Aggressiver Hund, Rückschlag und eine schwere Entscheidung. Bitte um Hilfe!

  • Obwohl ich selbst 4 DSH hatte würde ich persönlich einen Hund, welcher gegen mich selbst geht, samt Trainer nicht behalten wollen da ich viel zuviel Angst hätte, dass irgendwann eine saudumme Situation entsteht in der er ziellos um sich beißt und dann vllt. jemand anderen verletzt und nicht "nur" mich.

    Dieser Hund hat ja leider keinerlei Beißhemmung gegenüber dir und das erschwert m.E. ein Training enorm.

  • bitte zu deinem eigenen Schutz sichere den Hund mit Maulkorb. Gerade wenn du, wie du schreibst, nicht ganz auf der Höhe bist, nutzen manche Hunde solch eine Schwachstelle aus und/oder fangen an zu diskutieren.


    Bitte sei vorsichtig

  • Hey, seh es so : Die meisten anderen Menschen würden nicht ansatzweise das versuchen was du in die Tat umsetzt.

    Ein Biss, vor allem wenn er ärztlich behandelt werden muss, ist ein massiver Vertrauensrückschlag ( auf Seite des Menschen zumindest). Die meisten anderen hätten schon längst den Kopf in den Sand gesteckt und den Hund abgegeben ( vermutlich bereits vorm ersten Biss, spätestens beim knurren).


    Ich muss zugeben : Ich habe hier ebenfalls einen Hund, der bedingt verträglich ist. Sie misstraut fremden Menschen, und hat bereits einen anderen Hund getackert ( innerhalb der eigenen Familie, hormonell bedingt konnte sie vom einen auf den anderen Tag keinen einzigen Hund mehr ertragen).

    Aber, ich weiß dass sie zum Großteil "nur" unsicher ist, und sich im Zweifel lieber verdrücken würde als zuzubeißen ( hinsichtlich Ressourcenverteidigung bei Artgenossen sieht das vielleicht etwas anders aus, aber das ist ne komplett andere Thematik hinsichtlich der Hintergründe). Ich weiß also dass es kippen kann, sollte sie sich derart bedrängt fühlen dass sie glaubt sie hätte keine andere Wahl, aber ich kann dafür sorgen dass das nicht passiert und in brenzligen Situationen/Gegenden trägt sie Maulkorb.

    Sie würde niemals gegen mich gehen, uns weil ihre Probleme vor allem Situativ sind ( du bedrängt mich/mein Frauchen hau ab! Nicht ich seh dich, hau ab sonst bist du tot), ist das für mich kein Problem.

    Ein Problem wäre es allerdings, wenn wirklich Gefahr ausgeht. Vor allem gegenüber mir. Ich will vor meinem Hund keine Angst haben müssen, und ich will wenn doch was passieren sollte, vor allem nachvollziehen können wie es dazu kam/was es ausgelöst hat/was ich in Zukunft ändern oder meiden kann.


    Du hast da ein GANZ anderes Kaliber als ich, das kann man nicht im Entferntesten vergleichen. Ich kann nicht mehr tun als die meinen vollsten Respekt zu zollen. Ich denke bei diesen Umständen mit so einem Hund genauso umgehen zu können wie vorher, ohne dass es etwas mit see Psyche macht, ist unmöglich. Ich finde, das liest sich so als würdest du es Verhältnismäßig gut verkraften - viele, viele andere Menschen hätten nach dem ersten Biss bereits das komplette Vertrauen verloren und fast nurnoch Angst vorm eigenen Hund. Bei einigen ist das so, obwohl nichtmal großartig was passiert ist. Dein Hund hat dich nicht das erste Mal gebissen. Das letzte Mal augenscheinlich ohne Auslöser, und unverhältnismäßig heftig ( verhlbeißen ist ne andere Liga als tackern). Dafür, steckst du das erstaunlich gut weg.

  • Melde dich einfach, wenn du noch den anderen Trainer Tipp haben magst.

    Und lass ihr einen Mauli einfach immer auf. Hausleinchen dran - und versuche, dich normal zu verhalten. Auch weiter Trickssn mit ihr - Futter kannst du auch durch den Mauli geben, oder Lutschtube. Beißen würde ich im Moment nicht „kommentieren“, wenn du das kannst. Mit Mauli kann dir nichts passieren.


    Alles Gute für euch !!

  • bitte zu deinem eigenen Schutz sichere den Hund mit Maulkorb. Gerade wenn du, wie du schreibst, nicht ganz auf der Höhe bist, nutzen manche Hunde solch eine Schwachstelle aus und/oder fangen an zu diskutieren.


    Bitte sei vorsichtig

    Danke und keine Sorge, sie trägt seit dem Vorfall am Sonntag wieder rund um die Uhr Maulkorb.



    Du hast da ein GANZ anderes Kaliber als ich, das kann man nicht im Entferntesten vergleichen. Ich kann nicht mehr tun als die meinen vollsten Respekt zu zollen. Ich denke bei diesen Umständen mit so einem Hund genauso umgehen zu können wie vorher, ohne dass es etwas mit see Psyche macht, ist unmöglich. Ich finde, das liest sich so als würdest du es Verhältnismäßig gut verkraften - viele, viele andere Menschen hätten nach dem ersten Biss bereits das komplette Vertrauen verloren und fast nurnoch Angst vorm eigenen Hund. Bei einigen ist das so, obwohl nichtmal großartig was passiert ist. Dein Hund hat dich nicht das erste Mal gebissen. Das letzte Mal augenscheinlich ohne Auslöser, und unverhältnismäßig heftig ( verhlbeißen ist ne andere Liga als tackern). Dafür, steckst du das erstaunlich gut weg.

    Ich will ehrlich sein. Nach dem ersten Biss ganz am Anfang hatte ich riesige Angst vor ihr. Ich bin zuhause wie auf rohen Eiern rumgelaufen und habe mich die meiste Zeit mit geschlossener Tür nur in Räumen aufgehalten wo sie gerade nicht war.


    Ich hab mich alleine ja nicht mal getraut ihr einen Maulkorb aufzusetzen. Es wurde viel besser nachdem ich endlich den Trainer zur Hand hatte, der mir unendlich viel über Körpersprache usw. beigebracht hat und mir Selbstbewusstsein und sicheres Auftreten im Umgang mit ihr gezeigt hat.


    Momentan ist es nicht wirklich Angst die ich empfinde. Es ist eher Frust und Enttäuschung. Vermutlich liegt es daran, dass ich wirklich viel gelernt habe und nicht mehr komplett ahnungslos und hilflos bin wie beim ersten Mal. Aber Misstrauen ist natürlich da und im Moment weiß ich nicht wie sich das wieder bessern soll.


    Aber Kopf in den Sand stecken bringt ja auch nichts, deshalb versuche ich mit ihr weiter zu machen wie bisher.

  • Ach, Misstrauen ist hier in dem Fall irgendwo gesund.

    Du hast dich ganz schön was getraut - dich den Problemen gestellt. Viele andere Menschen können das nicht.

    Es gibt nichts was du dir vorwerfen kannst :)

  • Ich habe einen solchen Hund gekannt. Er wurde eingeschläfert. Der Grund war eine Hirnhautentzündung, die zu diesen Ausrastern geführt hat. Manchmal ist auch ein Tumor die Ursache

  • Es ist eher Frust und Enttäuschung. Vermutlich liegt es daran, dass ich wirklich viel gelernt habe und nicht mehr komplett ahnungslos und hilflos bin wie beim ersten Mal.

    Oh, ich kenn das Gefühl. Es wird immer ein Auf und Ab geben, die guten Phasen zwischen den Tiefs werden mit der Zeit halt immer länger - und das darauffolgende Tief haut einen dafür umso mehr aus den Latschen.

    Ihr seid verdammt weit gekommen. Überleg mal: binnen eines Jahres hast du es geschafft, dass ihr nahezu problemlos an anderen Menschen vorbeigehen könnt. Ich hab meinen Rüden seit fast 2 Jahren und manchmal löst er bei vorbeifahrenden Radfahrern immer noch aus :tropf: Da bin ich dann auch immer mal wieder gefrustet, ärger mich über mich selbst, dass ich vielleicht nicht rechtzeitig genug reagiert habe, ihm nicht genug Anleitung gegeben oder vielleicht selbst gerade nicht aufgepasst habe - das ist menschlich. Nach guten Phasen kommt zwangsläufig irgendwann ein Tief. Wie tief dieses Tief einen reißt, weiß man vorher nie. Was mir in diesen Tiefs geholfen hat, ist, dass ich mich auf das konzentriert habe, was gut lief. Wenn Dino einen schlechten Tag hatte, mal wieder jeden Hund angepöbelt hat und auf Radfahrer losspringen wollte - dann hab ich mich einfach daran erinnert, dass er heute das "Nimm" schön umgesetzt und seinen Stock ein Stück mitgetragen hat. Dass er das "Aus" gut befolgt hat. Dass er beim Schnalzen sofort zurückkam und sich aufmerksam vor mich hingesetzt hat. Solche Kleinigkeiten eben. Wenn man sich das vor Augen hält, dann sind die blöden Phasen besser zu ertragen, und der Frust schmilzt ein kleines Stück.


    Du darfst gefrustet sein, du darfst enttäuscht sein. Du darfst dich über dich ärgern, du darfst dich über Nova ärgern. Du darfst ihr auch misstrauen. Das finde ich, wie Terri-Lis gerade schon sagte, sogar gesund und somit angemessen in der Situation.

    Du darfst dich aber auch über die Dinge freuen, die gut gelaufen sind. Und wenns nur absolute Banalitäten wie "Hund hat heute nicht auf den Weg, sondern schön in die Vegetation gehäufelt" sind.


    Aber Misstrauen ist natürlich da und im Moment weiß ich nicht wie sich das wieder bessern soll.

    Gib dir und ihr Zeit. Nova trägt ja jetzt wieder den Maulkorb. Ich weiß, dass du mit ihr aufpassen musst, immer aufmerksam sein musst - aber denk auch an dich. Gönn dir mal ganz bewusst eine Auszeit von ihr. Gerade wenn sich der Alltag so konzentriert um den Hund dreht und man in Anwesenheit des Hundes nicht entspannen kann, vergisst man sowas gerne mal, glaube ich ... und dann schwindet der dicke Pelz, den man sich in der Zeit mit dem Hund angeeignet hat, und der Frust schlägt wieder fieser in die Kerbe.


    Ich glaube, wenn man mit "so einem" Hund zusammenlebt, ist es umso wichtiger, dass man sich auch um die eigene Psyche kümmert, sich bewusst Hunde-Auszeiten schafft. Man muss ja quasi dauerhaft mental stark sein, wenn der Hund anwesend ist, damit man dem Hund die nötige Führung bieten kann.


    Fühl dich an der Stelle einfach mal gedrückt :streichel:

  • Ich habe einen solchen Hund gekannt. Er wurde eingeschläfert. Der Grund war eine Hirnhautentzündung, die zu diesen Ausrastern geführt hat. Manchmal ist auch ein Tumor die Ursache

    Es mag Hunde geben, die wegen einer Erkrankung so drauf sind. Aber die sind mEn sehr, sehr selten! Und eine Hirnhautentzündung führt unbehandelt grundsätzlich zum Tod des Lebewesen (oder meinst du als Folge der behandelten Hirnhautentzündung)?




    Es ist völlig normal, das so ein Vorfall den Umgang und das eigene Befinden ändert. Wir sind auch keine Maschinen!

    Ich drück die Daumen bzgl. der Einschätzung.

  • Ich hab meinen Rüden seit fast 2 Jahren und manchmal löst er bei vorbeifahrenden Radfahrern immer noch aus

    Ich drück die Daumen, dass ihr es ganz hin bekommt! Mein Rüde hat vor zwei Wochen den Kinderwagen umgeworfen, weil er nen Radfahrer anmaulen musste... Und wir üben seit 8 Jahren |)


    Liebe TS, du hast meinen vollen Respekt für das was ihr bereits geschafft habt! Wie auch immer du dich entscheidest, du kannst dir nichts vorwerfen!

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