich besser bedient, wenn sie vor Ort kastriert werden und wieder "ausgesetzt" werden. Natürlich ist es total fraglich, einen Hund, der nur das Leben auf der Straße kennt in die Großstadt zu holen. Hier ist aber die Kompetenz des zu vermittelnden Vereines gefragt. Und ein seriöser Verein achtet auch genau darauf.


    Deine recht allgemeine Aussage bezüglich "Tränendrüsenblabla" finde ich jedoch sehr fraglich. Shelterzwinger sind oftmals das genaue Gegenteil von "das gelbe im Ei". Ist es artgerechter, wenn ein Tier sein Leben lang unter unwürdigen Bedingungen leben muss? (Es darf zwar leben, aber die Frage ist wie und unter welchen Bedingungen) Eine Adoption ist auch hier erstmal die richtige Entscheidung, da sie oftmals die einzige Option auf ein vermeintlich besseres Leben ist.

  • Nur mal kurz angemerkt, weil das Thema gerne hochkommt: Kastrieren und wieder aussetzen ist nach meinem Kenntnisstand in den osteuropäischen Ländern keine Option, weil verboten. Einmal Shelter heißt Vermittlung, dauerhaft Shelter oder eben doch Tötung (obs unter der Hand bei kleinen Organisationen, die nicht im staatlichen Fokus steht, doch vorkommt, sei mal dahingestellt). Aber grundsätzlich ist die Vorstellung, den scheuen Straßenhund im Shelter nach erfolgreicher Kastration und medizinischer Versorgung wieder „in die Freiheit und die zu ihm passende Umgebung“ zu entlassen, nicht weniger romantisierend, als die Vorstellung von der „Rettung“.


    Nichtsdestotrotz ist es natürlich richtig, dass die Kombi Direktimport und Hundeanfänger das Potenzial birgt, gewaltig schiefzugehen. Ebenso wie die Kombi Hundeanfänger und Jagdterriermix. Aber das ist hier ja scheinbar bewusst und die Würfel sind gefallen. Und vielleicht kommt ja doch auch alles anders. Ic/ drück mal die Daumen.

  • Das ist doch ein ziemlich dicht an reinrassiger Jagdterrier? Mit drei Jahren Erfahrung im Sich-Durchschlagen, aber null als Wohnungshund? Als Anfängerhund in einem städtischen Umfeld? Da kann man allen Beteiligten nur richtig viel Glück wünschen!

    ähm, ich habe etwas anderes gelesen. Der Hund war mit seinem Bruder in einer Familie, die Beide abgegeben haben und danach sind sie im Shelter gewesen. Also wohl nichts mit Straßenleben.


    Und zu der von dir erwähnten Mischung in deinem anderen Beitrag: der Bruder hatte wohl sehr kurze Dackelbeine, wenn ich es auf Fotos richtig gesehen habe, daher wohl die Mischungseinschätzung.


    (mein Odin sollte ja auch ein Dackelmix sein, Pustekuchen, er hat nix Charaktermässig vom Dackel, absoluter Basset Sturrkopf. Meine frühere Hündin sah aus wie ein Labrador, doch da war überhaupt keiner drin. Also so wirklich kann man von der Optik nicht auf die Rasse schließen)


    Auf mich macht der Hund in den diversen Videos eigentlich einen guten Eindruck vom Verhalten her. Also nicht zu ängstlich und scheint zumindest mit Hunden klarzukommen. Ist doch schon mal was

  • Phonhaus Alles vollkommen richtig. Es ist ein komplexes, vielschichtiges und vor allem emotionales Thema. Eine Kastration und das Aussetzen reduziert sicherlich auch erstmal nicht kurzfristig das Leid der betroffenen Tiere. Langfristig gesehen ist es aber eine der wenigen validen Optionen, oder zumindest ein Teil davon, das Problem an der Wurzel zu packen und nachhaltig Besserung zu schaffen.

  • Mir gehts eher darum, dass ein kleiner, dicklicher Jagdterrier also nicht unbedingt ein Ressourcenproblem haben muss, sondern vielleicht auch sehr gut von den Pflegern gefüttert wird. Vielleicht war er auch Omas Liebling in Ungarn. In diesem konkreten Fall kann ich das natürlich nicht beurteilen.


    Viele Grüße und schöne Festtage!


    Ja, fand ich jetzt aufgrund eines einzigen Fotos und ohne weiteren Kontext auch unnötig spökenkiekerisch. Ich denke, _Trice_ wird's schon einordnen können. Dass sie sich aber nochmal bei den Rassebeschreibungen zu Jagdterriern umsieht, ist sicher kein Fehler.


    Dir auch schöne Festtage!

  • Auf mich macht der Hund in den diversen Videos eigentlich einen guten Eindruck vom Verhalten her. Also nicht zu ängstlich und scheint zumindest mit Hunden klarzukommen. Ist doch schon mal was


    Ihr scheint euch da auf etwas Spezielles zu beziehen. Könntest Du den Link anbieten? Oder indirekt einen Hinweis zur Recherche geben?

    Das wäre nett.


    Edit:


    gefunden :-)

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